PayPal hat Seafile dazu aufgefordert, entsprechende Backdoors in seiner Software einzubauen, damit die hochgeladenen Dateien von Seafile ohne Zustimmung des Nutzers entschlüsselt und überprüft werden können. Unter anderem sollte das Unternehmen Informationen über die hochgeladenen Dateien, wie zum Beispiel den Inhalt an PayPal weiterleiten.
Da sich Seafile geweigert hat, einen Backdoor in seine Software einzubauen, hat der Bezahldienst PayPal eine "individuelle Entscheidung für den Einzelfall" getroffen und das PayPal-Konto von Seafile mit dem Guthaben gesperrt.
Das gab ein großes Echo in den Medien und nach 2 Tagen wurde die "individuelle Entscheidung für den Einzelfall" plötzlich wieder rückgängig gemacht und das PayPal-Konto wieder freigegeben.
Der Anbieter Seafile ist gerade dabei andere Zahlungsmöglichkeiten zu implementieren.
PayPal ist in Europa eine zugelassene Bank mit Vollbanklizenz. Im entferntesten Sinne könnte man es theoretisch damit vergleichen, wenn eure Sparkasse euch plötzlich dazu auffordert, eure Lieferanten und andere Betriebsgeheime Unterlagen offenzulegen.
Entschuldigung von PayPal
Im Groben und Ganzen kann man davon ausgehen, dass die Freigabe wegen dem Medienecho erfolgte. Kleinere Unternehmen oder Händler müssen wahrscheinlich bei derartigen Erpressungen nachgeben, um weiterhin PayPal-Zahlungen anbieten zu können."Wir bedauern, dass wir im Fall von Seafile die Situation nicht gleich richtig eingeschätzt haben. Wir bitten um Entschuldigung für jegliche Beeinträchtigungen, die daraus für das Geschäft des Unternehmens entstanden sind"
Bitte vorsichtig bei der Benutzung von PayPal.
Man beachte die Kommentare auf heise.de
[1] http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 44467.html
[2] http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 46261.html