Wenn du die Suchbegriffe trunkierst, gibt es mehr Ergebnisse:

Alle Mitarbeiter kommen krank aus dem Urlaub zurück. Die eine jetzt schon die zweite Woche. Es kotzt mich so an.
Das wird ja nie aufhören. Der Krankenstand ist seit Jahren unterirdisch. Die einen sind wirklich krank und die anderen haben in den letzten 3 Jahren gelernt, dass man mit einem Hüsterchen auf keinen Fall arbeiten kann, weil Corooonagefahr! Dabei kann man auch mit Corona arbeiten gehen, wenn man keine Symptome hat. Maske auf und fertig.
Es nervt nur noch.

Hier hat einer dieses Jahr erst zwei Tage gearbeitet. Sich dann in den Finger geschnitten. Seit dem ist er zu Hause. Mehr Verständnis hätte ich, wenn er nicht jedes Jahr mehrere Wochen mit Migräne oder Rücken ausfallen würde.

Andere dagegen sind auch mit tiefen Schnitten im Finger schnell wieder da. Oder ein Monteur ging mit kaputtem Bein ins Büro und bot an, da er ja nicht auf die Baustelle könne, würde er mithelfen, Rechnungen fertig zu machen.

Ja, solche gibts natürlich auch. Aber je mehr du hast, die wegen einer laufenden Nase das WE um eine Woche verlängern, desto mehr denken sich andere, dass das geht und ihnen natürlich auch zusteht. Und das sind ja hier fast alles junge Menschen, also teilweise zwischen 20 und 30. Dass die eine um die 50 mit hohem Blutdruck öfters ausfällt, ist ärgerlich, aber ist halt so. Aber dass 20 jährige wegen Depris, Schnupfen, Husten und weil jemand in der Familie gestorben ist, ewig krank machen, ist schon kacke.
Einer meiner älteren hatte jetzt ein Problem mit dem Arm, war 2 Wochen krank. Nun hat er nächste Woche einen Arzttermin, die wollen da noch was untersuchen. Sagt der zu mir, für den Tag bringt er dann eine Krankmeldung mit. Sag ich, hä? Du bist doch gar nicht krank! Sagt er, das weiß er ja nicht, das erfährt er ja erst nächste Woche.
Sag ich, nee, also wirklich, wer Arzttermine hat, muss Urlaub nehmen. Guckt der mich beleidigt mit hochgezogenen Augenbrauen an.
Ich finds echt unglaublich.

Wenn es denn so schlimm ist, statuiere doch mal ein Exempel (oder wie das heißt) am schlimmsten Fall (Person).

Wolkenspiel hat geschrieben: ↑27. Feb 2023 08:46 Aber dass 20 jährige wegen Depris, Schnupfen, Husten und weil jemand in der Familie gestorben ist, ewig krank machen, ist schon kacke.

Naja, wer Depressionen hat, bleibt nicht zu Hause, weil er sich das ausgesucht hat.

Ach hat geschrieben: ↑27. Feb 2023 09:46

Wolkenspiel hat geschrieben: ↑27. Feb 2023 08:46 Aber dass 20 jährige wegen Depris, Schnupfen, Husten und weil jemand in der Familie gestorben ist, ewig krank machen, ist schon kacke.

Naja, wer Depressionen hat, bleibt nicht zu Hause, weil er sich das ausgesucht hat.

Ich will das wirklich nicht runterspielen, habe selber im Bekanntenkreis Freunde mit solchen Problemen. Aber dennoch wird heute viel zu schnell davon gesprochen. Die Belastbarkeit hat massiv abgenommen...

Natürlich. Und man sollte auch prüfen, ob man nicht mit dem Arbeitgeber abspricht, dass man trotz Erkrankung zur Arbeit geht und ggf. Minderleistung bringt, um die Arbeit als stabilisierenden Faktor zu erhalten. Ich glaube auch, dass da mancher zu früh sich wegen Depression krank schreibt, obwohl Arbeit vielleicht sogar noch gut täte.

Auf der anderen Seite habe ich in dem von Wolkenspiel beschriebenen Alter mehrere Mitarbeiter gehabt, die sich mit Depressionen zur Arbeit gequält haben. Als sich aber Hinweise gehäuft haben, dass sie faktisch nicht mehr arbeitsfähig waren, weil sie völlig kraftlos, apathisch, unkonzentriert waren, habe ich von meiner Seite aus eingegriffen.
Es ist halt echt eine Gratwanderung und sehr individuell.

Und bei einem wäre es mir lieber gewesen, er wäre mit seiner Depression krank zu Hause geblieben, als dass er zur Arbeit gefahren wäre. Der hätte Heizungswartungen machen sollen, hat sich bei den Kunden im Heizungskeller aber zu nichts mehr aufraffen können.

Fotoshooter hat geschrieben: ↑27. Feb 2023 10:19 Aber dennoch wird heute viel zu schnell davon gesprochen. Die Belastbarkeit hat massiv abgenommen...

Ja und nein.

Die schnelllebige Zeit, Smartphones / Social Media und die damit einhergehende massivste Reizüberflutung durch zu viele irrelevante Informationen sind es, die die Belastbarkeit scheinbar minimieren.
Früher wusste man alles über sein eigenes Dorf, vielleicht auch noch etwas der Nachbardörfer.
Heutzutage strömen weltweite und viel schnelllebigere, viel komplexere Informationen ständig auf die Menschen ein.

Die "älteren" Generationen können besser damit umgehen, sie sind halt keine "Digital Natives".
Aber entzieh' einem jungen Menschen heutzutage mal das Handy/Computer/Spielekonsole/Fernseher.
Er wird sich innerhalb kürzester Zeit langweilen und kaum 3-4 Tage ohne aushalten.
Edit: Und wenn er dann merkt, das Zeug kommt nicht mehr zurück, dann wird er auch selbst wiederum aktiv mit Sport und sinnvollen Tätigkeiten.

Das sind leider die Dinge, die der heutigen Jugend die Energie ziehen.

Seltsam. Fakten sprechen, wie so oft, gegen die Gefühle.

https://www.ard-zdf-massenkommunikation ... _final.pdf

die Altersstufe der 14- bis 29-Jährigen[...] mit aktuell 194 Minuten immer mehr dem Bevölkerungsdurchschnitt (214 Minuten) an.

Die größte Bewegtbildnutzungsdauer haben aber nach wie vor Menschen jenseits der 50
Jahre: Sie verbringen knapp 250 Minuten täglich mit Bewegtbild, überwiegend mit linearem
Fernsehen.

Aber immer schön auf die Jugend schimpfen

aDarkGod hat geschrieben: ↑27. Feb 2023 10:42
Die schnelllebige Zeit, Smartphones / Social Media und die damit einhergehende massivste Reizüberflutung durch zu viele irrelevante Informationen sind es, die die Belastbarkeit scheinbar minimieren.

Jo, und dann hängen die während der Arbeitszeit noch mit dem handy stundenlang auf dem Klo und denken, niemand merkts. Ich bin ja sowieso der Meinung, dass ein Wehrdienst oder ein andere Pflichtdienst, wo man mal richtig lernt, wie es laufen kann, nicht verkehrt wäre. Aber das ist ja keinem mehr zuzumuten, die kleben sich lieber auf der Straße fest oder fällen Bäume, um gegen Bäume fällen zu protestieren.

@miezekatze^
Die älteren haben den Fernseher aber nicht mit bei der Arbeit und verschwinden damit auch nicht aufs Klo. Und sie haben auch nicht permanent das Gefühl, auf WA, Tiktok, Snapchat, FB und Co was zu verpassen. Das ist ja das, was diese Generation so erschöpft. Nicht "bewegte Bilder gucken".

miezekatze hat geschrieben: ↑27. Feb 2023 10:52 Seltsam. Fakten sprechen, wie so oft, gegen die Gefühle.

https://www.ard-zdf-massenkommunikation ... _final.pdf

die Altersstufe der 14- bis 29-Jährigen[...] mit aktuell 194 Minuten immer mehr dem Bevölkerungsdurchschnitt (214 Minuten) an.

Die größte Bewegtbildnutzungsdauer haben aber nach wie vor Menschen jenseits der 50
Jahre: Sie verbringen knapp 250 Minuten täglich mit Bewegtbild, überwiegend mit linearem
Fernsehen.

Aber immer schön auf die Jugend schimpfen

Boah, ernsthaft jetzt?!

Bitte unterscheide mal zwischen "irgendwo davor rumsitzen, sich berieseln zu lassen und womöglich dabei einzupennen" und "ständig aktiv, nervös und süchtig irgendwo aktiv sein zu müssen, um ja nichts zu verpassen".

oder Rentner, die zu Hause den Fernseher im Dauerbetrieb haben.

miezekatze hat geschrieben: ↑27. Feb 2023 10:52 Seltsam. Fakten sprechen, wie so oft, gegen die Gefühle.

https://www.ard-zdf-massenkommunikation ... _final.pdf

die Altersstufe der 14- bis 29-Jährigen[...] mit aktuell 194 Minuten immer mehr dem Bevölkerungsdurchschnitt (214 Minuten) an.

Die größte Bewegtbildnutzungsdauer haben aber nach wie vor Menschen jenseits der 50
Jahre: Sie verbringen knapp 250 Minuten täglich mit Bewegtbild, überwiegend mit linearem
Fernsehen.

Aber immer schön auf die Jugend schimpfen

Wenn ich es richtig verstehe, sind in "Bewegtbild" nicht Messenger, Soziale Medien, Sellerforum und Videospiele enthalten. Bei gleich zwei jüngeren Mitarbeitern fielen die psychischen Probleme mit intensivem Videospiel zusammen. Ursache und Wirkung kann ich natürlich nicht auseinanderhalten.

Es würde auch reichen, wenn Ärzte ohne Erkennen von Symptomen auch nicht krankschreiben. Ich wundere mich schon länger, daß die sich nicht intellektuell beleidigt fühlen, wenn jeden Montag die "Erkrankten" vor der Praxistür Schlange stehen.

Roemer hat geschrieben: ↑27. Feb 2023 11:17 Es würde auch reichen, wenn Ärzte ohne Erkennen von Symptomen auch nicht krankschreiben.

Was sind erkennbare Symptome? Die Abgrenzung ist sehr, sehr heikel.
Depressive Menschen kommen auch nicht unbedingt mit einem Heulkrampf in die Praxis.
Und wenn ein depressiver Mensch keine Krankschreibung erhält und sich tatsächlich etwas antut, dann möchtest du auch nicht in der Haut des Arztes stecken.

Letztendlich sind diejenigen die Schuldigen, die sowas für sich ausnutzen.

Ich schätze, Roemer meinte nicht depressive Beschäftigte, sondern solche, die keinen Bock auf Arbeit haben. Und eben solche Ärzte, die genau diese Klientel bedienen. Es gibt vermutlich in jeder Region den einen Arzt, der sich damit schon einen Namen gemacht hat, dass "akute Unlust" als Symptom ausreicht.

Ist doch ein gut skalierendes Geschäftsmodell...

Genauso isses. Du brauchst dich ja noch nicht mal zu verstellen und einen von Magen-Darm zu labern, es reicht, dem Arzt zu sagen, die sind alle so böse, ich brauche eine Auszeit, ich kann nicht mehr. Zack, AU, gern auch direkt für 14 Tage.
Und das macht jeder Arzt, weil der Pat. sonst nicht mehr kommt. Aber wehe, eine der Helferinnen benimmt sich so und lässt sich vom Kollegen wegen nix krank schreiben, da wäre aber was los. Aber bei anderen Arbeitgebern ist das ja wurscht. Allein schon die Unverschämtheit, Patienten eine Krankmeldung anzubieten, weil sie eine mehrstündige Untersuchung haben.

Ach hat geschrieben: ↑27. Feb 2023 11:48 Ich schätze, Roemer meinte nicht depressive Beschäftigte, sondern solche, die keinen Bock auf Arbeit haben.

Da sind wir uns natürlich einig, keiner hat Bock auf diejenigen, die keinen Bock haben

Dennoch ist es für Ärzte nahezu unmöglich "rauszusortieren", wer nun keinen Bock hat und wer depressiv ist.
Selbst die Depressiven wissen es anfangs nicht mal. Wir sind nun mal keine Maschinen, wo man immer eindeutig sagen kann, dass dies und jenes "defekt" ist.

Ich oute mich jetzt mal.
Ich lebe seit nun über 25 Jahren mit Depressionen, mal mehr, mal weniger.
Ca. in der 6. Klasse fing es an, ich war auf dem Gymnasium.
Alle meine Lehrer und Vertrauenslehrer (also Pädagogen, die sich auch etwas auskennen sollten) und auch Eltern waren ständig der Meinung, ich hätte "keinen Bock" und ich solle lieber auf die Mittelschule gehen aufgrund der schlechten Leistung. Das Abi habe ich qualvollerweise trotzdem geschafft - also man kann sich teilweise schon über einige Jahre abquälen, gesund ist es logischerweise trotzdem nicht.

Nach dem Abi wusste ich dann einfach nicht, wohin mit mir - ich hatte halt "keinen Bock" auf eine sinnlose Arbeit.
Irgendwann ging ich zum Psychologen, weil ich eigentlich meinen Wehrdienst hätte absolvieren müssen, ich aber keine Kraft dazu hatte. Einige würden auch dazu "keinen Bock" sagen.
Erst beim Psychologen lernte ich überhaupt erst, was Depressionen eigentlich sind und dass man sich nicht schämen muss, Hilfe für sich zu beanspruchen.
Wäre der normalerweise verpflichtende Wehrdienst / Zivi damals nicht gewesen, wäre ich wohl nie zum Psychologen gegangen, da es keinen akuten Grund gegeben hätte.
Und somit wäre ich womöglich heute noch mit "der hat keinen Bock" abgestempelt worden.

Und ich denke, gibt es einige Leute, die sich schämen würden, sich Hilfe beim Psychologen zu holen.

Deswegen sage ich ja immer, dass viele, viele Dinge nie immer genau so sind oder sein müssen, wie sie zu sein scheinen, nur weil es der eine oder andere so sagt.