Paypal PLUS - Warnung

Erfahrungen mit Banken, kostenloses Geschäftskonto, Paypal, Amazon Pay, Adyen, Klarna, Bitcoins
- Diskussionsforum -
Hilfe und Erfahrungen von Händlern zum Thema Zahlungsdienstleister.

Eine sehr wichtige Sache beim E-Commerce ist das Geld und wie es vom Kunden zum Händler gelangt.
In diesem Unterforum geht es um das PayPal Konto und den PayPal Login, Banken, ein kostenloses Geschäftskonto eröffnen,
Erfahrungen mit Amazon Pay, Adyen, Klarna, Bitcoins, allgemeiner Banken Vergleich.

Wenn du z.B. ein PayPal Problem oder Ärger mit SEPA Zahlungen hast, dann gehört es hier in unser Bankenforum.
Antworten
healthyfood
Beiträge: 12
Registriert: 27. Sep 2016 11:08

Paypal PLUS - Warnung

Hallo in die Runde, und an externe Leser,
seid ihr am Überlegen, Paypal PLUS für euren Shop einzuführen? Seid ihr evtl. von Paypal kontaktiert worden?
Ich kann aus eigener Erfahrung nur DRINGEND von PAYPAL PLUS abraten und davor warnen. Meine Geschichte im Detail hier: http://www.sellerforum.de/zahlungssyste ... 46839.html

aber ich will es nochmal auf den Punkt bringen:
1) Was bedeutet Paypal Plus?
Paypal Plus heisst, dass man alle Zahlungsarten über Paypal abwickelt. Also Paypal direkte Zahlungen, Kreditkartenzahlungen, Lastschrift etc.. Sogar den Kauf auf Rechnung. Der Vorteil laut Paypal: Es ist günstig und komfortabel.
2) Ist Paypal Plus günstig?
Wenn ihr in Euro verkauft, ist Paypal Plus in etwa ebenso teuer oder günstig wie wenn ihr mit anderen sogenannten Payment Service Providern zusammenarbeitet. Rund 2,5% von der Zahlsumme fallen bei Kreditkartengebühren an, etwa 1% bei Lastschrift. Zuzüglich 35 cent pro Transaktion.
Wenn ihr in anderen Währungen verkauft, wird Paypal SEHR TEUER! Denn ihr könnt euch z.B. Schewizer Franken oder Britische Pfund oder US Dollar nicht einfach auf euer deutsches Fremdwährungs Bankkonto überweisen lassen. Nein, das wird immer erst von Paypal in Euro umgewechselt. Und dabei gönnt sich Paypal eine versteckte Gebühr von - nach meiner Erfahrung - etwa 4% ! Wenn der offizielle Interbankenkurs z.B. 1,20 EUR pro GBP ist, dann überweist Dir Paypal höchsten 1,15 EUR, eher 1,13 oder 1,14 EUR. Zu den Gebühren der Zahlung (2,5% plus 35 cent) kommen also noch weitere versteckte Gebühren von etwa 4%. Es gibt keinen Weg daran vorbei, ausser ihr habt in dem anderen Land (UK, Schweiz, USA) ein Bankkonto.
3) Paypal PLUS ist ein unterschätzter Risikofaktor für Dein Geschäft!!!
Das ist der Wichtigste Punkt. Denn die Bezahlfunktion im Shop muss funktionieren, nicht wahr? Und was passiert, wenn einem Sachbearbeiter bei Paypal eine Laus über die Leber läuft und er Dein Konto sperrt? Dann kann kein Kunde von jetzt auf sofort gleich in Deinem Shop kaufen. Dein Shop ist tot. "Kein Problem," denkst Du. "Passiert nicht und wenn, dann rufe ich da an und wir regeln das.". Falsch. Paypal hat keine Probleme, Dir das Verkäuferkonto auch am Sonntag Mittag, ohne irgendeine Vorwarnung, zu sperren. Die Händler Hotline ist aber erst am Montag wieder besetzt.
Wenn Du da jemanden erreichst, wird er Dich weiterleiten. Sagen, dass das eine andere Abteilung bearbeitet. Dich vertrösten. Wenn Du Glück hast, kümmert sich irgendwann jemand darum. Heute oder Morgen oder nächste Woche. Paypal hat nämlich, Zitat Mitarbeiter Paypal Plus, " ganz viele Kunden und Händler und wir kommen da garnicht hinterher und man muss sich daher bitte gedulden.".
Und während Du Dich geduldest, machst Du keinen Euro Umsatz mit Deinem Shop. Irgendwann bist Du so schlau, doch einen Kreditkartenanbieter (Payment Service Provider) zu kontaktieren. Der nimmt Dich neu auf, der kümmert sich um Dich, aber trotzdem dauert es zwei bis vier Wochen, bis die Dokumentation und Verträge durch sind. Während der Zeit kümmerst Du Dich um die IT Anbindung, testest den Shop. Und musst Kunden eventuell erklären, dass Du keine Rückerstattungen der mit Paypal gezahlten Gelder (vor Sperrung des Kontos) durchführen kannst, weil Dein Paypal Konto gesperrt ist. Das erkläre mal einem Kunden.
Glaubst Du nicht, dass sowas passieren kann? Hier: http://www.sellerforum.de/zahlungssyste ... 6839.html ist mir passiert. Nicht ganz so, denn ich hatte immer nur die Standard Version von Paypal am Start. Kreditkartenzahlungen hat jemand anders gemacht. Und ich bin heilfroh, denn meine wirtschaftliche Existenz lege ich bestimmt nicht in die Hände von Paypal. (-o
Ich habe übrigens weiterhin einen hohen Betrag auf meinem Paypal Verkäuferkonto und ich komme seit vier Monaten nicht an das Geld.
Wer sich hier im Forum umschaut, findet genügend Darstellungen von ähnlichen Vorfällen. Sperrung aus heiterem Himmel, Grund unbekannt oder lächerlich, und dann auch nicht zu lösen weil die Personen am Telefon oder der e-Mail die Angelegenheiten immer nur intern weiterleiten dürfen. Ins Nirwana...


3 Monate gratis Händlerbund
Tobo
Beiträge: 408
Registriert: 3. Dez 2014 13:29

Re: Paypal PLUS - Warnung

Wir verkaufen sehr viel ins Ausland, was bis auf wenige Ausnahmen alles mit PayPal abgewickelt wird. Wir kommen auf ungefähr 4% Gesamtgebühren für diese Transaktionen, die 2,5% + 0,35 + 4% sind schlichtweg falsch.

Das mit der Erreichbarkeit kann ich auch definitiv nicht bestätigen. Wir haben zwei Ansprechpartner bei PayPal, einmal einen allgemeinen Ansprechpartner bei PayPal in Berlin und einen Technischen Ansprechpartner für PayPal Plus direkt in Luxemburg. Die Mitarbeiterin in Berlin beantwortet teilweise sogar E-Mails am Wochenende.

Das fast alle Zahlungsmethoden mit PayPal Plus abgewickelt werden ist schon ein Risikofaktor, wobei ich hier noch nie nachvollziehen konnte warum ein PayPal Händlerkonto gesperrt wird. Es gibt hier im Forum sicherlich viele Händler die viel länger dabei sind wie wir, aber in unserer ganzen Zeit hatten wir noch nie ein Problem mit dem PayPal Konto. (Mal von unberechtigten Kundenfällen, etc ausgenommen)
healthyfood
Beiträge: 12
Registriert: 27. Sep 2016 11:08

Re: Paypal PLUS - Warnung

Tobo hat geschrieben:Wir verkaufen sehr viel ins Ausland, was bis auf wenige Ausnahmen alles mit PayPal abgewickelt wird. Wir kommen auf ungefähr 4% Gesamtgebühren für diese Transaktionen, die 2,5% + 0,35 + 4% sind schlichtweg falsch.
Korrektur: ist schlichtweg richtig. Ich habe nicht "Ausland" geschrieben, sondern "Fremdwährung", also nicht EUR. Wenn Du das nächste Mal Deine vom britischen Kunden in GBP verkauften Erlöse in EUR umtauscht, vergleiche mal den Kurs mit dem offiziellen Interbankenkurs. Die weichen vier Prozent nach oben und unten ab. Wenn der Mittelkurs 1,20 EUR ist, gibt Dir Paypal maximal 1,16 EUR. Bei Diensten wie Transferwise kommst Du auf unter 1% spread (Ankauf zu Verkauf Kurs) und auch Banken geben unter 1%, je nach Bank.
Man kann natürlich auch den Briten oder Schweizern im Shop einen EUR Betrag zahlen lassen, dann zahlt der Kunde den miesen Wechselkurs. Inwiefern das kundenfreundlich ist und zur Shop Philosophie passt, muss jeder selbst für sich entscheiden.
"Wir verkaufen sehr viel ins Ausland" => na ja, das meinte ich mit "Gebühren verstecken". Nicht mal ihr seid euch im Klaren darüber, wie ihr hinten herum abgezockt werdet.
Also nochmal kurz: Im Euro-Raum cirka 2,4% - 2,7% plus 0,35 EUR Fixum pro Transaktion, im Nicht Euro-Raum via schlechtem Wechselkurs nochmals cirka 4% obendrauf. "Cirka 4%" kann ich auch nur schreiben, weil Paypal das auch nirgends klar ausweist. :shock:
Benutzeravatar
koshop
PLUS-Mitglied
PLUS-Mitglied
Beiträge: 6592
Registriert: 4. Sep 2012 13:23

Re: Paypal PLUS - Warnung

wobei ich hier noch nie nachvollziehen konnte warum ein PayPal Händlerkonto gesperrt wird.
Exakt das ist das Problem. Die Betroffenen können das häufig genauso wenig nachvollziehen. Selbst die Paypal Mitarbeiter sind oft überfragt.

Persönlich kommen aber generell alle "Alles aus einer Hand" Zahlungsanbieter für mich nicht in Frage. Zu gefährlich. Paypal ist dazu noch recht teuer, gerade was KK Zahlung angeht. Insbesondere Nicht- EU-Ausland kostet bis zu 5,2% + Festgebühr.
Tobo
Beiträge: 408
Registriert: 3. Dez 2014 13:29

Re: Paypal PLUS - Warnung

healthyfood hat geschrieben:
Tobo hat geschrieben:Wir verkaufen sehr viel ins Ausland, was bis auf wenige Ausnahmen alles mit PayPal abgewickelt wird. Wir kommen auf ungefähr 4% Gesamtgebühren für diese Transaktionen, die 2,5% + 0,35 + 4% sind schlichtweg falsch.
Korrektur: ist schlichtweg richtig. Ich habe nicht "Ausland" geschrieben, sondern "Fremdwährung", also nicht EUR. Wenn Du das nächste Mal Deine vom britischen Kunden in GBP verkauften Erlöse in EUR umtauscht, vergleiche mal den Kurs mit dem offiziellen Interbankenkurs. Die weichen vier Prozent nach oben und unten ab. Wenn der Mittelkurs 1,20 EUR ist, gibt Dir Paypal maximal 1,16 EUR. Bei Diensten wie Transferwise kommst Du auf unter 1% spread (Ankauf zu Verkauf Kurs) und auch Banken geben unter 1%, je nach Bank.
Man kann natürlich auch den Briten oder Schweizern im Shop einen EUR Betrag zahlen lassen, dann zahlt der Kunde den miesen Wechselkurs. Inwiefern das kundenfreundlich ist und zur Shop Philosophie passt, muss jeder selbst für sich entscheiden.
"Wir verkaufen sehr viel ins Ausland" => na ja, das meinte ich mit "Gebühren verstecken". Nicht mal ihr seid euch im Klaren darüber, wie ihr hinten herum abgezockt werdet.
Also nochmal kurz: Im Euro-Raum cirka 2,4% - 2,7% plus 0,35 EUR Fixum pro Transaktion, im Nicht Euro-Raum via schlechtem Wechselkurs nochmals cirka 4% obendrauf. "Cirka 4%" kann ich auch nur schreiben, weil Paypal das auch nirgends klar ausweist. :shock:
Ok das würde mich jetzt sehr interessieren, gibt es hier im Forum wirklich Händler die ihren Kunden die Einkäufe in ihrer eigenen Währung berechnen? Bei ungefähr einem dutzend nicht EU Transaktionen jeden Tag hatten wir noch nie so eine Anfrage. Chinesen, Amerikaner, Schweizer, Russen, etc. bezahlen alle wie selbstverständlich in Euro - ohne das als unfreundlich zu empfinden.
healthyfood
Beiträge: 12
Registriert: 27. Sep 2016 11:08

Re: Paypal PLUS - Warnung

Tobo hat geschrieben: Das fast alle Zahlungsmethoden mit PayPal Plus abgewickelt werden ist schon ein Risikofaktor, wobei ich hier noch nie nachvollziehen konnte warum ein PayPal Händlerkonto gesperrt wird. Es gibt hier im Forum sicherlich viele Händler die viel länger dabei sind wie wir, aber in unserer ganzen Zeit hatten wir noch nie ein Problem mit dem PayPal Konto. (Mal von unberechtigten Kundenfällen, etc ausgenommen)
Man glaubt es nicht bis zu dem Tage, an dem es dunkel wird. Und dann werden Dir die netten Kundenbetreuer auch nicht weiterhelfen, denn dann geht es um die "Risk Abteilung" die Dein Konto sperrt. Schau Dir den Vorfall von mir an. Die Ursache bei mir ist ein Witz. Das wäre mir bei meinem regulären, normalen Payment Service Provider nicht passiert. Die sperren nicht einfach das Konto von jetzt auf gleich, wenn was nicht koscher erscheint. Habe ich selbst erlebt. Bei mir wurde zu einer Zeit vermehrt mit gestohlenen Kreditkartendaten eingekauft und da haben die sich bei mir telefonisch gemeldet und das Problem mit mir gelöst.
Bei Paypal hingegen ist irgendwann jemandem aufgefallen, dass in einer hinteren Ecke der Händlerdaten die Handelsregisternummer nicht mehr stimmt. Und hat das Konto von jetzt auf gleich gesperrt. Zur Erklärung: die Handelsregisternummer ändert sich, wenn man seinen Sitz von einem Bezirk in einen anderen verlegt. War bei uns der Fall. Die Adresse und alle Daten hab ich natürlich im Backend von Paypal geändert. Auch die HRB Nummer. Nur zu dumm, dass die auch an einer anderen Ecke der Händlerdaten existiert.

Ein vernünftiger, normaler Payment Service Provider hätte einen angerufen und gesagt, "Hey, da passt die HRB Nummer nicht zu eurem Firmensitz, was ist da los" und wir hätten das in 2 Minuten gelöst. Von Paypal bekommst du am Sonntag Mittag eine e-mail mit dem Hinweis "Wir haben erfahren, dass Ihre Firma zur Löschung ansteht und haben deshalb Ihr Kundenkonto gesperrt". Und bekommst dann keinen ran, keine vernünftige Rückmeldung, nichts. Als endlich nach fünf oder sechs Wochen klar war, dass die Ursache die mir zunächst garnicht bewusste HRB Nummer in einem anderen Menü der Kundenstammdaten war, sagte man mir, ich müsse ein neues Paypal Konto eröffnen. Weil das gesetzlich nicht ginge, eine Kontonummer gleich zu lassen, wenn man eine andere HRB Nummer bekommt.

Alleine anhand dieser Aussage kannst Du die Qualität des first level Händlersupport messen. Selbstverständlich ändert sich die juristische Person nicht und wenn Paypal ein anderes Konto bei Änderung der Handelsregisternummer verlangt, ist das allein deren Entscheidung. Selbstverständlich kommt eine deutsche Bank nicht auf solche kruden Ideen und gibt Dir bei Umzug eine neue Kontonummer.

Neues Paypal Konto aufmachen geht nicht, weil dem anderen, gesperrten Konto die Bankkonten zugeordnet sind. Das mus die Risk Abteilung machen. Die hat auch eine solche Vollmacht von mir, aber im Nirwana tut sich seit Monaten nichts. Trotz x Rückfragen, persönlich an einzelne Mitarbeiter oder die allgemeine e-Mail Adresse.
Und jetzt stell Dir vor, Paypal Plus ist Deine einzige Zahlungsart. Dann googlest Du ziemlich bald nur noch nach "Regelinsolvenz Ablauf"... :-x
healthyfood
Beiträge: 12
Registriert: 27. Sep 2016 11:08

Re: Paypal PLUS - Warnung

Tobo hat geschrieben: Ok das würde mich jetzt sehr interessieren, gibt es hier im Forum wirklich Händler die ihren Kunden die Einkäufe in ihrer eigenen Währung berechnen? Bei ungefähr einem dutzend nicht EU Transaktionen jeden Tag hatten wir noch nie so eine Anfrage. Chinesen, Amerikaner, Schweizer, Russen, etc. bezahlen alle wie selbstverständlich in Euro - ohne das als unfreundlich zu empfinden.
Ja, natürlich. Wenn Du in UK einen Preis für Dein Produkt finden willst, dann kannst Du dem Briten natürllich 12,95 EUR pro Stück anbieten. Aber viel wohler und wie zu Hause fühlt sich doch der Brite, wenn Du ihm anbietest "9,95 GBP". Das ist für den Shop natürlich etwas komplexer, aber wenn das Geschäft ein gewisses Volumen hat, wirst Du nicht darum herumkommen.
Mit den Schweizern oder auch Norwegern etc. machen wir es tatsächlich nicht so, sondern verkaufen / berechnen in EUR. Aber da kommt dann doch immer gleich ein "Fremdheitsgefühl" beim Kunden auf. Jeder kauft doch lieber in der Währung, in der er seinen Lohn erhält und mit der er morgens seine Brötchen kauft.
Antworten

Zurück zu „Zahlungssysteme / Banken / Paypal & Co.“

  • Information