Bei meinem Motorola-Handy besteht die Möglichkeit eine µSD-Karte einzustecken. Ich fand das ganz praktisch, damit im Fall eines Displaybruchs etc. die Daten auf einem externen Medium weiter verfügbar sind, auch war die Speicherkapazität lukrativ. Dass dieses externe Medium eine kürzere Lebensdauer als das Handy hat, hatte ich nicht auf dem Radar, zumal Kingston SDXC UHS-I kein Billigmodul ist.

Ich habe jetzt sinngemäß von verschiedenen Experten folgende Rückmeldung bekommen: Wenn man eine SD-Karte in Android als internen Speicher einbindet, schrottet man über kurz oder lang jede Speicherkarte, und nach zwei Jahren käme das nicht weiter überraschend. Das war mir so nicht bewusst, frage in die Runde: Hättet ihr es gewusst?

kreien hat geschrieben: ↑1. Nov 2021 15:58Hättet ihr es gewusst?

Nein.
Aber das ändert jetzt was genau?

Danke für die Rückmeldung, ist doch schön, wenn (frei nach dem Westerland-Lied, https://de.wikipedia.org/wiki/Westerland_(Lied)) die anderen genauso blöd wie ich sind. Will sagen, ich finde es ganz witzig zu erfahren, ob man eine IT-technische Bildungslücke hat – so nach dem Motto *raun* "das weiß doch jeder". Gleichzeitig sollten andere Mitleser ihr Backup-Konzept überdenken, wenn sie in ähnlicher Konstellation unterwegs sind. So S.M.A.R.T-Funktionalitäten – wie man sie von SSD unter Windows kennt – scheint es bei µSD und unter Android nicht zu geben.

also ich habe meine µSD-Karte bestimmt schon 5 Jahre. Läuft problemlos.

Aber kreien hat recht. Karten die dauernd bespielt werden halten nicht lange, zb bei Überwachungs-Kameras. Meine Pufferkarten haben alle schon nach 1 Jahr die Grätsche gemacht.

Das kann man generell so nicht sagen. Ich habe mehrere (m)SD-Karten mehr als 5 Jahre im Dauereinsatz, z.B. auch als Backupmedium. Ja, 1-2 Ausfälle waren da über die Jahre dabei, aber das hat man auch z.B. bei klassischen Festplatten.
Was ich aus Kundenerfahrung sagen kann ist, dass manche Karten mit manchen Smartphones einfach nicht wollen und ständig Fehler auftreten. Da harmoniert irgendwas nicht und man kann nur den Kartenhersteller wechseln und ausprobieren.

Die Sache hat zwei überraschende Wendungen genommen. Die gute Nachricht ist, dass ich mittels eines Datenrettungsprogramms – so meine ich – alle Daten wieder herstellen und sichern konnte. Ich habe die SD-Karte danach neu formatiert und das Testprogramm H2testw (von der c't-Redaktion) drüberlaufenlassen. Nach einiger Zeit dann Schreib- und Lesefehler ohne Ende. Und, ich weiß nun auch warum:


Die microSD-Karte ist eine Fälschung, die Seriennummer in Google einschlägig bekannt. Die "08" steht für 8 GByte, und wenn die voll sind, wird das Dateisystem auf der Karte geschrottet, da in nicht vorhandene Speicherbereiche reingeschrieben wird. Kingston hat mir bestätigt, dass es eine Fälschung ist.

Zwei Dinge sind dabei ärgerlich, zum einen kaufe ich zwar viel Elektronikzeug direkt aus Asien, die gefakte SD-Karte habe ich aber aus den Niederlanden bezogen und das auch noch nicht mal billig. Die andere Sache ist, dass ich seit Jahren immer jeden neu gekauften Speicher mit H2testw prüfe, nur eben diese SD-Karte ausnahmsweise nicht, weil ich damals keinen SD-Kartenleser am PC hatte.

Abschließend soll dieses Negativ-Beispiel dafür werben, dass es sich lohnt, neu gekaufte Speichermedien möglichst mit einem Journaling-Dateisystem zu formatieren, wenn der spätere Einsatzort dies erlaubt (NTFS geht bei Android leider [noch] nicht) und vor allem, prüft besser einen jeden Speicher vor Inbetriebnahme mit einem Testprogramm, wie z. B. H2testw.

Edit: Anders im Eröffnungsthread geschrieben, war die SD-Karte nicht in Android als interner Speicher eingebunden, sondern als mobiler Speicher. Hätte ich die Karte als internen Speicher eingebunden, wäre diese vom Betriebssystem verschlüsselt worden und eine Datenrettung mit Bordmitteln nicht möglich gewesen.

Auch eine tadellos funktionierende Karte ersetzt kein Datensicherungskonzept für den Fall der Fälle.

kreien hat geschrieben: ↑30. Nov 2021 18:48 Die microSD-Karte ist eine Fälschung, die Seriennummer in Google einschlägig bekannt. Die "08" steht für 8 GByte, und wenn die voll sind, wird das Dateisystem auf der Karte geschrottet, da in nicht vorhandene Speicherbereiche reingeschrieben wird. Kingston hat mir bestätigt, dass es eine Fälschung ist.

Zwei Dinge sind dabei ärgerlich, zum einen kaufe ich zwar viel Elektronikzeug direkt aus Asien, die gefakte SD-Karte habe ich aber aus den Niederlanden bezogen und das auch noch nicht mal billig. Die andere Sache ist, dass ich seit Jahren immer jeden neu gekauften Speicher mit H2testw prüfe, nur eben diese SD-Karte ausnahmsweise nicht, weil ich damals keinen SD-Kartenleser am PC hatte.

Falls es tröstet, ist effektiv keiner vor sicher und kann jedem so passieren. Kingston ist taiwanisch, weshalb China sicher auch ein gewisses Interesse unterstellt werden darf, den guten Namen zu beschädigen. Und ist ja auch lukrativ, wenn man die Preise der Originalware sieht, da schlechte Fälschungen in Umlauf zu bringen. Teilweise kaufe ich lieber Gebrauchtware aus sicherer Quelle als Neuware von Händlern, die auch ansonsten erkennbar viel China-Importe im Programm haben.

Ich habe jetzt eine neue SD-Karte gekauft, und die ist heute gekommen:

Eine Riesenverpackung, für einen Artikel, der so groß wie ein Fingernagel ist – Versand per UPS. Letzteres steht bei dem Warenwert auch in keinem Verhältnis, ein Brief hätte es auch getan. Aber gut,

kreien hat geschrieben: ↑3. Dez 2021 19:34 Eine Riesenverpackung, für einen Artikel, der so groß wie ein Fingernagel ist – Versand per UPS. Letzteres steht bei dem Warenwert auch in keinem Verhältnis, ein Brief hätte es auch getan. Aber gut,

Glückwunsch, Du hast einen professionellen Speicher-Versender gefunden. Sieht man schon an dieser zusätzlichen Knautschzone. Hat bei mir kürzlich auch mal ganz konkret das Überleben von Kingston-Speicher im unsanften DHL-Handling gesichert. Paket wurde bis zum Anschlag gedrückt, Speicher hat das dennoch überlebt.

Bei SD natürlich etwas anders, aber da die vermutlich noch andere Speicherarten versenden, wird das so Standard sein.

kreien hat geschrieben: ↑3. Dez 2021 19:34Letzteres steht bei dem Warenwert auch in keinem Verhältnis, ein Brief hätte es auch getan. Aber gut,

Das hab ich bei meinen Luftballons schon verdammt oft gehört, aber manchmal gibt es einfach sehr gute Gründe, wenn ein Händler keine Briefe versendet!
Sei es der zusätzliche Weg zur Filiale (oder eben kostenpflichtige Abholung), das fehlende Tracking (spätestens dann wichtig, wenn Marktplätze ins Spiel kommen), nicht versichert (ok: ein Rechenexempel je nach Warenwert) usw.

Ich finde den Karton, insofern der Händler nur Pakete versendet, vollkommen ok. Da hab ich schon deutlich übertriebenere Pakete und Verpackungsorgien gesehen, z. B. das hier versand-logistik-im-export-f9/zooplus-h ... 56661.html .

Okay, aber UPS kann auch DIN-A5-Umschläge – ich bekomme jedenfalls regelmäßig welche.

Schlimmer geht natürlich immer, z. B. Conrad Electronic. Da schicken die mir eine große Rolle Lötzinn ohne jede Innenpolsterung. Die Rolle hat während der Fahrt kräftig im Paket aufgeräumt. Und die anderen Artikel ausgeknockt