@ Daytrader: Per Lieferdienst wird ganz schön teuer auf die Dauer, und eigentlich hat die Dose mit Pampe auch einige Wege hinter sich, bis sie beim Konsumenten erhitzt wird, Töpfe und Teller wieder gewaschen sind - es ist ja aber eigentlich auch völlig wurscht. Und wenn jemand vor einer Dose Nahrung verhungert, weil er sie nicht aufbekommen hat, ist das so.
Wir hatten es in einem Gespräch kürzlich über die Wahrnehmung der "jungen Leute". Dass die gar nicht mehr so Wert auf die Arbeit legen, sondern das als Teilaspekt sehen zum Beispiel. Das kam von einer Unternehmerin

Es wurde dagegen gehalten, dass es doch eigentlich cleverer ist, so kurz wie möglich für so viel Geld wie möglich zu arbeiten. Während es früher gesellschaftlich anerkannt war, so lange wie möglich für´s Geld zu arbeiten. Das kam nicht von mir, ich hab nur zugehört.
Das ist allerdings so verallgemeinernd, dass daraus kein "richtig" oder "falsch" gefolgert werden kann. Finde ich. In meiner subjektiven Wahrnehmung war es schon so, dass selbst ich mich noch über den Job definieren konnte. Früher brauchte man im Grunde nur zu wissen, was jemand arbeitet, schon hatte man die richtige gesellschaftliche Schublade. Ich finde das hat sich sehr stark geändert. Früher sagte man zum Architekten noch "huiuiui", heute weiß man nicht genau, verdient er einen Haufen Kohle oder ist er ein armes Mäuslein im Rollkragenpulli mit Überstunden. Ich denke heute gibt es kaum mehr Jobs, die solange so starr halten, dass man darüber eine komplette Definition für sich selbst ziehen kann. Ich bin Architekt und deswegen lebe ich so, mit dem und dem Luxus und habe die und die Anerkennung.
Deswegen ist es eigentlich schon folgerichtig, dass sich vielleicht einige jungen Menschen nicht mehr über den Job definieren, sondern das lediglich als Teilaspekt des Lebens begreifen, um eben im Job flexibel für sich verändernde Anforderungen zu sein. Die eigene Definition ist komplexer geworden weil es, denke ich, schwierig Ist/sein wird zu sagen, man hat nun die und die Aufgabe und macht das die nächsten 60 Jahre so.
Ich finde das Bild das manchmal von den jungen Leuten gezeichnet wird, gar nicht so verkehrt, sondern denke, dass es ganz gut passt, was die machen, bzw. wie sie sich vielleicht begreifen - ich kenne ja nicht alle (Gott bewahre

). Das hat bis hierher übrigens aus meiner Sicht noch gar nichts z.B. mit den Klimademos zu tun, bei denen aber eben sehr viel über "Die Jugend" geschrieben wird.
Im Übrigen ist mir bislang keine Generation eingefallen, die gesagt hätte, die nachfolgende macht es direkt besser. Vielleicht ändert sich das mit dem Alter einer Generation?
Ich sehe das übrigens in keiner Weise "missionarisch", ist rein subjektiv, ich hatte auf dem Rad heute einfach die Zeit für unproduktive Gedanken, und @Daytrader, Du bist ja auch schuld daran
Vorhin saß eine Fliege im Büro, in das ich mich setzten wollte und ich suchte etwas zum Zerbatschen. Irgendwann kam ich mit einem Bier aus dem Keller wieder. Naja, soviel zu unproduktiven Gedanken. Die Fliege lebt also noch, aber ich hab ein Bier

Mit dem zocke ich jetzt ein wenig Fallout VR, ich brauche da nach wie vor einen sichtbaren Ring, damit ich in der Brille sehen kann, wo das Bier steht. So sind das echte Herausforderungen beide Welten zu koordinieren
