Ich hab mir mal genauer angeschaut wie viel Versandkosten ich zahle und wie viel ich davon an die Kunden weitergebe.
Letzendlich ist das eine Differenz von 50.000 EUR im Jahr die bei mir hängenbleibt. Die nächste Versandkostenerhöhung liegt auch schon wieder auf dem Schreibtisch, d.h. nächstes Jahr wirds noch mehr.
Da liegt der Gedanke schon nahe mal an der Schraube zu drehen und die Kosten an die Kunden weiterzugeben. Im Moment verlange ich 3,90 EUR pro Sendung, ab 40 EUR versandkostenfrei. Das ist schon seit mindestens 10 Jahren so.

Ich könnte jetzt die Versandkosten erhöhen oder den Mindestbestellwert für versandkostenfreie Lieferung. Oder ich könnte sogar die Versandkosten senken. Z.B. auf 2,90 und den Bestellwert auf 100 EUR erhöhen.

Das ist eine ziemlich heikle Sache. Theoretisch könnte es sein dass der Umsatz sogar steigt wenn ich den Bestellwert auf 50 EUR anhebe, weil die Leute dann den Warenkorb voller machen um über die Schwelle zu kommen. Oder er bricht ein. Oder es passiert gar nix, weil man die Wirkung von Versandkosten auf den Umsatz überschätzt. Keine Ahnung...

Hat jemand schon mal sowas gemacht und Erfahrungen?

Bei meinem Einkaufsverhalten selbst ist mir aufgefallen, dass mir Versandkosten erst was ausmachen wenn gewisse psychologische Schwellenwerte überschritten sind, d.h. z.B. wenn ein Shop mehr als 5-6 EUR verlangt für ein normales Paket.

Wie viele Bestellung sind denn unter und wie viele über dem Bestellwert? Wenn die Versandkosten hoch sind, dann ist die Bestrebung den Betrag der Versandkostenfreiheit zu erreichen höher, zumindest bei mir. Wie wäre denn eine Erhöhung auf 4,90 Euro bei einer Versandkostengrenze von 49 Euro?

Ich habe derzeitig auf allen Plattformen den Versandpreis inkludiert (inkl. Shop).

Persönlich ist es mir allerdings auch lieber, wenn Versandkosten wieder sichtbar werden. Das der Kunde wieder ein Gefühl bekommt, das Versand etwas kostet. Und das ein sperriges Paket auch mal 10 Euro Versand kostet.

Und eine Preiserhöhung der Versandkosten ist nicht schlimm, auch die Leute wissen, wenn Sie zur Post gehen oder in einen Versandshop, dass sie da Geld bezahlen.

Wenn du mehr Wert auf größere Warenkörbe (40+) drauf legst, würde ich auf 2,9€ / 100€ nicht machen, damit nimmst du den "Drang" 100€ zu knacken von Kunden weg, und dann hast du viele kleine Bestellungen die mehr Zeit kosten und dann bleibt noch größere Differenz bei dir hängen!
Das versandkostenfrei Grenze hängt sehr stark von Produkten die du anbietest ab und Marschen, es dir passt ab 40€ Versand selber zu zahlen (weil man damit mit guten Marschen gegen Steuern kann) man könnte 3,90 auf 4,90€ erhöhen (dies könnte natürlich zu Umsatzsteigerung führen), wenn du mit Marschen eh nicht zufrieden bist könntest auch die Grenze auf 50€ machen.

Ich biete generell 4,99€ und ab 100€ Versandfrei an, aber dies kann kein Richtwert sein, da die Artikel Preise / Marschen etc unterschiedlich sind.

Ich habe im August einfach den Versand einen Euro teurer gemacht und es hat überhaupt keinen Unterschied gemacht in Bezug auf die Conversion-Rate.

Wir haben Anfang des Jahres von kostenlosen Rundumservice auf kostenpflichtig umgestellt und das nach vielen Jahren Versandfreiheit und hohen Anteil Stammkundschaft.

Unser Fazit : Die Mär vom kostenlos - gleich mehr ist eine Mär.

Der Vorschlag 4,90 und 49 € finde ich in deinem Fall sehr überlegenswert.

Ob du überhaupt eine Versandkostenfreigrenze anbieten musst weiß ich nicht aber wenn, würde ich mir zumindest deine Bestellungen etwas detaillierter anschauen. Was ist dein durchschnittlicher Warenkorb bzw. gibt es eventuell prozentual gesehen viele Bestellungen für um die 62,00€ und ist dein Sortiment so ausgelegt, dass deine Kunden problemlos noch bis über 69,00€ auffüllen würden, wenn die Freigrenze 69,00€ wären?

Versandkosten pauschal 5,95 € - seit Jahren.
seit ca. 1 Jahr Freigrenzen: Verbraucher ab 150 € (brutto), Wiederverkäufer ab 250 € (netto) - durchschnittliche Warenkörbe z. T. gestiegen. Ist witzig zu sehen, wie sich die Kunden an die Freigrenzen rantasten.

Wie verbreitet ist das Phänomen, dass Käufer die Versandkostenfreiheitsgrenze knacken und dann halt (mehr) zurückschicken?

Wie verbreitet ist das Phänomen, dass Käufer die Versandkostenfreiheitsgrenze knacken und dann halt (mehr) zurückschicken?

Also ich kann mich an keinen Fall erinnern wo ich so einen Verdacht hatte, das der Kunde Ware nur zurücksendet um die Versandkosten zu sparen. Hängt aber vielleicht vom Sortiment und den Versandkosten ab. Ich könnte mir vorstellen das das ein Problem bei Kleidung ist. Wenn jemand sowieso bestellt und davon ausgeht, das ein Teil nicht passt und er was zurückschicken muss - warum nicht noch was für 10 EUR extra in den Warenkorb legen?

Denke auch, dass das an die Kundengruppe liegt die man beliefert. Natürlich macht sowas Arbeit, allerdings kann man die Versandkosten ja dann neu nachberechnen.

Beim Thema Versandkosten bin ich gerade auf einen großen Elektronikversender gestoßen, der so ungefähr heisst wie Laptopsgünstiger. Die Strategie ist bemerkenswert, zeugt von Selbstbewusstsein, würde ich so aber nicht nachmachen.

Die versenden mit Hermes. Aber statt je höher der Warenwert ist, die Versandkosten günstiger zu machen, werden die teurer. Okay, kann man jetzt vielleicht mit der Transportversicherung erklären. Das sieht dann so aus
bis 100 Euro - 4 Euro
bis 250 - 6
ab 250 - 9

Das wird teurer mit UPS Express. Kann ich auch nachvollziehen. 9-11-14 Euro, gleiche Lieferschwelle

Aber, die sagen dem Kunden auch durch die Blume mitten ins Gesicht, dass er bitte auf keinen Fall mit DHL beliefert werden sollte. Denn: Pauschal 12 Euro. Hut ab.

Ergänzung: Gegen riesiggroße Mitbewerber hilft es auch nicht. Ich suche ein Produkt. Bei denen 41 Euro plus 4 Euro Versandkosten. Derzeit gibt es auf diese Produktsparte 15% Blackrabatt, macht also 38,85 Euro. Bestelle ich dann eher beim großen A für 39,99 Euro.

bocksbox hat geschrieben: ↑24. Nov 2018 11:41Aber statt je höher der Warenwert ist, die Versandkosten günstiger zu machen, werden die teurer.

Machen wir auch so. Nicht an den Warenwert gekoppelt, sondern ans Gewicht. Wenns mehrere Pakete sein müssen, dann kostet es auch mehrere Pakete. Wenns Sperrgut wird, dann kostet es auch Sperrgut. Ist transparent und erklärt, warum das so ist. Gibt sehr wenig Mecker.

Ist ja kein Naturgesetz, dass VK günstiger werden müssen - eher im Gegenteil.

Ein Kartonagen-Versender macht das auch nach Gewicht. Zuerst bin ich schon ein wenig darüber gestolpert, weil die Versandkosten erstmal recht heftig aussehen. Allerdings war es da finde ich cool gelöst: Man bekommt angezeigt, wie viel Kilo man noch hat, bis die nächste Gewichtsklasse anfängt. Natürlich bestellt dann der Schwabe mehr, als er eigentlich wollte, um seine Gewichtsklasse voll auszuschöpfen...

...und wenn es jener ist, den ich meine, dass er es ist, dann ist der trotz den hohen Versandkosten nicht teurer als manch anderer Kartonist.

Ja, wie ein großes Tier nur falsch geschrieben
In dem Fall hab ich gar nicht groß verglichen, weil das der Einzige war, den ich gefunden habe, der die gesuchte Größe hatte.

das grosse Tier hat mich bischer immer abgeschreckt wegen Versandkosten. echt final gute Preise?
bisher bestelle oder bestellten wir bei denen mit eu hinten die aber sau Kunden unfreundlich sind. Seitdem suchen wir oder bestellen palettenweise maßgeschneidert damit wir kartons in kartons packen können, also Überkartons wenn man mehrere hat.

Offtopic ich weiss...

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Masse und Sperrgut, das ist doch auch verständlich, wenn es nach Gewicht geht. Aber für mich als Käufer und Endkunde ist es seltsam, wenn ich für den Receiver für 249 Euro andere Versandkosten zahle, als den für 259 Euro, das mal als Besipiel.

cashew hat geschrieben: ↑24. Nov 2018 14:37 das grosse Tier hat mich bischer immer abgeschreckt wegen Versandkosten. echt final gute Preise?

Ob da in jedem Fall so ist, weiß ich nicht. Wir bestellen einige Größen dort und die waren damals beim Vergleich all inkl. etwas günstiger als bei dem mit .eu am Ende und dem sogenannten kostenlosen Versand. Und die Qualität ist gut. Musst halt Deine Größen mal vergleichen.

Bei uns werden gewichtsabhängig Versandkosten erhoben. Deutschland: Bis 2kg kostet der Versand 3,90 und geht bis 7,45 (GLS) und 4,45 bis 7,95 (DHL).
Dieser Versand wird von uns subventioniert - ich finde allerdings wichtig, dass sich der Kunde an den Versandkosten beteiligen sollte.
Ab 250 Euro gibts bei uns kostenlosen Versand.
Mittlerweile wählen sehr viele Kunden den teuren DHL Versand (dem Kunden ist der Versender scheinbar wichtiger als die Kosten).
Kostenloser Versand mit Hermes wird wahrscheinlich abschreckender sein, als ein paar Euro für DHL etc. zu investieren.

Ich finde es prima, wenn ich in einem Shop ohne Versandkosten finde, jedoch macht das mich erst mal stutzig (keine Ahnung ob das dem Durchschnittkäufer auch so geht): meist sind dort die Preise dementsprechend angepasst und bei Recherche findet man den Artikel dann in einem Shop mit Versandkosten viel günstiger!