Ein PPS wird fälschlicherweise als Produktsplanungssystem bezeichnet.
Die korrekte Bedeutung ist papierproduzierendes System.

Mein täglich Brot:
Bestellung kommt per Fax. Eine Position, 3-7 Seiten Bestellung.
Zahlungsziel 30 Tage 3%, 90 Tage netto

Einzuhalten sind:
- Anlieferzeitpunkt zwischen 8 und 11 Uhr
- Anlieferung nur mit Spedition xyz
- Auftragsbestätigung 2-fach
- Lieferschein 3-fach von außen auf dem Paket anzubringen
- Rechnung 3-fach
- Rechnung nur per Post

Anzugeben ist:
- Bestellnummer (bis 20-stellig)
- Kommission
- Projekt
- Bearbeiter
- Lieferantennummer
- Kundeneigene Artikelnummer

Und was hat der jetzt bei mir bestellt?
"Schalter" steht da. Welcher? Allein im Shop habe ich ca. 300 verschiedene.

Einkäufer anrufen. Der hat aber keine Ahnung.
Da ist der Projektleiter zuständig. Der hat aber auch keine Ahnung.
Da ist der Mechaniker verantwortlich. Der ist aber gerade nicht da.

Was jetzt? Wie soll ich so den Liefertermin KW6 halten, wo wir doch schon KW7 haben?

Manchmal hasse ich meinen Job

Das kann nur ein Großbetrieb sein. Da weiß die Linke nicht was die Rechte tut. Grauenhaft.

Danke. Das Wort "Grauen" hat mir gefehlt. Titel geändert.
Sowas habe ich täglich mehrfach, mal weniger, mal mehr heftig.

Passiert das bei Shop- oder bei Ebaybestellungen?

Ich mach nix mit eBay. Damit könnte ich mir nur einen Ruf ruinieren.

Sowas kommt per Fax. Industriebetriebe können/dürfen in den wenigsten Fällen über den Shop bestellen.
Ca. 1/3 aller Bestellungen kommen per Fax oder E-Mail, nachdem mich die Kunden im Shop gefunden haben.

Wäre es möglich, denen eine Faxvorlage zur Verfügung zu stellen und sie dadurch zur vollständigen Angabe der benötigten Daten zu animieren?

Ideal wäre natürlich in dem genannten Fall

Alle Artikel im Shop auswählen -> automatisierter Eintrag in ein PDF -> Ausdruck -> Faxen

aber in der Umsetzung wohl zu teuer. Aber vielleicht könnte die Faxvorlage für die Industriekunden ein Pflichtfeld wie die von dir eigene Artikelnummer enthalten?

Es gibt so ein Modul, z. B.:
http://www.xt-shopservice.de/product_in ... llung.html

Wäre es möglich, denen eine Faxvorlage zur Verfügung zu stellen und sie dadurch zur vollständigen Angabe der benötigten Daten zu animieren

Die Angaben sind so vollständig, dass ich mitunter Schwierigkeiten habe, alle Daten im Auftrag unterzubringen. Nur bei den bestellten Artikel gibt es schon mal Lücken

Du hast noch nie was mit Großbetrieben zu tun gehabt, gell? Da ticken die Uhren anders.

Mein Shop ist für Industriekunden kein Shop, sondern ein Online-Katalog und für mich ein Werbemittel, um solche Kunden zu erreichen.
Da häufig Leute in Werkstätten Material brauchen und die oft keinen PC haben, werde ich bald nicht um einen Print-Katalog herumkommen.

Faxvorlagen sind nicht möglich, weil die Firmen ihre eigenen Systeme, wie SAP, etc. haben.
Es bestellt auch nicht der Anforderer, es bestellt der Einkäufer. Der arbeitet nach Vorgabe und was unterwegs verloren geht, kommt bei mir auch nicht an.

Oft ist auch nicht einfach eine Bestellung möglich. Erst kommt eine Anfrage auf die ein Angebot folgen muss. Danach kommt die Bestellung. Ist es eilig, ist der Preis egal. Hauptsache erst ein Angebot.

Bisweilen kommen auch Angebote per Post. Warum? Weil es beim Kunden die firmeninterne Arbeitsweise so verlangt.
Meist ist der geforderte Liefertermin abgelaufen, wenn die Bestellung hier ankommt. Das sieht man aber locker.

In Bestellungen heißt es: "Einkauf nur zu unseren Bedingungen". Und die sind mitunter 5 Seiten lang.
Akzeptierst Du, dass die nach 3 Monaten zahlen und 3% Skonto abziehen, ist es o.k.
Akzeptierst Du es nicht, vergiß der Auftrag und alle folgenden. Besser, du tanzt dann auf einem anderen Parkett.

Bei solchen Geschichten spielt auch oft der Preis eine Rolle.
Einen Warenwert von 30 Euro zahlen die nicht, 27 aber schon.
Auf der Rechnung steht dann Warenwert EUR 27 statt EUR 30 und Versandkosten EUR 9,50 statt EUR 4,50. Hauptsache der Einkäufer hat das Produkt günstig bekommen. Versandkosten werden zur Nebensache.

Vorkasse wird immer mehr zur Ausnahme. Mehr als ein Drittel geht auf Rechnung raus. Da ist schon mal Geduld gefragt.

Wie gesagt, die Uhren ticken anders als im "normalen" Onlinehandel.

@Leicos
Das Modul habe ich auch. Gibt's auch kostenlos.
Ich habe es wieder ausgebaut. Es wird von genau den falschen Kunden genutzt.
Der Anforderer in der Industrie oder der Einkäufer sieht den Warenkorb erst gar nicht, nur die Produktbeschreibung.

Wo gibt's das Modul kostenlos?

Mich würde interessieren, wie du von Beginn zu jetzt deine Abläufe automatisiert hast. Wie hast du es geschafft, die so effizient zu bauen, dass dir das nicht über den Kopf wächst?

Ich meine... du liest doch z.B. die Einkaufsbedingungen, bevor du sie akzeptierst, oder? (Stichwort Vertragsstrafen)

p.s.: nette Idee, den xt-commerce copyright Verweis in fast identischer Farbe wie der Hintergrund zu halten. Hab gerade heute überlegt, wie ich den Verweis loswerde. Danke für die Idee.

Der Link war für den Paperboy

Ich käme nie auf die Idee, einem Industriekunden eine nicht DIN geregelte firmeninterne Bestellabwicklung auszureden, bloß weil die Zeit und damit Geld sparen könnten. Ordnung muss sein.

@Vollstrom

Du hast nicht zufällig schon mal das PDF-Katalogmodul ausprobiert?

Eigentlich suche ich eine Möglichkeit, in kompakter Weise eine Preisliste zu erstellen (egal ob aus Afterbuy oder XTC), bisher mache ich das mit Excel.

Wo gibt's das Modul kostenlos?

Gibt's scheinbar doch nicht mehr. Gab's mal bei ecaombase. Ist wohl mittlerweile alles kommerzialisiert.
Ich hab's noch. Steht unter GPL. Bei Bedarf Mail an mich.

Mich würde interessieren, wie du von Beginn zu jetzt deine Abläufe automatisiert hast.

Ich hab halt klein angefangen und bin gewachsen. Im letzten Jahr ist es allerdings explodiert.
Automatisiert ist da nicht viel. Da ist noch Bedarf da.

Vorher hab ich die Rechnungen mit Afterbuy geschrieben. Da fehlt mir aber zuviel an Wawi-Funktionaltät.
Jetzt habe ich mir erstmal einen neuen Schreibtisch und eine Warenwirtschaft mit Fibu angeschafft. Im April geht das Lager und die Packerei aus der Wohnung in den Keller.

Es ist in der Tat viel geworden und wenn ich nicht jedes Produkt intensiv kennen würde, könnte ich das nicht machen. Mehrere Stunden am Tag gehen am Telefon für Beratung oder Support (wie schließe ich den Schalter an? etc.) drauf.

Wie lange das noch im Alleingang geht, weiß ich nicht. Ich hab da noch ein paar tausend Artikel im Kopf, die ich auch ohne Lagerbestand gut verkaufen könnte ...

@Leicos
Schick mir mal Deine Mail-Adresse. Ich finde die nicht mehr **schmäm**
Modul kommt per elektrischer Post. Ich halte nicht viel davon. Könnte aber als Grundlage für eine Programmierung dienen.
Es kann kein Gif-Format.

eine nicht DIN geregelte firmeninterne Bestellabwicklung auszureden

Schön wär's. Nichts ist geregelt. In der DIN schon mal gar nicht.

Es werden Unsummen für ISO 9000 und nachfolgende Zertifizierungen ausgegeben, um die Qualität zu erhöhen.
Tatsächlich wird nur viel Papier produziert. Statt bei Bestellangaben, etc. eine Vereinheitlichung durchzuführen, wird ausgerechnet an Formularen gar nichts gemacht und jeder kocht sein eigenes Süppchen.

Die einen Firmen haben 5-stellige Bestellnummern, andere 20-stellige. Bei den einen steht im Kopf Rechnungs- und Lieferadresse, bei anderen steht die Rechnungsadresse im Fax unleserlich in Kleinstschrift im Fuß und die Lieferadresse einzeilig mitten im Text auf Seite 3 der Bestellung.

Der Mist zieht sich durch den ganzen Firmenpapierkram durch und ist nicht von der Größe einer Firma abhängig.
Aber CE-Zeichen müssen überall drauf sein, als freiwillige EU-vorgeschriebene Pflichtübung ohne Kontrolle.

Vollstrom hat geschrieben:Ich mach nix mit eBay.

Vielleicht solltest Du wieder...

Dann müsstest Du Dich wenigstens nicht nur mit grauenhaften Faxen rumschlagen

Meine Mail: leicosmail(at)gmx.de

@adshirt
Ich wollte eigentlich Geld verdienen, nicht verschenken

@Leicos
Wenn ich das da in mein Mailschreibeprogramm eingebe, sagt der mir ganz komische Sachen mit nicht gültig und so.

Mein Highlight war eine öffentliche Ausschreiben.

Sinngemäße Preisanfrage für:
- 50 Buntstifte
- 30 Klebebänder
- 1000 Tackernadeln
- 10 Stühle

Ja, weitere Angaben zu den Artikeln (Art, Größe, Farbe, Typ....) fehlten gänzlich. Ich hab also da angerufen. Einkäufer wußte natürlich nicht, was nun gekauft werden soll. Mehrmals weiter verbunden. Der, der das ganze bestellen wollte war krank. Und auf den Rückruf, was nun genau benötigt wird, warte ich noch heute.



Viele Grüße

Johannes

Moin,
sagt mal wie kommt ihr denn grundsätzlich so mit den gewerblichen "Online" klar?
Ich habe die letzte Zeit mit jedem zweiten irgendeinen Stress, meist gehst um Warenrückgaben.
Die Jungs zerfleddern einem die Verkaufsverpackung der Ware, werfen dann alles (bzw meist eben nicht alles) in einen Karton und schicken möglichst noch unfrei zurück. Schlimmer wie jeder Endverbraucher.
Ich habe die "Kulanz"-Warenrückgabe aus dem Grund komplett aus den AGB für die Gewerblichen gestrichen und akzeptiere nur noch nach "vorheriger Absprache".
Nach Ablehung der Rückgabe bei so zerfledderter Ware kommt jedesmal sofort das übliche Szenario mit "Rückgaberecht", "Widerrufsrecht", Anwaltsdrohung, Drohung mit der Rechtsabteilung" , Drohungen mit Betrugsanzeigen usw. Heute wollte mich sogar ein Mitarbeiter eines bekannten Versicherungskonzerns (Bestellung im Auftrag des Versicherungskonzerns, "Widerruf" auf Briefbogen ebendieser Versicherung also eindeutige nicht Verbraucher nach §13 BGB) wegen "Unterstellungen anzeigen".

Manchmal hab ich das Gefühl die gewerblichen haben alle schlecht gefrühstückt oder während der Arbeit.
Irgendwie habe ich in letzter Zeit immer öfter das Bedürfnis alle gewerblichen Bestellungen abzulehnen

Auch der ganze Kram "drumrum" nervt teilweise, erst X Anrufe wo versucht wird den Preis zu drücken, oft gerade bei wirklichem Kleinkram von 5,-Euronen, dann soll auf Rechnung mit 90 Tagen Zahlungsziel geliefert werden, dann ist man plötzlich nicht mehr sicher was man wirklich benötigt und zum Schluss wird dann doch noch falsch bestellt wo man natürlich nieeee was für kann.

Gruß Thomas

Mein Highlight war eine öffentliche Ausschreiben.

Ich habe heute die 6. Anfrage wegen des gleichen recht ausgefallenen Artikels bekommen.
Alle Anfragen von unterschiedlichen Elektrogroßhändlern.
Gesamtwert ca. 40 Euro.

Es geht um ein staatliches Bauvorhaben. Da ist jetzt ein Beamter (?) damit beschäftigt wegen Kleinkack alle Großhändler Deutschlands anzuschreiben. Die fragen wieder bei mir an. Ich kopiere dann Angebote und setze einen neuen Kunden rein.

Zeit, Papier, Faxe und Telefonate machen sich bezahlt. Am Ende bekommt der den Zuschlag, der 8 Ct. billiger anbietet.
Die entstanden Kosten von mehreren Tausend Euro (ist ja nicht der einzige Artikel) dient nur und ausschließlich zur Entlastung des Steuerzahlers und damit dem Wohl des Einzelnen. Letztendlich wurden ja 8 Ct. eingespart.

sagt mal wie kommt ihr denn grundsätzlich so mit den gewerblichen "Online" klar?
Ich habe die letzte Zeit mit jedem zweiten irgendeinen Stress, meist gehst um Warenrückgaben.

Kein Problem. Rückgabe ist ausgeschlossen.
Ein paar wenige Male habe ich Artikel zurückgenommen. Die haben mich dann gleich nach Wiedereinlagerungskosten gefragt.

Kein Problem. Rückgabe ist ausgeschlossen.

Bei mir auch so

Im Prinzip bei uns seit einiger Zeit wie gesagt auch.
Wenn nur noch nach vorheriger Absprache und gegen Abzug, bei guten Stammkunden wo die Ware auch wirklich OVP zurückkommt mache ich immer mal eine Ausnahme.
Aber da wird sich zum Teil wie die Axt im Walde aufgeführt, fehlt nur nach die Androhung von Prügel

Gruß Thomas