Beratungsdiebstahl

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cashew
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Re: Beratungsdiebstahl

Nur dass fielmann brillen 2 Stufen drunter aufhören ab da wo brillen mir gefallen. Mal von tlws runter gerockten Filialen abgesehen wo ich auch nicht dann rein möchte. On top die schlangen wo ich 1h warten kann oder später wieder kommen soll.

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Wolkenspiel
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Re: Beratungsdiebstahl

Und warum wartest Du dort so lange? Weil sie die Kunden in ihre Läden ziehen. q.e.d.
Aber darum geht es hier ja auch gar nicht. Sondern um das Prinzip der Beratung und die Notwendigkeit dessen, dafür Geld zu verlangen. Der Optiker Fielmann ist eher weniger das Thema.
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Eat The Rich
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Re: Beratungsdiebstahl

fonprofi hat geschrieben: 26. Okt 2019 08:43
Übrigens habe ich für einen Sehtest beim Optiker auch 10 Euro bezahlt, die ich zurückbekomme, wenn ich dort eine Brille kaufe. Ich fand das Fair.
ich finde das nicht fair. Die Klickkosten bekommst du auch nicht zurück und wenn der einen tollen Service bietet und tolle Brillen hat, die auch noch markgrecht im Preis liegen, wieso in aller Welt sollte dann die Masse an Leuten Online kaufen? Klar, es gibt immer mal jemanden, der das macht, aber das ist doch nicht die Mehrheit.

Ich bin auch Fachhändler mit Ladengeschäft und etwas besseres als dass der Kunde direkt in den Laden kommt, kann mir doch gar nicht passieren. Ich kann den punktgenau beraten, und genau da beginnt der Unterschied zum "klassischen Fachhandel". ICH habe ein sehr tiefes Sortiment auf Lager, von den Sachen die ich verkaufe muss ich FAST NICHTS nachbestellen. Es gibt sicher irgendwelche Spezialitäten, die ich nicht da habe ABER: die besorge ich innerhalb von 2 Werktage und zwar direkt zum Kunden und nicht in 10-12 Tagen zur Abholung in den Laden. Durch die große Auswahl die ich biete stimmt dann auch meine Beratung, weil ich nicht nur 3 Sachen da habe, die hier schon ewig liegen und die ich dringend loswerden muss. Und genau DAS ist das Problem von diesen Fachhändlern. Die haben nur wenig da und Beratung heisst bei denen, dass Sie den Leuten die Scheiße andrehen, die da als Ladenhüter rumliegt. GENAU DAS ist KEINE Beratung sonder Kundenverarschung. Und dafür sollen die auch noch Geld bezahlen?
auch 'ne blinde Katze findet mal ne tote Maus!
regalboy
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Re: Beratungsdiebstahl

ReginaSF hat geschrieben: 26. Okt 2019 09:33 Schönes Beispiel mit dem Optiker. Meine Optiker am früheren Wohnort nutzt die 10 €, die andere verlangen dazu, über ein großes Schild "Kostenloser Sehtest und Brillenservice" die Leute in den Laden zu ziehen. Fielmann hat, zumindest hier bei uns, keinerlei Berührungsängsteh, auch Nicht-Fielmann-Brillen beim Besuch neu einzustellen und diese Nasenpads kostenlos zu tauschen und ich wurde als Begleitperson in einer ruhigeren Nebenzeit auch schon gefragt, ob ich nicht ebenfalls einen kurzen Sehtest machen möchte.
Kann man sich halt erlauben, wenn man Unsummen an Werbung ausgibt und den (vermeintlich) billigsten Preis hat.
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Re: Beratungsdiebstahl

Wolkenspiel hat geschrieben: 25. Okt 2019 19:00 Was für Kosten sind das eigentlich genau, die diese "Beratung" erzeugt? Der Verkäufer kommt doch nicht extra wegen dieser Beratungstätigkeit, der ist doch eh da. Von daher ist das doch eh Unfug, dass der Beratungsaufwand so teuer sei.
Und für eine Verkäuferin, die ich schule, zahle ich auch nicht mehr als für einen engagierten Versand- oder Produktionsmitarbeiter. Wo genau kommen diese "Kosten" her, die eine Beratung nach sich zieht?
Die Beratung erzeugt auf jedenfall schon mal Personalkosten für den, der berät.
Der ist zwar grundsätlzlich da, auch wenn den ganzen Tag kein Kunde kommt, aber:
- Je mehr "Kunden", um so mehr Verkäufer müssen eingestellt werden.
Beispiel:
40 Kunden am Tag = 2 Verkäufer nötig

"Früher" haben die beiden Verkäufer bei den 40 Kunden 20 Verkäufe erzielt.
Heute aber nur noch 5 Verkäufe, weil 30 der 40 Kunden nur in den Laden kommen, um sich beraten zu lassen und dann preiswert online zu kaufen.
Eigentlich würde heutzutage also 1 Verkäufer ausreichen, um weiterhin die "echten" Kunden zu beraten.


Darüber hinaus geht es ja auch nicht nur um die reinen Verkäuferkosten, sondern um das Gesamtsystem "offline beraten lassen und dann online kaufen".
Will sagen: die Beratung kostet den Besitzer nicht nur die Personalkosten, sondern auch den entgangenen Gewinn, der nun aufgrund der Ausnutzen des Kunden nicht mehr in der Höhe vorhanden ist.
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Re: Beratungsdiebstahl

regalboy hat geschrieben: 26. Okt 2019 13:55
ReginaSF hat geschrieben: 26. Okt 2019 09:33 Schönes Beispiel mit dem Optiker. Meine Optiker am früheren Wohnort nutzt die 10 €, die andere verlangen dazu, über ein großes Schild "Kostenloser Sehtest und Brillenservice" die Leute in den Laden zu ziehen. Fielmann hat, zumindest hier bei uns, keinerlei Berührungsängsteh, auch Nicht-Fielmann-Brillen beim Besuch neu einzustellen und diese Nasenpads kostenlos zu tauschen und ich wurde als Begleitperson in einer ruhigeren Nebenzeit auch schon gefragt, ob ich nicht ebenfalls einen kurzen Sehtest machen möchte.
Kann man sich halt erlauben, wenn man Unsummen an Werbung ausgibt und den (vermeintlich) billigsten Preis hat.
Gerade wenn man keine Unsummen an Werbung ausgibt muss man sich das erlauben. Sonst hat man einen doppelten Nachteil.
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Wolkenspiel
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Re: Beratungsdiebstahl

regalboy hat geschrieben: 26. Okt 2019 14:03 - Je mehr "Kunden", um so mehr Verkäufer müssen eingestellt werden.
Beispiel:
40 Kunden am Tag = 2 Verkäufer nötig
"Früher" haben die beiden Verkäufer bei den 40 Kunden 20 Verkäufe erzielt.
Heute aber nur noch 5 Verkäufe, weil 30 der 40 Kunden nur in den Laden kommen, um sich beraten zu lassen und dann preiswert online zu kaufen.
Eigentlich würde heutzutage also 1 Verkäufer ausreichen, um weiterhin die "echten" Kunden zu beraten.
Wie kommst Du auf diese Berechnung? Vor allem, wieso kaufen 30 von 40 Kunden online, nachdem sie sich haben stundenlang beraten lassen? Gibts da eine Studie? Das halte ich für Unsinn.

Abgesehen davon sind Verkäufer nicht nur im Laden, um zu beraten. Du brauchst mindestens 2, einer ist in Pause oder auf Toilette, einer muss ja im Laden stehen. Halte ich immer noch für viel zu wenig, denn die Kunden müssen auch diebstahlmäßig im Auge behalten werden, zumindest müssen sie das Gefühl haben, hier guckt jemand nach mir. Das kann man mit nur einem Verkäufer gar nicht bewerkstelligen. Bei meinen Ausführungen gehe ich von einem normal großen Laden in einer Fußgängerzone aus, so um die 90 qm. Personal ist teuer, ja. War aber schon immer so und gutes Personal verkauft auch.
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fossi
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Re: Beratungsdiebstahl

Den Beratungsdiebstahl gibt es übrigens genauso anders herum.

Es gibt immer wieder Kunden die sich in meinem Shop ausführliche Informationen und Tipps durchlesen, evtl am Telefon oder per Mail Fragen haben und dann ähnliche oder gleiche Artikel im Laden vor Ort kaufen, weil sie es schnell benötigen.

Ich führe bald eine Zahlschranke für meinen Shop ein: Gucken 5€. Dann ist es auch nicht mehr schlimm wenn die Konversionsrate bei nur 2% liegt.

Spaß beiseite: ich finde die Idee mit der Beratungspauschale immer noch bescheuert.
Früher nannte man sowas Service und wenn sich manche stationäre Händler nicht weiterentwickeln wollen und Umsätze sinken, hilft die eine Beratungsgebühr dauerhaft sicher nicht weiter..
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Re: Beratungsdiebstahl

fossi hat geschrieben: 26. Okt 2019 18:12 Den Beratungsdiebstahl gibt es übrigens genauso anders herum.
Den Eindruck habe ich manchmal auch. Da beantwortet man brav alle Fragen, dann wird halt bei irgendeinem gekauft, der den billigeren Preis hat, aber nicht antwortet. Ich denke das ist im Internet sogar naheliegender, als im Laden vor der Ware zu stehen und wieder zu gehen, um dann 10 Euro bei einer Internetbestellung zu sparen und zwei Tage auf die Ware zu warten, die man schon greifbar hatte. Allerdings ´abe isch gar keine Laden.
Roemer
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Re: Beratungsdiebstahl

Weil hier schon das Thema "Leuchten" genannt wurde. Es ist seit einigen Jahren nicht mehr wirklich unüblich, daß der Facheinzelhandel für Leuchten (und auch für Küchen) sich es vergüten läßt, wenn Angebote erwünscht werden. Also, Leute kommen mit Grundriss in das Geschäft und "berate mich mal."

Das begründen die aber nicht mit "Beratungsaufwand" sondern mit einem Besuch beim Kunden, der (angeblich) zwingend notwendig ist. Ohne Aussentermin, kein Angebot. Vor Ort wird dann reichlich gemessen und beraten. Im Auftragsfall wird verrechnet.
Und das funktioniert ! So halten die sich das Klientel der Möbler, Discounter und Beratungsdiebe von den Füßen.

Ist aber auch ein spezieller Bereich / Markt.
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Ach
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Re: Beratungsdiebstahl

Roemer hat geschrieben: 2. Nov 2019 11:57 Weil hier schon das Thema "Leuchten" genannt wurde. Es ist seit einigen Jahren nicht mehr wirklich unüblich, daß der Facheinzelhandel für Leuchten (und auch für Küchen) sich es vergüten läßt, wenn Angebote erwünscht werden. Also, Leute kommen mit Grundriss in das Geschäft und "berate mich mal."

Das begründen die aber nicht mit "Beratungsaufwand" sondern mit einem Besuch beim Kunden, der (angeblich) zwingend notwendig ist. Ohne Aussentermin, kein Angebot. Vor Ort wird dann reichlich gemessen und beraten. Im Auftragsfall wird verrechnet.
Und das funktioniert ! So halten die sich das Klientel der Möbler, Discounter und Beratungsdiebe von den Füßen.

Ist aber auch ein spezieller Bereich / Markt.

Wenn ich die Küche vom Architekten mitplanen lasse, kostet das schließlich auch.
Unsere Küchenplanungen sind noch kostenlos - aber die Planungsergebnisse geben wir dem Kunden mittlerweile nicht mehr mit. Er kann sich die Küche auf einem großen Monitor angucken, aber er bekommt kein Stück Papier von uns, mit dem er zum nächsten Studio gehen könnte.
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Wolkenspiel
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Re: Beratungsdiebstahl

Bei Leuchten finde ich einen Ortstermin auch sinnvoll. Eine meiner Mitarbeiterinnen im Büro hat früher Licht verkauft (so nennen die das ja). Es ist schon sinnvoll, vor Ort zu entscheiden, welche Lampe mit welchem Licht über welchem Tisch oder in welchem Raum hängen soll. Dafür würde ich auch bezahlen.
miezekatze
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Re: Beratungsdiebstahl

Also Beratung bei Möblern und co kann man glaube ich nicht so nennen applaus

Es hat schon seine Gründe warum diese Branche (Möbelhäuser) seit Jahren stetig bergab geht und ein gewisser XXXXXXXXL alles aufkauft. Versucht mal in so einem Markt eine wirklich kompetente Person zu finden die dann noch Lust hat zu beraten. Da werden doch auch nur noch möglichst billige Arbeitskräfte hingestellt. Die sollen dann die Lampen u.ä. verkaufen wo der Markt 500% drauf geschlagen hat applaus

Und auf den Messen wird sich seit Jahren durch die Bank gewundert warum das nicht klappt. Und weil so wenig verkauft wird muss ja gespart werden. Also noch billigeres und weniger Personal. Plötzlich wird noch weniger verkauft. :-}

Beratung für normale Wohnleuchten ist auch stark überbewertet. Die Lampe muss einfach gefallen/passen und fertig. Leuchtmittel sind inzwischen super billig, sodass man auch da selber rumprobieren kann, wenn es nicht eh dimmbar und mehr ist.

Wirkliche Beratung im Möbelbereich findet doch nur bei größeren/Professionellen Projekten statt oder Leuten die tatsächlich zuviel Geld haben. Küchen natürlich ausgenommen

Aber natürlich verkaufen kompetente, freundliche Mitarbeiter auch überteuerte Sachen viel besser und häufiger. Beleuchtung/Deko ist ja auch ein Bereich wo man Emotionen rüberbringen kann/muss. Aber Leute die das können will kaum jemand noch bezahlen. Da kann man eben am einfachsten sparen. Und die die da sind sehen es nicht das zu machen oder können es nicht.


Ansonsten zuj Thema allgemein wieder mal die Frage wofür wir etliche Leute im Kundensupport und noch mehr Leute im Produktmanagement haben die jede Frage kompetent beantworten - wenn doch im Internet überhaupt keine Beratung stattfindet. :gruebel:
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Wolkenspiel
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Re: Beratungsdiebstahl

miezekatze hat geschrieben: 2. Nov 2019 13:46 Ansonsten zuj Thema allgemein wieder mal die Frage wofür wir etliche Leute im Kundensupport und noch mehr Leute im Produktmanagement haben die jede Frage kompetent beantworten - wenn doch im Internet überhaupt keine Beratung stattfindet. :gruebel:
DAS frage ich mich auch jeden Tag, wenn ständig das Telefon klingelt und Kunden Beratung bezüglich Inhaltsstoffen, Haarwäsche mit Seife, Deos, Parfum, Zubehör (wie hoch, wie groß, wie breit, wofür?), Allergien, Hautkrankheiten, Krebspatienten und Inhaltsstoffen, Kinder und Kosmetika, Haare färben usw. Fragen haben.
Die können ja mal zu den Wettbewerbern in den Ladengeschäften, im Kaufhof oder zu Douglas oder Sephora gehen und diese Fragen stellen. Sie werden ihr blaues Wunder erleben.
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Fotoshooter
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Re: Beratungsdiebstahl

Gestern passiert: Wir haben einen neuen Wasserkocher gebraucht, also beim Wocheneinkauf in den Expert gegangen. Haben uns - ohne Beratung - die Wasserkocher angeschaut und uns für einen entschieden. Kostenpunkt: 49,99 Euro.

Später auf Amazon geschaut: 34,99 Euro. Das hat mich dann schon geärgert.Klar, bei Amazon habe ich keine Beratung außer die Produktbeschreibung, aber dennoch mehr "Rechte" als beim örtlichen.

Obwohl ich mich geärgert habe: Habe den örtlichen Handel unterstützt :-)...
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H.Bothur
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Re: Beratungsdiebstahl

Tja - hatten wir vor ein paar Tagen auch. Aber so konnte ich mir alle ansehen, den Quatsch gleich aussortieren und den Billigkram auch. Und das war’s dann auch wert, bei Ama und Co. hätte es ch mir irgendwas bestellt ohne zu wissen ob es das dann auch ist.

Und über die Bewertungen....

Hans
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Re: Beratungsdiebstahl

Gerade finde ich etwas passendes zu diesem Thread hier
https://www.auto-motor-und-sport.de/neu ... st-stores/
Tesla hat für sich festgestellt, dass Probefahrten zu teuer sind. Es gab anfänglich Stromrabatte, wenn darauf verzichtet wurde. Auch Beratungsgespräche nicht in Anspruch zu nehmen, wurde belohnt.
Jetzt zieht sich Tesla taktisch noch weiter aus dem nicht lukrativen Service zurück und schließt seine Stores und verkauft nur noch online.

Ich selbst hab ja auch einige Jahre Erfahrung im Verkauf, ja - einen Radsatz einpacken und zur Post bringen ist aufwendig. Wenn der Widerruf gezogen wird, noch schlimmer.
Aber wenn ich mir vorstelle, ich hätte jeden Tag Kundentermine, die ich selbst abfangen müsste, da ich kein Personal habe, könnte ich nichts anderes mehr tun. Termine: Kunde kommt zu spät oder gar nicht. Wenn er da ist, will er Ware anschauen. Du holst verschiedene Radsätze aus dem Lager und er sieht sie an, vornehmlich nur um runterhandeln zu können und nicht deshalb, damit er sie "sieht". Du diskutierst und musst freundlich bleiben, weil Du ja noch auf einen Kauf hoffst. Im eher seltenen Fall geht es schnell und Du kannst Deinen Preis verkaufen. Im Normalfall hast Du Feilscher auf dem Hof, die Dir den Preis drücken und Deine Zeit stehlen. Deshalb hab ich nie wirklich daran gedacht, Straßenverkauf auszubauen, sondern mache das nur, wenn ich am Telefon merke, dass es überhaupt Sinn macht. Beratungsgespräche nicht durchzuführen kann ich verstehen. Das spielt in einer ähnlichen Liga. Das Wissen, was hier vermittelt wird, muss irgendwie dem Verkäufer zugute kommen. Früher gab es ja diese Alternative des Onlineshops nicht. Und ein Interessent fuhr auch nicht dann zu einem Konkurrenten in eine andere Stadt 100km entfernt (nehmen wir mal die Zeit vor 30 Jahren). Damals waren Beratungsgespräche also sinnvolle Investitionen, da der Kunde wenig Alternativen hatte und es im Wesentlichen nur darum ging, ihn in seinem Vorhaben zu bestärken. Heute sieht das anders aus. Konventionelle Läden werden an die Wand gespielt. Ich kann mich an die Zeit im Hornbach vor Jahren erinnern, der in den Regalen Hinweise anbrachte, das der Preis Online gezahlt wird, wenn dieser auf dem Smartphone gezeigt wird. Auch MediaMarkt hatte solche Aktionen in dieser Richtung (bin aber da nicht mehr auf dem neuesten Stand).

Vor meiner Zeit als Reifenhändler habe ich EDV und Tonstudio als Geschäftsfelder bedient. In beiden Fällen hast du in der Angebotsphase so einen Aufklärungsbedarf, dass Du dem Kunden quasi eine kostenlose Schulung verpassen musst, damit er deinen Preis akzeptiert. Sehr sehr schwierig. Ich würde das heute anders machen, als früher. Diese Beratung würde ich mir indirekt bezahlen lassen. Vorkasse für Beratung und Gutschrift bei Auftrag.
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H.Bothur
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Re: Beratungsdiebstahl

321alurad_de hat geschrieben: 4. Nov 2019 19:08Ich würde das heute anders machen, als früher. Diese Beratung würde ich mir indirekt bezahlen lassen. Vorkasse für Beratung und Gutschrift bei Auftrag.
Würde ich ja auch gerne bezahlen ... aber ich kann mir nun gar nicht vorstellen mir einen Wagen zu kaufen in dem ich nicht gesessen habe und den ich nicht probegefahren bin. Das letzte Mal das ich nur 10 Minuten Probefahrt hatte war unserer MX-5 ... und den haben wir nach 4 Monaten wieder verkauft weil wir NUR Rückenschmerzen hatten.

Wie gesagt, das das alles Geld kostet ist klar - aber drauf verzichten will ich auch nicht !

Hans
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Wolkenspiel
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Re: Beratungsdiebstahl

321alurad_de hat geschrieben: 4. Nov 2019 19:08 Tesla hat für sich festgestellt, dass Probefahrten zu teuer sind. Es gab anfänglich Stromrabatte, wenn darauf verzichtet wurde. Auch Beratungsgespräche nicht in Anspruch zu nehmen, wurde belohnt.
Jetzt zieht sich Tesla taktisch noch weiter aus dem nicht lukrativen Service zurück und schließt seine Stores und verkauft nur noch online.
Ist jetzt für den Thread eigentlich nicht wichtig, aber: diese Info ist veraltet. Tesla verkauft sehr wohl noch (oder wieder) über Stores, habe gerade dort einen gekauft und wurde auch beraten. :D
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