Der Musiker hat eingelenkt, vgl.:
https://www.spiegel.de/kultur/musik/eri ... 214bfdd88d und
https://www.whereseric.com/eric-clapton ... -statement

"It is not the intention to target individuals selling isolated CDs from their own collection …" Märchenstunde at its best, wahrscheinlich fängt der Fall an, international schlechte Presse zu verursachen und lästig zu werden, weil sich die Angelegenheit nicht in gewohnter Weise via strafbewehrter Unterlassungserklärung erledigen lässt ("95% of the cases are resolved before going to Court"). Es wäre zur Festigung der Rechtsprechung interessant gewesen, zu erfahren, inwiefern die Versicherung an Eides statt des Musikers bei Überprüfung durch einen Sachverständigen und Würdigung der Gesamtumstände höchstrichterlich Bestand gehabt hätten. Für die Beklagte eine gute Nachricht, für den Rest der Welt leider wieder keine Rechtssicherheit durch ein Urteil einer höheren Instanz.

Er macht das seit Jahrzehnten, und hat auch sehr viel negative Presse (wieder) abbekommen. Diese "Live USA" CDs sind halb-legal, da sie keinerlei Bilder von den Künstlern etc enthalten, und aus dem Radio mitgeschnitten wurden. Das Copyright Recht wurde aber vor ca 25 Jahren deutlich verschärft, außer z.b. in Italien. Diese Dinger wurden übrigens tatsächlich massenweise in Supermärkten / Geschäften verkauft. Die Drogerie "Müllers" in der Stadt in der ich lebe führt mehrere Vinyl-Bootlegs. Wie diese offiziell von einer Kette gekauft werden konnten ist mir auch nicht klar.

Ein Kumpel von mir (Anwalt) meinte vor Jahren zu mir, dass ein Laie unmöglich wissen könne ob eine Aufnahme die im Handel gekauft wurde autorisiert sei oder nicht (Tipp: fehlende Bilder vom Künstler und ganz besonders das Label unter dem die CD erschienen sind geben Aufschluss).
Zu Mr. Clapton möchte ich anmerken, dass seine bekanntesten Songs über das Ausspannen der Frau seines ehemals besten Kumpels George Harrison ("Layla") und den Tod seines 4jährigen Sohnes sind ("Tears in Heaven").

Der hatte auch noch einen Sheriff erschossen.

RepoBeepo hat geschrieben: ↑28. Dez 2021 00:22 Wie diese offiziell von einer Kette gekauft werden konnten ist mir auch nicht klar.

Niederländischer Gemischtgroßhändler mit deutschem Außendienst. Manchmal auch in einem fertig mit VK-Etikettierten Posten verkauft als "Schüttware". Mit denen habe ich früher auch gerne Geschäfte gemacht, weil die mit deutschen Interpreten nix anfangen konnten und sie immer verramscht haben. Aber ich bin denen irgendwann zu klein geworden.

Möglicherweise hätte für die klagende Partei auch die Gefahr bestanden, dass mit prozesstaktischen Tricks Herr Clapton als Zeuge geladen und zudem der Streitwert auf realistische 300 € nach unten korrigiert wird, sodass die obsiegende Partei dann ca. 46 € geltend machen kann, vgl. https://www.wagnerhalbe.de/news-und-rat ... cht-koeln/.

Die Sache ist international ganz schön viral gegangen, die marktbeobachtende Kanzlei selbst wurde vermutlich vom Firmennamen des nicht mehr existierenden Musiklabels (eine deutsche GmbH) getriggert (vgl. https://community.ebay.de/t5/Archiv-Ein ... d-p/109925), das geht nämlich schon seit mehr als zehn Jahren so.