Das Corona-Ladensterben geht los

Allgemeine Themen rund um das Ladenlokal - Ladenlokal mieten, Lage und Genehmigungen, Trends im Einzelhandel
Mount7
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Re: Das Corona-Ladensterben geht los

Ich finde den Ansatz, nicht funktionierende Ladengeschäft in nicht funktionierende Onlineshops umzubauen, falsch.

Klar ist es in Zeiten des Lockdowns besser, irgendwas zu verkaufen als gar nichts, aber das Problem des Einzelhandels löst eine eigener Onlineshops nicht.


Im Zweifel kann man sich online nur über den Preis absetzen und dass führt nur zu einer weiteren Preisspirale die ein kleiner Händler gar nicht gewinnen kann.

Das Hauptproblem ist der Unique Selling Point. Wieso sollen Kunden bei mir kaufen und nicht beim Nachbarn oder beim grossen Fluss.

Und die aller meisten Händler können den halt einfach nicht definieren, weil sie keinen haben. Und damit sind sie absolut austauschbar. Da hilft auch keine Digitalisierung.

Was funktioniert ist andersrum. Funktionierende lokale Konzepte zu digitalisieren und sie damit einem größeren Markt anzubieten. Digitalisierung ist keine Kläranlage, wenn ich sch*** rein mach, kommt das gleiche hinten wieder raus.


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fonprofi
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Re: Das Corona-Ladensterben geht los

Ja, unsere Lieblingspizzeria ist auch so ein Kandidat. Hat nur Restaurant mit 4 Tischen, nimmt nur telefonisch Abholungen an, kein EC etc.
wundert sich jetzt das alle wegbleiben und geliefert haben wollen.
Einzige Aussage war, EC zu teuer (habe auf Sumup hingewiesen) Fahrtkosten zu teuer.

Ich hätte denen schnell ein Bestellsystem hingezaubert über unseren Server, einfach die Karte abgeklappert. Aber die haben nicht mal Internet im Laden...

Beratungresistent... mal sehen wie lange sie es durchhalten.
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fossi
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Re: Das Corona-Ladensterben geht los

BSW hat geschrieben: 8. Nov 2020 20:18 Ich finde den Ansatz, nicht funktionierende Ladengeschäft in nicht funktionierende Onlineshops umzubauen, falsch.
Digitalisierung bedeutet ja nicht das jeder Laden jetzt ein komplettes Online-Vertriebssystem benötigt, im Gegenteil. Bei vielen Läden wäre das absolut sinnlos! Niemand braucht z.B. ein 1000stes Schreibwarengeschäft mit den selben Artikeln, da alle am selben Großhandel hängen.

Dennoch könnte es Sinn machen, wenn der alteingesessene Schreibwarenladen Kritzelhuber mal seinen Hintern bewegt und eine Infoseite ins Web packt: Bilder vom Laden drauf, dazu eine Angebotsbeschreibung, falls vorhanden Alleinstellungsmerkmale vor Ort, Öffnungszeiten, Kontaktmöglichkeiten usw.
Aber ne, gibts nicht, stattdessen Kommentare wie "Die Leute wissen doch wo wir sind. Die haben uns in den letzten 50 Jahren immer gefunden".
Ja, früher war das so. Da wusste man noch wer mit Schreibwaren handelte, man hatte ja nix Anderes. Früher ist aber lange her und viele potentielle Kunden schauen erstmal ins Web, bevor sie sich in einer Innenstadt rumfragen.


@fonprofi:
Die Ausrede "EC zu teuer" gibts auch aus anderen Gründen, sehr gerne bei Gastro oder Dienstleistern, wo man nicht Alles exakt nachvollziehen kann.
Mit Bargeld kann man halt ganz aus Versehen mal vergessen was ins Kassensystem einzutippen...
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Re: Das Corona-Ladensterben geht los

.... Rächt sich jetzt bei den staatlichen Zahlungen.?. Kein Umsatz bzw vergessen einzutippen....uiii...keine Subvention


Oder, viel Umsatz trotz leerer Tische (gibt's auch).... uiii... was für Geschenke....

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Technokrat
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Re: Das Corona-Ladensterben geht los

Ich fände das ganz sinnvoll, wenn die Händler einer Stadt an ein Portal angeschlossen wären, in dem ich eben suchen kann, wer den Artikel, den ich brauche auf Lager hat, ich diesen reservieren und dann abholen kann. Dann vielleicht noch eine Empfehlung eines Bäckers oder Cafés in der Nähe, würde ich dann vielleicht auch noch mitnehmen.

Ich bin dort tatsächlich selten unterwegs - bei vielen Sachen wüsste ich gar nicht mehr, wo ich die bekomme.

Da gibt es dann allerdings sicherlich ein großes "Aber" dagegen, weil die Preise transparent und direkt vergleichbar wären. Ich könnte mir vorstellen, dass schon das Hinderungsgrund nr. 1 sein könnte.

Und dann eben die Technik und die Investitionskosten.

Ein Bekannter von mir hat einen Klamottenladen. Wenn der Ware nachbestellt, stellt er sich halt in den Laden und guckt sich um, was er braucht. Klar, irgendwann hat der auch seine üblichen Verdächtigen und kriegt das schnell hin. Eine WaWi will er nicht, zu umständlich. Dann kommt die Stadt/Gemeinde auf die Idee eines Portals - weniger als die Hälfte (wenn überhaupt) macht mit - weil im Grunde so gut wie keine EDV in den Läden eingesetzt wird und schon bringt es wieder nix.
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Ach
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Re: Das Corona-Ladensterben geht los

Technokrat hat geschrieben: 8. Nov 2020 21:42 Ich fände das ganz sinnvoll, wenn die Händler einer Stadt an ein Portal angeschlossen wären, in dem ich eben suchen kann, wer den Artikel, den ich brauche auf Lager hat, ich diesen reservieren und dann abholen kann. Dann vielleicht noch eine Empfehlung eines Bäckers oder Cafés in der Nähe, würde ich dann vielleicht auch noch mitnehmen.

Ich bin dort tatsächlich selten unterwegs - bei vielen Sachen wüsste ich gar nicht mehr, wo ich die bekomme.

Da gibt es dann allerdings sicherlich ein großes "Aber" dagegen, weil die Preise transparent und direkt vergleichbar wären. Ich könnte mir vorstellen, dass schon das Hinderungsgrund nr. 1 sein könnte.

Und dann eben die Technik und die Investitionskosten.

Ein Bekannter von mir hat einen Klamottenladen. Wenn der Ware nachbestellt, stellt er sich halt in den Laden und guckt sich um, was er braucht. Klar, irgendwann hat der auch seine üblichen Verdächtigen und kriegt das schnell hin. Eine WaWi will er nicht, zu umständlich. Dann kommt die Stadt/Gemeinde auf die Idee eines Portals - weniger als die Hälfte (wenn überhaupt) macht mit - weil im Grunde so gut wie keine EDV in den Läden eingesetzt wird und schon bringt es wieder nix.
WAWI-"Schnittstelle" und Artikeldaten sind das größte Hindernis in meinen Augen, um das stationäre Geschäft online zu bringen. Ich kenne einige Stationäre, die schnell online gegangen sind, nachdem diese beiden Punkte behoben waren. Darunter auch wir selber.
WaWi alleine reicht noch nicht. Und Artikelstammdaten, insbesondere Bilder, sind für stationäre Händler in den meisten Fällen nicht wirtschaftlich und rechtssicher beschaffbar. Ich habe viele Artikel nur zwei Mal. One to show, one to go. Manche davon bestelle ich danach nie wieder. Und für die zwei Stück macht es keinen Sinn, Fotos zu machen, Artikelbeschreibung zu schreiben etc.

Bei uns bis heute kein Ladensterben durch Corona. Aber zwei, die kurz vor der Krise eröffnet haben, überleben erstaunlicherweise immer noch.
Mount7
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Re: Das Corona-Ladensterben geht los

fossi hat geschrieben: 8. Nov 2020 20:48
BSW hat geschrieben: 8. Nov 2020 20:18 Ich finde den Ansatz, nicht funktionierende Ladengeschäft in nicht funktionierende Onlineshops umzubauen, falsch.
Digitalisierung bedeutet ja nicht das jeder Laden jetzt ein komplettes Online-Vertriebssystem benötigt, im Gegenteil. Bei vielen Läden wäre das absolut sinnlos! Niemand braucht z.B. ein 1000stes Schreibwarengeschäft mit den selben Artikeln, da alle am selben Großhandel hängen.

Dennoch könnte es Sinn machen, wenn der alteingesessene Schreibwarenladen Kritzelhuber mal seinen Hintern bewegt und eine Infoseite ins Web packt: Bilder vom Laden drauf, dazu eine Angebotsbeschreibung, falls vorhanden Alleinstellungsmerkmale vor Ort, Öffnungszeiten, Kontaktmöglichkeiten usw.
Aber ne, gibts nicht, stattdessen Kommentare wie "Die Leute wissen doch wo wir sind. Die haben uns in den letzten 50 Jahren immer gefunden".
Ja, früher war das so. Da wusste man noch wer mit Schreibwaren handelte, man hatte ja nix Anderes. Früher ist aber lange her und viele potentielle Kunden schauen erstmal ins Web, bevor sie sich in einer Innenstadt rumfragen.


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Die Ausrede "EC zu teuer" gibts auch aus anderen Gründen, sehr gerne bei Gastro oder Dienstleistern, wo man nicht Alles exakt nachvollziehen kann.
Mit Bargeld kann man halt ganz aus Versehen mal vergessen was ins Kassensystem einzutippen...
Im Prinzip kann man das über einen minimal gepflegten Google my business account schon komplett abdecken.
Aber auch hier, was bringt eine schlecht gepflegte Onlinepräsenz, wenn sie nicht gefunden und geklickt wird.

Und wenn mein USP im Laden nicht passt, dann haben die meisten doch schon 2-3 negative Bewertungen und dann bringt auch ein bisschen schön machen nicht.
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Tij-Power
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Re: Das Corona-Ladensterben geht los

Ich kann diesen USP Wahn ehrlich nicht mehr hören. Ist der von der Höhle der Löwen übrig geblieben, oder was soll das sein? Glaubt wirklich Jemand, dass man für einen laufenden Online-Shop einen USP benötigt? Es verkauft derjenige, der am meisten in gutes Onlinemarketing investiert, oder der schon lange am Markt ist, oder gut gefunden wird, oder viele andere Gründe, oder Kombinationen davon. Ganz bestimmt hat ein Onlinehändler keinen USP, wenn er den selben Kram verkauft wie die Mitbewerber.
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Wolkenspiel
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Re: Das Corona-Ladensterben geht los

Tij-Power hat geschrieben: 9. Nov 2020 13:55 Ganz bestimmt hat ein Onlinehändler keinen USP, wenn er den selben Kram verkauft wie die Mitbewerber.
Genau. Und das Zeug wird ja dann auch bei Amazon gekauft. Ein USP kann auch Kundenservice, Beratung oder sonstwas sein. Ein T-Shirthändler kann viel Geld in Google Ads versenken, er wird wohl nie riesengroß werden, wenn es die Klamotten auch bei Ama, bei großen Textilhändlern oder beim Hersteller selbst gibt.
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Tij-Power
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Re: Das Corona-Ladensterben geht los

Dieser Begriff wird so inflationär verwendet, dass er seiner ursprünglichen Bedeutung beraubt wurde. Für reine Händler ist das nebensächlich. Service, Beratung und die anderen Dinge sind eben Service und kein USP. Die Kunden sind doch inzwischen so dreist, dass sie benötigte Infos am Telefon oder im Laden abgreifen und dann im Netz den billigsten Anbieter suchen. Einmal pro Woche ruft mich Jemand an um Support für ein Produkt zu bekommen, was er woanders gekauft hat, da nutzt auch ein großer Service gar nichts, und kundenfreundlicher als bei AMA geht es ja sowieso nicht. Aber ich verstehe schon, um was es Dir geht.
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Wolkenspiel
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Re: Das Corona-Ladensterben geht los

Das bedeutet, wenn die dann woanders billiger kaufen, dass du keinen USP hast, um mal bei dem Begriff zu bleiben. Ich gehe davon aus, dass es trotzdem bei dir läuft. Die Frage ist jetzt, würdest du heute mit deinem Shop anfangen, würde es dann auch laufen? Oder nicht mehr, weil du jetzt noch Erfolg hast, weil du schon lange dabei bist und eine entsprechende SEO Struktur aufgebaut hast?
Wollomo
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Re: Das Corona-Ladensterben geht los

Ladenlokale haben schon noch ihre Berechtigung und sind teilweise auch noch richtig erfolgreich. Dafür muss man sich aber auch spezialisieren. Vor Online hat ein breites aber flaches Sortiment angezogen, heute muss es eben lieber ein schmales aber tiefes sein. Kaufhof und Co. haben von allen ein bisschen, richtig Auswahl, wie man es Online gewohnt ist, hat man dafür aber nicht. Das funktioniert nur noch bei sehr wenig Kunden bzw. niedrigpreisigen 0815 Produkten. Geschäfte die sich in den letzten Jahren auf ein Thema spezialisiert haben, teilweise mit Onlineshop, funktionieren auch. Dafür ist aber auch Personal wichtig die sich in der Materie auskennt, freundlich ist und Beratung anbieten kann.
Nehmen wir das Beispiel von DS Automodelle. Wer kauft dort ein? Das ist sicherlich nicht die Mutti die für ihren 5 jährigen Sohn irgend ein Modell für Weihnachten sucht. Dafür gibt sie "Modellauto" bei Amazon ein und kauft sich irgendetwas. Bei DS Automodelle werden eben Modellbauer und Sammler einkaufen die eben auf der Suche nach einem speziellen Modell sind oder übersichtlich stöbern wollen. Ich selbst studiere solche Seiten auch lieber wie Amazon. Meiner Meinung nach kann man bei Amazon nicht vernünftig Filtern. Amazon wirft einfach mal alles raus, die Filtermöglichkeiten sind dann ziemlich begrenzt. Bei DS Modelle gucke ich eben nach Einsatzfahrzeuge und stöbere einmal quer durch. Das halte ich hier für einen klaren Vorteil.

Das ist nur ein Beispiel für viele, bei einigen Dingen mag ich die klassischen Onlineshops deutlich lieber wie Amazon.


Ein örtliches Schreibwarengeschäft soll Online gehen? Mit was denn? Es gibt doch genügend Anbieter mit vollständigen Bürobedarf, nicht mal günstig, bei denen ich wirklich alles fürs Büro kaufen kann. Soll man hier als Neuling versuchen einen dieser Anbieter zu verdrängen? Das wird man mit Sicherheit nicht schaffen!
miezekatze
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Re: Das Corona-Ladensterben geht los

Wollomo hat geschrieben: 9. Nov 2020 17:50 Ein örtliches Schreibwarengeschäft soll Online gehen? Mit was denn?
Mit einem Angebot für die Firmen/Schulen/Schüler in der Umgebung. Da fragt man eben mal rund was die brauchen, zu welchem Preis, wie oft...und sieht zu das man das online bestellbar bekommt. Kostenlose Lieferung noch am gleichen Tag, oder sofort abholbar.

Nein, es gibt Bereiche wie das Schreibwarengeschäft wo man online nicht mit den großen konkurrieren kann. Aber im kleinen kann das sehr gut funktionieren. Bloß bestellt die Firma nebenan doch lieber online beim großen anstatt immer hinfahren zu müssen oder anzurufen und zu hören "müssen wir bestellen" (und ist selbst dann ggf noch teurer was man bei entsprechendem Service vllt noch akzeptiert).

Klar setzt das eine gewisse Lagerhaltung voraus (muss ja nicht im Geschäft selber sein - mietet man sich eben nen Lager außerhalb der Innenstadt) und eben die Möglichkeit online einfach zu bestellen aber warum denn nicht?! Entweder die haben genug zutun das sie das nicht brauchen oder sie haben genug Zeit sich einzulesen und zu schauen wie sie das hin bekommen.
Mount7
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Re: Das Corona-Ladensterben geht los

Tij-Power hat geschrieben: 9. Nov 2020 15:20 Dieser Begriff wird so inflationär verwendet, dass er seiner ursprünglichen Bedeutung beraubt wurde. Für reine Händler ist das nebensächlich. Service, Beratung und die anderen Dinge sind eben Service und kein USP. Die Kunden sind doch inzwischen so dreist, dass sie benötigte Infos am Telefon oder im Laden abgreifen und dann im Netz den billigsten Anbieter suchen. Einmal pro Woche ruft mich Jemand an um Support für ein Produkt zu bekommen, was er woanders gekauft hat, da nutzt auch ein großer Service gar nichts, und kundenfreundlicher als bei AMA geht es ja sowieso nicht. Aber ich verstehe schon, um was es Dir geht.
Kannst du deine USPs benennen? Ich weiß wieso unsere Kunden bei uns kaufen und nicht bei der online und offline sehr großen Zahl von Mitbewerber.

Ladengeschäft: absolut bester Service, hervorragende Beratung, modernes Ladengeschäfte mit Wohlgefühl Atmosphäre, individuelle ergonomische Anpassung des Produkts und ein Team, mit dem sich das umsetzen lässt.

Online: dauerhaft sehr gut Verfügbarkeit, Branchenbenchmark bei der Versandgeschwindigkeit, kompetente Leute am Telefon und bei der Beantwortung von E-Mails, extrem schnelle Hilfe bei Problemen und ein funktionierender sauberer Shop.

Hört sich nach nicht viel an, führt aber dazu, dass wir Lokal nur durch Mund zu Mund Propaganda vollkommen ausgelastet sind und keine Werbung mehr machen.
kreien
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Re: Das Corona-Ladensterben geht los

miezekatze hat geschrieben: 9. Nov 2020 18:21
Wollomo hat geschrieben: 9. Nov 2020 17:50 Ein örtliches Schreibwarengeschäft soll Online gehen? Mit was denn?
Mit einem Angebot für die Firmen/Schulen/Schüler in der Umgebung. Da fragt man eben mal rund was die brauchen, zu welchem Preis, wie oft...und sieht zu das man das online bestellbar bekommt. Kostenlose Lieferung noch am gleichen Tag, oder sofort abholbar.
Genau, den Gedanken hatte ich auch: Unser Schreibwarengeschäft heißt Drogerie Müller. Meine Kids, und natürlich alle anderen in der gleichen Großstadt auch, bekommen von der Schule recht umfangreiche Materiallisten, die teilweise für Laien nicht selbsterklärend sind. Da trafen sich vor Corona Horden an Schülern nebst gestresster elterlicher Begleitung, also mind. drei Leute pro Familie, um sich dann im Ladenlokal geballt zwischen den Regalen alles - in ätzender Atmosphäre - zusammenzusuchen. Alles irrt durch die Regale, jeder steht im Weg und stellt sich Fragen wie: Ist die richtige Lineatur für Klassenstufe x? Wo sind die Hausaufgabenhefte? Kein schönes Einkaufserlebnis, ich glaube auch nicht, dass die Leute sonderlich preissensitiv unterwegs sind - es geht mehr darum, das Zeug überhaupt zu bekommen.

Ein geübter Kommissionierer hätte den Zettel zielsicher und entspannt in wenigen Minuten gepickt. Solche Angebote könnte man als regionaler Schreibwarenhändler machen: Liste abgeben, wird kommissioniert, kannste später abholen oder kriegst es zugeschickt. Oder der regionale Schreibwarenhändler schnürt in Zusammenarbeit mit der Schule vorab fertige Materialpakete (meinetwegen in unterschiedlichen Qualitätsstufen, wenn alles Markenware sein soll) oder er stellt ein vorausgefülltes Bestellformular gestaffelt nach den Schulen in der Umgebung online bereit und man kann dieses ggf. noch editieren.

Ich würde da in Sachen kleiner Schreibwarenhandel mit online als zusätzliches Standbein gar nicht so schwarz sehen, es gibt immer ein Alleinstellungsmerkmal, mit dem man punkten kann. Das setzt aber voraus, dass man seine Kunden kennt und lieferfähig ist und ...
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Re: Das Corona-Ladensterben geht los

Da muss ich jetzt mal eine Lanze für unsere Branche brechen ... Drogerie Müller ist nun mal kein Fachgeschäft mit Fachpersonal die das raussuchen können ... und hat auch nicht genügend Personal dafür.

Die meisten Fachgeschäfte nehmen aber die Listen gerne an ... die meisten auch per Mail oder WhatsApp und packen dann vor. Der einzige Nachteil ist dann bei Abholung das "ich hätte doch lieber den rosa Drachen statt dem blauen Einhorn". Nur die Zusammenarbeit mit dem Schulen ist sehr unterschiedlich, einfach weil die Schulen unterschiedlich gerne die Listen rausgeben und weil oft auch jeder Lehrer seine individuelle Liste hat. Und viele Schulen wollen generell keine Zusammenarbeit mit irgendwelchen Firmen einfach weil das oft den Geruch der Vorteilsnahme hat.

Hans
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Re: Das Corona-Ladensterben geht los

In unserer 80.000 Einwohner Stadt gibt es schon länger kein Schreibwarengeschäft mehr. Man kauft bei Müller oder Kaufland.
Oder in der Postbank mit Postservice und Schreibwaren. Die wird gerade umbebaut. Mal schauen, ob es dort dann noch Schreibwaren gibt.
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Gaertner
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Re: Das Corona-Ladensterben geht los

Mir sind am Wochenende Verpackungen ausgegangen welche ich dringendst brauchte.
Ist leider ein Sonderformat, hat nicht jeder.
Also online gesucht wo ich es hier abholen könnte, einen Büro-GH gefunden. Den Name kenne ich natürlich, war nur der Meinung der macht vorwiegend Technik.
Montag angerufen, da online nur 100 Stück verfügbar. Sofort nach Prüfung wurde zurück gerufen waren leider nur die wenigen da, aber wird Dienstag früh geliefert (fahren in der Stadt selber aus) mit Glück auch noch am Montag.
Kurz nach Mittag klingellt es und wurde geliefert!
Preis natürlich jenseits von gut und böse, aber den AD lasse ich mir im neuen Jahr mal kommen, man weiß ja nie!
Wenn man will geht vieles und sollten die Preise passen wäre es in Zukunft für mich sogar sinnvoll da der Platz kanpp wird und
ich die Verpackungen nicht mehr in großer Menge lagern müsste!
remen67
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Re: Das Corona-Ladensterben geht los

"Oder in der Postbank mit Postservice und Schreibwaren"

dort ist es auch besonders preiswert

Ich schmunzel immer, wenn sich Leute bzüglich eines leeren Kartons beraten lassen und den dann für einige Euro kaufen ;-)

Bei beim Discounter im Hof gibt es 1000e foc .... in allen Größen
Roemer
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Re: Das Corona-Ladensterben geht los

Du schmunzelst. Es gibt sie offensichtlich noch, die Beratung durch Kauf bezahlen.
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