Amazon FBA - ein paar Anfängerfragen

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MrChad
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Re: Amazon FBA - ein paar Anfängerfragen

roman hat geschrieben: 18. Aug 2022 01:36 Aber gibt's sowas wie eine Lagerbewegungshistory zu einer SKU?
[...]

Dort habe ich jetzt aber immerhin die Lagerbewegung (Eingang in PL sowie Überstellung nach DE) zu meiner Retoure gefunden:
- ... - CustomerReturns - SELLABLE - ... - (Referenznummer) 23285645672
[...]
Oder wenn es andere Bestandsprobleme (immer wieder liest man von: Im Lager verloren, im Lager beschädigt..) gibt, kriege ich von denen irgendwas mit?
Lagerbestandsbuch ist schon einigermaßen richtig. Bisher gab es den ähnlichen "Lagerbestandsereignisse - Details", aber der wird in Kürze abgeschaltet.

Das Beste, was du kriegen kannst, ist "Versand durch Amazon"-Kundenrücksendungen
- https://sellercentral.amazon.de/reportc ... _RETURNS/0
In der Download-Datei steht dann auch die LPN-Nummer, die auf der Ware klebt.

Von da an geht es (z.B. mit Lagerbestandsbuch) nur per SKU / ASIN weiter, d.h. die Artikel-Bewegungen kannst du nur summarisch über den Gesamtbestand ermitteln. Nix mit "So in der Art:"

Ist im Detail recht fummelig. In der Vergangenheit gab es da viel Unstimmigkeiten und davon leb(t)en so Firmen wie SellerLogic:
- https://www.sellerlogic.com/de/amazon-lost-found/

Seit letztem Jahr hat sich da einiges geändert und die diversen "Lagerbestandskorrekturen" sieht man hier:
- https://sellercentral-europe.amazon.com ... JUSTMENT/0
Seit der Umstellung gibt es da m.E. weniger Schwund und sie sind sehr viel knausriger mit den Erstattungen, buchen auch gerne mal eine frühere Erstattung zurück.


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Re: Amazon FBA - ein paar Anfängerfragen

Gibt's eigentlich eine übersichtliche Statistik für only fba Umsatz nach Artikel finde das nur nur für fbm und fba vermischt oder ohne Artikel
roman
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Re: Amazon FBA - ein paar Anfängerfragen

Stichwort FBA-Retouren:

Mir fällt auf dass Amazon die meisten Retouren als wiederverkaufbar einordnet und die wieder neu in den Verkauf gehen.

Wenn ich auch von anderen Kanälen gewohnt bin dass ein großer Teil der Retouren (zumindest mit kleinem "Nacharbeits"-Aufwand) tatsächlich wieder verkaufsfähig ist, überrascht mich das bei Amazon schon.

Wie schätzt ihr daher die Qualität der Retourenbearbeitung bei Amazon ein?

Meine Produkte sind im Normalfall nicht versiegelt, sondern:
- Karton, Kartonlaschen einfach nur gesteckt (kann daher ohne Spuren geöffnet/verschlossen werden)
- Karton mit Standard-Klebeband verschlossen
- Säckchen, "verschlossen" durch einfaches Etikett

Ohne den Inhalt und dessen Zustand zu kennen und zu sichten kann man Retouren daher eigentich nicht seriös auf Vollständigkeit und Neuzustand prüfen.
Ich frage mich wie/was da Amazon macht?!?

Aja, und es gibt ein paar Produkte die wir für FBA selbst verpacken.
Wir geben diese selbst in Plastiksäckchen und kleben dann den FNSKU-Barcode auf das Säckchen.

Jetzt frage ich mich ob es besser ist die Säckchen-Öffnung mit dem Barcode-Etikett zu "versiegeln".
Würde sowas retourkommen und das Etikett aufgerissen, wäre das dann vermutlich automatisch "vom Käufer beschädigt", oder?
Wenn ich allerdings das Etikett bloß irgendwo auf das Säckchen klebe und das Säckchen ist relativ einfach wiederverschließbar, dann würden die Retouren eher wieder weiterverkauft werden?

PS: Die Retourenquote bei FBA ist abartig!!
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MrChad
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Re: Amazon FBA - ein paar Anfängerfragen

roman hat geschrieben: 30. Aug 2022 14:09 Stichwort FBA-Retouren:
ist ein heißes Pflaster ...

1- Es gibt keine Möglichkeit, alle Retouren unbesehen an den Verkäufer zurückzuschicken. Das hätte ich am liebsten, geht aber nicht.

2- Früher gab es eine Option, die Aufarbeitung von Retouren auszuschließen. Die Option scheint allerdings nicht mehr zu existieren.

Warum?
Die "Aufarbeitung" leidet genau an den Problemen, die du beschreibst. Falsche, fehlende, defekte Teile etc, pp.

Wenn dann die so "aufgearbeitete" Ware zum zweiten Mal verkauft wird, kann es leicht dazu kommen, dass sich der Kunde über den Zustand des Artikels beschwert. Du hast dann eine "Gebraucht-als-neu"-Beschwerde (und mglw. Konto-Sperre) an der Backe, die du erst mühsam mit Maßnahmenplan etc. wegkriegen musst.
Uns ist das seinerzeit so passiert und hat einiges an Mühe gekostet.

Hier wird das allermeiste als defekt eingestuft und kommt dann regelmäßig zurück. Zustand mal so, mal so. Ob das noch an dieser jetzt verschwundenen "keine Aufarbeitung"-Option liegt, weiß ich nicht.

Es ist eigentlich immer ratsam so zu verpacken, dass der Kunde beim Auspacken irgendwas kaputt macht, was der Aufarbeiter im Retourenzentrum nicht übersehen kann. Wir kleben z.B. möglichst das Barcode-Label quer über die einzige Öffnung in der Verpackung.

Manche kleinen Kartons bekommen eine Papier-Banderole, die der Kunde ebenfalls abreissen muss.
roman hat geschrieben: 30. Aug 2022 14:09 Ich frage mich wie/was da Amazon macht?!?
Vermutlich machen sie beim ersten Einchecken der Ware ein paar Fotos und zeigen die dann bei der Aufarbeitung im Retourenzentrum an. Wenn die äußere Verpckung einigermaßen ähnlich aussieht, wird das Zeugs als gut befunden und wieder eingelagert.
roman
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Re: Amazon FBA - ein paar Anfängerfragen

Macht es für mich preislich einen Unterschied ob Amazon selbst die Ware wieder neu einlagert oder ob sie mir diese per Remission zurückschicken?

Mal natürlich abgesehen davon dass ich dann wieder den Versandaufwand von mir zu Amazon habe, wenn ich die (eigentlich gute) Remission wieder neu an Amazon sende. Das ist eh klar.

Rechnung über Remissionen etc. habe ich noch keine bekommen um zu sehen was da tatsächlich anfällt. Daher die blöde Frage.
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Re: Amazon FBA - ein paar Anfängerfragen

roman hat geschrieben: 30. Aug 2022 16:27 Macht es für mich preislich einen Unterschied ob Amazon selbst die Ware wieder neu einlagert oder ob sie mir diese per Remission zurückschicken?
Die Wiedereinlagerung ist -außer bei Klamotten- gratis:
https://sellercentral.amazon.de/help/hu ... G201112630

Die spätere Remission kostet -egal ob gut oder schlecht oder sonstwas-
https://sellercentral.amazon.de/help/hu ... G200685050

Sofort-Remission bei Empfang der Retoure geht wie gesagt nicht.
roman hat geschrieben: 30. Aug 2022 16:27 Rechnung über Remissionen etc. habe ich noch keine bekommen um zu sehen was da tatsächlich anfällt. Daher die blöde Frage.
Doch, hast du.
Versteckt in den monatlichen "Gebühren im Zusammenhang mit Versand durch Amazon" (oder so ähnlich).
Nach Vorgang aufgeschlüsselt gibt's das nur in den Transaktionsberichten.
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Re: Amazon FBA - ein paar Anfängerfragen

MrChad hat geschrieben: 30. Aug 2022 18:11 Doch, hast du.
Ich habe erst Ende Juli mit den ersten FBA-Verkäufen begonnen.
Es gibt mittlerweile zwar "beschädigt durch Kunde"-Retouren, aber die sind scheinbar noch nicht zu mir zurückgeschickt bzw. verrechnet bzw. waren sie im letzten V2-Bericht noch nicht enthalten.

Ich schau' mir diese Berichte dann immer im Detail an, da man so halt das beste Gefühl dafür bekommt was was gekostet hat und was es alles so an "specials" gibt.

Beipsielsweise die EUR 3,50 Zahlungen für Versandkosten, die im selben Atemzug dann mit EUR 2,94 wieder abgezogen werden. Mit sowas rechnet man jetzt nicht sondern bekommt man dann halt in der Praxis mit wie es läuft.
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Re: Amazon FBA - ein paar Anfängerfragen

roman hat geschrieben: 30. Aug 2022 19:28 Beipsielsweise die EUR 3,50 Zahlungen für Versandkosten, die im selben Atemzug dann mit EUR 2,94 wieder abgezogen werden.
Das ist dieser buchhalterische Winkelzug, mit dem die Umsatzsteuerlast für die Amazon-Versandgebühr auf den Verkäufer verlagert werden soll. Formal zieht der Verkäufer die Amazon-Versandgebühr vom Kunden ein und beauftragt dann Amazon in Luxemburg (USt-frei, reverse-charge), den Versand auszuführen.

Das stammt noch aus einer Zeit, als Amazon sich komplett um die deutschen Mehrwertsteuern herumschummeln wollte.

Da muss ich doch glatt die uralte Grafik nochmal rauskramen:
B59AF2FF-2D7A-437D-9854-25C890809D4B.jpeg
roman
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Re: Amazon FBA - ein paar Anfängerfragen

Nochmals zum Thema FBA-ERSTATTUNGEN:

Es gibt Erstattungen bei denen es quasi fix ist dass Amazon die Ware nie mehr zurück ins Lager bekommt. Zum Beispiel in diesen beiden Situationen:

1.) Kunde reklamiert, weil er meint die FBA-Sendung nicht erhalten zu haben. Solange der Kaufbetrag nicht zu hoch ist, erstattet Amazon hier ja im Regelfall sofort
2.) Kunde macht Rücksendeantrag, Amazon erstattet, und "schenkt" dem Kunden die Ware, verzichtet daher auf eine Rücksendung (PS: macht Amazon das nur bei Eigenverkauf oder auch bei FBA??).

Ich bekomme von Amazon laufend die "Erstattung für Bestellung XYZ veranlasst"-Mails.
Der (Standard-)Text in diesen Mails lautet immer dahingehend, dass es sich hier um eine Kundenrücksendung handelt.

Aber stimmt dieser Text immer?
Gibt es denn überhaupt andere Mailtexte falls es sich um 1.) oder 2.) handelt?

Oder gibt es für die "Verschenkungen" doch eine andere Prozedur?
Denn eigentlich wäre es ja nicht notwendig, 45+ Tage mit der Rückerstattung an den Verkäufer zu warten, wenn gar keine Rücksendung geplant ist.

Üblicherweise sollte man Kundenerstattungen, zu denen es keine Rücksendung gibt, als Verkäufer irgendwann nach 45 Tagen von Amazon erstattet bekommen? Das dürfte ja einermaßen klappen, was man so liest.
Kann man die Fällem in denen es nicht automatisch klappt, an irgendwelchen Gemeinsamkeit festmachen?
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Re: Amazon FBA - ein paar Anfängerfragen

roman hat geschrieben: 10. Sep 2022 21:15 Nochmals zum Thema FBA-ERSTATTUNGEN:
Meines Wissens (kann unvollständig sein)
- wird mehr oder weniger sofort nach Kundenanfrage erstattet. Der Text ist immer gleich.
- der Kunde erhält ein Rücksendeetikett - ob er davon Gebrauch macht, ist sein Bier.
- So wird insbes. auch für FBA-Ware verfahren

- Falls die Ware nicht rechtzeitig wieder im Lager auftaucht, wird das Kundenkonto nachbelastet
- Noch einiges später erhält der Verkäufer dann seinen Schadenersatz
- Falls die Ware dann doch noch zurückgeschickt wird, wird der Schadenersatz zurückgebucht
Amazon macht also auf jeden Fall seinen Schnitt, z.Teil doppelt.

- Der Kundenservice darf bei telefonischem Kontakt größere oder kleinere Erstattungen (immer auf Kosten des Verkäufers) gewähren und auch auf die Rücksendung ganz verzichten (Kunde behauptet Defekt o.ä.)

- Eine Gesamtübersicht über die Abläufe gibt es nicht. Das kann man sich nur aus diversen Transaktionen und Reports zusammenfummeln und zusammenreimen. Ein einfaches Muster ist mir nicht bekannt. Am Ende muss man sich jeden Fall einzeln anschauen.

Und zur Sinnhaftigkeit dieser Deadlines und Fristen verweise ich gerade mal auf
amazon-de-f44/vorsicht-mit-fba-anliefer ... ml#p741484
roman
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Re: Amazon FBA - ein paar Anfängerfragen

@MrChad

Da ich feststelle, dass ich immer wieder auf Details stoße, die Du schon Jahre zuvor entdeckt hast, wirst Du folgendes sicherlich auch schon anaylisiert haben :)

Bei FBA gibt's fallweise Versandkosten (meistens EUR 3,99), die Amazon dem Kunden zwar "anzeigt", aber im selben Atemzug gleich wieder erlässt (ich VERMUTE, das ist die kostenlose Erst-Bestellung für Prime-Tester).

Diese 3,99 schreibe ich NICHT auf die Kundenrechnung.

Ich bin allerdings überrascht dass diese 3,99 dann doch als Zahlungseingang (ItemPrice/Shipping) im Abrechnungsbericht auftauchen.
Sie werden allerdings in der selben Sekunde als "Promotion/Shipping" in der nächsten Zeit gleich wieder gutgeschrieben.

Soweit ich das nachvollziehen kann, tauchen die -3,99 dann auch auf keiner Gebührenrechnung (weder "Verkäufergebühren", noch "Versand durch Amazon") auf.
Wobei das nicht ganz einfach nachzuvollziehen ist, denn die tageweise Gebührenaufstellung in den Gebührenrechnungen sind aus diversen Gründen mit dem Abrechnungsbericht oft nicht ganz ident (scheint u.a. an den Zeitzonen und an "auf Rechnung" zu liegen).

Soweit ich die unterschiedlichen Salden analysiert habe, müsste ich die beiden Buchungen (+3,99 sowie -3,99) komplett ignorieren können. Denn scheinbar werden mir diese weder ausbezahlt, noch werde ich damit belastet.

Oder hast Du hier irgendeine andere Wahrnehmung?
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Re: Amazon FBA - ein paar Anfängerfragen

roman hat geschrieben: 12. Sep 2022 14:01 Soweit ich die unterschiedlichen Salden analysiert habe, müsste ich die beiden Buchungen (+3,99 sowie -3,99) komplett ignorieren können. Denn scheinbar werden mir diese weder ausbezahlt, noch werde ich damit belastet.
Dieses Buchungspärchen (3,99 Versandkosten, -3,99 Promotion) sieht man immer dann, wenn Amazon wieder mal eine Werbeaktion "GRATIS-Versand" fährt. Das machen sie z.B. jedes Jahr im Herbst oder für Erstbesteller.

Meines Wissens schreibt Amazon das dann auch so in die Kundenrechnung (beim Umsatzsteuer-Berechnungs-Service mit Rechnungserstellung).

Demnach verhält sich Amazon so, als wäre es Deine Forderung und Dein Preisnachlass. Formal sollte es wohl auf deinen selbst-erstellten Rechnungen vermerkt sein, in der Realität nehme ich an, dass es niemanden wirklich stört.

Vor ein paar Jahren war da allerdings noch ein Fehler in Amazon's Abrechnungsprogramm, immer so im Okt/Nov. Soweit ich mich erinnere, wurden Verkaufsgebühren auf die 3,99 berechnet und nicht zurückgebucht.
War ein monatelanges hin-und-her, bis sie irgendwann im Feb. den Fehler zugegeben haben. Erst Monate später gab's dann eine Bulk-Erstattung.

-----

Da kann man jetzt viel drüber philosophieren, ob dieses Verhalten von Amazon nicht ein weiteres Indiz für die Scheinselbständigkeit der Marktplatz-Verkäufer darstellt:
- Amazon verteilt einen Bonus an die Kundschaft, unsereiner ist "weisungsgebunden" und muss es schlucken, ob man will oder nicht.
In anderen Branchen ist die bundesdeutsche Rentenkasse da ganz schön streng hinterher. Könnte (für Amazon) teuer werden, wenn sie mal auf den Trichter kommen.
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Re: Amazon FBA - ein paar Anfängerfragen

roman hat geschrieben: 12. Sep 2022 14:01 die tageweise Gebührenaufstellung in den Gebührenrechnungen sind aus diversen Gründen mit dem Abrechnungsbericht oft nicht ganz ident (scheint u.a. an den Zeitzonen und an "auf Rechnung" zu liegen).
Als es nur an den 1-2 Stunden zwischen GMT und ME(S)Z hing, war das noch ganz easy.

Spätestens seit "Kauf auf Rechnung" weichen die Tagessummen in den "Steuerdokumente" genannten Rechnungen systematisch von den Transaktionslisten ab. Da hab' ich mich schon vor Jahren drüber aufgeregt.

Ich zitier mich mal selbst - Stand Juni 2019, im wesentlichen immer noch richtig.
Amazonisches Abrechnungschaos bei Kauf auf (Monats-)Rechnung
Um es kurz zu machen:
  1. Es gibt keinen Report, mit dem man Kauf auf Rechnung nachvollziehen oder dokumentieren könnte.
  2. Aus den verfügbaren Reports erhält man widersprüchliche Aussagen über die Bestellungen, insbesondere bzgl. der Datums-Angaben
  3. Rechnungsbestellungen von Monat X stehen frühestens in den Transaktionslisten von Monat X+1.
  4. Im Gegensatz dazu stehen die Rechnungsbestellungen von Monat X auch im USt-Transaktionsbericht vom gleichen Monat X.
  5. Rückbuchung für Retouren findet man auch nur im USt-Transaktionsbericht.
  6. FBA-Gebühren werden teilweise schon im Monat X gebucht und tauchen in den Transaktionslisten auf - besonders witzig, Amazon kassiert Gebühren für eine Bestellung, die angeblich noch gar nicht stattgefunden hat.
  7. Rechnungsbestellungen des Monat X findet man nur durch Abgleich USt-Transaktionsbericht <-> Transaktionsliste und Suche nach den “fehlenden” Transaktionen
  8. Die von Amazon großspurig als “Steuerdokumente” verkauften Gebühren-“Rechnungen” sind systematisch FALSCH. Wer diese sogenannten Rechnungen in seine Buchhaltung übernimmt, produziert unweigerlich Salden-Abweichungen.

    Wer es nachvollziehen möchte:

    Man sucht sich einen beliebigen Tag des Vormonats heraus, an dem es Kauf auf Rechnung gegeben hat. Dann summiert man die in Abrechnungsbericht V2 gebuchten Gebühren und vergleicht mit dem in Rechnung gestellten Betrag.

    Jetzt wird man feststellen, dass (in der Regel) der Betrag auf der Amazon-Rechnung größer ist als die tatsächlich gebuchten Summen.

    Das Umgekehrte -Rechnungsbetrag kleiner als gebuchte Summe- passiert an den Tagen rund um den 15., wo die Monatsabrechnungen des Vor-Vormonats eintrudeln.
roman
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Re: Amazon FBA - ein paar Anfängerfragen

@MrChad

Ja, das habe ich auch alles entdeckt, quasi bis ins letzte Detail. Scheinbar haben wir eine ähnliche Arbeitsweise :-)

Bzgl. Rücksendungen/Erstattungen:
Ich hatte bis jetzt ca. ein Dutzend Erstattungen.
Bein einigen ist tatsächlich Ware ins Amazonlager zurückbekommen.
Dort wo Kunden zurücksendeten, machten sie das immer sehr schnell (bislang nie mehr als ca. 10 Tage nach dem urspr. Versand hat Amazon bereits die Rücksendung bearbeitet).

Bei ca. der Hälfte der Erstattungen gibt es aber keine eingegangene Rücksendung.
Da sind schon welche dabei die jetzt deutlich über 1 Monat alt sind.
Gefühlsmäßig würde ich sagen dass zumindest manches davon nie mehr zurückkommen wird.

Die müsste ich aber alle irgendwann erstattet bekommen, zumindest auf Anforderung, oder?
Dass dieser Prozess möglicherweise monatelang dauern wird ist mir bewußt.
Aber irgendwann sollte mir das jemand bezahlen, oder?

Oder gibt's hier auch wieder Ausflüchte warum Amazon das doch nicht übernimmt?
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MrChad
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Re: Amazon FBA - ein paar Anfängerfragen

roman hat geschrieben: 15. Sep 2022 12:21 Oder gibt's hier auch wieder Ausflüchte warum Amazon das doch nicht übernimmt?
Seit sie im vergangenen Jahr ihre Lagerprozeduren umgestellt haben, geht weniger verloren. Dafür sind sie erheblich restriktiver mit Erstattungen.

Bei Nachfragen braucht man echt starke Nerven.
Detaillierte Auswertungen schauen sie sich gar nicht erst an. Sie tippen die ASIN/FNSKU aus der Anfrage in irgendeine Maske ein. Da kommen drei-einhalb Zahlen raus und wenn unten 0 steht, dann gibt's nix. Der Computer hat immer recht.

Die Leute vom Verkäufer-NICHT-Service behelfen sich damit, die Fristen bis zur Erstattung immer weiter in die Zukunft zu verschieben. Dann ist der Fall erstmal zu und weg.
Selber entscheiden dürfen sie sowieso nicht. Sie brauchen immer das OK der "Finanzabteilung".

Ich hab' hier so nen Fall laufen. Die Antworten sind kafka-esk:
>> "In diesem Fall bitte ich Sie, warten Sie sich bis 01-10-2022"
>> "Bitte warten Sie bis Anfang Oktober."
>> "Der Stichtag dazu wäre hierbei der 7.10.2022."
>> "Soll die Waren auch nach 10. Oktober fehlen, konnten Sie uns gerne kontaktieren."
Im Umkehrschluss heißt das auch, dass "das System" nicht immer richtig liegt und verlorene Ware nicht notwendigerweise automatisch erstattet wird.
roman
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Re: Amazon FBA - ein paar Anfängerfragen

Ich hatte jetzt zum ersten mal in der Bestellübersicht eine Bestellung dabei, bei der als Adresse Amazon selbst angezeigt wird (Amazon EU S.à r.l., Niederlassung Deutschland, 67227).

Offensichtlich hat mir Amazon daher ein Produkt abgekauft.

Auffällig ist auch, dass auf der "Bestellungen verwalten"-Seite dieser einen Bestellung die Umsatzsteuer separat angeführt ist. Normalerweise steht dort immer nur der Endbetrag (da ich keinen Mehrwersteuerberechnungsservice aktiviert habe, verkauft ich ja in alle Länder zum Einheitspreis).

Was ich mich frage: Ich habe kein Steuerberechnungsservice und kein Rechnungslegungsservice aktiviert. Amazon macht das ja sicherlich tausende male am Tag, und möchte daher sicher nicht um die Vorsteuern umfallen.
Aber wie kommen die zur Vorsteuer?
Da ich das Amazon-Rechnungslegungsservice nicht aktiviert habe, bekommen sie keine Rechnung von mir (und die warten sicher auch nicht darauf dass ich irgendwas hochlade).
Irgendwann habe ich mal gelesen Amazon stellt hier selbstständig Gutschriften aus. Keine Ahnung ob das in diesem Fall zutrifft. Gefunden habe ich jedenfalls nix.
Da muß ja irgendwas sein ...?

PS: Mir ist aufgefallen dass die Sendung danach per Amazon-Logistics verschickt wurde.
Üblicherweise beginnen deren Sendungsnummern immer mit AA AB AC AT oder FA. Im konkreten Fall aber mit QA. Weiß man was das bedeutet?
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Re: Amazon FBA - ein paar Anfängerfragen

roman hat geschrieben: 26. Sep 2022 10:22 Ich hatte jetzt zum ersten mal in der Bestellübersicht eine Bestellung dabei, bei der als Adresse Amazon selbst angezeigt wird (Amazon EU S.à r.l., Niederlassung Deutschland, 67227).

Offensichtlich hat mir Amazon daher ein Produkt abgekauft.

...

Weiß man was das bedeutet?
Das ist "Amazon World Imports".

Amazon bietet den Artikel in eigener Regie auf Marktplätzen an, auf denen du nicht vertreten bist.
Wenn dort etwas gekauft wird, dreht sich die Maschine ganz schnell um und kauft dir als "Amazon Deutschland" in DE den Artikel ab.

Du hast 19% deutsche MwSt. eingenommen, die du bei der Voranmeldung berücksichtigen musst. Die ausländischen Mehrwertsteuern verwurstet Amazon intern.

Bei diesen Verkäufen erscheint die MwSt. in den Reports immer separat. Sie haben "vergessen", die Option USt-Berechnungsservice an/aus richtig anzuwenden.

Abgerechnet wird sowas Anfang/Mitte nächsten Monats gebündelt nach dem sog. "Gutschriftsverfahren". Du bekommst eine "AGL Merchant Self Billing Invoice" und darfst keine eigene Rechnung schreiben.

- https://www.rechnungswesen-info.de/bele ... ahren.html
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Re: Amazon FBA - ein paar Anfängerfragen

Bei der Neuanlage von FBA-SKUs muß man ja manchmal eine Vorbereitungskategorie auswählen.

Beispielsweise "KLEIN" oder "BEKLEIDUNG" oder "ZERBRECHLICH" oder sowas.
Und wenn nichts von diesen Sonderfällen zutrifft, wählt man "SONSTIGES".

Obwohl die meisten meiner Waren unter "Sonstiges" fallen, habe ich dem Feld anfangs genaue Beachtung geschenkt, weil ich dachte das wäre für Amazon wichtig.

Aber irgendwie habe ich mittlerweile das Gefühl dass das Feld eigentlich nicht für Amazon gedacht ist, sondern bloß dem Verkäufer dienen soll, damit er dran denkt VOR der Einsendung die Artikel noch vorzubereiten (überverpacken etc.).

Beispiel:
Ich verkaufe Autoteile. Die meisten davon fallen ohnehin unter "Sonstiges".
Aber sagen wir, jetzt habe ich mal Autofahrer-Handschuhe dabei.
Diese sind aber in Kartons o.ä. unkaputtbar verpackt.

Gehe ich recht in der Annahme dass ich auch hier "Sonstiges" auswählen kann, und nicht "Bekleidung" auswählen brauche?

Ich habe den Eindruck, wenn ich "Bekleidung" auswähle, dann wäre der einzige Sinn der, dass ich im Zuge der Anlieferplanung nochmals darauf hingewiesen werde dass ich diesen Artikel entsprechend besser einpacken muß, weil das bei Bekleidungsartikel halt oftmals nötig ist.

Aber diesen Hinweis brauche ich nicht. Wenn ich bei einem Artikel den Verdacht habe dass die OVP nicht gut genug für die Behandlung bei Amazon ist, dann sorge ich ohnehin selbst vor (z.B. durch zusätzliche Überverpackung, Luftposterfolie etc.)

Ist mein Verdacht hier richtig und ich kann eigentlich immer "Sonstiges" auswählen?

Stichwort "Erstickungsgefahr":
Wenn ich das richtig verstanden habe, muß JEDES Säckchen (ausgenommen ganz kleine mit Öffnung >12cm) mit "Erstickungsgefahr bla-bla" markiert werden.
Betrifft das auch Produkte bei denen die OVP ein Säckchen ist?
Ich muß gestehen ich hatte sicher schon Produkte dabei die in Säckchen/Beutel/Tüten verpackt sind. Aufgeregt hat sich bislang niemand.
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Re: Amazon FBA - ein paar Anfängerfragen

roman hat geschrieben: 29. Sep 2022 17:14 Bei der Neuanlage von FBA-SKUs muß man ja manchmal eine Vorbereitungskategorie auswählen.
...
Aber irgendwie habe ich mittlerweile das Gefühl dass das Feld eigentlich nicht für Amazon gedacht ist, sondern bloß dem Verkäufer dienen soll, damit er dran denkt VOR der Einsendung die Artikel noch vorzubereiten (überverpacken etc.).
Amazon betreibt auch einen (kostenpflichtigen) Verpackungsservice - z.B. für Palettenware direkt aus China. In dem Zusammenhang könnte die Angabe sinnvoll sein, ansonsten ist das reine Spielerei.

Bei den alten Anlieferplan-Seiten konnte man die Abfrage noch überspringen, da haben wir das immer ignoriert.

Mit den neuen Seiten ist das eine Pflichtangabe geworden. Als mir das zu blöd wurde, habe ich alle Artikel im Bulk auf "keine Vorbereitung" eingestellt. Dann war Ruhe.

Das gleiche mit dem Umkarton-Blödsinn. Hab ich alles auf "einzelne Artikel" umgestellt.
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Re: Amazon FBA - ein paar Anfängerfragen

Ich habe hier den Bestand eines FBA-Angebots:
Verfügbar: 0
Reserviert: 1
Summe: 1
"Reserviert" sollte eigentlich eine dieser Möglichkeiten bedeuten:

A: Reserviert für eine offene Kundenbestellung, die noch nicht versendet wurde. Es gibt aber KEINE offene/ausstehende Kundenbestellung
B: Transfer zwischen Lagerhäusern. Laut Lagerbestandsbuch gibt es keinerlei Umlagerung.

Ich weiß dass das eine Stück gestern noch verfügbar war. Heute ist es plötzlich auf "Reserviert".
Aber wofür?!?

Was die Sache noch übersichtlicher macht: Es ist ein Langsamdreher bei dem es seit 10 Tagen weder einen Eingang noch einen Ausgang gab.

Was machen die bei Amazon da dauernd?

Vor ein paar Tagen habens ein FBA-Paket übernommen.
Hingeschickt habe ich: 12 SKU mit 37 Gesamtstückzahl
Amazon hat laut Receipts erhalten: 12 SKU mit 74 Gesamtstückzahl.
Angeblich waren somit alle Mengen exakt doppelt im Paket.

Ansonsten siehe ich zufällig andauern bei unterschiedlichsten Produkten irgendwelche "Recherchen" weil wieder irgendwo was verloren wurde und gesucht wird.
Schon alles sehr seltsam. :durchdreh:
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