vom Shop bis zur Buchhaltung

Erfahrungen und Hilfe zu WaWi und FiBu:
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bueroundco.net
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vom Shop bis zur Buchhaltung

Hallo zusammen,

mit meinen steigenden Aufträgen und Umsätzen muss ich nun endlich meine IT-Prozesse optimieren.
Aktuell arbeite ich noch sehr manuell mit "WISO Mein Büro" von Buhl.

Jetzt suche ich eine Lösung, die mir den gesamten Prozess abbildet (muss nicht ein Programm sein):

- Shopsystem + Marktplatzhandel (Amazon, Ebay und weitere...)
- Warenwirtschaft mit Anbindung an dt. Post, Hermes und weitere
- Buchhaltung mit EÜR und für die Zukunft Bilanzvorbereitung für StB (Datev)

Im Idealfall suche ich eine Cloudlösung mit Webzugang, so dass ich Geräteunabhängig arbeiten kann, ist aber kein muss.

Ich habe mal JTL getestet, bin aber nicht so zufrieden damit gewesen, ist aber noch nicht ausgeschlossen, da ich wahrscheinlich nicht so viel Zeit investiert hatte, wie es evtl. gebraucht hätte.
Da ich weiß, dass hier viele darauf schwören, würde mich vor allem mal interessieren, wie ihr JTL-Nutzer das mit dem Shop macht und vor allem die Anbindung an welche Buchhaltungssoftware.

Ich würde mich freuen, wenn der eine oder andere mit ein paar Softwaretipps geben kann, wie ich die Kette am besten aufbauen kann.

Danke euch.


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lallekalle
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Re: vom Shop bis zur Buchhaltung

Das ist immer so die qual der Wahl. JTL ist für die meisten hier denke ich so ziemlich die beste Wahl. Diese nutze ich auch für eines unserer Unternehmen (Handel von Computerzubehör). Übersichtliches System mit monatlichen übersichtlichen Kosten. Buchhaltung geht über externe Schnittstellen.

Für ein anderes Unternehmen nutze ich Tricoma - bin damit soweit sehr zufrieden - ist eine Cloud-Lösung - jedoch ist dieses in einer anderen Preisliga als JTL. Tricoma ist eine Kauf-Variante der Software, somit gehört diese quasi mir.
Damals habe ich mich für Tricoma entschieden, weil ich hier Module und Dinge selbst dazuprogrammieren lassen konnte (natürlich kostenpflichtig) - so dass die Software sich optimal auf meine Unternehmensprozesse anpasst und nicht wir uns verbiegen müssen. Des weiteren ist ein CRM-System in meiner Version integriert, ein weitgehendst automatischer Zahlungsabgleich u.s.w. Angebunden wird die Buchhaltung auch über einen Buchhaltungs-Export in Fremd-Software, einer Schnittstelle zu JERA oder demnächst zu Dekodi. Was mir auch noch sehr gut gefällt ist, dass bei Tricoma ständig etwas in Bewegung ist und dieses weiterentwickelt wird. Da gibt es nicht 1-2 Updates im Jahr, sondern im Prinzip jede Woche Veränderungen, die man wenn man möchte, sich einspielen lassen kann: https://www.tricoma.de/Release-Notes/

Es kommt halt drauf an, wohin die Reise, was man benötigt und was man sich leisten möchte.

Achso - eine System was wirklich alles perfekt abdeckt, kenne ich leider nicht :). Da ist immer Bastelarbeit oder mind. 2 verschiedene Parteien (Warenwirtschaft + Buchhaltung oder Buchhaltungsexport) notwendig.
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Technokrat
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Re: vom Shop bis zur Buchhaltung

Ich werfe mit schwachem Stimmchen mal "Collmex" in den Raum.

Die Schwachstelle bei Collmex liegt in den Anbindungen. Die Stärke in der Buchhaltung.

Es ist vielen zu blass, oder zu wenig bunt - genau nach der Buhl-Geschichte fand ich das sehr angenehm.
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Dog-Toy (R.I.P.)
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Re: vom Shop bis zur Buchhaltung

Ich werf mal Dreamrobot in den Ring. Als Onlineabwicklung für Shop etc. mit ebay und Amazonanbindung - Versand mit allen Anbietern...
Einfacher Export der Daten in Datev oder Lexware möglich...
Nur ist es halt keine richtige Wawi...
Wir arbeiten seit Jahren damit und sind zufrieden.
wolle
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Re: vom Shop bis zur Buchhaltung

Und ich werfe mal in den Ring, dass man sehr genau gucken muss, ob die Lösung den aktuellen Anforderungen entspricht. Es gibt für die GOBD keine Zertifizierungen, d.h. es gibt keinen Beweis, dass die GOBD erfüllt sind. Im Außenverhältnis zum Finanzamt ist es ausschließlich deine Verantwortung, eine GOBD-konforme Lösung einzusetzen. Bei einer Cloudlösung ist auch immer zu berücksichtigen, dass du dafür verantwortlich bist, einen Zugriff zu gewährleisten, und zwar 10 Jahre lang (in der Realität sinds nur 5-6 Jahre, da dann regelmäßig Bestandskraft eintritt und nur noch in Ausnahmefällen Zugriff verlangt wird, nichts desto trotz sinds gesetzlich 10 Jahre). Wenn der Anbieter pleite geht, ist das dein Problem.

Das ist auch ein reales Problem. Ich habe mir gerade ein Tool angesehen, was ich einsetzen wollte und habe die Idee verworfen, da nach meiner Einschätzung die GOBD an entscheidenden Punkten nicht gewahrt waren.
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knoge
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Re: vom Shop bis zur Buchhaltung

Wir nutzen JTL Wawi - Buchhaltungsdaten geben über JTL2Datev an Datev Unternehmen Online. Eingangrechnungen werden gescannt und gehen über Datev Belegtransfer nach Unternehmen Online.

Über Unternehmen Online werden dann die Daten für den STB bereit gestellt.

Funktionieren tut es mittlerweile gut. Allerdings ist Datev Unternehmen Online (funktioniert nur im Internet Explorer!) von der Ergonomie und Performance einen Unternehmen das so groß ist wie die Datev absolut unwürdig.
Lou mi sa.
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Dekodi
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Re: vom Shop bis zur Buchhaltung

Wolle hat Recht:
Entscheidend ist, dass die Rechtsvorschriften eingehalten werden.
Hier ist übrigens die GoBD nicht so wichtig, die ist nämlich nur eine Verwaltungsvorschrift.
Entscheidend ist das Gesetz - in diesem Fall im Wesentlichen die Abgabenordnung.
Die schreibt - sinngemäß - vor, dass jeder Geschäftsvorfall im Einzelnen in der Buchhaltung zu erfassen ist und nachvollziehbar sein muss.
D. h. unter anderem dass ich alle Rechnungen in meine Finanzbuchhaltung einbuchen muss.
Genauso geht es mit den Zahlungen. Insofern ist die reine Übernahme der Debitoren (z. B. aus Dreamrobot) erst die halbe Miete. Die Zahlungen müssen ja auch gebucht werden. Und nicht nur die, sondern auch die Gebühren, Banktransits, Lieferantenzahlungen, Währungswechsel usw.
Da die Abgabenordnung auch noch vorschreibt, dass die Buchhaltung so aufgebaut sein muss, dass ein außenstehender Dritter (nämlich der nette Herr / Dame vom Finanzamt) sich innerhalb eines angemessenen Zeitraums einen Überblick über die Unterlagen verschaffen können muss, geht kein Weg um eine Verfahrensdokumentation herum. Leider sind die meisten Steuerkanzleien nicht in der Lage, Ihre Kunden dabei zu unterstützen.
Deshalb gilt: selbst ist der Unternehmer: Vom Deutschen Steuerberaterverband gibt es eine Musterdoku (kostenlos), die man sich mal ansehen und auf die eigenen Bedürfnisse angepasst umsetzen kann.
Ist die Buchhaltung nicht ordnungsgemäß, wird der Betriebsprüfer unter Umständen in die Zuschätzung gehen und man zahlt am Ende noch ordentlich drauf.

Für die dabei eingesetzten Programme muss ganz allgemein vorhanden sein:
- die Bedienungsanleitung (die unserer Software hat z. B. über 1000 Seiten)
- die Einrichtung (Stammdaten)
- die Dokumentation, wie die Software eingesetzt wird (z. B. die Buchungslogik).

Wenn man die Musterverfahrensdokumentation liest, muss man erst mal unters Sauerstoffzelt.
Es wird alles mögliche verlangt, aber nichts konkret und im Zweifelsfall haftet man sowieso für alles.

Wir bei dekodi haben unsere Doku selbst geschrieben und dann unsere Steuerberaterin in einem Vor-Ort Termin gebeten, alles nachzuprüfen. Damit kann uns schon mal keiner vorwerfen, wir hätten das Thema nicht ernst genommen.

Hinweis: Wir machen keine Steuer- und/oder Rechtsberatung. Die obigen Hinweise sind deshalb nur ganz allgemeine Informationen. Bitte zum Steuerberater/In gehen und sich ausführlich beraten lassen.
Entscheidend ist der ganze Prozess der Finanzbuchhaltung vom Belegeingang über die Prüfung und Verbuchung bis hin zur Ablage bzw. Archivierung.
Wenn Ihr einen Berater/In für das Thema sucht, bitte per PN melden, evtl. haben wir jemand im Netzwerk, der euch da weiterhelfen kann.

Fazit: DIE Software gibt es nicht. Man wird i. d. R. immer mehrere Programme einsetzen müssen.
Eine entsprechende Dokumentation des Gesamtverfahrens ist unumgänglich.
NEXUS | E-Commerce Buchhaltungslösung und internationale Umsatzsteuer
bueroundco.net
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Re: vom Shop bis zur Buchhaltung

vielen Dank für euer Feedback...

Ja, dass ich nicht nur eine Software nutzen kann, finde ich schade, hab mich aber schon damit abgefunden :-)

Ich werde mir jetzt mal bei der Händlerbundmesse in Februar ein paar Anbieter ansehen und dann in die Tiefe einsteigen.

Aktuell mache ich meine EÜR noch selbst, aber das wird in der Zukunft nicht mehr klappen, wenn ich weiter so meinen Umsatz steigern werde. Daher ist die Unternehmen Online-Variante schon ganz interessant.
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