Amazon bietet seit geraumer Zeit zwischen Februar bis September Besucher-Führungen in den Standorten Graben, Bad Hersfeld und Kobern-Gondorf an. ( http://de.amazonfctours.com/ )

Hat hier schonmal Jemand so eine Führung mitgemacht und mag berichten, ob sich das überhaupt lohnt, oder man nur die Cafeteria und 60-Minuten-Werbevortrag zu hören bekommt?

Hätte ja Interesse, dort einmal reinzuschnuppern, aber für eine 1-stündige Werbeshow fahre ich nicht extra dorthin...

Ist nicht hilfreich und auch nicht die Frage, ich weiss es... aber der Link von Amazon sieht irgendwie so aus, als wenn da mittig ein i oder u fehlt...

(sorry, das musste jetzt irgendwie sein)

ich war mal bei einer IHK Führung dabei, keine Ahnung ob das ähnlich/gleich ist.

Grundsätzlich sieht man nur das Lager, durch Büros wurden wir garnicht geführt. Man schaut sich den Ablauf da an und die Automatisierung beim packen/danach ist schon interessant (Vorgabe des Kartons, des Packmaterials,...Automatisches anbringen der Aufkleber + Wiegen der Sendungen ob das grob stimmt - Laufbänder überall). Danach gibts nen Vortrag vom Chef über den Standort und wie gut die MA es ja haben , man konnte Fragen stellen und danach gab's Kaffee und Kuchen und man konnte sich austauschen.

Empfand es eher als Sinnlos, kann man sich mal antun wenn man sonst nichts zu tun hat aber wirklich was lernen/mitnehmen? ich denke nicht. Das interessanteste war noch das in Koblenz das halbe Lager, eher mehr, leerstand weil man ja für die Hochsaison/Weihnachten gebaut hat und im Sommer natürlich nicht soviel Platz benötigt wird. Eventuell ist das inzwischen anders, das ist meine ich so 2 Jahre her.

Aber wir waren da schon ein paar Stunden.

Kaluna hat geschrieben:Ist nicht hilfreich und auch nicht die Frage, ich weiss es... aber der Link von Amazon sieht irgendwie so aus, als wenn da mittig ein i oder u fehlt...

(sorry, das musste jetzt irgendwie sein)

Dann werfe ich noch ein k ein ...

Ralf hat geschrieben:

Kaluna hat geschrieben:Ist nicht hilfreich und auch nicht die Frage, ich weiss es... aber der Link von Amazon sieht irgendwie so aus, als wenn da mittig ein i oder u fehlt...

(sorry, das musste jetzt irgendwie sein)

Dann werfe ich noch ein k ein ...

Na na es handelt sich hier doch um einen seriösen Versandhändler und keine Versicherungsgesellschaft.

Ich würde da auch gerne mal reinschauen.

Spannender wäre wohl eher mal selbst als Praktikant oder so anzuheuern. Oder sich auf einen Job in der Verwaltung zu bewerben. Gleiches gilt für meinen wichtigsten Lieferanten, bei dem würde ich auch sehr gerne mal hinter die Kulissen schauen...

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Kobern-Gondorf waren wir vor ca. einem Jahr.

Hat sich absolut gelohnt, weil man wirklich mitten durch geht. Man kann auch Unordnung in den Regalen machen, wenn man möchte.

Wir waren mit fünf Leuten von uns da. Die wichtigste Botschaft: der Job bei uns ist nicht der schlechteste und schon gar nicht der langweiligste.

Ich gucke mir gerne andere Unternehmen an. Egal welche Branche, egal wie groß. Wenn man mit offenen Augen da durch läuft kann man sich sooo viele Ideen holen. Und wenn es nur die Bestätigung ist, wie man es NICHT machen sollte.

Es ist wirklich interessant und ich empfand es als sehr inspirierend. Es gibt natürlich einen "Werbeanteil" aber damit muss man rechnen. Die Führung selbst zeigt einem das dort auch nur mit Wasser gekocht wird - mit viel Wasser - dennoch sind einzelne Schritte wirklich interessant und wurden von uns auf unsere Notwendigkeiten umgebaut.

So wie ich das sehe kann ja jeder an der Tour mitmachen (Käufer / Verkäufer).

Gab es bei den Touren noch nie Massenschlägereien ?

miezekatze hat geschrieben:ich war mal bei einer IHK Führung dabei, keine Ahnung ob das ähnlich/gleich ist.
Aber wir waren da schon ein paar Stunden.

Laut der Amazon-Infoseite zu den Führungen dauern diese ca. 60 Minuten.
Da war die IHK-Sache wohl eine Extrawurst.

Was habt ihr denn gesehen, was eurer Meinung nach besonders gut oder schlecht gelöst wurde?

Hallo allerseits,

zu der genannten 60-Minuten-Führung kann ich leider kein Urteil fällen, allerdings hatte ich vor ca. zwei Jahren eine Einladung seitens Amazon das Lager in Bad Hersfeld zu besichtigen. Neben Kontakt zu unserer damaligen Accountmanagerin, war der dortige Besuch eine Veranstaltung über den gesamten Tag. Neben verschiedenen Vorträgen wurden auch zwei Gruppenführungen unternommen, in denen man den gesamten Lagerprozess durchlaufen hat. Es sind sicherlich Passagen dabei, die geläufig sind, aber es gibt durchaus Punkte, die - vor allem auch für etwaige Fehleranalysen - nützlich sein können.

Wichtig ist dabei meiner Meinung nach, dass man sich nicht nur einen Teil bei der Führung erzählen lässt, sondern auch mal nachfragt.

So long

hega hat geschrieben:Was habt ihr denn gesehen, was eurer Meinung nach besonders gut oder schlecht gelöst wurde?

Ich bin Fan einer chaotischen Lagerhaltung, das geht auch bei vielen Waren, ich mochte die "Kleinfachlösung" auch mit artfremden Artikeln.
Die Übersicht ist, trotz der Masse, einfach beeindruckend, auch die Lösung das ein Förderband immer erreichbar ist und man somit die Bestellung direkt abstellen kann find ich gut - wenn auch bei uns nicht umsetzbar - so kann man dann direkt die nächste Bestellung machen ohne erst durchs ganze Lager zu müssen um die Sachen Zentral abzustellen.

Es waren aber auch viele Kleinigkeiten zur Wegeoptimierung, die so simpel waren, dass man sie nie in Betracht gezogen hat.

Ich war letzte Woche in Bad Hersfeld. Die Führung hat in unserem Fall 2 Std 15 Minuten gedauert. War recht interessant mal den kompletten Warenfluss miterleben zu können. Der Führer war ein "normaler" Angestellter der bei der Retourenabteilung Stammmitglied ist, aber auch picked und stowed. Je nach Aufkommen.

Hier und da konnte man ne Idee mitnehmen. Kollege von mir hat sich den dort benutzten "Speedman" schon ins Lager geholt.

dann waren wir auf der gleichen Veranstaltung
Dieses Auslieferungslager ist wohl wie unser Guide sagte das größte in D - lange Regalreihen wo die Picker schon mal 10-15 Km pro Schicht laufen.

Generell muss ich jedoch sagen, dass die Logistikprozesse sehr "klassisch" sind und viel Handarbeit von den Mitarbeitern fordern. Wirklich innovative Bereiche hab ich nicht gesehen. Und auch die Arbeitsplatzgestaltung hat sehr viel Verbesserungspotential.

ZB werden die Artikel von den Pickern auf Handwagen gepackt, durch das riesige Warenlager zum Teil über Rampen in den Versandbereich geschoben. Dort stehen dann hunderte von Wagen, die von Mitarbeitern wieder von Hand zum Umlagern weitertransportiert werden. Erst nach dem eigentlichen Verpacken in den Versandkartons werden die Pakete auf Transportbändern weitergeleitet.

Innovativer sind da sicher die Prozesse bei Hermes Fulfilment/Otto in Haldersleben. Dort werden die Wareneingänge erst mal in einem vollautomatischen Hochregallager zwischengespeichert und bei Bedarf in das Pick-Lager umgelagert - spart Platz, lange Wege und Zeit - bei Amazon standen im Picklager auch schon mal ganze Paletten mit über 100 Schuhkartons in den Gängen.

Auch wird bei Hermes die Ware bereits von den Pickern in Wannen gepackt und von einem Wannenpool bis zum Versand automatisch weitertransportiert. Und es werden für den Wannentransport flexible Flurförderwagen eingesetz, um den Mitarbeiter lange Wege zu ersparen.

Bei Amazon setzt man also verstärkt auf Menschen und Handarbeit.
Naja, schafft einerseits zwar Arbeitsplätze, aber man kann auch sehr einfach solch ein Lager zB in Polen aufbauen