Objektivempfehlung Produktfotografie

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kolbasnik
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Objektivempfehlung Produktfotografie

Moin,
wir suchen nach einem Objektiv um relativ große Produkte (Komplettradsätze) auf weißen Hintergrund zu fotografieren,
ohne die Bilder danach freistellen zu müssen. Das Licht (drei 600W Studioblitze mit großen Softboxen) ist bereits gekauft und
der Aufnahmetisch mit weißen Vinylhintergrund von Lastolite ist auch fertig. Da wir ein relativ kleines Budget für Kamerasetup haben, haben wir uns
überlegt eine Canon 2000D zu kaufen. Könntet ihr für diese Kamera einen guten Objektiv (max. 600-700 EUR) empfehlen? Wie schon erwähnt, haben wir
nur relativ große Produkte wie Räder/Reifen/Felgen, die wir fotografieren müssen.


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regalboy
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Re: Objektivempfehlung Produktfotografie

Preis-Leistung düfte bei einem Festbrennweitenobjektiv am besten sein.

Welche Brennweite - das müssen andere sagen.

Wobei natürlich Qualität relativ ist, also man auch mit Zoomobjektiven gute Ergebnisse bekommt.
regalboy
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Re: Objektivempfehlung Produktfotografie

Habe noch weitere Vorteile gefunden:
- Bessere Auflösung
- Bessere Randschärfe
- Bessere Lichtstärke = geringere mögliche Schärfentiefe, dementsprechend kreativer
- Schöneres Bokeh (Tiefenunschärfe)
- Leichter
- Kleiner
- Preiswerter
wurzel64
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Re: Objektivempfehlung Produktfotografie

theoretisch reicht die kit-linse. du hast licht genug mit der blitzanlage und es sollen ja wahrscheinlich keine 18/1 plakatwände mit den bildern beflastert werden. alternativ ein EF 50mm/1,8 (plastik) oder f1,4 als festbrenner. liegen bei 120 - 350 EUR.
Ohne Ziel stimmt jede Richtung.
Rüdiger Krall
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Re: Objektivempfehlung Produktfotografie

Überprüfe ob die Kamera eine automatische Sensorreingung im Menue hat. Falls nein würde ich zu einer 800d oder 250d raten.

Objektiv: ein Canon 18-135 wenn du das zb als Kit bekommen kannst. Ist auf jeden Fall besser als 18 -55 kit
Hochwetiger sind natürlich die bereits empfohlenen Festbrennweiten.
Gruß Rüdiger
TheRaven
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Re: Objektivempfehlung Produktfotografie

Meines Wissens sind die D2000 und D4000 nicht in der Lage über den Mittelkontakt die Funkfernauslösung einer Studioblitzanlage zu zünden. Zumindest haben das meine Recherchen ergeben, nachdem ein Coachingteilnehmer ein D2000 dabei hatte und keiner meiner Skyports daran funktionierte. Da würde ich noch mal nachfragen, bevor die Kaufentscheidung getroffen wird.

Was das Objektiv angeht würde ich sagen, je länger je besser. Was dann aber auch von den Platzverhältnissen abhängt. Oder umgekehrt gesagt, je kürzer desto eiriger werden die Räder, wenn man sie mit Perspektive und nicht nur von vorn fotografiert. 18mm - 105mm bzw. 18mm - 135mm - Kit ist auf jeden Fall ratsamer als das 18mm - 55mm. Wobei die Kits meines Wissens schon einen guten Job im Studio machen. Besser geht natürlich immer.

Grüße vom Raben
kolbasnik
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Re: Objektivempfehlung Produktfotografie

vielen Dank für die gute Tipps. Ich werde dann erstmal mit dem kit Objektiv starten und etwas Erfahrung sammeln und kaufe mir später einen Festbrennerobjektiv
TheRaven hat geschrieben: 6. Mär 2022 13:19 Meines Wissens sind die D2000 und D4000 nicht in der Lage über den Mittelkontakt die Funkfernauslösung einer Studioblitzanlage zu zünden. Zumindest haben das meine Recherchen ergeben, nachdem ein Coachingteilnehmer ein D2000 dabei hatte und keiner meiner Skyports daran funktionierte. Da würde ich noch mal nachfragen, bevor die Kaufentscheidung getroffen wird.
Das ist tatsächlich etwas verwirrend.. Ich habe in diversen Foren gelesen, dass ab 2020/2021 der Mittenkontakt bei 2000d wieder eingeführt wurde. Ich bin am Samstag extra dafür Mediamarkt gegangen und der Mittenkontakt-Pin ist tatsächlich bei der 2000d vorhanden ;)
bafana
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Re: Objektivempfehlung Produktfotografie

Ich habe die Diskussion erst jetzt gesehen. Jedoch denke ich ebenso, dass Du mit dieser Option richtig liegst. Festbrennweiten bringen eine bessere Bildqualität und eine passendere Lichtstärke. Diese Objektive sind allerdings auch teurer und insofern ist es geschickt, zunächst die passenden Brennweiten zu evaluieren.
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wanderwomen
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Re: Objektivempfehlung Produktfotografie

Ist bestimmt eine gute Idee so anzufangen und zu ermitteln, was es wirklich braucht. Was du nicht vergessen darfst, ist, dass die Canon 2000d einen APS-C-Sensor hat, also die Brennweite nicht gleich ist, wie auf Vollformat-Sensoren. Habe früher auch mit einer solchen fotografiert und da ist ein 50mm Objektiv eher schon im Bereich Porträt angesiedelt. Wenn die Produkte also recht groß sind wäre da ein 24mm oderso besser geeignet – Zuschneiden kannst du immer noch, viel Platz um nach hinten zu gehen wird es (natürlich je nach Raumlage) nicht geben denke ich… Und ja die Lichtstärke und Tiefenunschärfe ist viel schöner bei den Blendenwerten der Festbrennweiten – das wird vermutlich bald einmal ein Grund sein darin zu investieren :P
wurzel64
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Re: Objektivempfehlung Produktfotografie

wanderwomen hat geschrieben: 31. Mär 2022 11:35 ... dass die Canon 2000d einen APS-C-Sensor hat, also die Brennweite nicht gleich ist, wie auf Vollformat-Sensoren. ...
sorry, das ist falsch. die brennweite des objektives ändert sich nicht durch den sensor. deswegen spricht man von "cropfaktor". bildwirkung und objektivbedingte verzeichnung ändern sich nicht. der kleinere sensor liefert dabei nur einen ausschnitt (crop) im vergleich zum vollformatsensor.
Ohne Ziel stimmt jede Richtung.
TheRaven
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Re: Objektivempfehlung Produktfotografie

Richtig. Brennweite ist Brennweite. Also eine Größe in der optischen Physik, die von der Sensorgröße völlig unabhängig ist. Was sich ändert ist der Bildausschnitt von Vollformat- auf APS-C Sensor bei identischer Brennweite. Oder eben die Abbildungsgröße, wenn versucht wird bei beiden Sensoren den gleichen Bildausschnitt einzustellen.

Die Brennweite 50mm wurde zu analogen Kleinbildzeiten als Normalbrennweite bezeichnet, weil sie in etwa den Bildausschnitt abbildet, den wir auch mit unseren Augen erfassen. Rechnerisch ergibt sich der Wert aus der Bilddiagonalen des Aufnahmemediums. Also 24mm x 36mm beim KB und Vollformatsensor. Und entsprechend weniger bei APS-C Senioren.

Aber mal ganz ehrlich, mit dem Vollformat kann man sich auch gern mal die Pest ins Haus holen. Vor allem, wenn es darum geht, sehr kleine Produkte zu fotografieren. Und mit kleine meine ich jetzt nicht unbedingt Briefmarken. Das fängt auch nicht erst bei der 30cm Bratpfanne an, die mit wenig Aufsicht formatfülend fotografiert werden soll. Je größer der Sensor desto größer der mögliche Abbildungsmaßstab. Was aber leider nicht mit anwächst ist der Schärfentiefebereich. Denn gerade der wird immer mit zunehmendem Abbildungsmaßstab immer geringer. Da kann dann zwar ein Tilt/Shift-Objektiv gegensteuern. Aber unterm Strich wird die ganze Ausrüstung so unverschämt teuer und verkompliziert das Arbeiten. Oder man verringert einfach den Abbildungsmaßstab. Spart sich also das teure Vollformat und noch teurere T/S-Objektiv und hat auch mit einem APS-C Sensor in Verbindung mit einer Kit-Linse immer noch genug Auflösung für die meisten Anwendungen in der Produktfotografie

Und wenn wir gerade schon wieder beim Thema Kit-Linse sind: Klar, so ein Kit-Zoom hat in der Regel eine recht geringe Anfangsöffnung. Aber die ist gar nicht so entscheiden im Kampf mit der Schärfentiefe. Der lässt sich eh nur durch Abblenden gewinnen. Oder eben über einen geringeren Abbildungsmaßstab.

Grüße vom Raben
bafana
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Re: Objektivempfehlung Produktfotografie

Natürlich hängt das immer auch immer vom Verwendungszweck ab… Ich denke aber ebenfalls, dass das Vollformat teils überbewertet ist. Im Nachhinein kann man immer noch upgraden, doch meistens reicht die Bildqualität ebenso mit APS-C völlig aus.
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