Hallo,

wir haben für unsere Kunden in den USA einen PayPal Account, der mit einem amerikanischen Konto verbunden ist.
Beide laufen auf die deutsche Adresse, da wir in den USA keine Firma haben.
Jetzt hat Biden wohl irgendein Gesetz geändert, sodass wir uns für PayPal wohl ab Januar 2022 steuerlich registrieren müssen, wenn wir Zahlungen über 600 $ erhalten.
Das möchte ich natürlich vermeiden, sonst zahlen wir da noch doppelt.
Hat da sich schon wer schlau gemacht?
Ein amerikanischer Kollege meckert da auch schon tüchtig rum, da lief wohl einiges bisher am Fiskus vorbei
Alternativ könnte ich ein neues PayPal Konto anlegen hier in DE und das dann mit einem deutschen $-Konto verbinden, da wäre doch US$ als Hauptwährung bestimmt machbar, oder?
Umrechnen möchte ich PayPal US$>€ nicht lassen, die haben da leider eine extreme Rechenschwäche zu ihren Gunsten.

Du musst dich langsam mit dem Thema ITIN "Individiual Tax Payer Identification Number" beschäftigen. Diese brauchst du um gegenüber Banken, Paypal etc deinen Steuerzahlerstatus nachzuweisen. Bekommst du direkt vom IRS, kann aber dauern. Auch die Amis können Bürokratie.

Ja, aber dann muss ich dort doch Steuern zahlen, oder?

Den Gewinn musst Du meiner Meinung nach nicht in den USA versteuern, denn soweit ich das verstanden habe, versendest Du von Deutschland aus und hast ein deutsches Unternehmen. Du solltest Dich aber über die Sales Tax in den USA Gedanken machen, denn sobald Du in einzelnen Bundesstaatten gewissen Schwellenwerte überschreitest, musst Du dort sales tax abführen. Stichwort: "Economic Nexus". Wenn die Ware allerdings bereits in den USA lagert und von dort aus verkauft wird, ist die Sache sicherlich wieder ganz anders. Wenn ich mich recht erinnere, ist das dann der "Physical Nexus".

Ok, wir liefern ja zu nahezu 100% an gewerbliche Kunden, da sollte die Sales Tax ja nicht anfallen.
Schaue mir das aber in den nächsten Tagen nochmal genau an, will ja da nicht irgendwas einrühren.

Versteuern: Ja. Steuern zahlen: Nein.
Du bist verpflichtet in den USA eine jährliche ( Einkommens- nicht Umsatz! ) Steuererkärung abzugeben. Gleichzeitig beantragst du bei der Abgabe eine "exception: Tax Treaty Benefit" von der Steuerpflicht da D und die USA ein Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen haben. Wenn du hier ansässig bist uns hier alles versteuerst brauchst du deine US Einkünfte dort nicht noch einmal zu versteuern. Das ist der Sinn eines Doppelbesteuerungsabkommens - diese zu vermeiden. Allerdings musst du trotzdem eine Steuererkärung beim IRS abgeben. UNd Paypal möchte igendwann eine Steuernummer / ITIN von dir mit welcher du deine Besteuerung nachweist.

Beim US Finanzamt ( IRS ) geht es nur um Einkommensteuern, die Umsatzsteuern sind Sache der Staaten, nicht des Bundes. Umsatzsteuer Abfuhr/Registrierung deswegen jeweils im Budesstaat, Einkommenssteuern beim Bund/Federal.

Wenn man sich für die Einkommenssteuer registriert, dann gehört man doch zu der Personengruppe, die bei der berühmten Frage "Sind Sie in den USA steuerlich registriert?" dann immer "JA" ankreuzen muß, oder?

Diese Frage findet sich ja mittlerweile bei jedem Schmarrn, egal wie unbedeutend und klein, sobald man bei einer Bank irgendwas abschließen möchte.

Hatte letztens für meinen Sohn ein Jugendkonto bei der örtl. Sparkasse eröffnet, da mußte ich auch diese Frage auch beantworten. Der Banker meinte, dass sie bei "JA"-Antworten keine Geschäftsbeziehung mit diesen Kunden eingehen wollen.

Ist die genaue Frage, ob man dort steuerlich registriert ist oder ob man dort steuerpflichtig ist ?