Hallo zusammen,
betreibe seit 2012 ein mini Gewerbe mit Kleinunternehmerregelung - Nebenberuflich.

Mache Buchhaltung und diverse Sachen selber.

Rechnungen erstelle ich mit Word und speichere mit PDF ab.
Buchhaltung mache ich mit Easy Cash&Tax - buchungsjournal wird jährlich als PDF abgespeichert sowie ganz normale Datensicherung im Programm.
Ende des Jahres erstelle ich eine Steuererklärung(Hauptberuf) eine EÜR und eine Umsatzsteueranmeldung mit WISO Steuer.

Eingangsrechnungen(Papier) werden im Ordner abgelegt und 10 Jahr aufbewahrt.
Eingangsrechungen(PDF) werden auf USB Stick sowie Festplatte gespeichert.
Ausgangsrechnungen(PDF) werden auf USB Stick sowie auf einer Festplatte abgespeichert.

Hatte bis jetzt keine Prüfung vom FA gehabt, genügt das den Anforderungen vom Finanzamt?

Im schnitt sind es ca. 300 Ausgangsrechnungen im Jahr.

Ab 01.01.2021 ist ein frewilliger Wechsel zur Regelbesteuerung geplannt aufgrund von vorzügen der Vorsteuer.

GoBD - Konforn ist es nicht wirklich ?

Beste Grüße

Nein, Rechnungen word sind veränderbar

auch wenn diese direkt nach der erstellung als PDF gespeichert werden?

Obwohl PDF könnte man auch im nachhinein Verändern.

selbst eine Sicherung auf einer Festplatte wird nicht akzeptiert

Ob das alles Sinn macht und erforderlich ist ? Man geht davon aus, dass jeder Unternehmer kriminell ist und verschweigt Regierungskriminalität in großem Ausmass

GoBD - konform ist ja kein Gesetz es ist ledeglich nur eine Empfehlung?

Du könntest die Rechnung selbst nochmal erstellen. Und auch bei einer erneuten Datensicherung oder einem Umzug auf einen neuen Stick, wird das Zugriffs-Datum wieder geändert. Eine ganz blöde Sache wenn der Prüfer irgendwann ein Wadenbeißer ist.

Aber wahrscheinlich machen es viele so.

Und im Datevforum hab’s mal ne Aussage eines RA das wenn der Prüfer die Eingangsrechnungen verwirft wegen falscher Speicherung, muss er dann auch die Ausgangsrechnungen verwerfen wenn die genauso falsch gespeichert werden. Aussuchen kann der Prüfer das nicht was ihm grad passt.

Aber, Gobdkonform wäre nur ein Ablagesystem mit festem Unveränderteren Zeitstempel egal ob online oder lokal. Wenn Du die Rechnungen versendest und online fixiert sind, dann wäre das schon die halbe Miete.

EugenK hat geschrieben: ↑20. Dez 2020 12:03 GoBD - konform ist ja kein Gesetz es ist ledeglich nur eine Empfehlung?

ich glaube, es ist eine Verordnung

Es gibt auf youtube ein Video über eine Betriebsprüfung, wo zwei Nummernkreis aus zwei Rechnungsprogrammen nicht anerkannt werden

Also ein Unternehmen hat zwei Geschäftsbereiche und schreibt dort unterschiedliche Rechnung, die in einer Fibu landen

Und das soll nicht rechtens sein ? Da fehlen einem die Worte - wir schaffen uns salbst ab

Billbee + Easy Cash Tax würde es als GoBD ausreichend?

Streng genommen hat die GoBD erstmal nix mit der Umsatzsteuer zu tun. Die GoBD sind verpflichtend für alle, die eine Bilanz machen müssen. Bei EÜR gilt die GoBD nicht (in einigen Fällen möchte die Finanzverwalung das zwar doch, aber das tut jetzt hier nix zur Sache)

Damit keine Hinzuschätzung erfolgt, müssen Rechnungen eine fortlaufende Rechnungsnummer enthalten, es können aber durchaus mehrere Rechnungskreise existieren die bspw. Über einen vorweggenommene Buchstaben unterschieden werden können (sonst hätte eine Telekom AG bspw. auch ein ziemliches Problem). Bei Lücken kann die Finanzverwaltung halt annehmen, dass man vergessen hat Rechnungen zu versteuern.

Rechnungen in Word oder Excel sind grundsätzlich problematisch da diese später ohne es nachvollziehen zu können verändert werden können. Meine persönliche Meinung ist aber, dass ein sofortiger Ausdruck in ein PDF dies heilt. Dazu sollten auch eine kleine Verfahrensdokumentation erstellt werden der diesen Prozess festlegt und beschreibt.

stbdigital hat geschrieben: ↑20. Dez 2020 21:08 Streng genommen hat die GoBD erstmal nix mit der Umsatzsteuer zu tun. Die GoBD sind verpflichtend für alle, die eine Bilanz machen müssen. Bei EÜR gilt die GoBD nicht (in einigen Fällen möchte die Finanzverwalung das zwar doch, aber das tut jetzt hier nix zur Sache)

Damit keine Hinzuschätzung erfolgt, müssen Rechnungen eine fortlaufende Rechnungsnummer enthalten, es können aber durchaus mehrere Rechnungskreise existieren die bspw. Über einen vorweggenommene Buchstaben unterschieden werden können (sonst hätte eine Telekom AG bspw. auch ein ziemliches Problem). Bei Lücken kann die Finanzverwaltung halt annehmen, dass man vergessen hat Rechnungen zu versteuern.

Rechnungen in Word oder Excel sind grundsätzlich problematisch da diese später ohne es nachvollziehen zu können verändert werden können. Meine persönliche Meinung ist aber, dass ein sofortiger Ausdruck in ein PDF dies heilt. Dazu sollten auch eine kleine Verfahrensdokumentation erstellt werden der diesen Prozess festlegt und beschreibt.

Ist GOBD eine Veordnung und kein Gesetz und damit eher eine "Wunschliste" des FA ?

Das Steuerprüfer vom Recht keine Ahnung haben würde mich nicht wundern

Das mit den 2 Nummernkreisen hab ich so verstanden

Video link dazu:

gut dran ist, wer den kurzen Draht zu Herrn Scholz hat:

Zur Frage bezüglich der Rechnungsnummernkreise, hier ein Auszug aus der Haufe Datenbank:

2.1.3 Fortlaufende Nummer (Rechnungsnummer)

Hierdurch soll sichergestellt werden, dass die erstellte Rechnung einmalig ist. Bei der Erstellung der Rechnungsnummer können verwendet werden:
eine oder mehrere Zahlen- oder Buchstabenreihen oder eine Kombination von Ziffern mit Buchstaben,
mehrere separate Nummernkreise, in denen eine Rechnungsnummer jeweils einmalig ver­geben wird,
Nummernkreise für zeitlich, geografisch oder organisatorisch abgegrenzte Bereiche, z. B. für Zeiträume (Monate, Wochen, Tage), verschiedene Filialen, Betriebsstätten einschließlich Organgesellschaften oder Bestandsobjekte.

Die GoBD ist definitiv kein Wunschkonzert, das HGB regelt erst einmal das eine Buchführung ordnungsgemäß sein muss. Die GoBD erklärt etwas detaillierter wann das nicht der Fall ist, bzw. was erwartet wird. Das ist jetzt nicht ganz steuerberaterlike erklärt, geht aber im Wohnzimmer vor dem Fernseher nicht besser.

Die GoBD wurde durch ein Schreiben des Bumdesministeriums der Finanzen noch einmal in 11/2019 neu gefaßt, an dieses Schreiben ist die Finanzverwaltung bzw. Finanzämter gebunden.

@ StbDigital ... danke, aus dem Wohnzimmer absolut ausreichend

stbdigital hat geschrieben: ↑20. Dez 2020 21:08 Rechnungen in Word oder Excel sind grundsätzlich problematisch da diese später ohne es nachvollziehen zu können verändert werden können. Meine persönliche Meinung ist aber, dass ein sofortiger Ausdruck in ein PDF dies heilt. Dazu sollten auch eine kleine Verfahrensdokumentation erstellt werden der diesen Prozess festlegt und beschreibt.

Vielen lieben Dank für Ihre Antwort.

Erstelle meine Ausgangsrechnungen mit Word danach ein soforttiger Ausdruck in ein PDF. Unter Eigenschaften sieht man ja wann die Datei erstellt wurde und wann diese geändert wurde.

Eine fortlaufende Nummer haben meine Rechnungen auch.
Seit der Gründung des mini Gewerbe - die Rechnung Nr. 1 - weiter fortlaufend.

Welchen Tipp könnten Sie mir auf den Weg geben?
- Komplettlösung für Multichannel-Händler mit Rechnungserstellung
- eine Rechnungssoftware anzuschaffen

Müssen Eingangsrechnungen Fortlaufend Nummeriert werden?
Buche zur Zeit Eingangsrechnungen mit Fremdbelegnummern also Lieferantenbelegnummern.

Da Sie tatsächlich nur sehr wenig Ausgangsrechnungen haben und es glaube ich nicht drin stand wie Sie Ihre Ware verkaufen (eigener Shop oder nur Amazon FBA, oder Kombi mit EBay... etc.), Sie sprechen aber von Multichannel, also denke ich mal auf jeden Falle mehrere Plattformen. Im kleinen Umfang haben viele Händler einen Shopify mit einem Bilbee für die Rechnungen zu erstellen und binden Shopifypayments mit ein und bilden damit alles ab.

Ich stelle mir bei Ihnen aber die Frage warum Sie freiwillig auf den Kleinunternehmer verzichten, das macht eigentlich nur gaaaaaanz selten einen Sinn und die Begründung ist m.E. nicht schlüssig da Ihre Verkaufspreise ja doch höher sein werden als Ihr EK inkl. Kosten und somit der Verzicht immer nachteilig sein dürfte. Es sei denn natürlich Sie verkaufen hauptsächlich an Firmen und nicht Endkunden, dann hätten Sie auf jeden Fall recht.

Hatte die Frage noch übersehen bezüglich der Eingangsrechnungen. Diese müssen nicht fortlaufend nummeriert werden, das macht man in großen Fibus da man die Ablage dann aufsteigend nach Nummer vornimmt und man diesen dann über die Fibu besser wieder findet. Ich nehme mal an der Beleg liegt bei Ihnen hinter dem Kontoauszug, dass wäre vollkommen ok.

Fiskus interessiert bei Eingangsrechnungen, zumindest bei uns, ob nach Datum oder Alphabet oder nummeriert sortiert.

Wir buchen nach Lieferantenrechnungsnummern, hämmern aber einen Standard Buchungsstempel drauf mit der Buchungsnummer. Die ist durchlaufend. Und dann in die Box zu den anderen.