Hallo zusammen,

aktuell denke ich wieder jeden Tag daran, den Schritt in Richtung Selbstständigkeit zu wagen...

Allerdings ist es ein sehr schwerer Schritt.

Viele von euch haben bestimmt den gleichen Weg schon hinter sich gebracht und da würden mich eure Erfahrungen interessieren.

Händler bin ich jetzt seit ca. 5 Jahren.
Angefangen hat es mit Elektronik im kleinen Stil... Hauptsächlich auf ebay...

Produkte im Angebot bei Händlern gekauft und diese dann Tage später gewinnbringend weiter verkauft.
Dies ist dann stetig gewachsen. im dritten Jahr mit dieser Methode schon über 300.000€ Umsatz gemacht...

Vor einem Jahr dann der Umstieg auf JTL. Dazu noch ein Onlineshop angebunden, wo in der Woche maximal 1-5 Verkäufe abgewickelt wurden.
Hier waren immer noch eBay und auch Idealo die Hauptkanäle.
50% eBay, 45% Idealo, 2-5% Onlineshop...

Umsatz letztes Jahr ca. 750.000€

Anfang des Jahres hatte ich dann durch Zufall, ein Youtube Video gesehen und dachte mir, dass die Produkte genau die Richtigen für mich sind...

Durch viele glückliche Zufälle sind nun Kontakte zu den größten Youtubern entstanden, viele einflussreiche Leute kennen gelernt, als Geschäftspartner etabliert und zuverlässige Lieferanten gefunden.

Umsatz 95% über den Onlineshop. Rest teilen sich die anderen Kanäle.

Dieses Jahr hat bisher das letzte Jahr übertroffen und es wächst stetig. So extrem, dass ich Arbeit und Nebenjob kaum noch miteinander vereinbaren kann.

Stelle wurde auf 80% gekürzt. Der Plan ist ab nächstem Jahr nur noch 50% zu Arbeiten.

Und der siebenstelligen Umsatz wird dieses Jahr weit überschritten werden.

Wann kann man den Schritt bedenkenlos wagen?
Wenn die Arbeit oder die Kollegen nicht passen würden, wäre ich wahrscheinlich schon weg...

Na prinzipiell musst du am ehesten wissen wann es soweit ist.
Umsätze sind ja erstmal egal. Sondern wichtig was übrigbleibt und ob das Geschäftsmodell zukunftsträchtig ist oder nur auf einem aktuellen Hype / besonderen Umständen basiert.

Auch stellt sich die Frage was dein aktuelles Wachstum hemmt, wenn es die Zeit / Flexibilität ist und du das Geschäft bei 100% noch weit besser aufstellen kannst ist das ein guter Grund dafür.
Aber das sind alles Dinge die man als externer kaum beurteilen kann.

Werde dir doch am besten über folgende Dinge klar:

- macht dir dein eigenes Geschäft mehr Freude als das Angestelltendasein
- bleibt genug "übrig" um gut davon zu leben? Unter dem 2-3 fachen meines eigentlichen Angestelltendaseins würde ich mir den ganzen "Quatsch" jedenfalls nicht antun.
- kannst du dir vorstellen das Ganze auch noch in 5+ Jahren zu machen?
- Ist das Geschäftsmodell allgemein zukunftsträchtig bzw. kannst du schnell genug wechseln bzw. auf neue Gegebenheiten konzentrieren

Wenn all das mit "ja" beantwortet werden kann wäre es für mich auf jeden Fall an der Zeit in die Selbständigkeit zu wechseln.

Wuehler hat geschrieben: ↑10. Aug 2021 08:36 Wann kann man den Schritt bedenkenlos wagen?

NIE.

Aber wenn du bock drauf hast, dann mach es sofort. Es ist auch nicht so, dass man an diese Entscheidung sein Leben lang gebunden ist.

Du musst dir die Frage stellen was von den 750.000€ an Gewinn über bleibt? Der Umsatz alleine ist eigentlich nichtssagend.

Navu hat geschrieben: ↑10. Aug 2021 08:54

Werde dir doch am besten über folgende Dinge klar:

- macht dir dein eigenes Geschäft mehr Freude als das Angestelltendasein
- bleibt genug "übrig" um gut davon zu leben? Unter dem 2-3 fachen meines eigentlichen Angestelltendaseins würde ich mir den ganzen "Quatsch" jedenfalls nicht antun.
- kannst du dir vorstellen das Ganze auch noch in 5+ Jahren zu machen?
- Ist das Geschäftsmodell allgemein zukunftsträchtig bzw. kannst du schnell genug wechseln bzw. auf neue Gegebenheiten konzentrieren

Wenn all das mit "ja" beantwortet werden kann wäre es für mich auf jeden Fall an der Zeit in die Selbständigkeit zu wechseln.

Ich denke, jedem macht es mehr Spaß für sich selbst zu arbeiten.

Es lässt sich mit deutlich weniger Zeitaufwand, das gleiche Geld verdienen. 3-4h Arbeit am Tag wären aktuell ausreichend um ca. den doppelten Gewinn von meiner Anstellung zu erreichen.

Aktuell macht es sehr viel Spaß... Durch Corona sind sowieso viele Aktivitäten hinten an gestellt. Da kann ich auch nach der Arbeit noch arbeiten. Ein Dauerzustand kann es nicht bleiben.

Und da ich innerhalb eines Monats das Sortiment umgestellt habe, kann ich auch sagen, dass eine Erweiterung oder eine erneute Umstellung ziemlich einfach möglich wäre.

Wollomo hat geschrieben: ↑10. Aug 2021 09:25 Du musst dir die Frage stellen was von den 750.000€ an Gewinn über bleibt? Der Umsatz alleine ist eigentlich nichtssagend.

Unter 10% Marge verkaufe ich eigentlich nichts. Die 10% kann man als Richtung anpeilen, nach Abzug sämtlicher Kosten.

Wenn das alles so der Fall ist frage ich mich was dich daran hindert die Entscheidung zu treffen?

Bilde ein paar Rücklagen, so daß du ein Polster hast, falls es wieder erwarten nicht mehr Laufen sollte wie erwartet.
Überlege dir wie du Urlaub oder längere Krankheit handhaben willst. Wenn du Familie hast auch Todesfall.
Überlege dir wie viel Geld du bei Vollzeit-Selbstständigkeit verdienen willst und ob das realistisch möglich ist.

Ansonsten würden viele von deinen Startbedingungen nur träumen.

Wichtig auch - die Familie dabei mitnehmen, eine Firma ist wie ein Hund,
die ist immer dabei, da müssen auch alle mitziehen und mal Kompromisse machen.

koshop hat geschrieben: ↑10. Aug 2021 11:24 Bilde ein paar Rücklagen, so daß du ein Polster hast, falls es wieder erwarten nicht mehr Laufen sollte wie erwartet.
Überlege dir wie du Urlaub oder längere Krankheit handhaben willst. Wenn du Familie hast auch Todesfall.
Überlege dir wie viel Geld du bei Vollzeit-Selbstständigkeit verdienen willst und ob das realistisch möglich ist.

Ansonsten würden viele von deinen Startbedingungen nur träumen.

Aktuell ist es so, dass sämtliche Rücklagen ständig ins Unternehmen fließen..
Cashflow ist mit das wichtigste...

Also das Minimum wäre wohl 50.000€.
Wunsch ist ein jährlicher Gewinn von 70-100.000€.
Alles was darüber geht ist schön.

Zumindest denke ich, dass alles was weniger ist, mit zu viel Risiko verbunden ist.

CNC-Holzwelt hat geschrieben: ↑10. Aug 2021 12:58 Wichtig auch - die Familie dabei mitnehmen, eine Firma ist wie ein Hund,
die ist immer dabei, da müssen auch alle mitziehen und mal Kompromisse machen.

In der Familie rät jeder davon ab, sich selbstständig zu machen.
Zu viele Horror Storys haben die bereits mit bekommen.

Mir wurde aber auch davon abgeraten, überhaupt ein Nebenerwerb aufzubauen..
Manchmal muss man Dinge auch selbst in die Hand nehmen.

Aber ich denke nicht, dass hier die Familie Steine in den Weg legt.

Unterstützung bekomme ich immer wenn es nötig ist.

Wuehler hat geschrieben: ↑10. Aug 2021 13:23

CNC-Holzwelt hat geschrieben: ↑10. Aug 2021 12:58 Wichtig auch - die Familie dabei mitnehmen, eine Firma ist wie ein Hund,
die ist immer dabei, da müssen auch alle mitziehen und mal Kompromisse machen.

In der Familie rät jeder davon ab, sich selbstständig zu machen.
Zu viele Horror Storys haben die bereits mit bekommen.

Das ist in Deutschland leider die Norm. Bloß kein Risiko und wenn Du scheiterst, wird es Dir noch am Sterbebett hinterher gesagt.

Mein Tipp: geh den Weg. Wenn es jetzt schon so gut läuft, wird es vermutlich noch besser laufen, wenn Du dich zu 100 % drauf konzentrieren kannst.
Und wenn es Dir Spaß bringt, steht dem ganzen nichts im Wege. Und wenn es nicht klappt - ja, dann suchst Du Dir in X Jahren einen neuen Job. Das ist absolut nicht schlimm.

Ich habe den Schritt keine Sekunde bereut und würde es jederzeit wieder machen (diesmal nur noch viel eher)

Ich habe keine Ahnung, was an Deiner Rechnung oder meinen Schlussfolgerungen falsch sind, aber wenn die Zahlen, die Du hier nennst, richtig sind, dann sollten 99 % von uns überdenken, was sie falsch machen.
Du schreibst, dass Du momentan 750.000 Umsatz machst und sprichst davon, dass Du bei einer Verdopplung Deiner tgl Arbeitszeit auf 3-4 Std den doppelten Umsatz generieren möchtest.
Das heißt, dass Du den aktuellen Umsatz mit 1 1/2 - 2 Std/tgl bewältigst.
Ausgehend davon, dass Du Dich noch im Bereich der Mähroboter bewegst, reden wir von einem Stückpries von max 800-1500,---, sprich am Tag werden 2-3 Pakete gepackt, zur Post gebracht, neue Ware gekauft, Schriftwechsel erl etc. , was ich schon für ein strammes Tempo halte.
Weiter sprichst Du von einer aktuellen Marge von rd 10%, momentan kalkulierst Du also einen Reingewinn von 75.000,--.
Korrigiere mich, aber ich gehe davon aus, dass Du - Da Du noch angestellt bist - aus diesem Gewinn aktuell noch keine Sozialversicherungsabgaben zahlen musst, ob und inwieweit Du realistisch Miete und sonstige Nebenkosten damit zahlen musst, wird leider auch nicht so ganz klar.
Begonnen hattest Du ja in einer relativ kleinen Wohnung in der x-ten Etage, was bei einer Hauptbeschäftigung gewiss keine Dauerlösung sein kann.

Klar, wenn Du ein tolles neues Geschäftsfeld gefunden hast, super, dann können die Zahlen alle stimmen - aber die Daten, die wir hier aktuell kennen, halte ich persönlich nicht für seriös bzw. für den Vergleich Nebenerwerb vs. Selbständigkeit nicht belastbar

buysellonline hat geschrieben: ↑10. Aug 2021 13:58 Klar, wenn Du ein tolles neues Geschäftsfeld gefunden hast, super, dann können die Zahlen alle stimmen - aber die Daten, die wir hier aktuell kennen, halte ich persönlich nicht für seriös bzw. für den Vergleich Nebenerwerb vs. Selbständigkeit nicht belastbar

Ich wollte eine sarkastische Antwort schreiben, habe dann aber davon abgesehen aus den Gründen welche Du schon genannt hast.

buysellonline hat geschrieben: ↑10. Aug 2021 13:58 Ich habe keine Ahnung, was an Deiner Rechnung oder meinen Schlussfolgerungen falsch sind, aber wenn die Zahlen, die Du hier nennst, richtig sind, dann sollten 99 % von uns überdenken, was sie falsch machen.
Du schreibst, dass Du momentan 750.000 Umsatz machst und sprichst davon, dass Du bei einer Verdopplung Deiner tgl Arbeitszeit auf 3-4 Std den doppelten Umsatz generieren möchtest.
Das heißt, dass Du den aktuellen Umsatz mit 1 1/2 - 2 Std/tgl bewältigst.

Ich arbeite aktuell durchschnittlich 3-4Std am Tag für den Shop. Gibt auch mal Tage wo man mehr Pakete packen und andere Tage, wo man bisschen länger buchhalterisch tätig werden muss.
Allerdings bin ich auch manchmal in einer Stunde fertig.

Ich plane nicht den Umsatz zu verdoppeln. Mit der Rechnung wollte ich nur deutlich machen, dass ich im Vergleich zum Angestelltendasein, deutlich mehr erwirtschaften kann in viel kürzerer Zeit.

Die Technikprodukte, das war einmal. Zumindest wird immer mal wieder was verkauft, wenn es sehr lukrativ ist.
Allerdings ist das nichts, was man gut im eigenen Onlineshop verkaufen kann, denn die Leute kaufen einmal und nicht wieder.

Mit den neuen Produkten habe ich Kunden die zehn und mehr Bestellungen im Monat aufgeben. Und da kann man sich mit der Zeit was schönes aufbauen.

Dazu keine Gebühren die man noch an eBay und Amazon abgeben muss. Da rückt die Selbstständigkeit im Kopf immer mehr in den Vordergrund.

Im Durchschnitt sind es 30 Pakete am Tag, die relativ schnell gepackt sind.

Sorry, ich verstehe es nicht
Im Schnitt 30 Pakete am Tag sind 1080 p.a.
750.000 Umsatz geteilt durch 1080 gibt pro Paket einen Warenwert von knapp 700 EUR.
Du hast Kunden, die 10 Bestellungen (und mehr) im Monat machen, also pro Kunde knapp 7.000 EUR pro Monat
Und all das willst Du in einer kleinen Wohnung ohne Lagerfläche bei Sebsteinlieferung bei der Post in 2 oder 3 Std am Tag stemmen ? Und finanzierst diesen Wahnsinns-Warenbestand ausschl. aus Verkäufen ?l.
WOW, irgendwas mache ich falsch !
Wünsch Dir viel Glück dabei - und bitte vergiss nicht, Lohnausfall und Warenlager zu versichern, die Hausrat leistet hier im Schadenfall nicht nur wenig, sondern nichts (Obliegenheitsverletzung)

Finde es Interessant was du über mich zu wissen scheinst.

Du erfindest Dinge die gar nicht so sind.

Meinst du ich denke mir die Zahlen aus?

Wenn ich 10.000 Pakete im Jahr rechne, und jedes Paket nur 100€ Warenwert beinhaltet... Dann sollte der Umsatz ersichtlich sein.
Es sind auch Artikel dabei, die teilweise mittlere fünfstellige Beträge kosten. Die werden auf Kundenwunsch bestellt.

Ich habe vor 3 Jahren mal Pakete eingeliefert. Aber die werden schon seit langer Zeit täglich abgeholt.
Und wieso soll kein Warenlager da sein? Oder meinst du ich schlafe auf Paketen?

Aktuell werden Produkte die neu rein kommen meist in wenigen Stunden komplett verkauft...

Ich "erfinde" nichts, sondern rechne mit den Eckdaten, die Du oben genannt hast (3-4 Std/Tag / 750.000 p.a. / 30 Pakete/Tag)

Viel Erfolg für Dich !

buysellonline hat geschrieben: ↑10. Aug 2021 15:16 Sorry, ich verstehe es nicht
Im Schnitt 30 Pakete am Tag sind 1080 p.a.

30*360=10.800 p.a.

Ach hat geschrieben: ↑10. Aug 2021 15:34

buysellonline hat geschrieben: ↑10. Aug 2021 15:16 Sorry, ich verstehe es nicht
Im Schnitt 30 Pakete am Tag sind 1080 p.a.

30*360=10.800 p.a.

UPS
Mein Fehler, sorry