Wohin geht die Reise?

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Vio
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Re: Wohin geht die Reise?

Entschuldigt das Beispiel :-} , aber es ist fast schon genial zum Thema "Spin durch Überschriften": Meghan Markles Bruder rät Prinz Harry von Hochzeit ab
Man könnte den Eindruck gewinnen, Meghan Markles Bruder wäre ein seriöser Psychologe, der inhaltlich was zu sagen hat und nicht das offenbar abhängigmachende Substanzen kosumierende Wrack, welches jüngst polizeilich auffiel, weil es seiner Freundin im Suff eine geladene Pistole an den Kopf gehalten hat.

Bei n-tv frage ich mich ohnehin sehr oft, warum die ausgerechnet immer den Praktikanten mit ner 5 in Deutsch die Texte im Laufband basteln lassen. :gruebel:
Oder anders gesagt: Wollen sie nicht oder können sie nicht? Das liegt gefühlt sehr oft nah beieinander.

Edit: Nutreon kam jetzt dazwischen, ich schicke meins erstmal ab.


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roman
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Re: Wohin geht die Reise?

euromann hat geschrieben:Ich kämpfe dafür, dass dieses Land noch 5-10 Jahre durchhält, bis ich auswandern kann. Retten kann man das nicht mehr. Insbesondere wenn der wirtschaftliche Abschwung kommt, kann es ganz schnell hässlich werden.
Hast Du schon ein Ziel für Deine Auswanderung?
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Re: Wohin geht die Reise?

Ich habe die "Zeitungskrise" selbst miterlebt.
Eigentlich gab es gar keine Zeitungskrise, die meisten Printmedien hatten es verpennt nach online-Erlösmodellen zu suchen, sondern dachten, sie könnten für ihren Printkrempel online Geld verlangen.
Das war sie im Groben, die Zeitungskrise.

Das führte aber dazu, dass mitunter bis an die Knochen gespart wurde. Das gepaart mit der technischen Entwicklung, die viel Arbeit auch einfacher machte, führte zu massivem Stellenabbau.
Mittlerweile wird eben produziert, dass die Tasten glühen, für echte Recherche ist oftmals schlichtweg keine Zeit vorgesehen.

Bestes Beispiel ist der oben verlinkte Spiegel-Artikel: Da wurde schlichtweg die Pressemeldung der Polizei mit vielen "angeblichs" umgetippt. Nichts dazuerfunden, nichts weggelassen, die Quelle wurde verlinkt. Fertig. Das ist sauber, schnell - und billig.

Wie die Welt an ihre Infos kam - sie sagt es nicht. Eventuell hat sie recherchiert? In der Pressemeldung der Polizei stand das nicht drin. Man kann vermuten, dass sie jemanden vor Ort oder sonst eine Quelle hatten (?)

Schwierig wird es halt, wenn offen gemutmaßt wird - noch schlimmer, wenn frei erfunden wird. Beides betreibt seit dem Weggang einer Co-Chefin auch ein großes Blatt recht auffällig.

Dafür gibt es in diesem Verlag seit der Zeitungskrise kein Gebäck mehr an den Schreibtisch aetsch (wenn ich mich jetzt nicht im Verlag vertue :-))

Wie schon gesagt, jedes Medium sucht sich eben seine Zielgruppen, meistens mit dem Ziel Absatz zu erzeugen. Ich denke dass in der Entwicklung viele Journalisten eigentlich auch keine journalistische Verantwortung mehr sehen, sondern nur noch Auflage/Quote und das billig und schnell.
Das muss man bei der Lektüre halt irgendwie in sein Gefüge einsortieren.

Ich habe mittlerweile das Gefühl, dass es viele Politiker ganz ähnlich sehen. Sagen, was gerne gehört wird, weil es Quote macht, fertig. Ich frage mich bei den Äußerungen nach der Eskalation zur "Kapitulation des Rechtsstaates", was denn die Politiker an der Stelle der Polizisten gemacht hätten? In die Menge geballert bis Ruhe ist?

PS: Das Reiseziel würde mich auch interessieren.
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daytrader
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Re: Wohin geht die Reise?

Passt ein bisschen zum Thema wohin die Reise geht. Beliebtester Vorname 2017 in Bremen für männliche Neugeborene war Mohamed.
euromann
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Re: Wohin geht die Reise?

Technokrat hat geschrieben: PS: Das Reiseziel würde mich auch interessieren.
mit dem
Bild

irgendwo, wo es ruhig ist
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Re: Wohin geht die Reise?

Komme mit :-)

Dann ist´s aber nimmer ruhig :-)
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Vio
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Re: Wohin geht die Reise?

daytrader hat geschrieben:Passt ein bisschen zum Thema wohin die Reise geht. Beliebtester Vorname 2017 in Bremen für männliche Neugeborene war Mohamed.
Ich hab echt nichts gegen Dich persönlich, ich war nur neugierig und hab Tante Gockel bemüht:

Code: Alles auswählen

83 Neugeborene hießen im vergangenen Jahr mit Erst- oder Folgenamen Mohamed. Bei 5317 in Bremen geborenen Jungen entspricht das einem Anteil von 1,56 Prozent.
(...)
Aber wie kommt es, dass Mohamed gerade in Bremen unter den beliebtesten Vornamen liegt, jedoch in keinem anderen Bundesland? „Wir vermuten, dass das mit der Zuwanderung zu tun hat. In den Großstädten gab es eine größere Zuwanderung als im ländlichen Raum“, erklärt Frauke Rüdebusch, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der GfdS. Bremen werde zudem als Stadtstaat ausgewertet, während andere Großstädte mit in die Bilanz des jeweiligen Bundeslandes einfließen würden, so Rüdebusch.
Quelle: https://www.weser-kurier.de/bremen/brem ... 26405.html

@ Technokrat
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Re: Wohin geht die Reise?

Teil davon - ich war dafür da, das Redaktionelle optisch schön zu verpacken.
Mit zunehmendem Frust.
Quasi das Ende der goldenen Jahre der Verlage miterlebt.
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Vio
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Re: Wohin geht die Reise?

Ah, Danke. Ich war nur noch mehr neugierig. :D

Das, was Du eins vorher geschildert hast, entspricht so ziemlich dem Kenntnisstand oder meiner Einschätzung, den/die ich so über die letzten Jahre aus verschiedenen Quellen aufgeschnappt habe. Inklusive dem von mir sehr geschätztzen Peter Scholl-Latour, der es in Bezug auf´s Fernsehen ja bis zuletzt beklagt hat, wie sich die Verhältnisse, insbesondere die Recherchetiefe, in den letzten Jahren verändert hatte. Inklusive meiner eigenen Sichtweise, weil ich aufgrund meines Alters ein bisserl früher und heute vergleichen kann.

Was den redaktionellen Teil angeht, glaube ich nämlich, dass es eher so eine Art Haltung gibt, die transportiert wird. So, wie man selbst als neuer in einer Firma auch merkt, welcher "Geist" dort herrscht, was opportun ist, wie miteinander umgegangen wird, ob und wie man Kritik äußern kann, was man besser nicht tut oder sagt.
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Re: Wohin geht die Reise?

Das ist natürlich eine subjektive Erfahrung von mir da oben. Es kann auch sein, dass es anderen - vor allem jüngeren - ganz anders damit geht.

Ich hatte allerdings immer den Eindruck, dass man insgesamt eher froh war, wenn jemand frische Ideen hatte - weil man sich schon ein wenig in der ewig eigenen Suppe köchelt, was ja auch Bequemlichkeit ist.

Die Entwicklung zu weniger Recherchetiefe kam imho durch einerseits wirtschaftlichen Druck, andererseits aber auch durch die Zielgruppen: es wurde zunehmend weniger Tiefe erwartet - oder gar gewünscht. Vielleicht hat sich durch das Informationsangebot das Interesse verbreitert, ist aber gleichzeitig in der Tiefe abgeflacht. Vielleicht auch deswegen, weil wir es in der Tiefe schlicht nicht mehr brauchen müssen, weil sich die Technik um uns herum rasant entwickelt hat.

Warum soll ich wissen, wie ein Motor funktioniert - ich erwarte, dass das Auto fährt und das tut es, ebenso wie der Computer funktioniert, ich mir nichts mehr merken muss, weil das eine KI für mich übernimmt.

Loriot hatte einmal gesagt, dass neue Sachen von ihm im Fernsehen nicht mehr funktionieren würden, weil das Fernsehen viel zu schnell geworden sei. Es ist einfach eine Entwicklung und das ist ja auch ok.

Meine Argumentation ist ja eigentlich auch die oberfaulste, dass man sich nach den Wissenschaftlern richtet, dann braucht man sich selbst nämlich nicht damit zu befassen. Wobei ich rechtfertigend davon ausgehe, dass der Wissenschaftler einfach mehr Zeit und Kompetenz dafür hat, als ich oder sonst jemand, der seine Brötchen nicht als Wissenschaftler verdient.

Ich habe die Tage bei beiden Reconquista mitgelesen, also halt das, was man lesen kann. Ich werde bei keinem von beiden mitmachen. Im Grunde reiben sich die Leute in den sozialen Kanälen gegenseitig auf Bundesebene oder gar internationaler Ebene auf - auf der sie eigentlich gar nichts verloren haben.
Sie können dort eigentlich nur marginal Ziele erreichen - und wenn nur in großen Massen. Ich denke schon, dass das Glücksgefühle geben kann, aber persönliche eigene Erfolge sehen eigentlich anders aus.
Ich denke ein zu starkes Engagement in solchen von der eigenen Position eigentlich losgelösten Streitereien kann langfristig entweder zu Resignation oder Unglücklichkeit im eigenen Leben führen.

Sinnvoller wäre es, dort etwas zu unternehmen, wo man direkt etwas bewirken kann - auch wenn es nur wenige sehen - nämlich im eigenen Umfeld. Fände ich besser für die Leute, auch wenn ich da selbst kein leuchtendes Vorbild bin.

Was ich denke auf jeden Fall sinnvoll ist, dass man versucht, Nachrichten bewusster zu konsumieren. Nicht ständig. Eben in Zeitfenstern. Ich glaube das könnte viele Leute ziemlich entlasten. Ich werde das selbst auch versuchen etwas bewusster zu machen. Denn zeitweise liest man schon unbewusst nebenher irgendeinen Murks mit, wer jetzt wem Geld gezahlt hat und warum und wo gepimpert wurde, dabei interessiert mich das eigentlich gar nicht - und mein Leben beeinflussen wird es schon überhaupt nicht.

So halt, wie es auf Bierflaschen hinten drauf steht: Bewusst genießen. Bewusst lesen / social media genießen. :-)

Im Übrigen bin ich mir fast sicher, damals gegen Ende der Kohl-Ääääääraaaa: Hätte es da schon die entsprechenden technischen Möglichkeiten gegeben, wäre das wahrscheinlich schon da passiert, das sich die Leute über Themen zerfetzen, mit denen sie selbst in ihrem Leben eigentlich höchstens ganz am Rande zu tun haben. Vielleicht würden die Streitereien weniger werden, wenn es nicht mehr so endlose Kanzlerschaften geben würde.

Naja, ich bin kein Pfarrer, auch wenn das fast schon ein Wort zum Sonntag war :-).
Das ist nur meine persönliche Meinung, die sich auch ändern kann.

Nur noch ein kleines Schmankerl: Wir fanden die Entwicklung in der "Zeitungskrise" natürlich sehr schlecht, weil wir aus einer sehr bequemen Situation heraus kamen - die für mich nur recht kurz gedauert hatte :-). Es wurde eben unbequemer. Für jüngere Leute kann sich das Umfeld natürlich ganz anders darstellen.
Aber als es so richtig hip war "Hauptsache was mit Medien" zu machen, war die Zeit hoher Einstiegsgehälter eigentlich schon lange vorbei. Das wussten die nur nicht ;-)
BOM
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Re: Wohin geht die Reise?

Schon beantwortet.
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Re: Wohin geht die Reise?

Neu ist es nicht, aber wohl ein wenig weiterentwickelt, Google Duplex:

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/goog ... 06938.html

Die Modelierung der Stimme, also Fehler einzubauen, um es echter wirken zu lassen erinnerte mich an 3D-Renderings, bei denen es die Kunst ist, ebenfalls Fehler, Staub, Kratzer etc einzubauen, damit es echt wirkt.

Was Lyrebird bereits längere Zeit macht (ist in dem Artikel auch verlinkt) finde ich sehr spannend. Ebenso die Frage, wie damit umgegangen wird.

Theoretisch kann man dann mit sich selbst telefonieren und schauen, was man so sagt :-y
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Vio
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Re: Wohin geht die Reise?

Ich wollte Dir nochmal für Deinen Erfahrungsbericht auf meine Rückfrage danken, ist immer sehr interessant, wenn jemand aus dem Nähkästchen plaudern kann.

Das mit dem frischen Wind, so wie Du es schreibst, klingt nachvollziehbar. Ich meinte mit Zeitgeist oder Haltung eher so Dinge, wie wenn z.B. jemand neu bei der TAZ anfinge und sich auf die Fahnen geschrieben hätte, dort das Binnen-I abzuschaffen oder sowas. Begeisterung! :wink:
euromann
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Re: Wohin geht die Reise?

Das haben wohl viele mitbekommen, oder?

https://www.rtl.de/cms/magdeburger-hetz ... 63194.html

Nazi Ossi beleidigt arme Nochnichtsolangehierseiende auf rassistische Weise und hetzt dann seine Kampfhunde auf sie

Und hier das Video, weniger gekürzt und mit mehr Ton

" onclick="window.open(this.href);return false;

Leider konnte ich das Video bisher nicht auf anderen Kanälen finden, also musste ich auf die Volksfront von Judäa Volksbewegung Thügida zurückgreifen

da sieht das nicht mehr so glasklar aus, wer hier wen attackiert hat.

Gibt darüber übrigens auch einen Nachtrag vom MDR

https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/magde ... d-100.html

Alle MSM haben aber die Message bereits über den Äther gebracht: die Gefahr kommt von rechts.
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Re: Wohin geht die Reise?

Das ist wieder ein Streit um die Deutungshoheit, der nicht gewonnen werden kann, weil keiner dabei war.

Das "Beweis-Video" fängt mehr oder weniger damit an, dass jemand brüllt "Ich ruf die Polizei, Du *****sohn" und jemand blutet. Dabei ist die Vorgeschichte doch viel spannender. Bei einem Mord weiß man auch das Ergebnis: einer ist tot.

Ich finde, wenn Erwachsene schreien, bluten, schimpfen und Kinder dabei weinen, haben alle Erwachsenen verloren, egal woher sie kommen!

Ich persönlich habe die Meldungen dazu übrigens nur am Rande mitbekommen und nicht gelesen, weil eigentlich klar ist, dass darin nur eine eigene Sicht ausgelegt wird, genauso wie es irgendwelche christliche Volksfronten mit ihren Osterhasen tun, oder wie es langhaarige grün-links-verstrahlte Gutmenschen mit ihren Stricksocken tun. So richtig?

@Vio

Ich war zum Glück in einer "unpolitischen" Redaktion. Da ging es eher um wirtschaftliche Interessen (u.a. von mir :-)) Wie es bei einer Tageszeitung läuft, die ihre Zielgruppe irgendwo in der politischen Landschaft hat, kann ich mir zwar vorstellen, habe ich aber zum Glück nicht erfahren. Aber da einer aus dem Umfeld von irgendwelchen Volksfronten jetzt nicht direkt bei der TAZ anfangen wird, wird die Diskussion um die Auslegungssache nicht sehr groß sein. Es sei denn, jemand bekommt in dem Gefüge zu viel "Macht", wie es die große Zeitung derzeit vormacht. Das ist vorrangig ein Problem des Verlags, der aber entweder die gleiche Stoßrichtung verfolgt, oder zu sehr auf die Auflage schielt - was ich vermute.
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Re: Wohin geht die Reise?

Zum Thema redaktioneller Aufwand und die damit verbundene Recherche. Ich kenne das ganz gut aus der Gaming Branche, hat man früher noch tiefe test gemacht bleiben heute vielleicht nur 2 std für ein Spiel, eventuell auch mal gar keine und man "kopiert" nur die Bewertung einer Webpage - auch für den Printbereich. Manche Spiele die man testen wollen würde lässt man aus, da diese keine Auflage generieren. Auch ist eine redaktionelle Aufwertung oftmals gar nicht vom Kunden gewünscht. Ein Beispiel sind dabei Große Spieletitel, man muss hier seine Käuferschaft betrachten und überlegen wie diese das Spiel finden werden, denn wenn die das Spiel ganz toll finden, du es aber objektiv zerreißen kannst, dann wirst du das eben nicht tun um die geringerwerdenende Anzahl an Leser nicht zu verprellen. Du fängst also an ihnen nach dem Mund zu reden. Das schlimme daran ist, dieses Kundenverhalten ist mir auch schon bei mir selbst aufgefallen. Ein Schreiberling schrieb einen Zerriss auf ein Spiel das ich liebte und zack war in meinem kopf "Was ne Scheiß Zeitung, die können das scheinbar nciht vernünftig Bewerten." Ähnliche Anwandlungen dürfte es bei jedem Printmedium geben.
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Re: Wohin geht die Reise?

@ Euromann

Ich lese hin und wieder auch die Artikel der Welt. Die Anhörung vom Facebook-Chef muss genauso gelaufen sein, wie ganz oben im Spaß-Youtube-Video verlinkt - nur jetzt fast ganz ohne Text von Zuckerberg.
Dass das eine klägliche Vorstellung war, darum muss man sich glaube ich nicht streiten.

Sprache und Wortwahl kann sehr stark beeinflussen. Das wird auch aktiv benutzt. Auf allen Seiten. Da gibt es denke ich auch keinen Streit darüber.

Dinge wie "Schon wieder ein Flüchtling", "Flüchtlinge sind Mörder", "unser christliches Abendland wird untergehen" sind leicht zu erkennen.

Komischerweise häufen sich die Kirchenaustritte wegen steuerlichen Gründen und bibelfest ist eigentlich auch keiner - man wundert sich eher warum in Hotels Bibeln ausliegen. Mich würde mal die Klaurate beim sonstigen Inventar gegenüber der Bibeln interessieren :-D

Ein kleiner sprachlicher Kniff ist mir halt gerade bei der Welt aufgefallen:
https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... schen.html

Da steht der Satz:
"Wie schon in Washington war auffällig, wie gut Zuckerberg vorbereitet war, vermutlich stundenlang trainiert von teuren PR-Profis, die wirklich ihr Geld wert sind."

Erstmal wird vermutet und dann durch die folgende unabhängige Tatsache zur Wirklichkeit gemacht. Der Leser hat jetzt das Bild im Kopf, dass Zuckerberg teure PR-Profis bemüht. Dadurch werden Fakten geschaffen. Das ist unsauberer Journalismus. Hat Zuckerberg teure PR-Profis bemüht? Das weiß keiner.

Es sind Feinheiten, die man gerne überliest, die aber Stimmung machen. Sowohl links, als auch rechts.
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Re: Wohin geht die Reise?

https://www.washingtonpost.com/news/inn ... 4c363c8602

Koch muss in ein paar Jahren auch keiner mehr werden. :kaffeesmily

Also muss ich meinen Kindern (wenn ich mal welche habe), unbedingt die Kunst des kochens und grillens weitergeben und noch so einiges mehr. Damit zumindest sie bei einem Blackout überleben. beiss :konfuzius:
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Re: Wohin geht die Reise?

Grillen vielleicht eher - ist ja quasi eine Grenzerfahrung "oh nein, verbrannt" ;-)
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Nico-2012
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Re: Wohin geht die Reise?

Dann musst du mit indirekter Hitze grillen.

Oh man krieg gerade hunger...
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