Vermutlich wieder für die Masse kein Thema, aber gibt es hier vielleicht doch den ein oder anderen Händler, der für seine Prozesse bereits Roboter einsetzt? Würde mich interessieren, welche Erfahrungen und Empfehlungen es da gibt.

Nur um das etwas zu präzisieren, mich persönlich würden vorallem kleine Bots und Cobots interessieren, die ein fertiges Steuersystem ähnlich denen von Kuka oder ABB mitbringen.

Bin übrigens bereits selber fündig geworden, was verschiedene Kandidaten angeht, aber würde mich dennoch über Erfahrungsberichte freuen, wenn es die gibt ,)

Mein Fazit bei diesem Thema ist, dass ich zwar noch etwas Umsatzvolumen aufbauen muss, dass sich die nötigen Investitionen rechnen, aber dass ich bei Erreichen in eine Vollautomatisierung meiner Prozesse einsteigen werde. Der Hauptgrund dafür ist, dass die Bots heute so fucking schnell arbeiten, dass man dann schon einen krassen Durchsatz braucht, bis man da wieder an irgendwelche Flaschenhälse stößt. Das mit zusätzlichen Mitarbeitern für diese Prozesse umzusetzen, ist beim Stand der Technik eigentlich schon so irrational, dass der erste (natürliche) Gedanke daran, für mich komplett vom Tisch ist.

Warum setzt wohl Amazon noch keine Roboter, sondern im großen Stile Menschen ein? Deren Umsatzvolumen sollte wohl groß genug sein, oder?

Wenn Du nur einen Artikel (bzw. eine Kartongröße) versendest, dann kann das mit der Automatisierung etwas werden. Wie bei z. B. Hersteller von Massenprodukten, die eigene Verpackungsstraßen für Artikel bzw. einheitliche Gebinde haben. Mit steigender Anzahl von Artikel bzw. Artikelverpackung wird das ganze sehr schnell, sehr komplex.

Eine Teilautomatisierung ist einfacher und kenne ich von Lieferanten, also z.B. Kartonaufrichter, etc.

Xantiva hat geschrieben: ↑28. Nov 2021 23:31 Warum setzt wohl Amazon noch keine Roboter, sondern im großen Stile Menschen ein? Deren Umsatzvolumen sollte wohl groß genug sein, oder?

Hmm, ausgerechnet die in dem Kontext anzuführen, würde mir nicht einfallen, denn die sind wohl hochgradig mit Bots ausgestattet und würden wohl am Liebsten nicht nur ihre Lagerzentren sondern auch noch die gesamte Logistik so automatisieren, dass da gar keiner mehr arbeitete, wenn das denn ginge. Ich glaube, die sind insofern das schlechteste Beispiel, das man in dem Kontext anführen kann. Achte doch mal auf die Job-Bezeichnung der russisch akzentuierten Werbedame im Fernsehen. Da steht „Robotics Wartungstechnikerin“.

Womit Du dann aber sehr wohl Recht hast ist, dass die Waren zu verschiedenartig sind als dass Amazon 100% durch Bots erledigen könnte bzw sich auch die Investition nicht überall lohnt.

Wenn Du nur einen Artikel (bzw. eine Kartongröße) versendest, dann kann das mit der Automatisierung etwas werden. Wie bei z. B. Hersteller von Massenprodukten, die eigene Verpackungsstraßen für Artikel bzw. einheitliche Gebinde haben. Mit steigender Anzahl von Artikel bzw. Artikelverpackung wird das ganze sehr schnell, sehr komplex.

Eine Teilautomatisierung ist einfacher und kenne ich von Lieferanten, also z.B. Kartonaufrichter, etc.

Naturgemäß sind meine Artikel nicht so variabel in Gewicht und Gestalt, zumal sie auch sehr leicht sind. Ich brauche schlicht keine Bots, die zig Kg durch die Gegend wuchten, wie das bei riesigen Industrie-Bots der Fall ist. Was mich mehr ärgert ist, dass die klassischen Industrie-Robotik-Anbieter relativ wenig auf kleine Unternehmen ausgelegt sind, auch in der Preisgestaltung. Und ja, mit einer entwickelten Steuersoftware, die es dem Anwender dellmäßig schön einfach macht die Bots zu programmieren, ist das ja auch sicher verständlich. Dafür zahlst Du da am Ende stolze Preise.

Ist aber nicht zwingend, wenn es eh wenig passendes Angebot von diesen Playern gibt, dafür aber sehr professionelle Sachen von kleinen Newcomern, die auf die Anforderungen passen. Da musst Du dann entsprechend dran „rumschrauben“, aber kostet finanziell dann auch nicht mehr als das, was hier einige für ihre Packstationen ausgeben. Vorausgesetzt natürlich, Du kannst Dir das softwareseitig auf Deine Bedürfnisse anpassen. Deshalb ist da der Einstieg auch ein Know-How-Einstiegspunkt. So sehe ich das jedenfalls. Und zusätzliche Mitarbeiter können sich auch lieber um etwas Anderes kümmern als stupide, wiederkehrende Prozesse zu wiederholen, die in der Variationsbreite nicht so unterschiedlich wie beim Buchhändler sind. Chips sind immer relativ klein und leicht, ob die nun Bauform x oder y haben. Und dass ich demnächst auch noch in Sachen rummische, von denen ich keine wirkliche Ahnung habe, sehe ich auch nicht. Daher werde ich wohl auch keine Küchenmaschinen oder Auto-Teile verkaufen, die da grundsätzlich was dran ändern würden.

Edit: Was man natürlich im Auge behalten muss und das will ich kurz noch mit anreißen, ist die ethische Komponente. Über die hab ich zuletzt viel nachgedacht. Nur falls es jemanden gibt, der behauptet dem bösen Kapitalisten ginge es ja nur um das Geld, nicht um Menschen. Das stimmt schlicht nicht.

Ein anderer Ansatz von wiederholter Arbeit, die automatisiert werden kann:
https://www.nordbayern.de/wirtschaft/nu ... 1.10711703

monami hat geschrieben: ↑29. Nov 2021 20:57 Ein anderer Ansatz von wiederholter Arbeit, die automatisiert werden kann:
https://www.nordbayern.de/wirtschaft/nu ... 1.10711703

Hmm, schwierig einzuschätzen, ohne was Konkretes zu sehen. Klingt im ersten Moment nach so ner Art business intelligence-Ansatz im anderen Kleidchen, zumal die Adidas als Kunden haben, die da schonmal viel Geld verbrannt haben, wenn ich recht erinnere. In Herzogenaurach scheint man da Spaß dran zu haben. Im Artikel bin ich dann über den Absatz gestolpert, dass sie nach Barcelona gegangen seien, um Fachkräfte zu bekommen. Klingt nach BWLern aus Nürnberg, die Schwierigkeiten dabei hätten, den Informatikern vor der Tür in Erlangen schmackhaft zu machen, dass sie da was Tolles haben. Mag falsch interpretiert sein, aber wenn man an der Quelle sitzt und das schreibt, hmmm.

Auf der Webseite auch nicht wirklich Erhellendes, aber ich hab mehrfach was von „agil“ gelesen. Spätestens damit ist klar, dass da Buzzword-BWLer und keine ITler anderen BWLern was zu verkaufen versuchen. Da werde ich persönlich dann sehr skeptisch. Nicht weil ich was gegen BWLer hätte, sondern weil die selten für hochgradige Innovationen in IT-Produkten sorgen. (Sorry liebe BWLer-Fraktion!) Will ich ja nicht ausschließen, um Gottes Willen, aber das würde ich dann schon gerne mal live 3d sehen, bevor mich das überzeugt. Bezugsgruppenspezifisches Wording löst bei mir gewisse erfahrungsbedingte Assoziationen aus. Hoffe es fühlt sich niemand (im wahrsten Sinne) auf den Schlips getreten dadurch.

futro hat geschrieben: ↑29. Nov 2021 22:30 Klingt nach BWLern aus Nürnberg, die Schwierigkeiten dabei hätten, den Informatikern vor der Tür in Erlangen schmackhaft zu machen, dass sie da was Tolles haben. Mag falsch interpretiert sein, aber wenn man an der Quelle sitzt und das schreibt, hmmm.

Ich kann deine Einschätzung gut nachvollziehen und lese den Text auch im übrigen wie du.
Vor 13 Jahren haben "wir Wirtschaftswissenschaftler" von der Uni Nürnberg schon vergeblich beraten, wie wir wohl die Informatiker aus Erlangen für "unsere" Projekte begeistern oder zumindest dazu bewegen könnten, uns ihre Projekte vorzustellen.
Die WiWi-Fakultät in Nürnberg hat übrigens zumindest damals eigene Wirtschaftsinformatiker ausgebildet. Die haben im Studium allerdings keine Zeile Code gesehen geschweige denn geschrieben. Eine von vielen groben Fehlern der Fakultät und ihrer Studiengänge, wegen denen ich dort nach zwei Semestern wieder weg war. Für "Top 10 BWL-Universitäten" und "beste Vernetzung in die Wirtschaft" hat's da aber gereicht

Ich warte auf Roboter, die Anhand von BIM-Modellen Gebäudeinstallation durchführen. Oder zumindest Malerarbeiten.

Ach hat geschrieben: ↑29. Nov 2021 23:51

futro hat geschrieben: ↑29. Nov 2021 22:30 Klingt nach BWLern aus Nürnberg, die Schwierigkeiten dabei hätten, den Informatikern vor der Tür in Erlangen schmackhaft zu machen, dass sie da was Tolles haben. Mag falsch interpretiert sein, aber wenn man an der Quelle sitzt und das schreibt, hmmm.

Ich kann deine Einschätzung gut nachvollziehen und lese den Text auch im übrigen wie du.
Vor 13 Jahren haben "wir Wirtschaftswissenschaftler" von der Uni Nürnberg schon vergeblich beraten, wie wir wohl die Informatiker aus Erlangen für "unsere" Projekte begeistern oder zumindest dazu bewegen könnten, uns ihre Projekte vorzustellen.
Die WiWi-Fakultät in Nürnberg hat übrigens zumindest damals eigene Wirtschaftsinformatiker ausgebildet. Die haben im Studium allerdings keine Zeile Code gesehen geschweige denn geschrieben. Eine von vielen groben Fehlern der Fakultät und ihrer Studiengänge, wegen denen ich dort nach zwei Semestern wieder weg war. Für "Top 10 BWL-Universitäten" und "beste Vernetzung in die Wirtschaft" hat's da aber gereicht

Ich warte auf Roboter, die Anhand von BIM-Modellen Gebäudeinstallation durchführen. Oder zumindest Malerarbeiten.

Nur um das kurz festzuhalten, das war kein zwangsläufiger qualitativer Dizz, eher eine Beschreibung, worüber ich da beim Lesen gestolpert bin. In beiden „Welten“ leben halt sehr verschiedene Menschen mit unterschiedlicher Denkweise und Sprache (wie angedeutet). Das kann auch einfach daran liegen, das die Vermittlung und Übersetzung zwischen beiden Seiten nicht funktioniert. Einen möglichen Grund hast Du ja angerissen. Man muss das aber halt genauer anschauen, da dort nicht Captain Obvious klar macht, dass man das will und warum.