Ich nehme ja für ein normales Paket für z.B. Fischfutter seit ca. 2 Jahren nur noch 2,95€ Versand brutto. Mit Verpackung etc. sponsere ich jedes Paket mit ca. 2 Euro.

Zum Test habe ich die Versandkosten einmal um einen einzigen Euro angehoben für einen überschaubaren Zeitraum. Bestellungsrückgang in diesem Bereich rund 25%. Daran kann man sehen welche Hebelwirkung die Versandkosten haben. Wenn man hier zu knickrig ist und glaubt man müsse kostendeckende Versandkosten weitergeben, kann der Schuss ganz schon nach hinten losgehen. Denn die größeren Bestellungen bleiben dann ebenso aus wie die kleinen Bestellungen. Also 40 Euro Ausgaben gespart und 1000 Euro Umsatz verloren. Vor allen Dingen merken sich die Kunden mit den kleinen Bestellungen die Versandkosten und bestellen dann die größeren Bestellungen auch gleich woanders.

Scheinbar ist niemand mehr bereit angemessene Versandkosten zu zahlen und es verursacht bei den Kunden solche Schmerzen, dass sie gleich zu Amazon oder Zooplus wechseln.

Auch ein Mindestbestellwert verägert die Kunden und reduziert die Rückkehrerquote.

Allerdings kann es sein, dass ich für diesen Kurs nicht mehr für jedes Paket DHL Versand anbieten kann bzw.ich für DHL Versand einen Euro mehr berechnen muss. Vielleicht kann man ja wirklich ein paar Euro sparen, wenn man das Fischfutter per Hermes oder GLS versendet.

ICh wollte nur einmal meine Erfahrung mitteilen, vielleicht ist es für den Einen oder Anderen interessant.

Sehr interessant.

Egal welche Warenkorbgröße?

Mfg B.

Bene hat geschrieben:Sehr interessant.

Egal welche Warenkorbgröße?

Mfg B.

Ja, für jede Warenkorbgröße. Für Bestellungen im Wert von 1€ bis hin zu Bestellungen von 5000€. 2,95€ tun niemandem weh und kaumt jemand wechselt wegen so einer kleinen Pauschale nach gefülltem Warenkorb noch den Shop.

Anfangs hatte ich größte Befürchtungen, aber die Massen an Minibestellungen blieben aus.Und auch die Kunden mit größeren Warenkörben lassen sich von so einer kleinen Pauschale nicht vergraulen.

Allerdings versende ich im Moment alles noch in DHL Paketen, werde aber mal schauen ob ich zur Rohertragsoptimierung nicht die Minisendungen anders zum Kunde bringen kann.

Schöner Erfahrungsbericht, allerdings lässt sich nicht pauschal auf Andere übertragen.

Wer hauptsächlich Kleinstbestellungen <10€ abwickelt, der kann nicht bei jeder Bestellung 2€ dazubuttern, weil so unterm Strich kein Gewinn mehr übrig bleibt.
Ja, klar, man könnte die Artikelpreise erhöhen, aber das hat in manchen Bereichen einen größeren Effekt als die Versandkostenhöhe.

Habe selber schon sehr oft mit den Versandkosten gestestet und bin letztendlich in meinem Kleinkram-Bereich bei kostendeckenden 3,99€ Versandpauschale hängen geblieben.


Was war das früher noch schön.
Ware fast zum EK + Nebenkosten auf eBay eingestellt, 6,90€ Versand + 2€ je weiterem Artikel und dann ein paar hundert Sendungen täglich rausgeschoben. Klingt schräg, aber hat sich richtig gut gerechnet.

Leider ist das heute so nicht mehr möglich.
Versandkosten über 5€ werden ungerne akzeptiert und Kosten je weitere Artikel sind ein No-Go.
Mehr als "humane Pauschalen" oder gar als "versandkostenfrei" einpreisen ist nicht mehr drin.

Na klar, für jede Warengruppe funktioniert das nicht. Ich spreche von einem Durchschnittswarenkorb von 55 Euro.

Aber dann senke doch die Versandkosten noch weiter, vielleicht hast Du dann 1.5x soviele Bestellungen wie bisher. Was in der einen Richtung funktioniert, kann ja auch in der anderen Richtung funktionieren, wenn die Kunden in Deinem Segment so Preissensibel sind. Und ob Du jetzt zwei Euro dazubutterst, oder drei Euro ist dann auch egal.

Ja, das bin ich tatsächlich am überlegen. Allerdings will ich mir erst noch ein paar Dinge ansehen, z.B. Briefversandmöglichkeiten, Hermespreise, etc.

Ein kleiner Nachtag.

Meine 3,99€-Pauschale ist nur dadurch kostendeckend, weil der Kunde keine Versandartenauswahl hat (die gibt es nichtmal bei Amazon).
Ich versende GLS/DHL-Pakete, aber einen nicht unerheblichen Teil machen inzwischen Groß- & Maxibriefe aus.
Von den Laufzeiten und Handling her kein Unterschied zum Paket und bei Kleinpreiskram ist die Verlustquote von ggfs 1% gut zu verkraften...

fossi hat geschrieben: weil der Kunde keine Versandartenauswahl hat (die gibt es nichtmal bei Amazon).

Das ist für Amazon nicht ganz richtig. Ich kann Amazon durchaus zwingen, mit DHL oder Hermes zu versenden, wenn ich die Lieferadresse entsprechend wähle. Inzwischen geht hier auch fast alles an die lokale Postfiliale, weil da ohnehin jeden Tag jemand hin muss.

Ausnahmen bestätigen die Regel, allerdings ist das nur eine indirekte Auswahl.
Ein direkter Klick "blos kein Hermes" ist dort nicht möglich, wenn ich wie ein Großteil der Kunden meine Sachen nachhause liefern lasse.

@Zierfisch:
Was ich noch nicht ganz verstehe, ist deine allgemeine Kalkulation.
Einerseits großes Gejammer und 1000 Ideen um den Kunden irgendwie (unerlaubte) Zahlartenaufschläge aufzubrummen, andererseits zahlst du bei den Versandkosten gerne drauf?

Die Versandkosten sind aber wirklich ein massiver Conversionkiller, daher ist das meines Erachtens eine der größten Stellschrauben. Gerade auch bei meinen Fischen, wenn man da mit 20 Euro Express ins Feld zieht, kann man es gerade lassen. Ich bin jetzt bei 12,95 Euro Tiertransportkosten ab 75 Euro Warenwert und darüber bei 19,95 Euro, da kotzen die Kunden trotzdem. Und dann bekommt man keine Frequenz auf die Fische. Da sponsere ich die Pakete sehr massiv.

Ich verlange 4.95 EUR in DE und 12.90 EUR nach AT an Versandkosten für meine kleinen Pakete.
Wird zum glück akzeptiert und ich mache bei jedem Paket noch um die 50 Cent Plus nach Abzug aller Kosten und Personal (nach AT sogar 5.50 EUR Gewinn )

Ollis Ansatz ist richtig. Es ist Humbug, Versandkosten zu kalkulieren. Kostendeckende Versandkosten sind Unsinn wenn man bei einem Euro weniger Versandkosten, 55 Euro durchschnittlicher Warenkorbgröße und einem Kalkulationsfaktor von 2(?) 25% weniger Conversions und damit Umsatz hat. Der Euro höhere Versandkosten kostet Olli dann pro Bestellung 5,70 Euro netto Deckungsbeitrag. Ganz schön teuer, das gute Gefühl, die Versandkosten nicht zu subventionieren.

Letztlich bleiben dir nur signifkante Tests über jeweils mehrere tausend Bestellungen und Protokollierung verschiedener Faktoren, um rauszufinden, was die gewinnoptimalen Versandkosten sind.

Ich habe meine Versandkosten schon immer „ eingepreist „. Ich gebe alles inkl Versand innerhalb von Deutschland an und lediglich fürs Ausland kommt was hinzu.
Es gibt dem Kunden einfach ein besseres Gefühl „ nichts“ für den Versand bezahlt zu haben.
Schließlich erhält man ja für die Versandkosten „ nichts“ , nichts haptisches zumindest

Eine Staffelung von Versandkosten hat sicher auch Vorteile. Wenn man ein Sortiment hat wo die Kunden auch mal problemlos ein oder zwei Einheiten mehr kaufen kann man so eventuell den durchschnittlichen Warenkorb erhöhen. Bei uns ist das zwar kaum der Fall wir unterscheiden aber trotzdem nach Einkaufswert.

Wir haben ab €49,-- kostenlosen Versand, darunter €6,90. Die €6,90 sind seit Anfang unverändert und eigentlich inzwischen zu hoch da sich unsere Konditionen verbessert haben. In unserem Sortiment gibt es aber ohnehin kaum was unter 49,-- weswegen ich das nie angepasst habe.