Moin
Nehmen wir an ein umsatzsteuerpflichtiger Händler aus Deutschland packt Waren in sein Auto, fährt auf einen Schweizer Markt (meldet auf dem Weg am Zoll alles an) und verkauft dort Waren an Privatpersonen. Nachdem er die Franken in Euro getauscht hat, kommen die Einnahmen auf sein Konto. Das macht er einmal im Jahr und setzt dabei ca. 4000€ um.
Wie wird das in D nun gebucht? Mit oder ohne Umsatzsteuer?
Danke
Der Dingens.

Wenn ein Händler in einem Land vor Ort Produkte anbietet und verkauft, ist das doch im Regelfall über seine umsatzsteuerliche Registrierung in diesem Land abzuwickeln.

Für die Ausfuhr der Waren mußt Du eine Ausfuhranmeldung erstellen und da Du die Ware selbst ausführst, musst Du sie auch dem deutschen Zoll an der Grenze gestellen und das Ausfuhrbegleitdokument vorlegen. Sonderfall ist hier noch, dass Du die Ware nicht an einen bereits definierten schweizer Kunden lieferst, sondern selbst verkaufen willst.
Dass müsste man auch erstmal klären, wie so etwas läuft.
Danach erfolgt dann sofort die Verzollung in der Schweiz, geht ohne schweizer Registrierung oder Fiskalvertreter wohl auch nicht so einfach.
Da zahlst Du dann schweizer Einfuhrumsatzsteuer, die Du in CH als Vorsteuer geltend machen kannst und mit der schweizer Umsatzsteuer, die Dir die Kunden zahlen verrechnest.
Dafür ist natürlich eine schweizer Umsatzsteuerregistrierung notwendig.

Moin
Danke. Allerdings bleibt der Händler ja deutlich unter den 100k Umsatz, ab denen die Umsatzsteuer in der Schweiz fällig werden würde?

Und wenn der Händler wieder zurück fährt hat er ja noch Ware? Dann beim deutschen Zoll wieder Einfuhr? Irgendwie braucht der Händler ja sowas wie die Ausfuhrbestätigung nur für die tatsächlich verkaufte Ware?

Danke und Grüße
Der Dingens

Das Thema hier ist ähnlich:

https://www.google.com/url?sa=t&source= ... 6IDyWVQBkb

Dingens hat geschrieben: ↑26. Mär 2023 01:06 ...
Wie wird das in D nun gebucht? Mit oder ohne Umsatzsteuer?
...

Zumindest ohne deutsche Umsatzsteuer.

Du meinst die 100.000 Franken-Grenze für Versandhandel etc., oder?
Das hier ist aber kein Versandhandel.

Man stelle sich nur den umgkehrten Weg vor: Ein Schweizer Unternehmer betreibt in Deutschland einen Verkaufsstand. Jemand kauft dort etwas, und der schweizer Unternehmer drückt dem Käufer in Deutschland eine 0%-Exportrechnung in die Hand, oder eine Rechnung mit 7,7% schweizer Mehrwersteuer. Das kann ja auch nicht richtig sein.

Ist eben alles etwas anders dort.
Es gilt aber der weltweite Umsatz.

https://www.google.com/url?sa=t&source= ... h2XH2CTwpo

Dingens hat geschrieben: ↑26. Mär 2023 08:09 Moin
Danke. Allerdings bleibt der Händler ja deutlich unter den 100k Umsatz, ab denen die Umsatzsteuer in der Schweiz fällig werden würde?

Danke und Grüße
Der Dingens

Wenn der Händler unter 100k Umsatz bleibt, dann spart er sich die Registrierung bei der ESTV und den Fiskalvertreter.

Die "Umsatzsteuer" ist in dem Fall die Einfuhrumsatzsteuer, welche der Empfänger zahlt.

Problem ist aber doch, dass der Händler bei der Einfuhr noch gar nicht weiß, wieviel er wieder ausführt. Er hat vielleicht Ware im Wert von 6000€ dabei und verkauft für 2000€ in der Schweiz und fährt mit dem Rest wieder heim. Und dann?
Danke
Der Dingens

Anders herum: Wenn eine ausländische Firma in Deutschland Waren verkauft muß diese sich in Deutschland steuerlich registrieren weil Sie ja die MwSt ausweisen und abführen muß beim Verkauf vorrort. Das wird in der Schweiz sicher nicht anders sein.