Hallo,

welchen Vorteil hat man als Firma, wenn man eigene Ware spendet und eine Spendenquittung vom Empfänger ausgestellt wird?

Kann nicht die Ware generell schon als "Werbemaßnahme" eh abgesetzt werden?

Oder führt die Spendenquittung zu einer Art doppelten Absetzung?

Wenn z. B. die lokale Tafel für die Tafelkunden 500 Weihnachstüten packen und man hierfür 500 Stück Dosenöffner mit einem Einkaufswert von 3,- Euro netto und UVP von 6,- Euro spendet, was wird dann alles wie abgesetzt?

Das ganze ist ja auch eine Werbemaßname, also werden die 3,- Euro voll aus Ausgaben angesetzt?

Kann man dann über eine Spendenquittung noch mehr absetzen?

Würde die von der Tafel ausgestellte Spendenquittung über 3,- Euro oder 6,- Euro je Stück lauten? Netto oder Brutto?

Vielen Dank

Johannes

Ich kenn das nur privat. Die Spende geht direkt von der Steuerlast (also nicht nur als Ausgabe zur Verminderung der zu versteuernden Einkommens). Wie das bei einer Fa. ist würde mich auch interessieren.

Was ich rausgefunden hab:
Als Firma entweder Repräsentationskosten / Werbung ODER Spendenquittung.

Es heißt doch immer das Spenden für die Fa teurer kommt als entsorgen , wegen der Umsatzsteuer.

Ich denke mal, das eine Spende keine Werbung ist. Bei der Spende müsste Du wahrscheinlich 19% USt. auf den Warenwert abführen.
Ob Spende oder Werbung würde im Falle des Falles wohl das Finanzamt entscheiden.
Neueste Anweisung von Olaf steht hier: https://www.bundesfinanzministerium.de/ ... enden.html

So sehe ich das (angenommen, du bist Einzelunternehmen und keine GmbH):

• Bei der Spende handelt es sich um eine unentgeltliche Wertabgabe (EK-Wert + 19% MwSt.), eigentlich an dich selbst als Privatperson.
• Für dein Gewerbe ist das KEINE Betriebsausgabe und dein Gewerbe hat fiktiv die 19% MwSt. eingenommen.
• Die muss natürlich verbucht und abgeführt werden (weil: Im Zusammenhang mit dem Wareneinkauf hattest du ja auch Vorsteuer geltend gemacht). Wenn du das so buchst (unentgeltliche Wertabgabe), sollte dein Buchhaltungsprogramm das eigentlich von allein richtig machen.
• Den Spendenbetrag (EK-Wert + 19% MwSt.) kannst du ggf. in der Einkommensteuererklärung (!) als Sonderausgabe von deinen Einkünften abziehen. Ob's viel bringt, ist fraglich.

Ist also nix mit Minderung des Unternehmensgewinns. Vorsteuer und fiktiv eingenommene Umsatzsteuer neutralisieren sich.

Siehe z.B.
- https://www.deutsche-handwerks-zeitung. ... en-139990/
- https://www.haufe.de/finance/steuern-fi ... 10058.html

Man sollte niemals Sachspenden abgeben, das bringt keinen steuerlichen Vorteil, im Gegenteil. Immer nur Geld spenden. Sachspenden müssen versteuert werden.

Ja, genau so ist es. Eine Sachspende führt dazu, dass man die Sache eigentlich erst an sich selber "verkauft" und dafür Umsatzsteuer bezahlen muss. Das Geld was man dann durch den virtuellen Verkauf erhält spendet man dann persönlich und das darf man dann nicht als Betriebsausgabe sondern eben im gesonderten Bereich der privaten Ausgaben geltend machen in der Steuererklärung. (Beispiel bei Einzelunternehmer)