Gaertner hat geschrieben: ↑14. Dez 2020 09:33 Genau das mag ich an der Coronadiskussion, immer sachlich, immer fair, sogar von den Befürwortern sämtlicher Maßnahmen!

Hier noch was zum nachlesen, manche Kritik scheint ja nicht ganz so verkehrt zu sein.
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/ ... -99-681764

Hm, dieser Typ von Fresenius sagt im Interview:

Zitat "Fresenius ist mit der Tochter Helios Deutschlands größter privater Klinikbetreiber."

Die betreiben die Helios-Kliniken. Diese haben wiederum einen ziemlich schlechten Ruf. Dort sind die Mitarbeiter einfach nur egal und sie werden zur Gewinnmaximierung ausgenutzt.

Noch ein Zitat aus dem Interview: "Dort, wo es zu Engpässen in Krankenhäusern gekommen sei, sei das meist wegen des Mangels an Intensivpflegekräften geschehen und nicht wegen fehlender Intensivbetten"

Das hat der Mann gut erkannt. Die Frage ist: Warum gibt es einen Mangel an Intensivpflegekräften? Vielleicht weil deren Arbeit nicht geschätzt wird, weil sie überlastet sind, weil sie verheizt werden, weil keinerlei Rücksicht auf sie genommen wird? In den Helios-Kliniken werden momentan (so weit ich es weiß) noch immer alle möglichen Operationen durchgeführt. Obwohl das Personal komplett überlastet ist.

kasselbag hat geschrieben: ↑14. Dez 2020 09:45 Die betreiben die Helios-Kliniken. Diese haben wiederum einen ziemlich schlechten Ruf. Dort sind die Mitarbeiter einfach nur egal und sie werden zur Gewinnmaximierung ausgenutzt.

Ähnliches heute aus den (Uni-)Kliniken in München. Geh mal weg vom bösen, bösen privaten Klinikbetreiber. Alle arbeiten im gleichen regulatorischen Umfeld, alle müssen wirtschaften und alle Kliniken haben ähnliche Herausforderungen. Ich glaub (!) tatsächlich nicht, dass Pflegekräfte im Krankenhaus zu schlecht bezahlt sind - ABER die Arbeitsbedingungen (Überstunden, Arbeitsbelastung, ...) sind überall grottig. Daher die Unattraktivität.

Wie willst du denn deine Löhne zahlen, wenn du Patienten nicht behandelst? Auch elektive? Es gibt keine Freihaltepauschalen, nix. Und dann wird noch jeder 20. Fall von den Kassen geprüft, ob du betrogen hast. Dafür musste auch noch Leute abstellen?

Da kann mal Helios, Asklepios und co. herzlich wenig für. Aber eine Lösung? Kostet (viel) Geld. Und das wächst normal nicht auf Bäumen....

Um nochmal von den Böllern weg zu kommen, etwas Neues aus der stationären Ladenfront.

Gestern haben unsere Läden ja schnell ihre Öffnungszeiten für heute / morgen verlängert, teils extra Rabatte angesetzt usw. Man möchte halt die letzten 2 Tage so viele Kunden anlocken wie es nur geht.
Heute morgen hat unsere Ministerpräsidenten (RLP) sogar genau dazu aufgerufen. Schnelles Einkaufschaos vorm Lockdown. Irgendwie Irrsinn.


Vor Ort hat man sich sogar noch weiter abgesprochen: Baumarkt, Parfumladen, mehrere Klamottengeschäfte und sogar Schreibwaren/Buchladen bleiben auch während des Lockdowns zu normalen Zeiten telefonisch geöffnet.

"Liefer- und Abholdienste sind ja erlaubt", also kann man ja erst anrufen und dann zur Abholung reinkommen.

Äh, ja. Das will ich sehen, wie z. B. eine Boutique telefonisch Klamotten verkauft. Online haben die Geschäfte ja Nichts.

fossi hat geschrieben: ↑14. Dez 2020 10:07 Äh, ja. Das will ich sehen, wie z. B. eine Boutique telefonisch Klamotten verkauft. Online haben die Geschäfte ja Nichts.

Mobile Umkleidekabinen auf der Straße?

Die betreiben die Helios-Kliniken. Diese haben wiederum einen ziemlich schlechten Ruf. Dort sind die Mitarbeiter einfach nur egal und sie werden zur Gewinnmaximierung ausgenutzt.

Und? wer hat dies zu verantworten, die Politik!
Und die ist auch für die Zustände verantwortlich mit welchen sich die Schwestern etc. herumschlagen müssen, auch jetzt ist es am wichtigsten das die Bürokratie lebt, sonst gibts kein Geld. Diese Zeit fehlt am Patienten, wird dir deine Frau sicher bestätigen!
Ich bin Kapitalist! Aber ein Gesundheitswesen z.B. gehört für mich nicht dazu,wenn es kostendeckend arbeitet ists gut, da muss hinten kein Gewinn für irgend jemanden rausfallen!

Gaertner hat geschrieben: ↑14. Dez 2020 10:28 Aber ein Gesundheitswesen z.B. gehört für mich nicht dazu,wenn es kostendeckend arbeitet ists gut, da muss hinten kein Gewinn für irgend jemanden rausfallen!

Kann man (berechtigt) so sehen, dann aber die Frage: Warum sollen dann Pharmaunternehmen, Medizinproduktehersteller und co. dran verdienen können. Und wenn keiner was verdient, warum sollte er investieren oder innovativ sein?
Und viel entscheidender? Wie schafft man eine gewisse Effizienz, ohne "Kostendruck"? Wenn das Ergebnis (hier mal Kohle) egal ist, warum sollten sich Menschen dafür engagieren? Siehe ein Großteil der Behörden? Ob Klatschen hier eine Lösung ist? Und Bezahlt werden muss es auch.

Da haben sich schon sooooo viele dran versucht, egal in welchem Land....mit welchem System.... mir fällt nix ein.

Falsch formuliert und das dies nicht einfach ist ist mir schon klar.
Vereinfacht bekommt das Krankenhaus für Fall X 10.000 Euro. Da diese ja mittlerweile Gewinn erzielen müssen darf die Behandlung also nur 7000 kosten, also wird wie immer gespart usw.....

Gaertner hat geschrieben: ↑14. Dez 2020 10:55 Vereinfacht bekommt das Krankenhaus für Fall X 10.000 Euro. Da diese ja mittlerweile Gewinn erzielen müssen darf die Behandlung also nur 7000 kosten, also wird wie immer gespart usw.....

Bevor es diese Fallpauschalen gab war es aber auch nicht besser

Gaertner hat geschrieben: ↑14. Dez 2020 10:55 Vereinfacht bekommt das Krankenhaus für Fall X 10.000 Euro. Da diese ja mittlerweile Gewinn erzielen müssen darf die Behandlung also nur 7000 kosten, also wird wie immer gespart usw.....

Die Marge wär schon cool

Davor gabs halt je "Hoteltag" den Betrag X (auch vereinfacht gesagt). Dafür lagen die Patienten halt vielviel länger, und dafür braucht man vielviel Betten.

Ist schon richtig, ein System wo es wichtiger ist das die Bürokratie um den Patienten Vorrang hat damit die Behandlung dann auch bezahlt wird als das er lebt ist schon viel wert!

fossi hat geschrieben: ↑14. Dez 2020 10:07
"Liefer- und Abholdienste sind ja erlaubt", also kann man ja erst anrufen und dann zur Abholung reinkommen.

Ich dachte das wäre auch nicht gestattet?

Dann wäre das für mich natürlich eine schöne Sache. Gibt bestimmt viele, die kurz vor Weihnachten noch etwas abholen würden.

Abholdienste sind erlaubt, aber das wären Pizzerien, wo man die Pizza an die ür gebracht bekommt, oder am Fenster. Oder auch beim Meckes am Drivein.

Naja erstens "wo kein Kläger da kein Richter" - und wenn das passiert ist immer noch die Frage ob es da eine empfindliche Strafe gibt oder einen Klaps auf die Finger. Ich tippe auf zweiteres. Das ist ja eines der großen Probleme an dem ganzen - es wird kaum/ zu wenig kontrolliert und die Strafen für nicht Einhaltung sind einfach lächerlich gering, wenn es überhaupt eine gibt. Das führt natürlich dann zu "wenn der das macht mache ich das auch".

kasselbag hat geschrieben: ↑14. Dez 2020 09:30 Wenn jemand trotz Verbot in der aktuellen Situation mit einer Böller-Verletzung

Es *gibt* kein Verbot.

Auch wenn einige, die schon immer von einem "besinnlichen" Silvester geträumt haben, das gerne so interpretieren.*
Für Ruhe und Besinnlichkeit gibt's Weihnachten.



*Dich meine ich da jetzt nicht mit

MatthiasB hat geschrieben: ↑14. Dez 2020 09:51 ....
Wie willst du denn deine Löhne zahlen, wenn du Patienten nicht behandelst? Auch elektive? Es gibt keine Freihaltepauschalen, nix. Und dann wird noch jeder 20. Fall von den Kassen geprüft, ob du betrogen hast. Dafür musste auch noch Leute abstellen?

Da kann mal Helios, Asklepios und co. herzlich wenig für. Aber eine Lösung? Kostet (viel) Geld. Und das wächst normal nicht auf Bäumen....

Bzg. der Prüfung von jedem 20. Fall:

Beim befreundeten Krankenhausarzt sind es rund 30% /jede 3. Rechnung.
Die dann mit den abstrusesten Begründungen abgelehnt werden.

regalboy hat geschrieben: ↑14. Dez 2020 12:29 Beim befreundeten Krankenhausarzt sind es rund 30% /jede 3. Rechnung.
Die dann mit den abstrusesten Begründungen abgelehnt werden.

Jup - aber dank Corona ist die Höchstgrenze gesetzlich auf 5% festgelegt. Davor warens tatsächlich meist 20 - 30% - wobei eher 20 - trotzdem krass viel.

Das ist ja eines der großen Probleme an dem ganzen - es wird kaum/ zu wenig kontrolliert und die Strafen für nicht Einhaltung sind einfach lächerlich gering

Also mit denen ich bei mir zu tun habe werdennicht kontrolliert sondern gegängelt!
Stellenweise stehen die aller 2 Tage in der Tür um wieder was zu prüfen/fordern!

fossi hat geschrieben: ↑14. Dez 2020 10:07Äh, ja. Das will ich sehen, wie z. B. eine Boutique telefonisch Klamotten verkauft. Online haben die Geschäfte ja Nichts.

Mag aus deinem Einkaufsverhalten und Deiner Händlererfahrung schwer nachvollziehbar sein, aber dazu ist tatsächlich so manche Boutique in der Lage. Die kennen ihre Kundinnen teilweise so gut, dass sie sogar beim Einkauf der Klamotten schon wissen, welche Ihrer Kundinnen was nehmen wird.

Sehe jetzt nichts verwerfliches daran die War dem Kunden auszuhändigen. Warum auch nicht? Ob das jetzt ein Paketbote oder eine Verkäuferin ist spielt doch keine große Rolle. Onlinehandel für solche Länden? Halte ich für relativ schwierig mit einem "0815 Sortiment", was ich grundsätzlich nicht abwertend meine. Ich kann jeden Händler verstehen der in dieser Zeit die Krise bekommt bzw. hat.

Ich frage mich halt 2 Dinge.

1. In der entsprechenden Verordnung steht "Abhol- & Lieferdienste bleiben geöffnet". Bezieht sich das wirklich auf alle Läden, oder nur Lebensmittel?
Leider wurde es etwas unklar formuliert, denn im entsprechenden Wortlaut sind halt die anderen Ausnahmen wie Lebensmittel etc aufgeführt, aber kein Wort von anderen Geschäften.
Selbst der bevh blickt da nicht durch und fordert jetzt eine offizielle Erlaubnis für das Vorgehen. > bevh fordert bundesweit Erlaubnis von Click & Collect

2. Wenn das "Abhol- & Lieferdienste" wirklich auf alle Läden umsetzbar ist, wie muss man die Sache dann umsetzen?
Einerseits will man Kundenkontakte vermeiden, anderereits kommen genau diese durch Abholungen zustande. Klar, man könnte das vermeiden, indem man die Sachen z.B. zu einer bestimmten Uhrzeit vor die Tür hängen. Aber wie siehts dann aus mit Bezahlung, Anprobe (Textilien) und dem rechtlichem Kram? Nach "telefonischer Bestellung" hätte der Kunde heoretisch sogar ein Widerrufsrecht...

Verzwickte Lage.