Auch UK ID ist doch nutzlos. Dann machen sie eine, schicken aber trotzdem netto Rechnungen aus Shenzen. Das wird das Problem nicht lösen, auch nicht das Einfrieren von Konten. Neues Konto auf und fertig.

Das Problem ist doch die Greifbarkeit. Sie können gegen sämtliche Wettbewerbsbestimmungen in der ganzen EU verstoßen und sind nicht greifbar.

Ich bin zwar kein Freund von protektionismus, aber wenn Regeln gebrochen und Straftaten begangen werden, dann muss man da handeln.

Für mich gibt es nur eine Lösung, den Marktplatz selbst als Wächter herzuhalten. Anders wird das Problem nie eingedämmt werden können. Amazon muss dem ein Riegel setzen, notfalls muss ein Gesetz her, dass Marktplätze zur Beihilfe solcher Sachen angreifbar macht.

Ansonsten sehe ich für den innereuropäischen Handel schwarz.

Es geht hier wahrscheinlich um den größten Steuerbetrug der Geschichte, der hier begangen wird.
Die vorgelegten Zahlen über entgangene Steuern sind meiner Meinung nach stark untertrieben!

Ich habe den kompletten Thread nicht gelesen, mache ich vielleicht heute Abend.

In dem eBay-Bildergeschichte-Thread habe ich schonmal geschrieben, dass ich ein Tänzchen mache, wenn die Plattformen dazu verdonnert werden sollten, für Steuervergehen auf ihrem Kanal geradzustehen.

Das zeigt allerdings auch deutlich an, wie nicht nur die Gesellschaft mit der Globalisierung überfordert ist, sondern der Zahn der Zeit auch viel zu schnell an der Gesetzgebung nagt.

Ich würde es sehr begrüßen, wenn Amazon und eBay in die Pflicht genommen werden würden - noch besser wäre das allerdings, wenn es nicht auf Unternehmen abgewälzt werden würde.

Aktuell:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/e ... -1.3916054

fonprofi hat geschrieben:Aktuell:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/e ... -1.3916054

wenigstens berichten die medien immer mehr. jetzt brauchts nur mehr einen politiker, der das millionenpotential sieht und das umsetzt....

Ich finde die Süddeutsche hat es gut erklärt wie die Steuerhinterziehung funktioniert. Jetzt muss auch der blödeste Politiker es verstanden haben.

Sperrt Amazon die wenigstens, wenn man bei einem Chinahändler mit FBA kauft und keine Rechnung mit Mehrwertsteuer bekommt und den bei Amazon meldet?
Fraglich ist natürlich, was das langfristig bringt, wenn die sich in China dann einfach umfirmieren.

Ich hoffe wirklich, dass der Staat bzw. die EU da reagiert. Ist ja nicht nur so, dass dem Staat die Steuer entgeht, die Produkte der Billighändler aus China erfüllen ja auch nicht immer die Kriterien, die wir als deutsche Händler mit unseren Produkten auf dem deutschen Markt erfüllen müssen, von den zusätzlichen gesetzlichen Pflichten mal ganz zu schweigen.

Bei mir wurde eine Negative, die ich abgegeben habe, wieder gelöscht weil Rechnungen nicht bewertet werden dürfen.

So lange, wie die deutschen Steuerbehörden bei der USt-ID nur die Kontrolle zulassen, OB diese gültig ist und ansonsten keine weiteren Daten zum Abgleich freigeben, solange können die Chinesen auch irgendeine USt-ID eingeben, die sie woanders kopiert haben, kann z. B. also Amazon weiterhin keine qualifizierte Prüfung (zu der WIR bei IGL in DE alle verpflichtet sind) durchführen und es wird/kann sich strukturell nichts ändern.

In plusminus in der ARD war das gestern auch Thema und leicht und verständlich erklärt.

Templer hat geschrieben:von den zusätzlichen gesetzlichen Pflichten mal ganz zu schweigen.

Ja. In den Medien wird halt immer nur die Steuerproblematik angesprochen, weil es relativ leicht zu verstehen ist und Deutschland und die Steuer ein "besonderes Verhältnis" haben.

fonprofi hat geschrieben:Bei mir wurde eine Negative, die ich abgegeben habe, wieder gelöscht weil Rechnungen nicht bewertet werden dürfen.

Gut zu wissen. Falls ich mal einen Chinahändler wegen Steuerbetrug negativ bewerten möchte wird sich der Text dann auf nichts spezielles beziehen.

Warum Onlinehändler aus Drittstaaten kaum Umsatzsteuer abführen müssen?

hier mal neue Infos dazu:

https://blog.taxdoo.com/deutschland-vollzugsdefizit/

Komischerweise kann jeder Betriebsprüfer bei kleinen deutschen mittelständischen Unternehmen ähnliche Fälle sofort aufdecken:

Sinngemäß:

Betriebsprüfer: Machen Sie mir mal eine Liste aller Kunden außerhalb der EU, für die Sie (Amazon) Waren lagern und ausliefern und die keine Steuernummer haben ...

Zwei Monate später ist dann auch der Steuerbescheid mit der Steuernachforderung in der Post.

Und bei Amazon und Asiaten geht das nicht ???

Stattdessen werden mit Steuermitteln noch Arbeitskräfte, Standorte und Hilfen gewährt ...

Das ist die Krux: wenn denn jemand noch ein paar 1000 Arbeitsplätze mitbringt, die ja wiederum Steuern einbringen und Kosten sparen, ist das ein kurzfristiger Erfolg. Ich bin mir dabei gar nicht sicher, ob das direkt auf der großen Bühne passiert, oder wie z.B. in Pforzheim lokale Interessen bestehen. Ich denke eher Letzteres.

Dass Handlungsbedarf besteht, dürfte ja unstrittig sein - zumindest auf unserer Seite

wenn man nach "fba beihilfe zum steuerbetrug" sucht, bekommt man viele Treffer, die genau in diese Richtung gehen, jedem Kleinunternehmer würde genau dieses vorgeworfen