Redaktionelle Beiträge bei großen Magazinen kaufen - was steckt dahinter?

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fossi
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Redaktionelle Beiträge bei großen Magazinen kaufen - was steckt dahinter?

Habe hier gerade ein Angebot einer Werbeagentur für "Online-Kampagnen im Werbeumfeld von ste xx.de, brigixx .de und Fo xx Online" vorliegen, welches ich euch nicht vorenthalten mag. :D (Namen aus Gründen zensiert)

Nach einem vorherigen Telefonat wirbt die Agentur in einer Mail mit "redaktionellen Beispielen" die auf Seite 1 von Google ranken, z.B. die Suchanfrage "XXBlumennameXX gegen trockene Haut", dabei hat diese Kombination in Wirklichkeit fast null Suchvolumen und Mitbewerberdichte, aber wer weiß das schon. Ein weiteres Zitat: "Sie haben jetzt die Gelegenheit, Ihr Suchmaschinenmarketing zu optimieren". Naja...

Angeboten werden "Online-Kampagnen / Artikel", letztlich ist es ein Blogtext auf einer Subdomain entsprechender Medien ( z.B. https://firmen.ste xx.de , unternehmen.fo xx.de, usw). Es wird sich somit nie ein echter Leser entsprechender Seiten dorthin verirren, außer er nutzt Google und landet zufällig darauf.
Unter dem Subdomain-Blog stehen sogar Hinweis wie "XX distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten dieser Seite!".

Kostenpunkt:
Für eine Veröffentlichung "beim Ste xx" wird man 670,40€ Setupgebühr los, hinzu komme eine "Keywordpauschale pro Monat und Beitrag" von 29,95€, Laufzeit 12 Monate, wo wir alleine mit einer Veröffentlichung bei 3089,70€ wären, selbstverständlich netto und mit Vorkasse. :shock:
Die anderen Medien kommen preislich ähnlich, bei 3 Beiträgen wird von der Agentur 1 Beitrag bei Fo xx Online kostenfrei angeboten.


Wie steht ihr zu solchen Diensten?
Würdet ihr >3000€ für 12 Monate Blogbeitrag auf einer Subdomain eines großen Magazins ausgegeben, und wenn ja, warum?

Seht ihr das wie ich: das Abzocke von Personen die nicht verstehen, dass diese Beiträge eben kein normaler Redaktionsbeitrag sind.
Oder machen das nur Leute, damit sie nachher protzen können "Ey, über misch schreibt sogar der Ste xx!"?

Link zu solch einer gekauften Beispielseite: https://tinyurl.com/fbabutrus



PS: Bevor mich welche belehren wollen, natürlich ist mir sponsored Content kein Fremdwort, immerhin veröffentliche ich selber Partnerartikel hier im Forum. Die sind aber nicht nur über Google zu erreichen, ich verspreche meinen Kunden keinen Unsinn und die Preislage ist sowieso eine ganz andere...


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koshop
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Re: Redaktionelle Beiträge bei großen Magazinen kaufen - was steckt dahinter?

Ich glaube da geht es eher darum Angeboten Legitimität zu verleihen und kritische Inhalte zu Dienstleistern in den Suchmaschinen nach hinten zu schieben.
derHändler
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Re: Redaktionelle Beiträge bei großen Magazinen kaufen - was steckt dahinter?

Die ewige Pest. Google wollte ja mal dagegen vorgehen. Das hält sich aber in Grenzen. Mit der Gefahr lebt ein beauftragter Artikel aber immer.

Ansonsten hängt es halt durchaus davon ab. Reputation Management wurde schon gesagt. Daneben ist SERP Domination ein mögliches Ziel, wenn man selber in den Top 10 ist, oder so Dinge wie Image / Brand bis hin zu echten Nutzern. Ich glaube schon, dass der ein oder andere über sowas kommen kann.
Wie bei allen Werbemaßnahmen ist es Mathematik. Wenn der DB / Customer Lifetimevalue hoch genug ist, dann lohnen sich auch ein paar wenige ja schon. Ich denke an B2B oder einen Schönheitschirurgen.

Ich habe mir gerade nochmal ein paar angeschaut. Einen Effekt auf das eigene Ranking kann man nicht feststellen über die Zeit vor und nach dem Artikel. Es muss also aus sonstigen Gründen Sinn machen.

Popcorn: Hier wird auch das Problem deutlich. Der Doc möchte mit Zahnarzt Frankfurt ranken. Er rankt aber mit Zahnklinik Frankfurt - das allerdings sehr stabil.
https://unternehmen.focus.de/zahnarzt-frankfurt.html
Hätte er die 3000-4000 Euro in einen vernünftigen SEO investiert, hätte der ihm vlt gesagt, dass Google viele Signale für Zahnklinik von seiner Seite bekommt, aber wenige für Zahnarzt. Offenbar erkennt Google das als separate Entitäten, was es ja auch sind.
Der SEO hätte ihm auch vlt geraten einen Server zu buchen, der nicht ausfällt, wenn ein SEO die 126 Seiten mit dem Screaming Frog crawlt. Das ist mir nämlich jetzt passiert. engel
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Re: Redaktionelle Beiträge bei großen Magazinen kaufen - was steckt dahinter?

derHändler hat geschrieben: 9. Dez 2020 15:20 Google wollte ja mal dagegen vorgehen. Das hält sich aber in Grenzen.
Google ist nicht doof und macht da schon was.
Die Fremdnutzung von Subdomains wird immer häufiger als solche erkannt und anschließend als eigenständige Seite gewertet. Das ist auch gut so, sonst wäre das Web längst gnadenlos überfüllt mit irgendwelchen Gutscheinportalen, Games oder Gewinnspielen. Gerade diese Branchen bedienten sich in den letzten Jahren ja sehr gerne des Subdomain-Leasings, fliegt aber jetzt zunehmend aus den Rankings raus.

Davon abgesehen das sich der Nutzen zunehmend in Grenzen hält, finde ich das Pricing für den als "Redaktionellen Text" verkauften Blogcontent recht krass. 3000€ netto für eine Suchphrase 12 Monate lang und die rankt dann manchmal noch bescheiden? Wow.
Für das Geld optimiere ich schon verdammt viel Content auf diverse sinnvolle Keywords und sorge nachweislich für Seitentraffic. Wahnsinn. :durchdreh:

derHändler hat geschrieben: 9. Dez 2020 15:20Der SEO hätte ihm auch vlt geraten einen Server zu buchen, der nicht ausfällt, wenn ein SEO die 126 Seiten mit dem Screaming Frog crawlt. Das ist mir nämlich jetzt passiert.
Du pöser Pursche du! :konfuzius:

PS: Die Zahnklinik aus deinem Beispiel scheint nicht sonderlich zufrieden mit dem Ranking zu sein. Zumindest hat sie noch eine Werbeagentur bestellt und zusätzlich Google Ads auf diverse Keyword-Kombis geschaltet. Will nicht wissen was die so an Marketingbudget im Monat verbraten. :durchdreh:
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Re: Redaktionelle Beiträge bei großen Magazinen kaufen - was steckt dahinter?

Ich investiere lieber das Geld in die Wertsteigerung meiner eigenen Seite und in die Reichweite meines eigenen Projektes.
Mit 3000-4000 Euro geht so einiges. Des Weiteren *hust* (inoffiziell) kann man zudem für das Geld deutlich bessere Quellen akquirieren, so dass danach - nachweislich - die Platzierung dieser Zielseite deutlich nach oben geht.

Offiziell: Nein, natürlich kaufe ich keine Links, denn alle Links entstehen absolut freiwillig! ;-)
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Re: Redaktionelle Beiträge bei großen Magazinen kaufen - was steckt dahinter?

Man muss doch nur guten Content schreiben, sagt der Johannes. :gruebel: :lol:
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Re: Redaktionelle Beiträge bei großen Magazinen kaufen - was steckt dahinter?

Geile Inhalte - Content, der direkt ins Hirn knallt! ...sagt der große Karl. :konfuzius:


Für 3000€ gibts auf jeden Fall schon viel mehr wie nur etwas Text passend auf 1 Keyword.
Und ja, bin immer noch geflasht das es echt Leute gibt, die so viel für einen relativ plumpen Blogtext raushauen. :durchdreh:
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Re: Redaktionelle Beiträge bei großen Magazinen kaufen - was steckt dahinter?

fossi hat geschrieben: 9. Dez 2020 20:23 Geile Inhalte - Content, der direkt ins Hirn knallt! ...sagt der große Karl. :konfuzius:
Ist leider nur nicht so einfach. In der Theorie predigen und in der Praxis umsetzen, sind zwei verschiedene Seiten einer Münze.
Da es dann doch "Arbeit" bedeutet, gehen erschreckend viele weiterhin den Weg der vermeintlichen "Abkürzung", was am Ende eigentlich keine Abkürzung ist, sondern nur Geldverbrennung.

SEO ist mehr als nur Content-Produktion. SEO ist aber auch nicht, ich kaufe mich billig/überteuert in irgendwelche Portale. Beide Maßnahmen wären viel zu kurz gedacht.

Liebe Grüße, Eren.
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Re: Redaktionelle Beiträge bei großen Magazinen kaufen - was steckt dahinter?

Auf Rückfragen bzw eine Absage an die Agentur kam übrigens noch ein netter Textschwall hinterher.

Auf die Kritik das es sich um einen Blogartikel auf einer Subdomain handelt, und eben keinen "redaktionellen Beitrag" der entsprechenden Medien (so wie es hingestellt wird), wurde garnicht eingegangen.

Auf den Hinweis das die Beispiele nahezu garnicht gesucht werden, konterte man mit wohlklingendem Marketingsprech.

Bei den Advertorials ist das primäre Ziel, Kunden über die Google-Suche ohne großen Streuverlust zu generieren.
...
Wir arbeiten hauptsächlich mit Long-Tail Keywords, um gezielten, qualitativen Traffic für Sie zu erreichen.
...
Bei dem Beispiel "xxx gegen trockene Haut" liegt der Fokus nicht darauf, Kunden, die speziell nach einer xxx creme suchen zu gewinnen, sondern Potentiale auszuschöpfen von Kunden, die Interesse an der Wirksamkeit und den Inhaltsstoffen zeigen.
Das Searchvolume ist hier auf Qualität und nicht auf Quantität ... blabla

Dieses "qualitativ hochwertige Long-Tail Keyword" hat laut metrics Tools ein geschätztes Suchvolumen von 40 im Monat, das entsprechende Produkt ist Kleinkram. Was bitte hat das dann mit "Potentiale ausschöpfen" zu tun, wenn sich entsprechende Werbung nie im Leben rechnen kann, selbst nicht wenn 100% der Suchenden auf den Artikel klicken und das Produkt bestellen.

Klar, manchmal macht eine Bearbeitung von Long-Tails Sinn, aber eines und das für >3000€ im Jahr? wtf?


Echt faszinierend, wie manche Agenturen aktuell auf Kundenfang gehen.
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derHändler
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Re: Redaktionelle Beiträge bei großen Magazinen kaufen - was steckt dahinter?

fossi hat geschrieben: 9. Dez 2020 20:23 Geile Inhalte - Content, der direkt ins Hirn knallt! ...sagt der große Karl. :konfuzius:


Für 3000€ gibts auf jeden Fall schon viel mehr wie nur etwas Text passend auf 1 Keyword.
Und ja, bin immer noch geflasht das es echt Leute gibt, die so viel für einen relativ plumpen Blogtext raushauen. :durchdreh:
(und die folgenden aufgreifend)

Also ich kann das nicht ganz so absurd finden alles. Blog Artikel kosten ja gerne mal 500-1000 Euro (sind dann natürlich besser). Um ein schönes Cluster für "Brustvergrößerung Köln" aufzubauen braucht es vlt auch mehr als nur 1 Text.
Viele KMU sind gebrannte Kinder und haben schon viel, viel Geld in SEO gesteckt ohnen wirtschaftlichen Erfolg.
Dazu kannst Du die 3000 Euro in dem Beispiel wohl allein aus dem Deckungsbeitrag von nur 1 OP bezahlen.
Viele KMUs haben auch nicht die Chance für das Keyword wirklich auf SERP1 zu kommen bzw. und keine Lust & Zeit sich um die Beauftragung & Überwachung eines SEO Projektes dazu zu kümmern.

In großen Firmen würdest Du Dich wundern was für nur 1 Backlink bezahlt wird, der inkl Artikel dazu auf brig***e.de oder so erscheint. Und das ist nur ein Backlink mit begrenztem Nutzen.
Auch sonst verursachen größere inHouse Abteilungen einen gewissen Kostenblock, wenn sie sich anfangen zu bewegen.

Also deshalb finde ich das auch nerviges SEO und für viele natürlich nicht passend (was der Vertrieblern natürlich egal ist, wie Du zeigst), aber ich verstehen schon, dass die Kunden haben und würde auch nicht sagen, dass ich die Kunden nicht verstehen würde.
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fossi
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Re: Redaktionelle Beiträge bei großen Magazinen kaufen - was steckt dahinter?

derHändler hat geschrieben: 10. Dez 2020 14:07 In großen Firmen würdest Du Dich wundern was für nur 1 Backlink bezahlt wird, der inkl Artikel dazu auf brig***e.de oder so erscheint. Und das ist nur ein Backlink mit begrenztem Nutzen.

Mir ist klar das Texte an gewissen Stellen entsprechend was kosten und auch kosten dürfen.
Aber genau dein Beispiel zeigt wieder den Unterschied: ein Artikel auf brig***.de wird wird ggfs sogar von potentiellen Kunden direkt gelesen und nicht nur durch Zufall über Google gefunden.

Die Angentur, von der ich gerade Berichte, stellt ihre Dienstleistungen so hin als wären es Artikel auf brig***.de, in Wirklichkeit bekommt der Kunde aber was auf subdomain.brig***.de und das ist ein himmelweiter Unterschied.

Wenn ich eine Bude auf dem Kölner Weihnachtsmarkt am Dom miete, dann sollte die auch dort stehen. Da will ich keine billige Bretterhütte ohne Laufkundschaft auf dem Parkhaus am Flughafen Köln-Bonn.
Und nein, von denen wird auch kein schönes Cluster aufgebaut. Der grobe Text muss sogar geliefert werden...
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sendiX
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Re: Redaktionelle Beiträge bei großen Magazinen kaufen - was steckt dahinter?

diese Subdomain-extern-nutzen-Seuche hat mich lediglich dazu gebracht, gewisse Seiten auch direkt (also ohne Subdomain, der eigentliche Inhalt) idR nicht (mehr) zu nutzen, den Lokus hätte ich vllt. noch eher gelesen als die Frauennamen...
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