Hallo,

Ich versuche es so einfach wie möglich zu halten

ich habe eine komplizierte Frage. Unser Steuerbüro hat mir mitgeteilt das unser Umsatz SOLL und unser Umsatz HABEN seit April jeden Monat abweicht. (nur bei Amazon)

Da sich oft Cashouts überschneiden oder in den neuen Monat gehen gleichen diese sich normalerweise aus, jedoch wächst der Unterschied so stark in eine Richtung das defnitiv etwas falsch ist. Ich habe mich damit jetzt schon viele Stunden rumgeschlagen sowie auch das Steuerbüro und wir finden den Fehler einfach nicht.

Wir haben laut Auswertung von April - August ca. 33000€ mehr von Amazon erhalten an Zahlungen als was auf der Auswertung von Amazon steht. Ich habe alle Rechnungen von Amazon mit den abgegebenen Rechnungen vom Steuerbüro verglichen und finde einfach keinen Fehler. Ich bin mir auch zu 100% sicher das Amazon uns sicher nicht 33000€ zu viel ausgezahlt hat über die fünf Monate.

So da das ganze für einen Außenstehenden natürlich schwer greifbar ist, meine Frage:

Gab es zum Anfang oder Mitte des Jahres Änderungen bei Amazon? Vielleicht habe ich ja etwas nicht mitbekommen, bei uns gab es jedenfalls keine Änderungen in der Firma die diese Probleme/Ungleichheiten erklären könnte.

Mir ist eine Sache jedoch aufgefallen. Wenn ich in die Amazon Services Zusammenfassung gehe. Wo je Monat die Einnahmen, Ausgaben und Übertragungen aufgeführt sind, dann haben wir seit April bei Einnahmen und Übertragungen jeweils fast immer den Gleichen Betrag.

z.B. 50.000€ Einnahmen und 50.000€ Übertragungen. Die Monate und das Jahr davor waren dort immer Unterschiede z.B. 50.000€ Einnahmen und 40.000€ Übertragungen.

Das war mir aufgefallen ansonsten bin ich leider am Ende mit meinem Wissen.

Falls jemand eine Idee hat oder einen Denkanstoß wäre ich sehr dankbar.

LG

Erstattung für bei amazon verloren gegangene FBA-Artikel?

Seit einigen Monaten gibt es vermehrt offene Rechnungen die von Kunden erst später bezahlt werden und auch dann erst an uns Händler ausbezahlt werden. Früher gab´s das nur bei Businesskunden, leider werden das immer mehr und machen uns viel Arbeit bei den Amazonabrechnugnen. Das wäre aber dann genau der umgekehrte Fall, also Verkäufe auf Amazon die noch nicht ausbezahlt werden.

Hallo,

danke erstmal

Wir versenden nur selber. (kein FBA und kein Prime als Verkäufer)

Das mit den Businesskunden sowie den verspäteten Zahlungen haben wir auch, jedoch wie du schon sagst ist das ja das umgekehrte Problem. Business etc. habe ich auch schon geprüft jedoch ist es das auch nicht.

LG

Ohne Einsicht schwer zu sagen.

Werden die Gebühren denn richtig abgezogen / berechnet?

Oder vielleicht werden die Versandkosten vom Steuerbüro nicht gebucht.

Hallo,

nur zum besseren Verständnis:
Was meinst du mit Soll und Haben?
Bist Du EÜR? Hast Du eine OP-Buchhaltung?
Welche Warenwirtschaft verwendest Du zur Erstellung Deiner Rechnungen?
Wenn die Amazon-Abrechnung (Settlement-Report) über ein Verrechnungskonto gezogen wird, dann gibt es im Normalfall keine Differenzen.
Wenn solche auftreten, sieht man auch sofort wo. An Amazon liegt es so gut wie nie, meistens sind es Fehler in den Vorpogrammen.
Auf Seiten Amazon fallen uns nur zwei Ursachen ein: Einbehalte durch Amazon. Außerdem hatte Amazon im März mal technische
Schwierigkeiten mit der Auszahlung. Das kriegt man aber über die Abrechnungsdateien raus.
Am besten mal anrufen, dann schauen wir uns das gerne auch mal an (gerne auch in der Telko mit StB., kostet nichts).

Viele Grüße
Stefan

bauti hat geschrieben: ↑25. Okt 2019 08:42 Oder vielleicht werden die Versandkosten vom Steuerbüro nicht gebucht.

Hat aber nichts mit Amazon zu tun?

Vielleicht liegt es auch an den Werbekosten? Werden die nicht mehr direkt abgezogen sondern über Kreditkarte / Bankkonto gezahlt?

das würde aber nicht die Abweichung erklären, da es in der Fibu ja wieder auf einem Konto zusammenläuft.
Kreditkarte ist ja nur ein anderer Zahlungsweg ...

Oben steht nur Amazon. Wenn die Werbekosten nicht direkt als Amazon Kosten deklariert worden sind?

Die viel spannender Frage ist ob die Summe auf dem Bankkonto höher ist als es sein sollte

Hallo,

danke für die vielen Antworten, hier ist leider heute die Hölle los, ich lese mir morgen alles in Ruhe durch und Antworte dann, wünsche Euch ein schönes Wochenende!

LG

Habe neues Infos:
Bei uns sind heute zwei Onlinehändler in der Kundenbetreuung aufgeschlagen, die das selbe Problem haben.
Wir haben folgendes herausgefunden:
Die Settlement-Reports (Flat-File-V1) sind beschädigt und zwar immer ein einer Zeile mit Erstattung "Refund" hier ist ein
unerlaubter Zeilenumbruch enthalten.

Wenn man die Datei von Hand "reapriert", lässt diese sich einlesen, unsere Software meckert dann aber, weil die Summe
der Einzelpositionen der Amazon-Abrechnung nicht der im Header der Datei angegebenen Gesamtsumme entspricht.
Die im Header angegebene Gesamtsumme ist höher als die Summe der Einzelpositionen.

Da die im Header angegebene Summe auch ausgezahlt wurde und auf der Bank eingegangen ist, fehlen
Einzelpositionen im Bericht.

Da alle uns vorliegenden Berichte aus dem Zeitrum Mail / Juli stammen, aber erst jetzt abgerufen wurden,
spricht alles für einen Programmierfehler bei Amazon. Wir haben hunderte Kunden, die die Amazon-Abrechnungen
aus Mai-Juli längst verbucht haben. Der Amazon-Report enthält auch keine neue Betragsspalte.
Ergo kann der Fehler erst jetzt aufgetreten sein.

Fazit:
Ticket bei Amazon aufmachen und den Fehler melden.

Wenn Du magst, können wir uns deine Dateien mal anschaun, ob hier auch einen solche Beschädigung vorliegt.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Stefan

@dekodi: damit ich das richtig verstehe: es fehlen refunds bzw. die höhe der refunds ist nicht richtig?

also der umsatz wird niedriger?

wir haben ein ähnliches problem und ich komm nicht auf den fehler.

laut übersichtsseite pro auszahlung passen umsätze, gutschriften, auszahlungen und gebühren mit dem verbuchten zahlen überein. trotzdem wird der offene betrag von monat zu monat immer höher. offene zahlungen durch rechnungskauf habe ich berücksichtigt.

wenn jetzt refunds fehlen, würde das mein problem erklären.

Hallo neimles,

nein, die Dateien sind immer nur in einer Zeile "Refunds" demoliert. Mittendrin steht ein LF, dann gehts in der nächsten Zeile weiter.
Entfernt man dieses überflüssige LF, dann lassen sich die Dateien zumindest einlesen.
In den Dateien selbst fehlen ganz offensichtlich Positionen, wir wissen aber noch nicht welche.
Da Amazon mehr auszahlt, als die Summe der einzelnen Positionen, deutet alles darauf hin, dass in unserem Fall Rechnungen fehlen.
Das wiederum findet man evtl. über die OP-Buchhaltung heraus.
Allerdings: Ich weiß nicht, mit welcher Software Du deine Reports verarbeitest. Evtl. werden fehlerhafte Daten einfach nicht erkannt
oder unvollständige Zeilen einfach überlesen - dass würde Dein Problem edrklären.
Wenn Du magst, kannst Du dich am Montag mal bei uns melden, wir schaun uns Deine Dateien gerne Mal an.

Sobald Amazon auf die Tickets unserer Kunden reagiert hat, erstatte ich hier wieder Bericht.

Wünsche allseits ein schönes Wochenende

Hallo,

vielen Dank für die Informationen, bin mal gespannt was Amazon dazu sagt.

LG

Hey,

habt ihr schon von Amazon eine Rückmeldung erhalten?

LG

Dekodi hat geschrieben: ↑26. Okt 2019 09:40 Hallo neimles,

nein, die Dateien sind immer nur in einer Zeile "Refunds" demoliert. Mittendrin steht ein LF, dann gehts in der nächsten Zeile weiter.
Entfernt man dieses überflüssige LF, dann lassen sich die Dateien zumindest einlesen.
In den Dateien selbst fehlen ganz offensichtlich Positionen, wir wissen aber noch nicht welche.
Da Amazon mehr auszahlt, als die Summe der einzelnen Positionen, deutet alles darauf hin, dass in unserem Fall Rechnungen fehlen.
Das wiederum findet man evtl. über die OP-Buchhaltung heraus.
Allerdings: Ich weiß nicht, mit welcher Software Du deine Reports verarbeitest. Evtl. werden fehlerhafte Daten einfach nicht erkannt
oder unvollständige Zeilen einfach überlesen - dass würde Dein Problem edrklären.
Wenn Du magst, kannst Du dich am Montag mal bei uns melden, wir schaun uns Deine Dateien gerne Mal an.

Sobald Amazon auf die Tickets unserer Kunden reagiert hat, erstatte ich hier wieder Bericht.

Wünsche allseits ein schönes Wochenende

vielen dank - unser fall hat sich aufgelöst..... peinlicher fehler unsererseits: wir haben beim export aus jtl einen filter falsch gesetzt und hatten deshalb rechnungen drinnen die dort nichts verloren hatten....

also kein amazonfehler sondern menschliches versagen bei uns

Hallo,

wie versprochen, ein kurzer Bericht:
Wir haben drei Kunden, bei denen das Problem aufgetreten ist.

Der erste Kunde bucht die Differenz als Umsatzerlös aus. Begründung -> Nachforschungsaufwand zu hoch,
die Summen liegen immer zwischen 5 und max. 100 €. Die Differenzen treten ab und zu (alle paar Monate) auf.

Der zweite Kunde hat den Auszahlungsbericht (Settlement-Report) gegen die Transaktionsliste in der Sellercentral
abgeglichen. Ergebnis: zum Teil waren Transaktionen im Bericht nicht aufgeführt, wurden aber auszbezahlt.
Andere Differenzen konnten nicht aufgeklärt werden -> ebenfalls ausbuchen.

Die dritte Kundin hat ein Ticket bei Amazon eröffnet. Antwort:
Die Ursache liegt darin, dass unterschiedliche Berichte verwendet worden seien, die aus unterschiedlichen Rechenzentren
in unterschiedlichen Regionen der Welt liegen und aufgrund des zeitlichen Unterschiedes einzelne Transaktionen fehlen.
Hört sich geil an, ist aber m. E. völliger Unsinn: der Kunde hat immer nur einen Berichtstyp verwendet, nämlich Abrechnungsbericht V1.
Außerdem erklärt Amazon nicht, warum der Bericht an sich nicht stimmig ist (Summe der Einzelpositionen <> Berichtsgesamtsumme).

Fazit:
Bisher konnten wir keine brauchbare Erklärung für das Phänomen finden.
Fest steht nur, dass der Fehler in jedem Fall bei Amazon liegt, sonst würde der Settlement-Report ja aufgehen.
Wird eine saubere offene-Posten-Buchhaltung gefahren, fallen von Amazon nicht bezahlte oder mehrfach überwiesene Rechnungen / Orders sehr schnell auf.
Problematisch wird es nur dann, wenn eine Bestellung von Amazon es nicht bis in die WaWi "geschafft" hat. Dann gibt es nämlich keinen
offenen Posten, der nach einiger Zeit als unbezahlt auffallen würde.
Dieses Beispiel zeigt auf, wie wichtig es ist, Buchhaltung als Workflow zu betrachten und die Daten der beteiligten Systeme monatlich zu verproben und zu plausibilisieren.

Sorry, dass ich an dieser Stelle nicht mit mehr Infos dienen kann.

Viele Grüße
Stefan

Hallo,

die Antwort vom Amazon Service ist natürlich murks, aber bessere Antworten bekomme ich da leider auch nicht. Wir sind jetzt bei mittlerweile 37,5K€ Abweichung angekommen, mal schauen wie sich das weiterentwickelt.

Danke für die Infos

LG

37500 € Bei einer solchen Abweichung MUSS das in der Buchhaltung aufschlagen.
Normalerweise müsste dein Steuerberater eine offene Posten-Liste haben.
Diese sollte man mal genau auf nicht bezahlte Amazon-Orders untersuchen.
Die Bemerkung dass Soll und Haben nicht aufgehen, ist schon etwas mau.