Welche Kamera für Produktfotografie mit Fernaufnahme am PC

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cashew
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Re: Welche Kamera für Produktfotografie mit Fernaufnahme am PC

Wie hast Du dann Deine Bilder gemacht ? Zelt ist das eine. Licht das andere ! Blitze ? Dauerlicht ? Systemblitz ?
Das Folio3 hat, wenn ich es richtig gesehen habe, integriertes Licht, sogar sehr hell und > 5000 K


Beispiele im Anhang.

SOLL: Mandeln blanchiert. Hatte ein Studio gemacht.
web-nussmart-Mandeln-blanchiert.jpg

IST: Meine Aufnahme Marcona Mandeln Natur

.
nussmart-marcona-mandeln-natur-+16.jpg


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xMerchant
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Re: Welche Kamera für Produktfotografie mit Fernaufnahme am PC

Du musst länger belichten und dir über einen Schärfetiefenrechner die optimalen Werte für die Blendeneinstellung ermitteln. Dann bekommst Du ein ähnliches Bild, wie das vom Studio.
wurzel64
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Re: Welche Kamera für Produktfotografie mit Fernaufnahme am PC

xMerchant hat recht, du brauchst mehr Schärfentiefe.
cashew hat geschrieben: 6. Nov 2021 20:23 Wie hast Du dann Deine Bilder gemacht ? Zelt ist das eine. Licht das andere ! Blitze ? Dauerlicht ? Systemblitz ?
Ich blitze. Ich hab angefangen mit Systemblitzen (billige China-Funkauslöser + alte Canon Speedlites). Für Tabletop reicht das allemal. Meine Produkte sind in der Regel größer, daher nutze ich eine normale Studioblitzanlage. Ich brauche hier mer "Bumms" und kann natürlich auch Lichtformer nutzen, die man mit Systemblitzen nur schwer nutzen kann. Und ein Einstelllicht ist manchmal auch nicht zu verachten.

Was Deine Bilder angeht:

Ich tippe bei dem "Mandelbild blanchiert" mal auf eine große Softbox von leicht hinten und oben. Die Schattenverläufe sind ziemlich weich. Eventuell noch Aufheller von rechts und links. Mit ausreichend Licht musst Du noch nicht mal groß nacharbeiten.

Dein Licht kommt von oben und war viel zu schwach, die Blende zu offen. Dadurch sind die hinteren Mandeln unscharf und die Schale erscheint deutlich grauer.

Ich würde eine kurze Brennweite wählen, zwischen 35 und max. 50mm. Blende zu, F16 oder 22, keine Automatik, Kamera auf ein stabiles(!) Stativ wenn Du mit Dauerlicht arbeitest. Je länger die Belichtungszeit, desto höher ist die Chance, zu verwackeln = unscharf.

Meine Empfehlung, wenn es einfach und günstig gehen soll. Systemblitz manuell einstellbar, großer Diffusor (50 x 50cm) zum durchblitzen, Funkauslöser für den Blitz (kein Schnickschnack), 0815 Stativ für Blitz und Kamera, weisser Fotokarton. Eventuell noch ein Kabel- oder Funkauslöser für die Kamera. Dazu noch eine Graukarte für den Weißabgleich.
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wurzel64
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Re: Welche Kamera für Produktfotografie mit Fernaufnahme am PC

Ich hatte gerade Langeweile und die Buchhaltung läuft nicht weg.

Es geht noch einfacher und billiger:
  • meiner Frau eine Schale und ein paar Nüsse geklaut
  • als Lichtquelle das Einstelllicht aus einem Blitzkopf (war da), Du kannst auch eine Schreibtisch- oder Stehlampe nehmen, das Licht sollte aber gerichtet sein, sonst verlierst Du zuviel
  • ein Diffusor. Auch hier war eine Softbox einfacher, weil hing grad am Blitz.
  • Papier für den Hintergrund
  • 2 Ordner, um aus dem Papier eine Hohlkehle zu formen

Das Setup sieht dann so aus:
nuss02.jpg

Das Bild aus der Kamera:
nuss00.jpg

Die halbwegs korrigierte Version aus Photoshop (Tonwert, Gradation, Beschnitt):
nuss01.jpg

Als Kamera hab ich mein Huawei Mate 10 benutzt, Foto-Standardmodus.
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cashew
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Re: Welche Kamera für Produktfotografie mit Fernaufnahme am PC

Nichts schlecht. Interessant.

Ich hab immer links und rechts mit Dauerlicht drauf mit Diffusor und das Produkt noch in der White Box, nur vorne offen.

Da waren mir die Bilder wie bei dir zu dunkel. Jedoch unbearbeitet. Deswegen meinte ich dass ich stärkere Lichter oder Blitz benötige.
wurzel64
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Re: Welche Kamera für Produktfotografie mit Fernaufnahme am PC

cashew hat geschrieben: 7. Nov 2021 13:30 Deswegen meinte ich dass ich stärkere Lichter oder Blitz benötige.
Entweder mehr Licht oder länger belichten oder ISO hoch. Ich würde aber auf jeden Fall "mehr Licht" bevorzugen.
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Re: Welche Kamera für Produktfotografie mit Fernaufnahme am PC

TheRaven hat geschrieben: 21. Feb 2021 16:36 Zumindest bis zur D3200 war es so, dass sie sich nicht über Nikon Camera Control Pro 2 tethern ließ. Ob sich das noch bis zur aktuellen D3500 durchzieht, dass weiß ich nicht. Wenn das aber der Fall ist, dann würde ich auf der Suche nach einer gescheiten Studiokamera von Nikon erst bei der D5XXX-Serie einsteigen.

Diese Option mag der ein oder andere nicht als notwendig erachten. Aber alle, die beim mir zum Coaching waren und damit erstmalig in Berührung kamen, waren begeistert von den Möglichkeiten und der Verbesserung des Worflows und den Outputs. Ganz egal ob mit dem Nikon- , Canon- oder auch einem anderen brauchbaren -Tethertool.
Gibt es da in Bezug auf Nikon konkretere Empfehlungen mit Fernauslösung? Ist nicht mein Gebiet, aber ich habe privat alte Nikon-SLRs, die ich einfach wegen der feinmechanischen Verarbeitungsqualität liebe und schätze. Das spricht schlicht eher mein Herz an als Canon. Deshalb interessiert mich ein einfaches digitales Modell, das für die geringen Anforderungen, die ich habe, auch gern schon ein älteres Modell sein dürfte. Ich bin nur faul und von der Bildquali her dürften die Analog-SLRs sogar den digitalen Schwestern im Consumer-Bereich überlegen sein, wenn man sie professionell scannen würde (vom Handling-Gefühl her ohnehin), aber wer macht sowas schon, wenn es nicht hobbymäßige Schnappschüsse sind, die besonders gelungen sind?

Edit: Hab wegen des Themas nochmal bei Adobe reingeschaut und ne schöne Übersicht gesehen, welche Kameras das grundsätzlich beherrschen. Falls jemand dennoch Tipps zu einem Modell hat, gern, ansonsten bitte als schon von selbst erledigt betrachten. :wink:
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Steff
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Re: Welche Kamera für Produktfotografie mit Fernaufnahme am PC

Statt Ghost Image:

Ein weißes Blatt Papier mit entsprechendem Ausschnitt in den Vordergrund legen.

Ist zumindest bei mir auf den Fotos nicht mehr sichtbar und hilft wunderbar bei der Positionierung.
Aleptic
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Re: Welche Kamera für Produktfotografie mit Fernaufnahme am PC

Ist schon ein paar Tage her, aber als Neuling will ich gleich mal was produktives insbesondere zur Blitztechnik beitragen.

Preis/Leistung sind die besseren fernöstlichen Aufsteckblitze optimal. Godox ist primär deshalb interessant, weil die ein großes Spektrum an Blitztechnik haben, die zueinander kompatibel ist (Gleiche Fernsteuerung für viele verschiedene Blitze). Ein paar Anmerkungen in Stichpunkten.

- mit nur einem Blitz werden Bilder eher "langweilig", was ja aber durchaus auch gefragt sein kann. Mit wenigstens einem zusätzlichen Reflektor holt man schon etwas mehr raus. Wenn man schlau kauft würde ich mir das mit dem Reflektor sparen, denn dazu kommt noch eine entsprechend verstellbare Haltung und dann ist das auch kein Schnäppchen mehr. Lieber 2-3 günstige Blitze nebst Lichtformern und gut ist.

- Aufsteckblitze, oft auch Speedlights gennant, betreibt man selten wirklich aufgesteckt. Am elegantesten ist die Ansteuerung mit einer passenden Fernsteuerung, die anstatt dem Blitz auf die Kamera gesteckt wird

- Blitze haben ein sehr gutes Lichtsprektrum und bringen sehr viel Licht im Bruchteil einer Sekunde aufs Bild, was bei bewegten Dingen sinnvoll sein kann. Nachteiligt ist, dass man beim Aufbau noch nicht genau sieht, wie Licht und Schatten fallen werden. Dafür haben große Studioblitze, aber auch einige teurere Aufsteckblitze wie der V1, ein sogenanntes Einstellicht. Die tendentiell eher schwache, integrierte Dauerbeleuchte kann gleichzeitig dabei helfen, dass man bei sehr wenig Umgebungslicht vernünftig fokussieren kann.
Ein Muss ist so ein Einstellicht aber keinesfalls. Man kann sehr gut lernen auch ohne zu arbeiten und damit auch zu günstigeren Blitzen greifen.

- Eine weitere Eigenschaft der etwas teureren Speedlights ist TTL. D.h. der Blitz kann seine Stärke im Zusammenarbeit mit der Kamera automatisch einstellen. In Verbindung mit Produktfotografie ist das meiner Meinung nach unnötigt, bei Einsatz mehrerer Blitze sogar komplett unsinnig.

- Aufsteckblitze, sofern sie nicht schon in Richtung Hybride zwischen Aufstecker und Studioblitz gehen, haben einen etwas eingeschränkten Abstrahlwinkel. Lichtformer wie größere Striplights werden damit nicht mehr vollständig gleichmäßig ausgeleuchtet. Jedoch nutzt man solche Teile am ehesten bei der Fotografie von Menschen im Ganzen und wirklich großen Produkten. Im Regelfall genügen kleinere Lichtformer, später mehr dazu ...

- Summa Sumarum heißt das: wer keine übergroßen Produkte fotografiert, bereit ist die Blitzstärke manuell einzustellen (unbedingt empfehlenswert) und gewillt ist ohne Einstellicht zu lernen zu arbeiten macht nichts falsch damit, die billigsten Aufsteckblitze zu kaufen, die in das gewünschte System passen. Ich habe selber eine Kombi aus TTL-fähigen Blitzen für "unterwegs auf einer Feier" und Godox TT600. Letztere kosten kaum was und ich kann sie für reine Produktfotografie wärmstens empfehlen.

- Als Zubehör werden ein paar Stative und Lichtformer fällig. Das darf ruhig billig sein, am Ende sieht man dem Bild nicht an, ob es mit einer 40,-€ oder 200,-€ Softbox gemacht wurde. 2 Softboxen der bevorzugten Bauart mit Grid (ich habe die faltbaren nach dem Prinzip der Wurfzelte in 60x60 und 80x80cm), ggf einen einfachen Durchlichtschirm, wenn es noch gleichmäßigere und flächigere Lichtverteilung braucht und vielleicht noch sowas wie ein Spot-Vorsatz. Vor Covid kam da mit insgesamt 150,-€ inkl Stative sehr, sehr weit - wie es aktuell aussieht muss man mal schauen.

- Klar sein sollte aber auch: ohne Übung, ein wenig Gefühl dafür und im Besten Falle noch Spaß daran macht das keinen Sinn. Da macht manchmal das Oberklasse-Smartphone dann einfach das bessere Bild

- Ein 50mm/1,8 Objektiv braucht man nicht unbedingt. Dessen größte Stärke, die große Offenblende, kommt in der Produkfotografie erst dann zum tragen, wenn man Kompositionen macht, wo alles im Hintergrund verschwimmen soll (Bokeh). Wenn man es jedoch braucht ist das durch nicht zu ersetzen. Wer behauptet das ginge doch auch mit Software hat keine Ahnung und keinen Geschmack :)

- Es kann durchaus Sinn machen die Raw-Bilder zu nehmen und selber "zu entwickeln". D.h. zu dem Ganzen kommt dann nochmal eine Software wie z.B. Luminar oder im Abo als quasi Branchen-Standard Adobe Lightroom oben drauf.

Soweit erstmal ...
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