Umstieg auf BIO

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hkhk
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Umstieg auf BIO

Langsam habe ich es - im wahrsten Sinne des Wortes - satt.

Die LEBENsmittelindustrie hat immer weniger mit LEBEN zu tun. Eher Krankheit und Tod.
Zusätze, die mit Lebensmitteln wenig zu tun haben.
Hauptsache billig. Inhalte in den Lebensmitteln werden suggeriert, die gar nicht drin sind.
Siehe z.B. http://www.swr.de/marktcheck/unfruchten ... 34/da5oi9/ (was nun zwar nicht schädlich ist, aber eine - nach meinem Verständnis - nicht hinnehmbare Verbrauchertäuschung)

Seit einiger Zeit achte ich daher beim Einkauf immer mehr auf BIO. Supermärkte und Discounter weiten ihr Angebot dahingehend immer mehr aus. Leider gibt es da meist nur BIO in der weniger strengen EU BIO Norm. Bio-Läden gibt es in meiner Umgebung kaum. z.B. http://www.ebl-naturkost.de/ oder http://www.denns-biomarkt.de/
Dort gibt es dann aber auch mehr Auswahl an BIOLAND oder DEMETER Produkten, die strengere BIO-Auflagen habe.

Fleischkonsum schränke ich auch mittlerweile deutlich ein bzw. kaufe verstärkt bei Metzgern die auf ÖKO und regionale bäuerliche Landwirtschaft setzen - also zwar nicht BIO, aber ein deutlicher Schritt dorthin. Bäuerliche Hofläden gibt es in meiner Umgebung leider nicht, das wäre eine weitere Alternative gewesen.
BIO-Fleich ist meist 4x so teuer wie normales Fleisch. Auch daher müssen die Fleischportionen eben kleiner ausfallen, dafür mehr Gemüse. Jeden Tag Fleisch muss ja nicht sein. Ist nur so, weil es so billig ist. Zu meiner Kindheit gab es meist nur sonntags Fleisch oder selten auch einmal während der Woche. Und wir sind alle groß geworden, bestimmt sogar gesünder als heutzutage.

Nun würde mich mal interessieren, ob der BIO Trend bei Euch auch schon angekommen ist und wo ihr einkauft. Gibt es interessante BIO Versender?


Nur ein toter Putin ist ein guter Putin
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Audabo
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Re: Umstiieg auf BIO

Ich versuche auch, mich bewusst zu ernähren. Fleisch vom örtlichen Metzger, Kräuter aus meinem Steingarten hinten, Eier von den Hühnern meiner Eltern, Wein und Käse von meiner Winzerin, Obst aus dem Garten oder vom Markt.
Bei dem ganzen Biozeugs aus dem Supermarkt glaube ich aber, dass die Hälfte kein echtes "Bio" ist, da ist genauso Etikettenschwindel dabei wie bei den normalen Produkten.

Ich hatte neulich einen 20 € Gutschein für http://www.hellofresh.de als Versandbeilage.
Das Konzept dort finde ich nicht schlecht. Ist aber auch ziemlich teuer (50 € für 2 Personen und 3 Mahlzeiten pro Woche wenn ich mich richtig erinnere). Da wird einmal die Woche im Abo ein Lebensmittelpaket mit Rezepten geschickt, und bekommt so hochwertige Zutaten grammgenau zum Rezept passend zum Kochen Abends.
kaivanbi
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Re: Umstieg auf BIO

Unser Edeka hat weitestgehend Produkte aus unserer Umgebung, diese sind unwesentlich teurer als das restliche Sortiment.
Im Markt selbst ist auch noch ein Metzger der die Tiere aus der Umgebung bezieht und verarbeitet, natürlich auch alles mit unzähligen Gütesiegeln und Berichte aus der Verarbeitung (einige Bauern hiervon kenne ich sogar, daher kann ich das auch mit gutem Gewissen kaufen).

Mein Großvater hatte einen großen Hof mit Tieren und allem Möglichen, daher ist es mir schon immer wichtig gewesen Lebensmittel mit guter Qualität zu kaufen.
Ein Kilo Rind kann nunmal nicht 2€ kosten, zumindest nicht unter normalen Umständen (muss ja nichtmal Bio hierfür sein).
Es spricht aber, meiner Meinung nach, nicht so viel gegen Lebensmittel mit guter Düngung, auch nicht gegen gute Zucht vom Gemüse (in Holland wird auch wirklich viel Wert auf Qualität mittlerweile gelegt).
Mit Bio wird recht viel Unfug betrieben, daher ist dieses Siegel für mich kein ausschlaggebender Grund.
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knoge
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Re: Umstieg auf BIO

Ich lege sehr wenig wert auf diese Siegel und halte viel davon für Schindluder

Wenn ich im Supermarkt Bio-Kartoffeln auf Ägypten neben den Bio Tomaten aus Spanien und den BIO Obst aus Israel sehe dann kann ich auch zu den konventionellen Sachen greifen. Wir wohnen hier ja auf dem Land, da bekomme ich beim Bäcker das ganze Jahr Kartoffeln aus dem Umland. Fleisch gibt es vom Metzger, das war hier schon immer so. Tomaten gibt es auch aus deutschen Gewächshäusern das ganze Jahr (bei uns sogar bei Aldi)

Wobei man auch hier aufpassen muss. Im meiner Gegend hier schlachtet nur noch ein Metzger selber, bei allen anderen wird das Vieh über 150 km zum Großschlachthof gefahren. Ob Bio oder konventionell die Qualität leidet dadurch.
Lou mi sa.
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hkhk
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Re: Umstieg auf BIO

Hatte kürzlich auch einen Testbericht gelesen zu BIO Produkten aus Supermärkten / Discountern.
Die sind gut, ist BIO. Verotene Zusatzstoffe wurden NICHT gefunden.
Schindluder wird mit den BIO Siegeln nicht getrieben.

Aber wie schon gesagt: in EU BIO Produkten dürfen mehr Zusatzstoffe drin sein als in BIOLAND oder DEMETER Produkten. Auch was die generelle Landwirtschaft oder Viehhaltung betrifft sind BIOLAND und DEMETER deutlich strenger. Siehe http://www.vzfbdww.de/informationen/Ver ... emeter.pdf

Problem auf Märkten oder Metzgereien ist aber ja, dass man meist NICHT weiß, woher die Ware wirklich kommt.
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wolle
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Re: Umstieg auf BIO

Als gewerblicher Verarbeiter: Wir kaufen seit einigen Jahren das Fleisch "regional" und nicht mehr im Großhandel. Bei ein paar Tonnen Verbrauch pro Jahr ergibt das allerdings einen fünfstelligen Mehraufwand pro Jahr. Für eine vollständige Umstellung auf Bio müssten wir die Preise pro Gast und Nacht um 4-5 Euro erhöhen, dazu sehe ich absolut keine Marktchance. Beim Durchschnittsverbraucher hört Bio da auf, wo der Geldbeutel anfängt.
new100
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Re: Umstieg auf BIO

Interessantes Thema...
4 -5x die Woche Pommes, Bratwurst, Fleisch und und und, dazu noch Abends ein Eis, ein Bier etc.
Habe zum Glück, trotzdem mein Idealgewicht.
Wir würden auch gerne umstellen, nur mir fehlt dazu einfach die Zeit, ich werden den Beitrag hier gerne weiterverfolgen.

Metzger ist ein guter Ansatz, wenn er noch selbst schlachtet.
Von dem BIO Zeugs, habe ich schon einiges gelesen und gesehen, leider soll es mehr Nepp sein.
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hkhk
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Re: Umstieg auf BIO

wolle hat geschrieben:Für eine vollständige Umstellung auf Bio müssten wir die Preise pro Gast und Nacht um 4-5 Euro erhöhen, dazu sehe ich absolut keine Marktchance. Beim Durchschnittsverbraucher hört Bio da auf, wo der Geldbeutel anfängt.
Genau so ist es. Daher kann auch ich (4-köpfige Famile) nicht auf 100% BIO umstellen.

Wenn ich höre, dass die Umstellung für ein Hotel nur 4-5 EUR pro Tag und Kopf ist, dann finde ich das vertretbar. Die "BIO" Hotels, die ich mal gesehen habe, wären preislich deutlich höher (bei ÜF).

Und ja, ich achte mittlerweile bei Urlaub auf ÖKO / BIO im Hotel und bin bereit, da etwas mehr zu bezahlen.
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Aqua-Olli

Re: Umstieg auf BIO

Ich habe meine Ernährung bereits vor 3 Monaten umgestellt. Ich und meine Frau verzichten bewusst und konsequent auf alle Getreideprodukte, Zucker, Geschmacksverstärker, alle Zuckeraustauschstoffe außer Stevia und wir ernähren uns von Bio-Obst/Gemüse/Fleisch/Eier/Milchprodukte. Ab und zu gibts auch mal eine Currywurst mit Pommes, aber vielleicht 1 x in der Woche.

Haben beide bis jetzt ca. 10 kg verloren, die Portionen werden automatisch kleiner und seltener, weil man wieder ein natürliches, ursprüngliches Hungergefühl entwickelt. Einen zusätzlichen Zeitaufwand kann ich nicht feststellen. Ein Glas Biomilch und eine Schale Erdbeeren zu essen/vorzubereiten dauert auch nicht länger als eine Pizza in den Ofen zu schieben. Oder Gemüse zu schneiden und im Backofen zu garen bekommt ja auch jeder hin. Man braucht weniger Mahlzeiten wenn man sich gesund ernährt und es muss ja nicht immer ein 3 Gänge Menü sein.

Vielleicht kostet der Einkauf jetzt 20 Euro mehr in der Woche. Und?

Ruhig mal hier reinschauen:

http://www.urgeschmack.de
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Vio
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Re: Umstieg auf BIO

Einen Bio-Versender mit Rundum-Sorglos-Angebot kenne ich nicht.

Viele Dinge müssen nicht zwingend Bio sein, weil es z.B. bei Eiern oder auch Fleisch manchmal sinnvoller sein kann, beim ländlichen Erzeuger zu kaufen, da es einem unter´m Strich wenig bringt, wenn Bio-Tiere mit Soja/Getreide gefüttert werden anstelle mit dem Zeugs, was sie selbst wählen würden. "Grass-fed meat" ist hier das Stichwort.
Ich kaufe Eier also z.B. lieber auf dem Wochenmarkt vom Bauern, der die Tiere draußen picken lässt und Fleisch von Tieren, die auf der Weide leben. Ein Wochenmarkt ist sowieso eine gute Adresse für Bio-Anbieter (Bäcker, Metzger, Obst & Gemüse).

Für den Rest des Küchenbedarfs ist ein Bioladen, ein Reformhaus oder ein Denn´s völlig ausreichend.
Wenige Dinge, wie z.B. Gewürze (hier gibt es nur Brecht, ich möchte aber gerne Sonnentor) oder besondere Öle kaufe ich online. Die bekommst Du sogar bei Amazon. :wink:

Bio-Galloway-Fleisch kaufe ich meist hier vor Ort, ansonsten z.B. hier: http://stores.ebay.de/hochmooraner
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Re: Umstieg auf BIO

hkhk hat geschrieben:BIO-Fleich ist meist 4x so teuer wie normales Fleisch. Auch daher müssen die Fleischportionen eben kleiner ausfallen, dafür mehr Gemüse. Jeden Tag Fleisch muss ja nicht sein. Ist nur so, weil es so billig ist.
Hier gibts jeden Tag Fleisch, zumindest einmal :-}
Allerdings ein guter Teil vom regionalen Bauer, der schlachtet selbst, das Fleisch ist logischerweise teurer als beim Billig-Discounter, allerdings reicht zum satt werden dann 1 Schnitzel wo sonst 3 "gefressen" wurden. Letztlich kommt mich das imho nicht wirklich teurer.
Absoluter Nachteil: Es ist nur das da was eben gerade geschlachtet wurde und muss tlw. vorbestellt werden.
Viele Grüße,
Christian
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Vio
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Re: Umstieg auf BIO

@ Bio-Kritik
Wer mag, kann es sich ja mal ansehen (vor allem die Doku "Die Bio-Illusion" nimmt einem wortwörtlich jegliche Illusionen):

Gentechnik in Biomärkten

https://daserste.ndr.de/panorama/media/panorama342.html

Die Bio-Illusion: Massenware mit Öko Siegel DE 2014

Panorama: Geheimsache Bio



@ Aqua-Olli
Nach mittlerweile 3 Jahren "Paläo" (auch wenn ich das Etikett nicht mag) kann ich Dir versprechen, dass Du das nicht bereuen wirst. :winken:
wolle
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Re: Umstieg auf BIO

Auch "echtes" Bio ist nicht zwangsläufig gesünder oder wohlschmeckender als Massenware. Ok, echtes Billigfleisch kann man m.E. geschmacklich fast nicht essen, aber bei Gemüse etc merkt man den Unterschied eher nicht, und ob ein Schwein aus echter Bio-Aufzucht besser schmeckt als solide Haltung auf dem Bauernhof, glaub ich auch nicht.

Ich find Bio in Ordnung, es ist halt eine Einstellungssache. Ich wär ja schonmal zufrieden, wenn die Art und Weise der Erzeugung aus rein ethischen Gründen neben dem Preis wenigstens bei der Kaufentscheidung bei den meisten Menschen eine Rolle spielen würde.
xMerchant
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Re: Umstieg auf BIO

Vio hat geschrieben:Ich kaufe Eier also z.B. lieber auf dem Wochenmarkt vom Bauern, der die Tiere draußen picken lässt
Als jemand, der aus einer Bauernfamilie, stammt kann ich Dir versichern, dass die Eier mit hoher Wahrscheinlichkeit aus der Agrarproduktion stammen. Die 5-10 Hühner, die heute um die Bauernhöfe hüpfen, decken bei weitem nicht den Absatz auf einem halbwegs gut besuchten Bauernmarkt. Eine Freilandlegehenne (Stall mit eingezäuntem Auslauf) liefert im Schnitt 180 Eier im Jahr. Eine frei rumlaufende weniger, weil die nicht unbedingt zum Legen in den Stall geht und das Ei erst mal gesucht werden müsste, das energiereiche Futter fehlt und sobald Eier zum Brüten da sind das Huhn weniger legt. Jetzt darfst Du mal hochrechnen wie viele Hühner dein Bauer vom Wochenmarkt haben müsste und dann schaust mal auf seinem Hof vorbei.
Aqua-Olli

Re: Umstieg auf BIO

Am liebsten würde ich ja mein Zeug im Garten selber anbauen und auch ein paar Hühner halten. Aber im Moment ist das zeitlich wirklich nicht möglich. Wäre ja Stress pur, giessen, Unkraut jäten, Viecher füttern. Aber vielleicht kann ich ja irgenwann mal eine Person dafür einstellen, Lebensmittel für meine Familie im Garten zu produzieren.
Mitleser
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Re: Umstieg auf BIO

Ich kann weder mit Bio noch mit Paläo wirklich etwas anfangen. Ersteres ist als alleinverdiener mit einer 3 köpfigen Familie nur bedingt möglich, zweiteres einfach nicht mein Fall. Sicher aich achte von Jahr zu Jahr mehr auf Qualität, was aber weniger einen Gesundheitsaspekt als einen Geschmacksaspekt folgt. Sollte mein Einkommen irgendwann mal steigen würde ich auch gerne das ein oder andere Nahrungsmittel lieber direkt beim Bauern erwerben, aber leider sitzen, bei der Qualität und Art, die ich mir gerne leisten können würde, 40€+/Kg derzeit noch nicht drin. Zwiebeln, Basilikum und Erdbeeren gibt es hingegen ungedüngt vom Balkon, wenn gerade verfügbar.
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koshop
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Re: Umstieg auf BIO

Bio ist ja nur ein Aspekt beim Lebensmittelkauf. Im Zweifelsfall verzichte ich auf BIO und nehme lieber das lokal produzierte konventionelle Produkt.

Fleisch und Wurst hab ich mir so gut wie abgewöhnt, ab und zu kaufe ich noch Fleisch von der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall.
http://www.besh.de/
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Vio
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Re: Umstieg auf BIO

xMerchant hat geschrieben:Als jemand, der aus einer Bauernfamilie, stammt kann ich Dir versichern, dass die Eier mit hoher Wahrscheinlichkeit aus der Agrarproduktion stammen.
Der Vorteil bei regionalen Produzenten ist eben, dass man sich vor Ort selbst ein Bild machen kann, was man auch tun sollte; das ist in meinem obigen Posting vielleicht nicht deutlich genug geworden. Man kann nicht einfach auf dem Wochenmarkt kaufen und davon ausgehen, dass das alles schon seine Richtigkeit haben wird. Wo man beschissen werden kann, wird man in der Regel auch beschissen, das muss man halt wissen.

Hier in der Provinz käme es recht schnell ans Tageslicht, wenn Hühner-Bauer Hein seine Kunden betuppt oder die Tante vom Bio-Laden den Reis heimlich im Aldi kauft und dann umfüllt (das ist übrigens ein reales Beispiel) und dank Mund-zu-Mund-Propaganda war es das dann. :wink:

[Edit: P.S. Meine Großeltern hatten einen bäuerlichen Kleinbetrieb im Vollerwerb; ich weiß, wie viel bzw. wie wenig Ei aus einem Huhn kommt. :wink: ]
wolle hat geschrieben:Auch "echtes" Bio ist nicht zwangsläufig gesünder oder wohlschmeckender als Massenware.
Da stimm ich Dir 100% zu.
Ralf
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Re: Umstieg auf BIO

Wir konsumieren schon seit Jahren fast ausschließlich BIO-Produkte. Überwiegend Demeter/Bioland aus einem lokalen Bio-Markt.

Unser Fleischkonsum ist sehr gering und da ist es überhaupt kein Problem, wenn das Kilo über 50 Euro kostet. Wir zahlen für Fleisch trotzdem weniger als die, die sich jeden Tag die Industriepampe reindrücken.

Es gibt aber auch jede Menge Bio-Produkte, die keinen Deut besser sind als die industrielle Massenware. Man muss sich nur mal die Zutatenlisten genauer ansehen. Hefeextrakt findet sich auch in Bio-Produkten und das ist der letzte Dreck. So etwas kaufen wir nicht. Und wir vermeiden nach Möglichkeit auch Produkte, denen Zucker zugesetzt wurde. Zucker ist ein Kernproblem unserer Wohlstandsgesellschaft. Fakt ist, dass man Produkte mit zugesetztem Zucker nicht braucht. Er schadet nur und nützt überhaupt nicht. Und da ist es auch völlig egal, ob das Rohrohrzucker, Honig oder Ahornsirup ist. Alles Dreck.

Viel Gemüse, frischer Salat, Nüsse etc. Fast keine verarbeiteten Lebensmittel mehr.

Ich kann über die Leute, die permanent irgendwelche Wehwehchen, Erkältungen etc. haben nur lächeln. So etwa kenne ich seit Jahren nicht mehr.

Und dieses Geseier von "Fleisch ist Lebensqualität", "Ich gönne mir was", "Ich will das Leben genießen" usw. kann ich nicht mehr hören. Ich will auch noch mit über 70 so fit wie heute sein (und bin mit 53 fitter als vor 20 Jahren).
"Das Leben wird nicht an der Anzahl unserer Atemzüge gemessen, sondern an den Momenten, die uns den Atem rauben." George Carlin
wolle
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Re: Umstieg auf BIO

Ich kann ja mal zum besten geben:

Wir haben so ca. 25.000 Eier pro Jahr aus Bodenhaltung von einem regionalen Geflügelhof bezogen. Der kam seit Jahren vorbei und hat sie gebracht, "der Eiermann ist da, brauchen Sie was?" Irgendwann vor ein paar Wochen kam ein Gast an die Rezeption und meinte, er wolle sich jetzt mal beschweren, es muss doch wirklich nicht sein, dass wir den Gästen morgens Frühstückseier aus Käfighaltung servieren. Es stellte sich bei der Kontrolle heraus, dass die Kontrollnummer tatsächlich aussagte, dass die Eier aus Käfighaltung stammen. Bestellt (und auch berechnet und bezahlt...) wurde Bodenhaltung.

Den Händler beim nächsten mal drauf angesprochen: "Ja, wie soll er denn solche Mengen aus Bodenhaltung zusammenkriegen? Außerdem isses doch dasselbe, zwischen den Eiern gibts doch keinen Unterschied".

Jetzt beziehen wir Eier aus Bodenhaltung über den Großhandel.
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