Künstliche Intelligenz

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knoge
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Re: Künstliche Intelligenz

BSW hat geschrieben: 23. Nov 2021 00:06 Wie nutzen seid zwei Jahren eine Textengine um relativ automatisiert Texte für ein Großteil unseres Produkte zu erstellen. Sind eigentlich sehr zufrieden und es ist schon spannend, wenn man sieht, wie nach und nach weitere Features dazukommen.
Das weckt jetzt schon eher mein Interesse. Nutzt du dafür einen Anbieter oder ist das selbst gebaut? Evtl. einen Link?


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Re: Künstliche Intelligenz

Vielleicht sollte man sich in diesem Thread erst mal auf eine Definition von "KI" einigen, sonst gibt das sowieso nix.
Das ist insofern tatsächlich ein Problem, da es sehr unterschiedliche Begriffe und Perspektiven darauf gibt. Und es war sicher auch ein Fehler von mir, in diesem Rahmen eine gewisse Entwickler-Perspektive vorauszusetzen, die trotz der ganzen Begrifflichkeiten zumindest eine Vorstellung gemein haben, wie das grundsätzlich aufbaut und was da halt gemeint ist, unabhängig davon, wie tief man nun in diesem Thema drin ist oder nicht. Um ein Beispiel zu nennen: Wer das verlinkte Video anschaut, bemerkt bei genauer Betrachtung sehr schnell, dass Musk auch eigene Begrifflichkeiten zur Beschreibung verwendet. Er unterscheidet da zB schon zwischen „narrow ai“ und „digital superintelligence“ und knüpft daran unterschiedliche Folgeimplikationen an, an anderen Stellen verwendet er auch Begriffe, die sich dann eher über die Perspektive auf Neuralink herleiten.

Der selbe Sachverhalt, das selbe Gedankenkonstrukt wird also unterschiedlich benannt, meint aber immernoch das Selbe und zumindest Entwickler können dem auch problemlos folgen, was er meint (und hier teilweise auch schon mit anderen Begriffen und Vergleichen darzustellen versucht wurde). Für jemand, der das nicht aus einer Entwickler-Perspektive sondern aus einer Computeranwender-Perspektive sieht, wird es dann aber schon unklarer, weil diejenigen verbinden unter „KI“ beispielsweise die unterschiedlichen Frameworks, die ihnen zum „Scripting“ kontextbezogener Anwendungsfälle als „Machine Learning“ angeboten werden. Wo da dann die konstruktiven Unterschiede dieser Frameworks liegen und dass es auch jenseits davon mehr oder minder umfangreiche Systeme auf sehr unterschiedlichem Entwicklungsstand gibt, bleibt dem Anwender bereits verborgen und er muss sich damit ja auch nicht zwingend auseinandersetzen.
Und jemand der froh ist, dass sein Dell-Standard-PC mit Windows seine Exel-Sheets und sonstige Büroanwendungen kann, hat es dann natürlich mal ganz schwer, weil der steht dann komplett wie der Ochs vorm Berg. Da hört man dann halt entweder „KI? Gibt es doch noch gar nicht“ oder man verbindet dann halt irgendwelche Sachen, die „KI“ (oder „Ai“ je nachdem) genannt werden, aber oldschool Algorithmen sind, denen man maximal viel „big data“ zur Seite stellt, um zumindest mal so zu wirken als hätte das irgendwie damit zu tun. Da ist natürlich klar, dass leicht die Vorstellung existiert, dass das alles noch Zukunftsmusik sei, zumal einige gern den grundsätzlichen Vogel-Strauß machen. Dass es KI schon ganz konkret in unterschiedlichem Umfang gibt, auch wenn da eben noch nicht der Entwicklungsstand abgebildet ist, was Musk mit „digital superintelligence“ skizziert, scheint bereits schwierig vermittelbar. Die unterschiedlichen Begriffe und Perspektiven helfen da sicher nicht.

Und in der Hinsicht, ja, war es sicher ein Fehler meinerseits eine zumindest entwicklernahe Perspektive anzunehmen (obwohl ich ja schon beim Energieeffizienz-Thema gemerkt habe, dass hier viele sind, die sich mehr so in der Rolle der Dinos gefallen und mit IT am Besten gar nichts zu tun haben wollen). Und ja, „deep learning“ wäre jenseits der weiteren Begrifflichkeit inhaltlich wohl ein interessanter Aspekt in der Bewertung, wie weit wir da noch entfernt sind, was Musk skizziert.

Danke an monami übrigens für den Hinweis auf Tensor. Hab ich selbst schon vor ner Weile im IoT-Umfeld im Kontext Bilderkennung mit rumgespielt und ja, ist da schon sehr interessant. Auch ohne diese „TPUs“. Kann man coole Dinge (auch jenseits von Gesichtern) mit machen, aber tatsächlich ging es mir hier um eine Betrachtung der Zukunft und der Folgen.

PS: Hier ist das oben schon verlinkte Video nochmal in besser Quali und etwas umfangreicher, falls sich das jemand anschauen möchte: https://youtu.be/AQNBO6WbQo8
JohnGalt
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Re: Künstliche Intelligenz

Wir benutzen hier zu Hause, neben den digitalen Assistenten Siri und Alexa, zwei weitere Automaten, die Konzepte aus der KI/AI-Forschung nutzen.

Einmal um den Wasserzähler non-invasiv auszulesen und den aktuellen Nutzungsfall (Dusche? Waschmaschine? Leck?) zu erkennen und zweitens zur Erkennung von Personen (aufgezeichnet durch eine Kamera in der Klingel), die durch die Eingangstür das Haus betreten um dann der Hausautomatisierung zu ermöglichen, entsprechende Aktionen zu tätigen. Das ginge natürlich auch über andere Wege, aber so ist es am Komfortabelsten. Der Wasserzähler ist ein open source projekt, die Gasterkennung habe ich selbst geschrieben.

In der Hausautomatisierung gibt es dazu noch drei weitere semi-schlaue Automaten, die für die Bewässerung, die Überwachung eines Außenstromkreises und die Heizung zuständig sind. Diese lernen, anhand der verfügbaren Umweltdaten und versuchen so optimiert zu heizen/zu bewässern/Alarm zu schlagen.

Als Gibson-Fan finde ich das Thema natürlich extrem spannend. The future is already here. It’s just not evenly distributed yet.
Mount7
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Re: Künstliche Intelligenz

knoge hat geschrieben: 23. Nov 2021 08:51
BSW hat geschrieben: 23. Nov 2021 00:06 Wie nutzen seid zwei Jahren eine Textengine um relativ automatisiert Texte für ein Großteil unseres Produkte zu erstellen. Sind eigentlich sehr zufrieden und es ist schon spannend, wenn man sieht, wie nach und nach weitere Features dazukommen.
Das weckt jetzt schon eher mein Interesse. Nutzt du dafür einen Anbieter oder ist das selbst gebaut? Evtl. einen Link?
Klar, es gab damals (2018) zwei Anbieter. Retresco Textengine und ax semantiks. Zum damaligen Zeitpunkt, konnte retresco deutlich mehr und die anderen sind bei mir im Nachhinein vor allem durch einen in meinen Augen fragwürdigen Datenschutz aufgefallen (trotz mehrmaliger Aufforderung, Daten zu löschen, trotzdem wiederholt angerufen worden und dann plötzlich auch noch Newsletter erhalten, ohne Einwilligung).

Man muss gerade am Anfang einiges an Zeit investieren um die Grundtexte zu bauen und benötigt richtig gute Daten um die Textengine zu füllen, aber dann ist es richtig nice.
Vielleicht ist am Ende nicht jedes Produkt perfekt beschrieben und gerade die topseller sollte man evtl. nochmal manuel überarbeiten.
Aber insgesamt bin ich sehr zufrieden.
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