Hallo in die Runde!

Ich habe ja ein Lager in Osnabrück. Aber mein Geschäftssitz ist in Marburg-Biedenkopf. Hier arbeite ich mit einer Franchise-Spedition zusammen, die Gebietsschutz hat. Jetzt ist es so, dass die Marburger Spedition für die Abholungen in Onsabrück die dort ansässige Spedition beauftragt und dafür je Sendung 2 Euro Extrakosten für die Fremdabholung anfallen. Bei 100 Sendungen in der Woche ein nettes Sümmchen im Jahr.

Wegen dem Gebietsschutz verbieten die internen Regeln jedoch, dass die Osnabrücker Spedition direkt für mich fahren darf, weil meine Rechnungsanschrift nun einmal im Gebiet der Marbruger Spedition liegt. Wenn ich jetzt einfach einen Briefkasten an mein Lager in Rheine hängen würde, das würde das Problem nicht beheben, oder? Denn mein Steuerberater sagt, dann müsste eine neue Betriebsstätte in Osnabrück angemeldet werden und dafür müssten gesonderte Steuererklärungen abgegeben werden, was den Kostenvorteil wieder aufheben würde.

Hat jemand eine Idee?

Aqua-Olli hat geschrieben:Jetzt ist es so, dass die Marburger Spedition für die Abholungen in Onsabrück die dort ansässige Spedition beauftragt und dafür je Sendung 2 Euro Extrakosten für die Fremdabholung anfallen. Bei 100 Sendungen in der Woche ein nettes Sümmchen im Jahr.

Wenn ich richtig rechne, sind das grob geschätzt 10.000 Euro im Jahr.

Aqua-Olli hat geschrieben:Denn mein Steuerberater sagt, dann müsste eine neue Betriebsstätte in Osnabrück angemeldet werden und dafür müssten gesonderte Steuererklärungen abgegeben werden, was den Kostenvorteil wieder aufheben würde.

Ohne jetzt in steuer/rechtliche Aspekte abzudriften (wir sind hier im Smalltalk!), halte ich das Kostenargument für äußerst fragwürdig.

Kannst Du der Spedition nicht einfach sagen, dass du eine andere nimmst, wenn die 2 EUR nicht wegfallen?
Ich meine, das ist doch dann deinen ihr problem - sollen sie intern irgendwie verrechnen.

Ein Unternehmen für das ich beratend tätig bin hat im übrigen mit der Spedition Boll ganz gute Konditionen ausgehandelt. Vielleicht wäre das ja auch eine Option.

Ist eine Spezialspedition für Tiere. Wechsel nicht möglich.

Bei 5.200 Sendungen im Jahr würde ich mit dem obersten Geschäftsführer sprechen und eine Lösung dafür suchen. Natürlich nicht mit den GF der beiden Franchise-Speditionen, die werden nicht ganz so viel Interesse daran haben, auf die 2 € zu verzichten.

Gruß,
André

Andre, ich mache mit denen 450-500 Express-Sendungen im Monat. Die behandeln mich von oben herab, das kannst Du Dir gar nicht vorstellen. Die rufen nicht mal zurück.

Wegen dem Gebietsschutz verbieten die internen Regeln jedoch, dass die Osnabrücker Spedition direkt für mich fahren darf, weil meine Rechnungsanschrift nun einmal im Gebiet der Marbruger Spedition liegt.

Normalerweise richtet sich ein Gebietsschutz nach dem Ort der Leistung und nicht nach der Rechnungsanschrift. Kommt mir ein bisschen merkwürdig vor. Ich geh ja auch nicht in einen McDonalds oder Obi und dann fragt der mich wo ich herkomme und berechnet mir dann 2 Euro Aufschlag weil ich aus dem Gebiet eines anderen Franchise-Nehmers stamme.

Hätte hier sowieso ernste Zweifel ob der Gebietsschutz kartellrechtlich überhaupt zulässig ist. Soweit ich weiß dürfen nämlich nur aktive Handlungen, d.h. z.B. Werbung in einem anderen Gebiet verboten werden.

http://www.franchisestarter.de/franchis ... en/68/338/

Ich würde mich an deiner Stelle mal direkt ans Kartellamt wenden, die Konstellation schildern und fragen ob das zulässig ist.

Und bevor hier jetzt wieder die Bedenkenträger kommen, die meinen das sei ja lächerlich und die würden sich doch beim Kartellamt nicht um sowas kümmern wenn da ein kleiner Händler anfragt. Stimmt nicht. Ich hab das schon öfter gemacht und immer eine Antwort mit einer Einschätzung bekommen.

Aqua-Olli hat geschrieben:Andre, ich mache mit denen 450-500 Express-Sendungen im Monat. Die behandeln mich von oben herab, das kannst Du Dir gar nicht vorstellen. Die rufen nicht mal zurück.

Das aber ja auch eine Sache, in wie weit man sich soetwas gefallen lässt. Ein Grund mehr, mit dem obersten GF ein Gespräch zu führen.

@koshop: Erst einmal will ich mich um eine einvernehmliche Lösung bemühen. Habe eben noch einmal mit dem STB telefoniert. Die Kosten für eine zusätzliche Steuererklärung würden sich auf maximal 500 Euro belaufen. Also würde es sich auf jeden Fall lohnen, eine Betriebsstätte in Osnabrück anzumelden, wenn es keine andere Lösung geben sollte.

Andre (KM) hat geschrieben:

Aqua-Olli hat geschrieben:Andre, ich mache mit denen 450-500 Express-Sendungen im Monat. Die behandeln mich von oben herab, das kannst Du Dir gar nicht vorstellen. Die rufen nicht mal zurück.

Das aber ja auch eine Sache, in wie weit man sich soetwas gefallen lässt. Ein Grund mehr, mit dem obersten GF ein Gespräch zu führen.

Ich glaube, einen obersten Geschäftsführer gibt es irgendwo in Belgien. Die hatten wir schon einmal in dieser Sache angeschrieben, hatten aber keine Entscheidung in meinem Sinne getroffen.

Zwischenfrage: Du hast in OS ein Lager gemietet und verpackst dort alleine und selbst oder macht das für Dich ein Fullfillmentunternehmer? Könnte nicht dieser die Spedition in OS beauftragen?

Dann würde sein Absender auf den Paketen stehen. Und das geht für uns beide nicht.

Mach doch eine unselbständige Zweigniederlassung.
Dafür brauchst du keine zweite Steuererklärung, das ist Humbug.
Am besten du wechselt Spedition UND Steuerberater.

Aqua-Olli hat geschrieben:Dann würde sein Absender auf den Paketen stehen. Und das geht für uns beide nicht.

Wer macht die Retourenabwicklung? OS? Bei amazon steht auch kein Absender auf den Paketen, lediglich die Adresse des Rücksendezentrums.

Dafür brauchst du keine zweite Steuererklärung, das ist Humbug.
Am besten du wechselt Spedition UND Steuerberater.

Nicht ganz - der Gewerbesteuermessbetrag muss zerlegt werden. D.h. er muss eine zweite Gewerbesteuererklärung bzw. Erklärung für die Zerlegung des Gewerbesteuermessbetrags abgeben. Deshalb kostet es vermutlich auch nur 500 EUR.

Allerdings ist es vermutlich so, dass du das Lager sowieso als unselbständige Zweigstelle anmelden musst. Spedition hin oder her. Ist ja auch wichtig z.B. für die Berufgenossenschaft. Falls dir oder einem Mitarbeiter da mal beim ausladen was passiert, sollte das dort auch als Betriebstätte erfasst sein.

Retouren gibt es keine.

So, habe jetzt noch ein paar Gespräche geführt. Ich muss aus dem Lager in Osnabrück eine offizielle Nebenstelle mit Steuererklärung machen und dort eine Rechnungsanschrift führen. Dann kann mich das Depot dort problemlos anfahren. Sehr schön. Rund 10.000 Euro im Jahr gespart. Das ist ein netter Betrag.

Vielleicht hast Du Dir da auch Ärger von einer anderen Seite erspart. Mein Stb ist fast vom Stuhl gefallen, als ich erzählte, dass mein Lager (jetzt selbständige Zweigstelle) nicht angemeldet ist.

Die IHK strikte daraus nach der Anmeldung eine doppelte Mitgliedschaft. Aber auch das lässt sich wieder rückabwickeln