Hallo zusammen,

Houston - ich habe ein Problem. Letztes Jahr konnte ich die Lieferschwellenüberschreitung nach AT noch abwenden, aber dieses Jahr scheint es nicht zu funktionieren, da ich schon jetzt bald dran knabbere.

Mein Steuerberater selbst hat keine Ahnung wie die Abwicklung mit AT funktioniert, und verweist mich daran, einen Steuerberater in AT zu suchen der die Meldungen u.s.w macht.

Könnt ihr mir die nächsten Schritte nennen, die notwendig sind (von der Registrierung bis zur Abwicklung)?
Wo registrieren, was muss wie gemacht / gemeldet werden, wie ist die normale Abwicklung bei Euch?

Danke.

Ich mache AT komplett alleine, also ohne Buchhalter und Steuerberater. Die monatlichen Meldungen sind völlig simpel: wenn Du nur einen Steuersatz hast, dann brauchst Du da nur 2 Zahlen eintragen, Gesamtumsatz AT und AT-UST.

Anmeldung weiß ich nicht mehr, aber das war bestimmt auch recht simpel.
Das Finanzamt Graz-Stadt ist da zuständig.
Hier gibts Infos:
https://www.bmf.gv.at/steuern/selbststa ... ehmer.html

Ich hab AT auch komplett alleine beantragt und gebe dort die UST-Erklärungen selbst ab.

Bei mir war das damals einfach. Formular Verf19 sowie Handelsregisterauszug ausfüllen und hinschicken:

https://service.bmf.gv.at/service/anwen ... p?s=Verf19

Je nach Rechtsform des Unternehmens ggf. noch Gesellschaftsvertrag oder andere Unterlagen.

Am besten gleichzeitig nochdarum bitten Zugangsdaten für "finanzonline" zuzusenden. Formular "Fon1"

https://service.bmf.gv.at/service/anwen ... W_ALL=FON1

Das wars eigentlich schon. Was man vielleicht wissen sollte: Man bekommt keine UST-ID sondern nur eine Abgabennummer/Steuernummer.

Die Anmeldung war allerdings vor 5 Jahren, d.h. keine Gewähr darauf dass sich zwischenzeitlich nicht was geändert hat.

eluno hat geschrieben: Mein Steuerberater selbst hat keine Ahnung wie die Abwicklung mit AT funktioniert, und verweist mich daran, einen Steuerberater in AT zu suchen der die Meldungen u.s.w macht.

Die Meldungen / Anmeldung nach AT sind kein Hexenwerk kann man selbst machen. Ich persönlich mag so etwas nicht selbst machen, dafür habe ich einen Steuerberater. Wenn dein aktueller mit einer Lieferschwellenüberschreitung nach AT überfordert ist würde ich mir allerdings die Frage stellen ob du für den Versandhandelsbereich den richtigen Steuerberater hast. Das ist ja jetzt nichts wirklich exotisches.

Bevor du also einen zusätzlichen Stb. in AT suchst evtl. in DE neu umschauen.

koshop hat geschrieben:Was man vielleicht wissen sollte: Man bekommt keine UST-ID sondern nur eine Abgabennummer/Steuernummer.

UID-Nummer bekommt man auf begründeten Antrag hin.

Kleines Problem wenn man keine UID-Nummer hat: Als Empfänger einer Rechnung mit österr. USt erwartet man dass auf der Rechnung auch eine österr. UID-Nummer enthalten ist (das ist in Österreich quasi Pflicht).
Fehlt diese, werden gewerbliche Abnehmer evtl. Stress machen (wobei gewerbliche Abnehmer eigentlich ohnehin steuerfrei fakturiert werden sollten).

@eluno
Viel einfacher als Finanzonline geht nicht, für so 0-8-15-Bedienungshinweise findest Du auch hier im Forum einige Leute.

Fehlt diese, werden gewerbliche Abnehmer evtl. Stress machen (wobei gewerbliche Abnehmer eigentlich ohnehin steuerfrei fakturiert werden sollten).

Also ich hatte damals das Feld "UST-ID" beantragen mit angekreuzt weil ich es nicht besser wusste und bekam dann genau die Rückmeldung: Die Abwicklung an gewerbliche hat als innergemeinschaftliche Lieferung mit deutscher Steuernummer zu erfolgen.

Super, danke Euch für die Infos - ich werde das mal angehen...

Zum Thema Steuerberater: Ich bin mir sicher, dass er für meine Zwecke nach wie vor der richtige ist. Ich bin mir auch sicher, dass ich in keinen anderen Ländern wie AT steuerpflichtig werde und PAN-EU für mich auch nicht in Betracht kommt. Ich bin mit meinen Umsatz in einem Nischenbereich unterwegs, den ich nicht mehr gross nach oben skalieren kann und möchte. Das reicht mir aber auch. Aufgrund der hervorragenden Zusammenarbeit werde ich den definitiv nicht wechseln und mir eine Lösung für AT suchen oder es eben tatsächlich selbst machen.

Dennoch danke für die Infos - ihr habt mir sehr geholfen!

koshop hat geschrieben:Die Abwicklung an gewerbliche hat als innergemeinschaftliche Lieferung mit deutscher Steuernummer zu erfolgen.

Ja, das stimmt. Hatte ich ja auch schon geschrieben.

Die Praxis ist in manchen Bereichen halt eine bisl andere: Stelle Dir vor man jagt über Ebay/Amazon zig tausende oder zehntausende Verkäufe raus.
Es gibt wohl kaum ein Sortiment bei dem man nicht auch mehr oder wenige viele Abnehmer hat die die Kaufrechnung dann in ihre Buchhaltung reinnehmen und Vorsteuer ziehen.

Stellt man diese Rechnung mit Ziellandmehrwersteuer (idealerweise inkl. vorhandener UID-Nummer), werden 99% dieser Abnehmer happy sein.
Grade über die Plattformen tut sich ja kaum ein Käufer das IGL-Klimbimm an, auch weil sie wissen dass sie bei den meisten Verkäufern damit auf kein besonders offenes Ohr stoßen.

ja da ist österreich wohl eines der letzten länder die steuernummer und uid noch trennen....

es ist auch als neue firma in AT nicht so leicht eine zu bekommen bzw. erst nach viel erklärerei....