Warum eigentlich müssen die kleinen Händler sterben?

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roman
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Re: Warum eigentlich müssen die kleinen Händler sterben?

webstar hat geschrieben:Mal sehen wie sich Deine Ansicht ändert, wenn Amazon ins Reisegeschäft einsteigt.
Ich habe im Hinterkopf dass sie das bereits mal sind, aber dann wieder ausgestiegen sind, da das ganze nicht befriedigend lief und auch kein Land in Sicht war. Ist schon länger her dass ich das laß.

Eh schonmal gesagt: Amazon kann vieles, aber vieles auch nicht.
webstar hat geschrieben:Wenn dann einer sein Geld zurück möchte, weil der Orangensaft auf dem Kreuzfahrtschiff kein Direktsaft war ;-)
Habe unlängt ein Haus gebaut. Da wäre es auch angenehm gewesen wenn man bei manchen beteiligten Bau- und Handwerksfirmen einen A-Z- oder Konflikt-Antrag aufmachen könnte. Die zeigen einem höchstens einen Vogel ;-)


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wolle
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Re: Warum eigentlich müssen die kleinen Händler sterben?

webstar hat geschrieben:Dein Ernst oder Sarkasmus?
Kein Wunder das Kunden regelmäßig versuchen, uns (vom Kunden) verursachte Defekte als Gewährleistungsfälle unterzujubeln, bei Amazon geht es ja schließlich ohne Probleme. Stimmt ja, diese werden dem Lieferanten gemäß Vertrag ja eh vor die Türe gestellt.
Vielleicht kannst du es ja erklären, die Denke scheint ja unter Händlern hier verbreitet zu sein:
Ich kaufe einen Fernseher. Ich habe zwei Jahre Gewährleistung. Nach 1,5 Jahren geht er kaputt. Er geht einfach nicht mehr an. Er ist nicht runtergefallen, ich hab das Gehäuse nicht geöffnet, ich habe nichts gemacht, was nicht absolut in Ordnung wäre. Das Ding ist jetzt de facto kaputt und für mich nicht mehr zu nutzen.

In deiner Gedankenwelt ist das also das Pech des Endkunden, den Schaden muss er auf seine Kappe nehmen, da es einem Händler wegen fehlender Regressmöglichkeiten nicht möglich ist, für eine Gewährleistung einzustehen, die er beim Verkauf des Produktes kannte?
miezekatze
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Re: Warum eigentlich müssen die kleinen Händler sterben?

webstar hat geschrieben: Dein Ernst oder Sarkasmus?
Kein Wunder das Kunden regelmäßig versuchen, uns (vom Kunden) verursachte Defekte als Gewährleistungsfälle unterzujubeln, bei Amazon geht es ja schließlich ohne Probleme. Stimmt ja, diese werden dem Lieferanten gemäß Vertrag ja eh vor die Türe gestellt.
Mal sehen wie sich Deine Ansicht ändert, wenn Amazon ins Reisegeschäft einsteigt. Wenn dann einer sein Geld zurück möchte, weil der Orangensaft auf dem Kreuzfahrtschiff kein Direktsaft war ;-)
Und was ändert sich an den Tatsachen durch seine persönliche Ansicht, wie auch immer die aussieht?

Kunden mögen es verwöhnt zu werden - egal wer darunter leiden muss. Da wird sich am Wochenende vorm Fernseher oder in der Kneipe über Amazon, Paketdienste, Chinesen oder was auch immer beschwert und am nächsten Tag wird über Amazon beim Chinesen was bestellt was am nächsten Tag per Hermes-Sub angeliefert wird.

Das lässt sich nicht ändern. Jedenfalls nicht von uns. Und genau das sagt wolle: Entweder man passt sich/sein Geschäft den Tatsachen an oder "verliert". Was ist die Alternative? Was bringt Jammern (aka die persönliche Ansicht)?
wolle
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Re: Warum eigentlich müssen die kleinen Händler sterben?

Mal sehen wie sich Deine Ansicht ändert, wenn Amazon ins Reisegeschäft einsteigt.
Ich find es unglaublich erstaunlich, dass hier soviele Leute unterwegs sind, denen es scheinbar nicht möglich ist, das zu trennen. Ich benenne doch wirklich nur simple Fakten, die halt nunmal so sind wie sie sind. Kunden gehen da hin, wo das Paket am besten ist. Und wenn mir als Endkunde der eine Gewerbetreibende einen besseren Support bietet als der andere, dann ist das ein ziemlich starkes Argument. Und wer diesen Umstand ausspricht, der ist böse?

Ich weiß auch nicht, was für eine romantische Vorstellung du von der Reisebranche hast. Glaubst du, das ist ein Milliardenmarkt, in dem sich alle lieb haben? Da treten reihenweise Marktteilnehmer mit riesigen Summen auf und machen einem das Leben zur Hölle. Aber selbst wenn es nicht so wäre: Das ändert doch nichts daran, dass persönliche Befindlichkeiten des Händlers dem Kunden zurecht vollkommen egal sind?
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AEHagen
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Re: Warum eigentlich müssen die kleinen Händler sterben?

Technokrat hat geschrieben: Neuerdings ist der allgemeine Tenor, dass die kleinen Händler, auch die, die damals Angst vor Wohnzimmerhändlern hatten, sterben werden.
Die Frage ist: Wessen allgemeiner Tenor ist es? Von Händlern, die sich selbst auf dem absteigenden Ast sehen oder andere Händler fern halten wollen? Oder sind das fundierte Daten?
webstar
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Re: Warum eigentlich müssen die kleinen Händler sterben?

wolle hat geschrieben:
webstar hat geschrieben:Dein Ernst oder Sarkasmus?
Kein Wunder das Kunden regelmäßig versuchen, uns (vom Kunden) verursachte Defekte als Gewährleistungsfälle unterzujubeln, bei Amazon geht es ja schließlich ohne Probleme. Stimmt ja, diese werden dem Lieferanten gemäß Vertrag ja eh vor die Türe gestellt.
Vielleicht kannst du es ja erklären, die Denke scheint ja unter Händlern hier verbreitet zu sein:
Ich kaufe einen Fernseher. Ich habe zwei Jahre Gewährleistung. Nach 1,5 Jahren geht er kaputt. Er geht einfach nicht mehr an. Er ist nicht runtergefallen, ich hab das Gehäuse nicht geöffnet, ich habe nichts gemacht, was nicht absolut in Ordnung wäre. Das Ding ist jetzt de facto kaputt und für mich nicht mehr zu nutzen.

In deiner Gedankenwelt ist das also das Pech des Endkunden, den Schaden muss er auf seine Kappe nehmen, da es einem Händler wegen fehlender Regressmöglichkeiten nicht möglich ist, für eine Gewährleistung einzustehen, die er beim Verkauf des Produktes kannte?
Nö, habe ich auch nie behauptet. Wir erstatten jedoch nicht, bevor wir uns nicht selber davon überzeugt haben. Kunden behaupten fast immer das Sie nichts gemacht haben, in den meisten Fällen stimmt es sogar. Du behauptest aber, dass es das Minimum bzw. das Recht des Kunden ist, vor Prüfung der Reklamation zu erstatten, da es ja Amazon so praktizierst und dies ist der Service von Amazon und hat nichts mit geltendem Recht zu tun.
In Deiner Gedankenwelt sind alle Kunden ehrlich, wenn ich es wie Amazon machen würde hätten wir mehr Fälle von versuchtem Betrug als ohnehin schon, z.B. wird ein Artikel gekauft und innerhalb weniger Tage reklamiert. Wir lassen uns den Artikel schicken und stellen fest, das nach den wenigen Betriebsstunden das Produkt niemals so aussehen kann und natürlich defekt ist. Du würdest also erstatten? Wenn wir so einen Kunden sperren juckt das keinen. Rate mal, ob der Kunde es bei Amazon probieren würde und eine Sperrung riskiert?
Mitleser
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Re: Warum eigentlich müssen die kleinen Händler sterben?

Das hat Wolle so nie behauptet. Er bezieht sich nur lediglich auf die 2 jahre Gewährleistung die ein Großteil hier mit der Beweislastumkehr immer abwenden will.
webstar
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Re: Warum eigentlich müssen die kleinen Händler sterben?

wolle hat geschrieben:
Mal sehen wie sich Deine Ansicht ändert, wenn Amazon ins Reisegeschäft einsteigt.
Ich find es unglaublich erstaunlich, dass hier soviele Leute unterwegs sind, denen es scheinbar nicht möglich ist, das zu trennen. Ich benenne doch wirklich nur simple Fakten, die halt nunmal so sind wie sie sind. Kunden gehen da hin, wo das Paket am besten ist. Und wenn mir als Endkunde der eine Gewerbetreibende einen besseren Support bietet als der andere, dann ist das ein ziemlich starkes Argument. Und wer diesen Umstand ausspricht, der ist böse?

Ich weiß auch nicht, was für eine romantische Vorstellung du von der Reisebranche hast. Glaubst du, das ist ein Milliardenmarkt, in dem sich alle lieb haben? Da treten reihenweise Marktteilnehmer mit riesigen Summen auf und machen einem das Leben zur Hölle. Aber selbst wenn es nicht so wäre: Das ändert doch nichts daran, dass persönliche Befindlichkeiten des Händlers dem Kunden zurecht vollkommen egal sind?
Ich als Kunde liebe Amazon ja auch. Halte mich für paranoid, aber irgendwann kommt der Tag kommen an dem sich Amazon Ihr Angebot vergolden lassen will und zu diesem Zeitpunkt wird es wahrscheinlich auch nicht mehr viele Alternativen geben.
webstar
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Re: Warum eigentlich müssen die kleinen Händler sterben?

Mitleser hat geschrieben:Das hat Wolle so nie behauptet. Er bezieht sich nur lediglich auf die 2 jahre Gewährleistung die ein Großteil hier mit der Beweislastumkehr immer abwenden will.
Das konnte ich so nicht herauslesen, da es in dem Zusammenhang ja auch darum ging, wie Amazon Reklamationen bearbeitet.
Andre (KM)
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Re: Warum eigentlich müssen die kleinen Händler sterben?

webstar hat geschrieben: Nö, habe ich auch nie behauptet. Wir erstatten jedoch nicht, bevor wir uns nicht selber davon überzeugt haben.
Siehst Du und Amazon erstattet halt in vielen Fällen extrem zeitnah (=kundenfreundlich). Natürlich gewinnen in diesem System auch viele Betrüger - keine Frage. Aber das ist eh einkalkuliert. Unternehmerrisiko. In der Summe besticht Amazon durch Kundenservice.

Hier ein grandioses Beispiel dafür: spielwiese-offtopic-f104/jammerthread-d ... ml#p611050

Sowas meint wolle. Nicht mehr, nicht weniger.
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Technokrat
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Re: Warum eigentlich müssen die kleinen Händler sterben?

AEHagen hat geschrieben:
Technokrat hat geschrieben: Neuerdings ist der allgemeine Tenor, dass die kleinen Händler, auch die, die damals Angst vor Wohnzimmerhändlern hatten, sterben werden.
Die Frage ist: Wessen allgemeiner Tenor ist es? Von Händlern, die sich selbst auf dem absteigenden Ast sehen oder andere Händler fern halten wollen? Oder sind das fundierte Daten?
Nein, ich denke fundierte Daten sind es eben nicht.

Ich habe das nun schon so oft gelesen, dass ich das als allgemeinen Tenor empfinde. Bzw. in fast jedem Text, den ich über zukünftige Entwicklungen lese, scheint das eine Floskel zu sein, die eben noch irgendwie mit untergebracht werden muss.

Und da fragte ich mich, warum eigentlich?
wolle
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Re: Warum eigentlich müssen die kleinen Händler sterben?

webstar hat geschrieben:Nö, habe ich auch nie behauptet. Wir erstatten jedoch nicht, bevor wir uns nicht selber davon überzeugt haben. Kunden behaupten fast immer das Sie nichts gemacht haben, in den meisten Fällen stimmt es sogar. Du behauptest aber, dass es das Minimum bzw. das Recht des Kunden ist, vor Prüfung der Reklamation zu erstatten, da es ja Amazon so praktizierst und dies ist der Service von Amazon und hat nichts mit geltendem Recht zu tun.
Amazon hat das Geld für den neuen Fernseher abgebucht und danach das Geld für den alten Fernseher erstattet. Technisch gesehen sind das zwei getrennte Vorgänge.

Ich kann mir bei Amazon lediglich sicher sein, mein Geld wiederzubekommen, wenn der Sachverhalt so ist wie kommuniziert. Es gibt entweder das Geld zurück oder es wird abgelehnt. Wenn der Fernseher wirklich kaputt ist und Fremdeinwirkung nicht ersichtlich ist, dann Insofern ist es natürlich tatsächlich kundenfreundlicher als gesetzlich gefordert. Ich hab ja nichts davon, wenn ich den Fernseher einsende und mir dann mitgeteilt wird, dass man ihn zur Reparatur einsendet und ich ihn in 4-6 Wochen wiederbekomme.
webstar hat geschrieben:In Deiner Gedankenwelt sind alle Kunden ehrlich, wenn ich es wie Amazon machen würde hätten wir mehr Fälle von versuchtem Betrug als ohnehin schon, z.B. wird ein Artikel gekauft und innerhalb weniger Tage reklamiert.
Ne. In meiner Gedankenwelt bin ich ehrlich und möchte auch so behandelt werden. Das dürfte auf 95% der Kunden zutreffen. Amazon tut dies und wälzt nicht seine Probleme auf mich ab, obwohl ich dafür überhaupt nichts kann. Deswegen kaufe ich da.
webstar hat geschrieben:Wenn wir so einen Kunden sperren juckt das keinen. Rate mal, ob der Kunde es bei Amazon probieren würde und eine Sperrung riskiert?
Das ist es doch, was ich die ganze Zeit sage: Wenn du gleiche Voraussetzungen haben willst, geh zu einem Leichtathletikverein. 5000m sind für jeden gleich lang. Das hier ist aber die Wirtschaft, da geht es nicht um Fairness. Sachverhalte sind, wie sie sind und sind dementsprechend als Umgebungsvariable hinzunehmen. Das Leben ist unfair, aber nicht immer zum eigenen Nachteil. Ich sage nichts anderes, als dass es niemanden interessieren wird, ob Amazon es nun leichter hat oder nicht. Die Situation ist da, und wenn man nichts draus macht, wird man aus dem Markt ausscheiden.
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lallekalle
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Re: Warum eigentlich müssen die kleinen Händler sterben?

Andre (KM) hat geschrieben:Siehst Du und Amazon erstattet halt in vielen Fällen extrem zeitnah (=kundenfreundlich). Natürlich gewinnen in diesem System auch viele Betrüger - keine Frage. Aber das ist eh einkalkuliert. Unternehmerrisiko. In der Summe besticht Amazon durch Kundenservice.
Ist es eben nicht einkalkuliert. Amazon kann nur deshalb so kundenorientiert sein, weil das Geld, welches Sie für den Kundenservice und Erstattungen ausgeben, nicht ihres ist. Unter den Voraussetzungen könnte ich auch das Kundenfreundlichste Unternehmen sein, wenn ich andere dafür bluten lasse. Aber solch eine Größe kann man mittlerweile eben nicht mehr erreichen, ausser man heisst Alibaba oder Google.
Andre (KM)
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Re: Warum eigentlich müssen die kleinen Händler sterben?

eluno hat geschrieben: Ist es eben nicht einkalkuliert. Amazon kann nur deshalb so kundenorientiert sein, weil das Geld, welches Sie für den Kundenservice und Erstattungen ausgeben, nicht ihres ist.
Du scheinst zu vergessen, dass Amazon nicht wenige Artikel komplett selber verkauft.
wolle
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Re: Warum eigentlich müssen die kleinen Händler sterben?

eluno hat geschrieben: Amazon kann nur deshalb so kundenorientiert sein, weil das Geld, welches Sie für den Kundenservice und Erstattungen ausgeben, nicht ihres ist. Unter den Voraussetzungen könnte ich auch das Kundenfreundlichste Unternehmen sein, wenn ich andere dafür bluten lasse. Aber solch eine Größe kann man mittlerweile eben nicht mehr erreichen, ausser man heisst Alibaba oder Google.
Fällt dir auf, dass es die drei genannten Unternehmen vor 25 Jahren (wehe, jemand rechnet genau nach) alle noch nicht gab?

Der Druck geht von oben nach unten, das ist doch klar. Aber die Hersteller machen das mit, weil Amazon halt auch große Vorteile hat, z.B. das riesige Volumen.

Ohne abschweifen zu wollen, aber die Geschichte muss ich zum besten geben: Wir haben vor 2 Jahren über eine Einkaufsgesellschaft unseres Genossenschaftlichen Einkaufsverbundes (die sind also schon eine recht große Nummer) etwas über 50 Fernseher bei einem namhaften Hersteller geordert. Einer davon war bei Anlieferung defekt, das Display war offenkundig innendrin gebrochen oder irgendwas ernsteres. Jedenfalls lief ein Riss durchs Bild. Der Fernseher wurde also eingeschickt :roll: und nach 2 Wochen kam ein Schreiben, dass es sich um einen Bruch handelt, der nur bei uns entstanden sein kann :-y , wir ihnen 100 Euro für den Kostenvoranschlag schulden und sie ihn gerne für 50 Euro unrepariert zurückschicken oder für 50 Euro vernichten. Eine Reparatur sei unwirtschaftlich.

Jetzt mal abgesehen davon, dass ich nach einer Email dann doch einen neuen Fernseher bekommen habe und nix zahlen musste: Wenn man sich als Hersteller bei sowas so blöd dranstellt, wenn man es glaubt zu können, dann muss man als Vebraucher froh sein, wenn einige große Handelsgesellschaften heute genug Macht haben, um den Spieß umzudrehen.
regalboy
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Re: Warum eigentlich müssen die kleinen Händler sterben?

Andre (KM) hat geschrieben:
eluno hat geschrieben: Ist es eben nicht einkalkuliert. Amazon kann nur deshalb so kundenorientiert sein, weil das Geld, welches Sie für den Kundenservice und Erstattungen ausgeben, nicht ihres ist.
Du scheinst zu vergessen, dass Amazon nicht wenige Artikel komplett selber verkauft.
Und selbst da heißt es "wachsen um jeden Preis", "Kundenbindung um jeden Preis"....
wolle
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Re: Warum eigentlich müssen die kleinen Händler sterben?

regalboy hat geschrieben:
Andre (KM) hat geschrieben:
eluno hat geschrieben: Ist es eben nicht einkalkuliert. Amazon kann nur deshalb so kundenorientiert sein, weil das Geld, welches Sie für den Kundenservice und Erstattungen ausgeben, nicht ihres ist.
Du scheinst zu vergessen, dass Amazon nicht wenige Artikel komplett selber verkauft.
Und selbst da heißt es "wachsen um jeden Preis", "Kundenbindung um jeden Preis"....
Zerbrecht euch doch nicht den Kopf der Amazon-Aktionäre, das bringt euch doch nix? Selbst wenn das alles Idioten wären und die ihre Milliarden in ein hirnrissiges Geschäftsmodell gesteckt hätten, es würde euch doch immer noch nichts bringen und der Markt wäre dennoch so wie er ist. Bei mir auf der anderen Straßenseite steht ein Hotel, in das gerade ein zweistelliger Millionenbetrag gepumpt wurde, m.E. ohne die geringste Aussicht auf einen wirtschaftlichen Erfolg und sie verkaufen sich zu Spottpreisen. Da kann ich jetzt jeden Tag drüber kotzen, oder es auch einfach hinnehmen, weil ich es nicht ändern kann. Nur weil ich das so sehe, wird das Angebot ja nicht ungültig und es kommt auch kein Gast zu mir uns sagt, er bucht bei mir, weil er es nicht gut findet, dass jemand anderes da ein unwirtschaftliches Preis-/Leistungsniveau anbietet.
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Re: Warum eigentlich müssen die kleinen Händler sterben?

Andre (KM) hat geschrieben: Du scheinst zu vergessen, dass Amazon nicht wenige Artikel komplett selber verkauft.
Und wo bekommen die die Ware her? Von demjenigen der am günstigsten ist. Das ist nicht immer der Hersteller, sondern kann auch ein normaler Händler/Distributor sein. Und rate mal, wer die Ware auf den Hof gestellt bekommt, und dann den Kaufpreis an Amazon zurückerstatten darf? ...

Was mich ja interessieren würde: Hat Wolle einen Rücksendeauftrag für den ALTEN Fernseher bei Amazon gestellt oder für den neu gekauften? Ich bin mir ziemlich sicher, dass es für den neu gekauften war - für den alten hätte Amazon sicherlich hier auch wie so üblich den Verweis auf "Kontaktieren Sie den Hersteller zum Erledigen Ihrer Reklamation" gemacht.
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Re: Warum eigentlich müssen die kleinen Händler sterben?

eluno hat geschrieben:Was mich ja interessieren würde: Hat Wolle einen Rücksendeauftrag für den ALTEN Fernseher bei Amazon gestellt oder für den neu gekauften? Ich bin mir ziemlich sicher, dass es für den neu gekauften war - für den alten hätte Amazon sicherlich hier auch wie so üblich den Verweis auf "Kontaktieren Sie den Hersteller zum Erledigen Ihrer Reklamation" gemacht.
Sowas mache ich natürlich nicht, das wäre ja Betrug. Die Reklamation war für den alten Fernseher. Ich habe bei Amazon einen Chat eröffnet und gefragt, was ich machen soll, und dann wurde mir die genannte Vorgehensweise vorgeschlagen.
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lallekalle
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Re: Warum eigentlich müssen die kleinen Händler sterben?

Alles klar. In der Regel verweist Amazon oftmals bei Reklamationen mittlerweile nach glaube 90 Tagen direkt an den Hersteller für die RMA-Abwicklung. Ist bei mir bei einer Logitech Tastatur z.B. passiert.
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