Hallo,
OSS ist nun klar für Versand in der EU, die jeweiligen Staaten bekommen Ihre MwSt und ich weise in entsprechender Höhe aus.

Was ist nun mit UK?

Und was ist mit Drittstaaten wie USA oder Kanada?
Kann ich die MwSt weg lassen, oder einfach unsere 19 % nehmen und in D abführen, womit D sicher kein Problem hat.

Danke

Ausserhalb EU = netto. Die USt/MwSt/VAT/Sales Tax zahlt der Empfänger ja beim Zoll im Zielland, wäre ja doppelt besteuert sonst.

Würde ja dann bedeuten, da ich in jedem Land ja die gleichen Endpreise habe, dass ich dann zB 19 % mehr verdiene, wenn ich die MwSt weglasse.

Ja, du kannst es natürlich auch erstatten, wenn du magst !?
Ich nehme mal an, dass du dich auf ebay beziehst ? Im eigenen Online Shop sollte das Programm das ja erkennen.

Auch bei ebay kannst du die 19% natürlich erstatten, machen auch einige, andere halt nicht.
Wobei ich finde, dass diese Frage durch das OSS einen neuen Standpunkt dazu bekommen hat, denn bei den z.B. Dänen schlucke ich die Differenz zu den 25% und bei den 0% soll man erstatten ? Hmmm....

ja das merke ich gerade auch, da ich 10 % Rabatt anbiete im Juli und wenn da son 25 % MwSt Staat dazu kommt, sinds nochmal 6 % weniger die ich bekomme.

In den USA ist man auch als deutsches Unternehmen bei überschreiten von gewissen Schwellenwerten, die je nach Bundesstaat unterschiedlich sind, auch verpflichtet sales tax abzuführen ( Stichwort: economic nexus ). Z.B. in New York: 500.000 US$ oder 100 Transaktionen pro Jahr. Der US-Zoll zieht keine Sales Tax für einzelne Bundesstaaten ein.

Für die USA zieht bspw. eBay vollautomatisch die salestax
vom Käufer ein (in Höhe des jeweiligen Bundesstaates).
https://www.ebay.de/help/selling/fees-c ... 1#section3

Früher war Nicht-EU einfach. Zollinhaltserklärung, zwei Rechnungen und fertig. Inzwischen gehen immer mehr Länder dazu über das Einsammeln der MwSt. ganz oder teilweise auf die Händler abzuwälzen. D.h. man muss von Land zu Land schauen wie die Regeln sind.

für die USA habe ich nicht viel, vllt 20-30 Pakete im Jahr, Wert vllt 3000 Euro, daher will ich mich auch nicht groß rumschlagen.
Zollinhaltserklärung ist immer dabei, dann mache ich jetzt Rechnungen mit 0 % MwSt.

Außerdem könnte ein jeweiliger Staat Grenzwerte doch gar nicht überprüfen

Da wäre ich mir beí den USA aber nicht so sicher. Jegliche Daten von Postpaketen gehen automatisch elektronisch an die US Post. DHL, UPS usw. habe alle Paketdaten sowieso gespeichert oder der Zoll hat ja jedes Paket freigegeben und somit diese Daten wahrscheinlich auch verfügbar. Wenn eine US-Steuerbehörde meint, sich das mal genauer anzuschauen, dann könnte das für den einen oder anderen teuer werden. Dann stellt sich natürlich noch die Frage, ob die USA die Steuern hier eintreiben bzw. vollstrecken können. In die USA würde ich dann aber nicht mehr einreisen wollen.

als würden die mich als einzelunternehmer führen und erkennen wie viel ich dort verkaufe...


aber wie gesagt ist nur ne handvoll.

Da jeder Name des Versenders, Empfänger und die Sendungsdaten inzwischen alle elektronisch in die USA übertragen werden, könnte man natürlich abfragen, welche Person oder Gesellschaft die Schwellenwerte überschreitet. In den Sendungsdaten steht ja auch, ob es sich um eine Geschenk oder Handelsware handelt. Das wird ja inzwischen alles vorab durch die Post, DHL, UPS etc. abgefragt. Also möglich ist das schon.

Slater hat geschrieben: ↑28. Jul 2021 17:11 In die USA würde ich dann aber nicht mehr einreisen wollen.

Da habe ich auch schon mal drüber nachgedacht, ... irgendwann machste du irgendwo mal eine Zwischenlandung - die ja auch ungeplant sein kann (Technik, Wetter, med. Notfall an Bord) - und dann klicken im Flughafengebäude die Handschellen und du weißt nicht warum. Zumal es in den USA keinen Transitbereich gibt, wie wir ihn kennen und mit Verjährung haben die es dort auch nicht so.

Da fällt mir ein, wir haben auf freiberuflicher Basis eine US-amerikanische Austauschstudentin Proof-Reading machen lassen, hoffentlich hat die ihre Steuererklärung gemacht, Zitat: "Jede U.S.-Person mit einem Welt-Einkommen über $ 10.000 hat jährlich eine U.S.-Steuererklärung einzureichen und bestimmte, außerhalb der USA gehaltene Finanzbeziehungen zu melden." (Quelle: https://mtg-group.de/spezialgebiete/int ... -s-steuer/)

harryzwo hat geschrieben: ↑28. Jul 2021 08:23 Für die USA zieht bspw. eBay vollautomatisch die salestax
vom Käufer ein (in Höhe des jeweiligen Bundesstaates).
https://www.ebay.de/help/selling/fees-c ... 1#section3

Wie verhält sich das beim Versand im Unterschied zu einem Verkauf aus dem Shop? Muss man die "vorbezahlten" Pakete anders deklarieren? Und falls ja, muss man dann einen Beleg dazu legen?

marcibet hat geschrieben: ↑28. Jul 2021 21:25 Wie verhält sich das beim Versand im Unterschied zu einem Verkauf aus dem Shop?
Muss man die "vorbezahlten" Pakete anders deklarieren? Und falls ja, muss man dann einen Beleg dazu legen?

Ich habe schon einige (mit PayPal oder STRIPE vorausbezahlte) Lieferungen
in die USA gemacht. Alles was unter der 800$-Zollgrenze ist (lt.CN22-Zolldeklaration)
wird durchgewunken.Mir ist nicht bekannt, dass der Empfänger (im Nachhinein)
salestax bezahlen musste.
Meiner Meinung nach ist das halt eine ´Lücke´ (die ich in früheren Posts
schon einmal angemerkt hatte) die mMn hingenommen wird sonst
müsste der Staat an der Grenze alles prüfen unterhalb einer Zollfreigrenze von $800.
(Die nicht-kostendeckende Mühe machen sich nur die Deutschen, ab dem ersten
Euro Einfuhrumsatzsteuer - rechnen tut sich das nicht)
Eigentlich ist es auch ein seit ein paar Jahren eingeführtes ´merkwürdiges´ Verfahren,
dass Portale wie Amazon und eBay ´´im Auftrag des Staates´´ Steuern einziehen
und jetzt sogar ein chinesisches Portal wie Aliexpress für den deutschen Staat
19% MWSt berechnét (und hoffentlich auch korrekt abführt) ...
Just my 2 cents.

In allen mir bekannten Drittländern zieht der Zoll auch die Einfuhrumsatzsteuer oder sales tax ein, außer in den USA.
Die schreiben selbst auf Ihrer Homepage:
"Customs and Border Protection (CBP) does not collect state sales tax on goods imported into the U.S. However, CBP will make entries and CBP declarations available to state tax representatives if requested. Some states occasionally review these documents and send letters to importers and travelers notifying them that they owe state taxes."

Das ist natürlich eine Lücke und inwiefern das tatsächlich durch die Steuerbehörden der jeweiligen Bundesstaaten verfolgt wird ist eine ganz andere Frage.
Aber die Plattformen wie ebay und Amazon führen inzwischen die Steuern ab und verlassen sich nicht darauf, dass der Verkäufer oder der Käufer dieses gesetzestreu erledigen. Denn ansonsten kommt irgendwann der Staat und will die Kohle von den Plattformen, weil diese die Steuerhinterziehung fördern.