Ich habe eine noch recht junge Marke bei Amazon registriert. Spaßeshalber habe ich gerade meinen eigenen Markennamen in die Amazon-Suchmaske eingegeben. So wie es sein soll, kommen meine beiden Produkte ganz oben.

Was mir weniger gut schmeckt: Offenbar hat sich ein Konkurrent (andere Marke, anderer Markennamen) über Schlagworte an meine Marke "drangehängt". Denn es erscheint ein solches Konkurrenzprodukt als Suchergebnis Nummer drei.

Das ist in etwa so wie wenn ich in die Suchmaske nur "Samsung" eingebe, aber es kommt auf Seite 1 der Suchergebnisse schon ein HTC-Handy.

Ich vermute, dass hier einer ganz gezielt Trittbrettfahrer ist. Habe ich eine Möglichkeit meinen Verdacht eindeutig (= technisch) zu erhärten? Eventuell hat der Konkurrent einfach meinen Markennamen als Keyword verwendet.

Gibt es noch eine andere Erklärung wie es dazu kommen könnte, dass das Konkurrenzprodukt auftaucht, wenn man nach meinem Markennamen sucht? Kann es zB sein, dass Amazon hier einfach mal ein Produkt aus der gleichen Kategorie listet um mehr Umsatz zu generieren indem dem Suchenden ähnliche Produkte angezeigt werden?

Ich glaube, dass macht Amazon von ganz alleine. Da werden ähnliche Produkte anderer Marken automatisch mit angezeigt, auch wenn dein Suchbegriff schon sehr präzise war. Da gab es doch erst eine Marke die dagegen gerichtlich vorgegangen und gescheitert ist: https://www.br.de/nachrichten/mittelfra ... n-100.html

Sehr schön auch, wenn man nach "Apple TV" und "Chromecast" sucht und dann nur den "Fire TV Stick" von Amazon angezeigt bekommt.

Es muss leider nicht sein, dass das der Wettbewerber macht, sondern Amazon macht dieses oftmals selbst. Amazon hatte mir bestätigt, dass mein Markenname als Suchbegriff nicht verwendet wurde bei dem gegnerischen Artikel, sondern dieses durch den Amazon Algo selbständig passierte.

Templer hat geschrieben:Ich glaube, dass macht Amazon von ganz alleine. Da werden ähnliche Produkte anderer Marken automatisch mit angezeigt, auch wenn dein Suchbegriff schon sehr präzise war. Da gab es doch erst eine Marke die dagegen gerichtlich vorgegangen und gescheitert ist: https://www.br.de/nachrichten/mittelfra ... n-100.html

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Danke für den Hinweis auf den Ortlieb-Fall! Kannte ich nicht. Hier ein Link, falls es jmd interessiert: https://www.wbs-law.de/markenrecht/olg- ... ung-68144/

Ein wenig merkwürdig bleibt die Sache für mich aber. Warum wird nur ausgerechnet dieses eine Konkurrenzprodukt angezeigt? Man müsste eigentlich erwarten können, dass dann noch mehr Artikel von weiteren Konkurrenten angezeigt werden. Um beim Samsung-Beispiel zu bleiben: man müsste dann erwarten, dass neben HTC noch Huawei, LG und andere Konkurrenten erscheinen. Entweder ist der Algorithmus nicht besonders ausgereift oder meine Verschwörungstheorie greift doch...

eluno hat geschrieben:Es muss leider nicht sein, dass das der Wettbewerber macht, sondern Amazon macht dieses oftmals selbst. Amazon hatte mir bestätigt, dass mein Markenname als Suchbegriff nicht verwendet wurde bei dem gegnerischen Artikel, sondern dieses durch den Amazon Algo selbständig passierte.

Interessant. Ich hätte nicht gedacht, dass Amazon so einer Anfrage nachgehen würde.

Ich hatte bislang noch keine solche Anfrage gestartet da ich vermeiden wollte, dass Amazon den Konkurrenten maßregelt (und so "vorwarnt").

Da kommen schon noch mehr Produkte, der Amazon Algorithmus lernt ja. Je mehr sich die Kunden durch die Gegend klicken, desto mehr Konkurrenzprodukte werden angezeigt, und du bei den Produkten deiner Konkurrenz. Ich bin da immer ganz froh drüber. Wenn man ein gutes Produkt hat, erhöht das merklich den Absatz, sobald man mit der Konkurrenz verknüpft ist.

Kann es sein, dass Du oft nach Deiner eigenen Marke oder einem speziellen Keywort gesucht hast, und dann Dein Produkt und das Wettbewerbsprodukt angeschaut hast? So kann das nämlich auch zustande kommen. Als Beispiel: Ich schaue mir immer die Produkte von meinem Haupt-Wettbwerber an, und wenn man nun bei der Suche seinen Namen eingibt, dann erscheint auch ein Produkt von mir. Der Algo erkennt, okay, wenn ich "XY" eingebe und der Kunde dann "YZ" anschaut, dass dieses dann relevant sein kann.

invsiblehand hat geschrieben: Interessant. Ich hätte nicht gedacht, dass Amazon so einer Anfrage nachgehen würde.

Doch sicherlich. Bisher habe ich immer Auskunft erhalten, weil das ja auch schnell ein rechtliches Problem werden kann. Anfrage an den Verkäuferservice stellen mit der Bitte zu kontrollieren, ob bei der Asin XXX vom Wettbewerb der geschützte Markenname YYY in den Keywords hinterlegt ist. Und dann bekommst du in der Regel eine Positive oder Negative Antwort. Bei Positiv hatte ich es immer meinem Anwalt weitergegeben, der hatte es dann geklärt.

Danke euch für die sehr nützlichen Anworten. Es wäre schön, wenn es wirklich kein Freerider wäre.

Ich habe nun eine Anfrage gestellt und werde auch hier posten, was heraus kam.

In der Tat hatte ich mir dieses Konkurrenzprodukt in der Vergangenheit angesehen. Aber ob das "oft" war kann ich nicht sagen, zumal das alles sehr subjektiv ist.

Bei mir ist es im Vergleich zu anderen Sellern eventuell ein Spezialfall, da meine Marke kaum gesucht wird. Dafür ist die definitiv zu frisch. Und es gibt erst zwei Produkte unter dem Markennamen, sodass die Suchergebnisse von vornherein begrenzt sind. Da springt es ins Auge, wenn auf einmal der Konkurrent erscheint.

eluno hat geschrieben: Anfrage an den Verkäuferservice stellen mit der Bitte zu kontrollieren, ob bei der Asin XXX vom Wettbewerb der geschützte Markenname YYY in den Keywords hinterlegt ist. Und dann bekommst du in der Regel eine Positive oder Negative Antwort. Bei Positiv hatte ich es immer meinem Anwalt weitergegeben, der hatte es dann geklärt.

Prüfen die auch, ob der geschützte Markenname XY als Keyword bei "Sponsored Products" in einer Kampangne genutzt wird? Denn so kann sich ja auch einer "dranhängen".

diver hat geschrieben: Prüfen die auch, ob der geschützte Markenname XY als Keyword bei "Sponsored Products" in einer Kampangne genutzt wird? Denn so kann sich ja auch einer "dranhängen".

Das weiß ich nicht.

Habe schon die Rückmeldung erhalten. Es liegt kein Verstoß vor, sondern der Algorithmus ist "schuld".

OK, was besser ist, weiß nicht ich jetzt nicht

Immerhin kann ich jetzt doch noch an den Weltfrieden glauben und erspare mir weiteren Ärger. Back2business, wieder was gelernt.