Zufurius hat geschrieben: ↑13. Mai 2023 19:11 Was ich daraus noch nich so ganz verstanden hab, is, wie das mit der Artikelauswahl genau aussieht und wie das abgewickelt wird. Wenn ich zB. in einer bestimmten Sparte All-time Renner von in der Branche bekannten Marken anbieten will, wie finde ich die? Es gibt ja einschlägige Anbieter die sich auf Dropshipper spezialisiert haben und allen möglichen Krims-Krams anbieten. Findet man bei diesen Anbietern in der Regel das meiste oder läuft das dann eher so, dass man sich mit den einzelnen Herstellern direkt in Verbindung setzt?

In den meisten Branchen wirst du direkt vom hersteller beziehen müssen, um beste Preise zu bekommen.
Wenn du mit schlechteren Preisen leben kannst, kannst du natürlich auch mit einem Großhändler zusammenarbeiten.

Ich teile die Skepsis der anderen Forenteilnehmer gegenüber Dropshipping nicht, sondern denke, dass es in Zukunft einen ganz wesentlichen Platz im Einzelhandel haben wird. Noch mehr als jetzt.
Die Aufgabe des Einzelhändlers ist es dann, den Kontakt zum Kunden zu haben und zu pflegen.

Also ich bin jetzt seit über 10 Jahre im Onlinehandel tätig und es gibt immer Anfänger und Menschen die durchstarten möchten auf irgendeine Art oder Weise. Hier im Sellerforum wurde wahrscheinlich schon jedes Thema ausführlichst diskutiert und durchgekaut.

Thema Dropshipping: Ja es kann vereinzelt klappen ... aber hier gibt es ein großes ABER. Dies sind oftmals schon große etablierte Firmen die Jahrelang mit bestimmten Hersteller zusammenarbeiten. Jetzt da einzusteigen ist extrem schwer und meiner Meinung nach so gut wie unmöglich zu realisieren. Ausgenommen man hat die Kontakte hierzu wie z.B. direkten Kontakt zum Hersteller, welcher das anbietet, egal wo er sitzt (Deutschland, EU oder Drittland).

Es gibt auf Facebook, Insta, YouTube und was weiß ich denn wo noch haufenweise Videos und Schulungen (teilweise für Geld) wie man mit "Dropshipping" reich wird. Aber das ist auf lange Sicht immer ein Reinfall, meiner Meinung nach.
Die Margen sind hier extrem gering und du als Verkäufer der Ware trägst immer das Risiko für den Käufer. Angefangen beim Versand der Ware, ob die Ware auch das ist, was du verkaufst und die Gewährleistung.
Dies geht vll. noch bei Lieferanten und Hersteller aus der EU. Aber sobald wir, das aus dem Drittland machen, wird es schon sehr schwer. Sendungen kommen nicht an oder der Sendungsstatus bewegt sich nicht (Stichwort Pakete sammeln). Qualität der Ware (an einem Tag wird dies versendet, an anderen wird das versendet). Und dann noch das gute Recht und Gesetz.. Ist die Ware hier überhaupt legal? Inhaltsstoffe usw. Und zu guter Letzt die Steuern.. wenn man sich da nicht auskennt und dann hat man sowieso nach dem zweiten Jahr verloren..

So jetzt mal meine Gedanken hierzu

Mein Tipp: Vergesse Dropshipping (Ausgenommen die hast den persönlichen Kontakt mit Hersteller oder Großhändler in Deutschland oder EU) und du bist von dem Artikel überzeugt. Nur nach Marge Artikel zu verkaufen ist keine gute Idee. Wenn du Onlinehandel betreiben willst, dann gehe in dich, frage dich, womit du dich auskennst oder was dich interessiert. Dann kannst du dich darüber schlaumachen. Es gibt so viele Großhändler in allen möglichen Sparten, die Händler aufnehmen und oftmals schon ab geringen Wert Bestellungen zu lassen. Fang klein an und verscherze es dir mit deinen vielleicht zukünftigen und oftmals alteingesessenen Mitbewerbern nicht. Die sitzen oft am längeren Hebel.

Beste Grüße

Dropshipping dürfte ja ein ziemlich weiter Oberbegriff sein. Die Frage wird eher sein, um welches Produkt es sich handelt. Mit einem Massenprodukt das es bei Amazon und Ebay zu Hauf gibt und von 50 Anbietern angeboten wird, ist sicherlich herausfordernd und wenig erfolgsversprechend.
Geht es um speziellere Dinge, die man auch evtl. nicht einfach so ohne Infos auf Amazon und Co. kauft, sieht die Sache schon etwas anders aus. Das ist dann aber ein spezialisierter Bereich in dem man meist auch fit sein muss.
Ein guter Freund von mir Verkauft Gegenstände in der Größe einer Fertiggarage und im Wert eines Kleinwagens. Zuerst mit eigenen Lager aber nun quasi auch zum Teil als Dropshipping Modell, einfach weil die Transportkosten so hoch sind und er mittlerweile zu wenig Lagerplatz hat.

Palettenware und Versand über Hersteller / Großhandel direkt zum Kunden macht Sinn.

Die meisten Neulinge verstehen unter Dropshipping aber das Märchen von simplen Weiterverkauf divererser AliExpress-Artikel, womit man innerhalb Monaten zum Millionär wird.

fossi hat geschrieben: ↑16. Mai 2023 19:41 Palettenware und Versand über Hersteller / Großhandel direkt zum Kunden macht Sinn.

Es gibt eine Vielzahl von Konstellationen, in denen DropShipping Sinn macht.
In der Elektroinstallation ist Dropshipping, auch mehrstufig, völlig normal. Es nennt da nur keiner so.
Der "Hersteller" lässt die Ware vom Werk direkt auf die Baustelle liefern.
Die Rechnung geht vom Hersteller an den Großhändler, der berechnet an unseren Einkaufsverband, der berechnet an uns, wir berechnen an den Bauunternehmer, der berechnet an den Bauherrn.

Amazon, Otto & Co. haben mit Markenartikelherstellern oft ebenfalls eine Dropshipping-Vereinbarung.

Alles, was wir auf unseren Plattformen an Endkunden verkaufen, berechnen wir an den Plattformbetreiber und sind damit raus aus dem rechtlichen Thema "Fernabsatzrecht" (es hat auch für den Lieferanten also Vorteile, Dropshipping anzubieten).


Man sollte einfach im Einzelfall prüfen, ob es vorteilhaft ist, wenn Ware und Rechnung den gleichen Weg haben. Oft macht es Sinn, dass die Ware den kürzesten Weg nimmt.

@Ach - da bin ich bei dir - das macht von der Logistik her Sinn. Palettenware oder schwere Teile macht auch Sinn - diese nicht über sein eigenes Lager zu ziehen. Aber ich glaube nicht, dass es das Geschäft ist was der TE-Eröffner sich vorstellt. Aber bis jetzt kam keine Rückmeldung (oder ich habe es nicht gesehen).

Ich sehe Dropshipping als gute Ergänzung zu eigenen Lagerware - ideal, um das Randsortiment zu erforschen. Läuft da was gut an, wird es regulär eingekauft. Unser Hauptsortiment (Kondome, Gleitgel, etc.) haben wir zu 100% am Lager, aber viele Kunden bestellen gerne mal noch ein Toy oder anderen Krimskrams dazu. Damit stellen wir uns aber nicht das Lager voll (weil uns da auch, ehrlich gesagt, die nötige Expertise fehlt), sondern nutzen einen Dropshipping-Anbieter.
Insgesamt gesehen rangiert das Dropship-Sortiment bei uns umsatzmäßig ganz unten, aber als kleines Extra ohne großen Aufwand - warum nicht.
Komplett auf Dropshipping würde ich allerdings nie setzen (genau so wenig wie auch "nur Amazon", "nur FBA", "nur eBay" usw.). Das Risiko, dass hundert andere das gleiche Sortiment - mit den gleichen Bildern, Texten, ... - zu unterirdischen Preisen verticken, ist einfach zu groß.