Liquida Inkasso - Abzocke?

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degraf
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Re: Liquida Inkasso - Abzocke?

marcibet hat geschrieben: 9. Nov 2021 22:51 Mutiger Betreff für eine noch völlig unklare Angelegenheit.
Das wird dann wahrscheinlich fossi irgendwann ausbaden müssen.


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Re: Liquida Inkasso - Abzocke?

"Betrug?" ist hier wohl nicht mit "BETRUG !" gleichzusetzen. Es ist ein Fragezeichen vorhanden, und da die Betreffende wahrscheinlich kein Geld schuldet kann man hier doch zum Schluss kommen da will jemand Geld für nicht-erbrachte Leistungen.

"Liquida Inkasso - Betrug?"

"Wohl eher nein. Eher unberechtigte Forderung".
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Wolkenspiel
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Re: Liquida Inkasso - Abzocke?

Ja, man kann den Begriff auch mit "Abzocke" ersetzen. Fossi, bist du so nett?
Fakt ist, TNT hat die Rechnung an eine Adresse gesendet, die es seit Jahren nicht mehr gibt, das Paket aber an die richtige Adresse zugestellt (diese Adresse steht übrigens auch auf der Rechnung mit drauf). Anstatt dann einfach, wenn die Zustellung der Rechnung nicht klappt, mal die Adresse zu nehmen, an die das Paket zugestellt wurde, beauftragt man ein Inkasso-Unternehmen, dass für drölfzig Euro aufwändig die Adresse herausfinden soll, die auf der Rechnung steht.
Das ist Abzocke und kein Betrug.
Da ich TNT noch nie mit irgendwas beauftragt habe und wir von denen eigentlich auch nie etwas bekommen, war mir nicht klar, dass die trotzdem was von mir wollen.
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fibergirl
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Re: Liquida Inkasso - Abzocke?

Naja, Betrug kann man das vielleicht nicht direkt nennen.
Erinnert mich aber stark an das Klarna-Coeo-Mumm Dreigestirn, das im Spam gelandete Rechnungen ausgiebigst monetarisiert.

Möglicherweise wurde eine unerwartete und spamähnliche TNT-Rechnung zu einen Wareneingang, wenn tatsächlich vorhanden, automatisch gelöscht.
Darauf lässt sich dann prima mit Mahngebühren, Verzugszinsen und weiteren Kosten aufbauen. Gegenüber Endkunden scheint das recht erfolgreich zu funktionieren. Aber bei Online-Händlern?

Edit: also nach sonstwo geschickt statt an die wohlbekannte Lieferadresse.
Ok, ändert aber auch nicht viel am Gesagten.
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Kaluna
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Re: Liquida Inkasso - Abzocke?

Wolkenspiel hat geschrieben: 10. Nov 2021 18:09 Ja, man kann den Begriff auch mit "Abzocke" ersetzen. Fossi, bist du so nett?
Fakt ist, TNT hat die Rechnung an eine Adresse gesendet, die es seit Jahren nicht mehr gibt, das Paket aber an die richtige Adresse zugestellt (diese Adresse steht übrigens auch auf der Rechnung mit drauf). Anstatt dann einfach, wenn die Zustellung der Rechnung nicht klappt, mal die Adresse zu nehmen, an die das Paket zugestellt wurde, beauftragt man ein Inkasso-Unternehmen, dass für drölfzig Euro aufwändig die Adresse herausfinden soll, die auf der Rechnung steht.
Das ist Abzocke und kein Betrug.
Da ich TNT noch nie mit irgendwas beauftragt habe und wir von denen eigentlich auch nie etwas bekommen, war mir nicht klar, dass die trotzdem was von mir wollen.
Die hängen vermutlich direkt mit der GEZ zusammen, die können so ein Szenario auch ausgezeichnet ...

Ich bin gespannt, ob tatsächlich bei dir eine Rechnung vorgelegt wird.
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fossi
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Re: Liquida Inkasso - Abzocke?

Wolkenspiel hat geschrieben: 10. Nov 2021 18:09 Ja, man kann den Begriff auch mit "Abzocke" ersetzen. Fossi, bist du so nett?
Klar. Ich hätte zwar keine Bedenken gehabt, denn der alte Thementitel war kein direkter Betrugsvorwurf, sondern "Liquida Inkasso - Betrug?" stellt eine erlaubte Fragestellung dar. Habe den Titel dennoch soeben angepasst. Möchte ja nicht das sich die LIQUIDA Inkasso GmbH nachher mit meinen Anwälten streiten muss. Die lassen sich zumindest nicht durch Inkassoschreiben einschüchtern. :)
Kaluna hat geschrieben: 10. Nov 2021 18:48 Ich bin gespannt, ob tatsächlich bei dir eine Rechnung vorgelegt wird.
Ich ebenso.


Hier noch eine kleine Anleitung, was man mit verdächtigen Inkassoschreiben macht.
Wie man richtig handelt
Bekommt jemand ein verdächtiges Inkasso-Schreiben, sollte sie oder er die Forderung detailliert überprüfen. Unberechtigten Inkasso-Forderungen sollte innerhalb von zwei Wochen widersprochen werden. Auf der Webseite der Verbraucherzentrale finden sich entsprechende Musterschreiben. Die Verbraucherschützer raten auch zu einem Schriftverkehr per Einschreiben mit Rückschein (bei Postfächern ein Einwurf-Einschreiben verschicken), wenn man erstmalig auf das Schreiben eines Inkasso-Büros reagiert. Die eigene Beweissicherung ist dadurch gewährleistet.

Auf keinen Fall sollte man einfach zahlen. Denn mit der Zahlung anerkennt man die Inkasso-Kosten. Auf eine Ratenzahlung sollte man sich ebenfalls nicht einlassen, denn das ist ein schlechtes Geschäft. Erst recht sollte man sich nicht einschüchtern lassen.
Quelle: https://www.liquida.de/de/news/hinter-i ... betrueger/ :-y
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Re: Liquida Inkasso - Abzocke?

Man kann es auch einfach ignorieren. Sollte dann aber voher prüfen, ob das Inkassounternehmen Partner der Schufa ist :-)
Hinsichtlich einer Stromrechnung bin ich diesen Inkassoscheiss erst nach Sperrung der Telefonnummer in der Fritzbox losgeworden. Die haben ewig mindestens 2x die Woche angerufen.
Auch mein Hinweis "Sie müssen klagen - vor dem AG Siegburg" war denen egal. Die wollen nur Unterschriften.
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koshop
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Re: Liquida Inkasso - Abzocke?

Meistens liegts nicht am Inkassounternehmen. Inkasso ist ja letztendlich ein einfaches System. Man übermittelt eine Adresse, Rechnungsnummer und Betrag und die fangen dann halt Schreiben zu verschicken mit den übermittelten Daten. Alles in der Regel voll automatisiert.

Ich habs auch mal verbockt und bei der Datenübergabe ans Inkasso versehentlich die Adresse einer Kundin mit identischen Namen eingegeben. Das ist natürlich schon irre peinlich. Das war vor 15 Jahren, heute mit DSGVO usw. wäre das vermutlich gleich ein Riesenfass.
kreien
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Re: Liquida Inkasso - Abzocke?

koshop hat geschrieben: 11. Nov 2021 11:15 Meistens liegts nicht am Inkassounternehmen. Inkasso ist ja letztendlich ein einfaches System. Man übermittelt eine Adresse, Rechnungsnummer und Betrag und die fangen dann halt Schreiben zu verschicken mit den übermittelten Daten. Alles in der Regel voll automatisiert.
Du sagst es: Es ist gegen Endverbraucher ein automatisiertes Massengeschäft mit eingebauter Drohkulisse. Leider ist es nach Bestreiten der Forderungen via Einschreiben Rückschein als Prozessgegner in der Regel sinnlos, irgendeine Kommunikation mit Inkassobuden zu pflegen, schon gar nicht am Telefon mit irgendwelchen rotzfrechen Call-Center-Arschgeigen. Am besten untersagt man den Spaßvögeln frühzeitig eine telefonische Kontaktaufnahme, dann werden auch die Kinder oder andere Unbeteiligte nicht am Telefon angeschrien/belästigt.

Das läuft bei den üblichen Verdächtigen voll automatisiert bis zu einer bestimmten Eskalationsstufe durch. Ich kann in all den Jahren leider überhaupt nicht feststellen, dass dort irgendein Schriftverkehr von mir – der zur Aufklärung der Sache beigetragen hätte – beachtet wurde. Das Schlimme ist ja leider, dass die skizzierten Geschäftsprozesse dem Mandanten durchaus auch Kosten und Nachteile gereichen. Zum Beispiel könnten solche Adressfehler schnell aufgeklärt werden, stattdessen läuft die Maschinerie durch, und der Empfänger wird über ein halbes Jahr mit unberechtigten Forderungen belästigt – natürlich kommt dann auch mal ein Echo in Form einer vom Endverbraucher beigezogenen Aufsichtsbehörde.
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