Vermutlich hat es noch nicht Jeder mitbekommen, aber kürzlich ist die "Novelle des Telekommunikationsgesetzes" in Kraft getreten.
Dadurch ändern sich grundlegende Dinge im Bezug auf Telefon- und Internetzugangs-Verträge.


- Anbieter müssen über verbesserte Konditionen informieren:
Sollte der Anbieter den Vertrag einseitig ändern, haben Kunden das Recht, fristlos zu kündigen. Die Anbieter müssen in Zukunft die Kunden informieren, wenn es günstigere Konditionen gibt und ein Wechsel in einen neuen Vertrag möglich wäre.

- Ab März 2022 können Telefon- und Internetverträge, die sich nach Ablauf der Mindestlaufzeit automatisch verlängern, mit einer Frist von einem Monat gekündigt werden.
Zudem muss der Anbieter über die automatische Vertragsverlängerung vorher rechtzeitig informieren.

- Ab Juli 2022 gibt es außerdem die Möglichkeit, viele im Internet abgeschlossene Verträge über einen Kündigungsbutton oder -link zu kündigen.
Diese Webseitenfunktion muss an jener Stelle zu finden sein, wo auch der Vertragsabschluss angeboten wird, und sie muss deutlich gekennzeichnet sein.

Das war es dann mit dem häufigen Übel "verdammt, ich habe zu spät gekündigt und hänge wieder 1 Jahr im Vertrag fest".

Ich finde diese neuen Regelungen sehr gut. Das hätte mir (vor ein paar Monaten) viel Ärger
mit VODAFONE erspart, die mir mit aller Gewalt den alten Vertrag zum doppelten Preis für weitere
12 Monate (zusätzlich zu einem zweiten neuen Vertrag!) aufs Auge drücken wollten.
Mir scheint das eine sehr kluge, verbraucherfreundliche Lösung des Gesetzgebers zu sein.

Sie ist vor allem auch durchdacht. Sie erkennt nämlich an, dass die Verträge so kalkuliert sind, dass die vom Dienstleister erbrachte Leistung erst nach zwölf Monatsbeiträgen wirtschaftlich sind; oder wenigstens so ungefähr. Erkennt aber ebenso, dass darüber hinaus wenig seriöses Interesse daran besteht (oder zumindest nicht mehr überwiegt), die Kunden über Gebühr am Vertrag festzuhalten, bloß weil sich die schlichte Natur des Menschen in seiner Unvollkommenheit nun einmal dazu ausnutzen lässt

Davon abgesehen schieben sich die Großen sowieso einfach nur die Kunden gegenseitig hin und her.