Hallo zusammen,

ich brauche dringend ein größeres Fahrzeug. Habe jetzt ein Außenlager und fahre beinahe täglich Ware hin und her. Mein Kleinwagen kann das nicht mehr. Habe meist auch noch Kinder im Auto, da kann ich nicht mal eben die Rückbank umlegen.

Nun ist es so, daß das Außenlager nur 5km von uns entfernt ist. Kilometertechnisch lohnt sich das also nicht. Ich erledige die Lager-Geschichte immer auf anderen Wegen des Alltags. Alles andere macht logistisch keinen Sinn und wäre auch praktisch nicht leistbar.

Wenn ich mir jetzt einen Firmenwagen kaufe, hab ich also locker 95% Privatnutzung. Mir scheint, das kann man vergessen oder?

Der Upgrade des Fahrzeugs ist aber nur wegen dem Shop nötig. Privat würde ich meinen kleinen Daihatsu behalten. Deswegen fänd ich es schon auch fair, wenn ich das irgendwie über den Laden abrechnen könnte. Fahrtenbuch will ich nicht, das verschussele ich sowieso, und da ich die Lagerwege in meinem Alltagskram integriere, wird das auch schwierig.

Tipps?

Lieben Gruß,
Steff

Geht wohl nur als Privatwagen über Kilometer Abrechnung oder du kaufst dir ein Fahrzeug, welches als LKW zugelassen ist

Kauf dir so nenn Dacia oder so neu für 7-8k und nutz es nur für diese Fahrten. Machen wir seit 2 Jahren auch so mi einem Fahrzeug, was nur zwischen 2 Standorten pendelt. Es hat mittlerweile fast 2.000km .

Und wie soll das unter den genannten Voraussetzungen funktionieren? Bei uns sind die einzigen geschäftlichen Fahrten auch nur die zum Briefkasten und in aller Regel passiert das in Verbindung mit einer privat veranlassten Fahrt.

Steuerberater sagt 10% reichen und ich habe noch mal nachgerechnet... das kriege ich hin!

Dann kann ich 1% Regel machen und soll mal 3 Monate exemplarisch selektiv Fahrtenbuch führen über die geschäftlichen Wege und dann ist gut!

Für die 1%-Regel muss der betriebliche Anteil mindestens 50% betragen.

Bei einer betrieblichen Nutzung des Autos bis zu 10 % handelt es sich nicht um einen Firmenwagen. Der Wagen zählt zum Privatvermögen und die damit im Zusammenhang stehenden Kosten sind privat zu bestreiten. Im Falle einer betrieblichen Nutzung zwischen 10 und 50 % haben Unternehmer die Wahl, ob sie den Dienstwagen als privates oder betriebliches Vermögen definieren.

Wenn du also wirklich im Bereich der 10% herumlungerst kommst Du um eine (dauerhafte) Fahrtenbuch Geschichte nicht herum. Das FA wird dir sonst immer eine Nutzung unter 10% unterstellen.

Steff hat geschrieben:...soll mal 3 Monate exemplarisch selektiv Fahrtenbuch führen über die geschäftlichen Wege und dann ist gut!

Selektiv? Halbschwanger gibbet es nicht. Das Fahrtenbuch muss lückenlos sein.

Thema finde ich sehr Interessant und wollte das auch mal mit einem Steuerberater durchgehen.

Wenn ich Pakete täglich mit einem Fahrzeug transportiere zur Poststelle, dies aber gleichzeitig auch mein Arbeitsweg (Umweg ca. 2km) ist.
Dann werde keine Möglichkeit haben diesen Weg als gewerbliche Nutzung aufzuführen?

Ansonsten wären es bei mir auch nur ca. 5% gewerbliche Nutzung und wegen dem Gewerbe brauche ich nun auch ein größeres Auto. Ist dem Finanzamt aber vermutlich relativ egal...

Doch. Halbschwanger geht hier. Wenn man über einen exemplarischen Zeitraum von 3 Monaten nachweisen kann, dass der betriebliche Anteil über 50% liegt , kann man die 1% Regel anwenden.

Wuehler hat geschrieben:Wenn ich Pakete täglich mit einem Fahrzeug transportiere zur Poststelle, dies aber gleichzeitig auch mein Arbeitsweg (Umweg ca. 2km) ist.
Dann werde keine Möglichkeit haben diesen Weg als gewerbliche Nutzung aufzuführen?

Einfach für die gesamte Strecke zur Post hin und wieder zurück 30 Cent je km ansetzen ...

@ralf: genau so.

Hab das Thema gerade heute wieder durch.
Bei so hohem Privatanteil mach ein Firmenwagen selten Sinn.
Die 30Cent-Regel kommt da wesentlich einfacher und günstiger, außer man muss mit aller Gewalt irgendwie Kosten produzieren...

... ich brauch einfach DRINGEND ein größeres Fahrzeug. Und zwar wegen dem Shop - nicht privat. Muß täglich Sachen zum Außenlager fahren, mein kleiner Daihatsu packt das einfach nicht mehr. Da fahre ich oft mehrfach!

Die StB meinte, ich soll 3 Monate lang alle Geschäftswege protokollieren im Fahrtenbuch, das reicht - wenn ich dann gemütlich über den 10% bin, ist alles grün. Sie meinte, 50% sind nicht nötig.

Ich empfehle Deinem Steuerberater dringend eine Nachschulung:

"Bitte beachten Sie
Die Ein-Prozent-Regelung ist auf Fahrzeuge des notwendigen Betriebsvermögens beschränkt. Das bedeutet, dass sie nur noch für diejenigen Fahrzeuge anwendbar ist , die zu mehr als 50 Prozent betrieblich genutzt werden. Bei einem Nutzungsanteil von weniger als 50 Prozent beachten Sie bitte die Ausführungen unter „3. PKW im Betriebsvermögen und Fahrtenbuch”."

https://www.rhein-neckar.ihk24.de/recht ... ode/938822

Ich fass es nicht.
Die behauptet nun, sie hätte es mir anders erklärt (so wie im Link) ... war extra zu zweit bei ihr und meine Begleitung hat ihre Erklärung auch so verstanden wie ich.
Da bahnt sich wohl ein Wechsel an.

jetzt mal ganz blöd gefragt; lohnt es sich den ganzen Aufwand zu betreiben für 5/10% Abschreibung statt per Kilometer abzurechnen? Nach dem Motto: jeden Tag ins Lager und zurück, und zur Post und zurück x280 Tage - oder so musst wahrscheinlich 2x am Tag ins Lager und zurück
wären nur 5min. Aufwand...

Da die weltbeste Steuerberaterin mir nichts davon gesagt hat, daß das möglich ist, vielleicht nicht.
Mein Hauptproblem liegt aber auch eher in der Anschaffung gerade.

Diese Kilometer Abrechnung...
Fahrten im Fahrtenbuch protokollieren? Und dann monatlich die Summe an den StB geben?
Oder wie macht man das.

Hast du bisher noch nie geschäftlich veranlasste Fahrten abgerechnet?

Ich wusste bisher nicht, daß das möglich ist...