1.5000.000 Euro - reichen die bis zum Ende?

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regalboy
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1.5000.000 Euro - reichen die bis zum Ende?

Hallo

angenommen ein Selbständiger ist 45 Jahre alt.

Kinder sind fast aus dem (Miets-)Haus, die gleich alte Ehefrau arbeitet im Büro einer anderen Firma mit 1.300 Euro Nettoeinkommen.

Er hat sein Leben lang - mal mehr, mal weniger erfolgreich - seine Firma geführt.
24/7 gearbeitet und seine Lebens- Arbeits- und Stresszeit eigentlich schon aufgebraucht.
Rente daher keine gesetzliche vorhanden, aber >= 500,- Euro / Monat werden bei der privaten wohl raus kommen, wenn bis zum Renteneintritt eingezahlt wird.

Das ganze Leben sparsam gewesen, kein teures Auto, keine teuren Urlaube, kein extravagant teures Hobby. Eine Uhr – keine Rolex.

Allerdings hatte er ja auch keine Freizeit - zukünftig die eine oder andere Urlaubsreise wäre schön....

Nun hätte er die Möglichkeit, für 1.500.000 nach Steuern seine Firma zu verkaufen.....

1.500.000 Euro hört sich ja erst mal nach viel Geld an.
Heutzutage sicher und gewinnbringend anlegen?
Sicherlich ein Thema für sich.

Aber wenn man davon ausgeht, dass das Geld mit 1,4% Zins (nach Steuern 1%) angelegt wird & die Inflation sich ja bei rund 5% (pessimistisch) in den nächsten Jahre bewegen wird, dann hätte er doch in den nächsten 30 Jahren inflationsbereinigt jedes Jahr steuerfreie 30.000 Euro / 2.500,- Euro pro Monat zum Leben übrig, mit Rente und Frau 4.000,- Euro.

1.000,- Euro Miete, 1.000,- Euro private Krankenkasse im Alter....? Vielleicht der Wechsel zur gesetzlichen?

Viel Freizeit und sich vielleicht „nen 450,- Euro Job“ suchen mit was, das Spaß macht?

Viele Grüße

Johannes


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arnego2
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Re: 1.5000.000 Euro - reichen die bis zum Ende?

regalboy hat geschrieben: 17. Jan 2022 16:47 1.500.000 Euro hört sich ja erst mal nach viel Geld an.
Heutzutage sicher und gewinnbringend anlegen?
Sicherlich ein Thema für sich.
Wenn nicht passiert kann es schon sein.
Besser ist erst mal ein paar Wochen Auszeit zunehmen.
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Zierfischprofi
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Re: 1.5000.000 Euro - reichen die bis zum Ende?

Was fällt denn da an Steuern an?

42% Einkommenssteuer auf den Verkaufserlös?

Ist es nicht so, dass es erst mit 55 eine steuerliche Vergünstigung bei Verkauf gibt?
vbc
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Re: 1.5000.000 Euro - reichen die bis zum Ende?

Firma verkaufen und was kleines machen (Firma, kein Kind) wäre doch eine Option?! Wenn die Frau eh noch arbeitet, kann man ja so oder so nicht ständig umher reisen und zu zweit wäre es ja schöner (je nach Ehe-Status)
regalboy
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Re: 1.5000.000 Euro - reichen die bis zum Ende?

Zierfischprofi hat geschrieben: 17. Jan 2022 17:03 Was fällt denn da an Steuern an?

42% Einkommenssteuer auf den Verkaufserlös?

Ist es nicht so, dass es erst mit 55 eine steuerliche Vergünstigung bei Verkauf gibt?
Ich habe "nach Steuern" geschrieben.
Tony
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Re: 1.5000.000 Euro - reichen die bis zum Ende?

Hi Johannes,

mach mal eine Excel-Tabelle mit den Spalten Jahr, Vermögen, Zinserträge, Monatliche Kosten. Ein paar Formeln rein und dann für die nächsten 40 Jahre erweitern.
Empfehlen würde ich noch die Spalten "Aktiendepot", "Sparrate", "Depotentwicklung" (=3% nach Steuern) in das per Sparplan die ersten 20 Jahre gleichmäßig eingezahlt wird und die weiteren 20 Jahre dann entnommen wird.

Ich habe Deine Zahlen (2500,-/Monat) nicht überprüft, gehe aber stark davon aus, das das funktioniert.
Vorallem, wenn es sich sowieso um einen sparsamen Menschen handelt.

Darüberhinaus, wer einmal Unternehmer war, der wird sich so schnell nicht mit dem Nichtstun anfreunden. Irgendein kleines Hobby nebenbei , welches Geld einbringt, wird sich da vermutlich von selbst ergeben.

Unterm Strich: Do it!
fuzzy
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Re: 1.5000.000 Euro - reichen die bis zum Ende?

Falls die Ehe geschieden wird, wirds eng. Könnte mir vorstellen, dass eine Frau, die jeden Tag zur Arbeit geschickt wird, während der Gatte zu Hause chillt, irgendwann die Schnauze voll hat.
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Ach
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Re: 1.5000.000 Euro - reichen die bis zum Ende?

Ich komme auf 25.000 p.a..

Rechenweg: Realzins p.a. von 1%-5%=-4%
30 Jahre
EXCEL: RMZ(-0,04;30;1500000)

Eventuell ist eine selbstgenutzte Immobilie für die betreffende Person eine geeignete Investition. Wenn er für 400.000 Euro das genutzte Haus kaufen könnte, würde sein Vermögen noch deutlich länger durchhalten. Instandhaltungskosten mit Peterscher Formel gerechnet.

Die Annahme, dass die Inflation dauerhaft so viel höher ist als die Rendite, ist schon SEHR, SEHR konservativ.
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knoge
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Re: 1.5000.000 Euro - reichen die bis zum Ende?

Ich kann die Gedankengänge sehr gut nachvollziehen. Für mich würde noch anschauen was die Firma aktuell jeden Jahr einbringt. Auch solltest du dir ganz sicher sein das du mit so viel Freizeit auch umgehen kannst.




Persönlich wären mir 1,5 Mio zu knapp kalkuliert. Zumal in einer Mietwohnung. Auch das kalkulieren mit dem ja nicht sehr üppigen Gehalt des Ehepartners würde ich Überdenken, Scheidung, Arbeitslosigkeit, Krankheit. Das sind Punkte die in deiner Kalkulation auftauchen sollten. Vor allem Krankheit ist nicht zu Unterschätzen. Z.b kannst auch du krank werden und bist plötzlich ein Pflegefall. Frau betreut dich kann dadurch nicht mehr arbeiten. Pflege ist sehr sehr teuer und niemand kann sagen wie es in diesem Bereich z.B in 10 Jahren aussieht. Da sind solche Beträge plötzlich gar nicht mehr so üppig.

Trotzdem will ich auch noch was in die pro Richtung sagen. 45 Ist noch jung genug um sich einfach mal auch neu zu orientieren. So wie du schreibst bist du ja aktuell nicht glücklich. Nichts spricht dagegen in deinem Alter das Leben zu genießen. Mit einem großzügigen finanziellen Polster geht das sicherlich einfacher. Vielleicht mal ein Teilzeitjob .....
Lou mi sa.
bauti
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Re: 1.5000.000 Euro - reichen die bis zum Ende?

Das wird sich schon ausgehen.... Minus 4% ist ja schon extrem pessimistisch.

Außerdem: Nach ein paar Monaten wirst du eh wieder mit irgendwas Geldd verdienen, sonst wird dir vermutlich zu langweilig.

Zur Geldanlage: Da du ja im gemieteten Haus wohnst, wäre es vermutlich am besten sich ein Eigenheim zu kaufen. Da ist dann ein Teil vom Geld (egal ob Aktiencrasch oder inflation oder donst was) gut angelegt.
Andre (KM)
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Re: 1.5000.000 Euro - reichen die bis zum Ende?

Wenn man das Geld vernünftig anlegt kommt man ja auf eine ganz andere Rendite als die genannten 1,4%.

5 ‰ sind da realistisch möglich bei vertretbaren Risiko, das wären vor Steuer 75.000 €.
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hissenit
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Re: 1.5000.000 Euro - reichen die bis zum Ende?

bauti hat geschrieben: 17. Jan 2022 22:24
Außerdem: Nach ein paar Monaten wirst du eh wieder mit irgendwas Geldd verdienen, sonst wird dir vermutlich zu langweilig.
Oder...man baut sich was Soziales / Ehrenamtliches auf.
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neroBRN
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Re: 1.5000.000 Euro - reichen die bis zum Ende?

Wegen dem Inflationsausgleich würde ich an deiner Stelle mit ein paar großen Vermögensverwaltern sprechen.
Bankhaus Metzler, Deutsche Bank PWM usw.
Lebenszeit kann man nicht kaufen. :wink:
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Ach
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Re: 1.5000.000 Euro - reichen die bis zum Ende?

Noch mal nachgefragt: Nach 30 Jahren ist der Betreffende 75.
Dann ist er vermutlich zu alt, um zurück in den Beruf zu gehen und das Geld ist aufgebraucht?
Ich denke, wenn man "bis zum Ende" planen will, muss man den Horizont deutlich länger setzen.
Wenn derjenige gesund ist, kann er mit weit mehr als 75 Jahren rechnen.

Über so lange Zeiträume zu planen, beinhaltet reichlich Unsicherheit.
Ich würde auch aus den von Vorpostern genannten Gründen weiter arbeiten. Auch, um die Arbeitsfähigkeit "sicherheitshalber" zu erreichen.
Es ist auch für viele Menschen ungesund, mit dem Arbeiten ganz aufzuhören. Gerade, wenn sie vorher sehr viel gearbeitet haben.
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Steff
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Re: 1.5000.000 Euro - reichen die bis zum Ende?

Ich würde einen Teil in Fonds oder Etf stecken, zudem ein Haus kaufen zum Vermieten, und noch eines zum drin wohnen.

Auf dem Konto wird's nur immer weniger.
Tony
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Re: 1.5000.000 Euro - reichen die bis zum Ende?

Steff hat geschrieben: 19. Jan 2022 20:55 zudem ein Haus kaufen zum Vermieten, und noch eines zum drin wohnen.
von 1,5 Millionen ?
Also ja, würde gehen, aber dann wäre wohl sonst nicht mehr viel über...
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Eat The Rich
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Re: 1.5000.000 Euro - reichen die bis zum Ende?

Haus kaufen ist imo keine gute Idee gerade. Völlig overpriced. Wir verkaufen unseres (vor 12 Jahren gebaut) gerade, weil wir ins Firmengebäude gezogen sind. Allein der Bodenwert hat sich in den Jahren fast verfünffacht.

ich denke 1,5 Mio reicht nicht, wenn die nur passiv irgendwo rumliegen und man selbst nur chillen will. Das Geld was jetzt jahrelang gedruckt wurde ist ja nicht plötzlich weg. Microsoft kauft Blizzard für 70 Milliarden, das waren bis vor ein paar Jahren noch völlig utopische Summen. Candy Crush und WoW sind also mehr wert als BASF?
Meiner Meinung nach ein Ausdruck der Geldentwertung und eines perversen Kapitalismus.

Ich glaube hier hängen noch viel zu viele der Vorstellung hinterher das 2000€ irgendwie ein auskömmliches Gehalt oder Rente wären. 1,5 Mio als Grundlage den Druck raus zu lassen sicher. Um sich auf für immer auf die faule Haut zu legen: never, ausser man macht einen auf modernen Henry David Thoreau oder Öff! Öff!
Zuletzt geändert von Eat The Rich am 19. Jan 2022 21:24, insgesamt 1-mal geändert.
auch 'ne blinde Katze findet mal ne tote Maus!
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Ach
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Re: 1.5000.000 Euro - reichen die bis zum Ende?

@Eat the Rich: Er rechnet mit 5% Geldwertverlust p.a., seine errechnete Rente ist schon an die Inflation angepasst (wenn auch offenbar falsch gerechnet). Damit ist die Inflation in meinen Augen schon ganz gut berücksichtigt.
Wollomo
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Re: 1.5000.000 Euro - reichen die bis zum Ende?

Ich sehe es wie Eat The Rich. Das Geld wird gerade massiv entwertet, auch wenn das der normale Verbraucher noch nicht so klar sieht.
Bin gerade am überlegen eine 80m² Wohnung zu kaufen. Hier in der Gegend darf ich dafür 600.000€ investieren, 20km weiter immer noch 450.000€! Das ist gerade völliger Wahnsinn!
Renditen an der Börse sind noch gut, das kann sich auch jederzeit ändern.
kreien
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Re: 1.5000.000 Euro - reichen die bis zum Ende?

fuzzy hat geschrieben: 17. Jan 2022 20:35 Falls die Ehe geschieden wird, wirds eng. Könnte mir vorstellen, dass eine Frau, die jeden Tag zur Arbeit geschickt wird, während der Gatte zu Hause chillt, irgendwann die Schnauze voll hat.
Es gibt da noch einen anderen Aspekt: Ich habe Mitte der 1980er-Jahre als 16-jähriger eine technisch-gewerbliche Berufsausbildung in einer Fabrik angefangen. Was mir schon damals zu denken gab: Ganz viele Altgesellen, die jahrzehntelang im Unternehmen tätig und auch nie krank waren, sind kurz nach Renteneintritt gestorben. Das waren Leute, die mir noch vorher fett erzählt haben, dass sie sich auf die Rente freuen und was sie noch alles vor haben.

Dieser harte Schnitt vom Berufsleben (100 %) Richtung Rentner/Privatier (0 %) bekommt vielen anscheinend überhaupt nicht gut. Ich würde daher von dem Gedanken nicht mehr erwerbstätig zu sein Abstand nehmen und eher einen Gang zurückschalten. Und natürlich reichen 1,5 Mio. € auf so einer Basis dann.
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