Kein int. Versand von (Lipo)Akkus mehr durch DHL

[Supaschinni]

Hallo Community,

mal eine Frage an alle die es betrifft. Seit April 2016 haben sich ja die Versandbedingungen von Lithium-Akkus (Lipos) wegen der erhöhten Brandgefahr verschärft. Wichtigste Regelung ist wohl das Transportverbot von Lithium-Akkus in Passagierflugzeugen. Transport ausschließlich in Transportflugzeugen.

Da ich als Modellbauhändler doch einige Akkus auch international versende, betrifft es mich natürlich. In 2016 habe ich noch keine Einschränkungen gehabt, aber seit 2017 wird scheinbar verschärft durchgegriffen. Eine Sendung in die USA (Modellbaufahrzeug mit einem NiMH-Akku) wurde von DHL an mich zurückgeliefert mit einem Aufkleber, auf ein Gefahrguthinweis aufgebracht war, bei "Akku" war dort ein Kreuz gemacht worden. Bei einem Telefongespräch mit der DHL-Gefahrgutstelle wurde mir folgendes mitgeteilt:

- kein Versand mehr von Akkus oder Geräten mit Akkus durch DHL ins Ausland (Ausnahme: Österreich und Schweiz; auch Deutschland natürlich weiterhin möglich)
- Pakete werden durchleuchtet und alles was wie ein Akku aussieht kommt zurück, auch wenn es nur ein NiMH ist (Nickel-Metallhydrid, also die ganz normalen Mignon-Akkus wie z.B. eneloops)
- eine Kennzeichnung bringt nichts
- Versand nur noch durch DHL-Express (zu deutlich höheren Preisen) möglich

Das würde ja bedeuten, das etliche Händler nun entweder keine Akkus mehr versenden können oder Ihre Gewinnmarge komplett an DHL-Express abtreten können. Auch bei GLS hat man sich auf Anfrage ähnlich geäußert, nur NiMH gehen da scheinbar noch durch. DHL kann mir doch nicht erzählen, dass Sendungen bisher ausschließlich in Passagierflugzeugen transportiert wurden. Zum Teil beruft man sich darauf, dass Sendungen an kooperierende Firmen im Ausland übergeben würden und man deren weitere Versandwege nicht kennt, somit gibt es offenbar Absprachen, dass keine Sendungen mit Gefahrgut übergeben werden dürfen.

Nun würde mich interessieren, wer schon ähnliche Erfahrungen gemacht hat und vor dem selben Problem steht. Gibt es hier evtl. eine Lösung, die nicht auf deutlich erhöhte Kosten für den Versand hinausläuft? Gibt es andere Firmen, die hier eine (günstige) Lösung haben?

Ich weiß wohl, dass es bei FedEx auch geht, aber auch da liegen die Preise ja deutlich über DHL.

Danke & ciao
Gregor

[regalboy]

Haben sie dir zumindest die Versandkosten für die NimH Akku Sendung erstattet?

Wobei ich das Verhalten von DHL spontan für illegal halten würde, wo doh NimH Akkus kein Gefahrgut sind und meines Wissens nicht von der Beförderung ausgeschlossen sind.

Interessant wäre noch zu wissen, ob man NimH Akkus und LiIon Akkus auf dem Röntgenbild auseinanderhalten kann.

[Europäer]

- Pakete werden durchleuchtet und alles was wie ein Akku aussieht kommt zurück, auch wenn es nur ein NiMH ist (Nickel-Metallhydrid, also die ganz normalen Mignon-Akkus wie z.B. eneloops)

Kann ich bestätigen, wir wollten vor ein paar Monaten eine Waage mit eingebautem Bleiakku (VRLA) per Post von Luxemburg nach Norwegen versenden, das Paket wurde in Frankfurt geröntgt und kam mit einem Zettel dran zurück ("Akku").

[degraf]

Ob im Gerät ein Lipo oder Nimh eingebaut ist, kann man von außen ja nicht immer erkennen.
Also bleibt nur das komplette Akkuverbot.

Was daran jetzt "illegal" seitens DHL sein soll, erschließt sich mir jetzt nicht wirklich @regalboy

[maddinsen]

Heißt das, dass jeglicher Smartphone- und Handyversand außerhalb der EU damit nur noch über Express möglich ist?

[regalboy]

Ob im Gerät ein Lipo oder Nimh eingebaut ist, kann man von außen ja nicht immer erkennen.
Also bleibt nur das komplette Akkuverbot.

Was daran jetzt "illegal" seitens DHL sein soll, erschließt sich mir jetzt nicht wirklich @regalboy

Weil man nicht von außen sehen kann, ob jemand ein Mörder ist sperren wir einfach mal alle Menschen in den Knast.....


Laut AGB (habe auf die Schnelle nur Privatkundenseite gefunden) zählen nur gefährliche Stoffe zu Gefahrgut. Dies ist bei Lithium Akkus der Fall, NICHT jedoch z. B. bei NiMH Akkus:
https://www.dhl.de/content/de/de/privat ... halte.html

Warum sollte also die "Sippenhaft Akku" in Ordnung sein?

[gardinenprediger]

Laut AGB (habe auf die Schnelle nur Privatkundenseite gefunden) zählen nur gefährliche Stoffe zu Gefahrgut. Dies ist bei Lithium Akkus der Fall, NICHT jedoch z. B. bei NiMH Akkus:
https://www.dhl.de/content/de/de/privat ... halte.html
Warum sollte also die "Sippenhaft Akku" in Ordnung sein?

Was sollen die denn machen, wenn die verschiedenen Typen nicht auseinander zu halten sind? Jetzt muss man eben als Fracht mit Gefahrgutdeklaration versenden, so what.
Betroffen sind ja auch nur Akkus, die weder irgendwo eingebaut noch gemeinsam mit einem anderen Produkt verpackt sind.
Für den TE ist das jetzt natürlich ärgerlich, aber diese Lithium Metall Akkus sind nun mal genau das, wofür die Kategorie Gefahrgut erfunden wurde.

UPS hat ein schönes Infoblatt dazu.

[stewi]

Wir haben auch das beschriebene Problem mit Warenbriefen bzw. Einschreiben ins Ausland. Obwohl wir nur NiMh-Akkus versenden, kommen diese Sendungen regelmäßig zurück, natürlich auch mit ordentlicher Zeitverzögerung.
DHL-Expreß ist für uns nicht wirtschaftlich.

Uns würde daher interessieren ob es noch Anbieter gibt, die NiMh zu normalen Konditionen ins Ausland befördern und wie Eure Erfahrungen damit so sind.