Kosten Steuerberater

[sw-mobile-shop]

Hallo zusammen,

hatte heute morgen Besuch von unserem Steuerberater. Ich habe ein Einzelunternehmen mit Onlineverkäufen über Amazon und ebay ( ca. 200 Bestellungen pro Tag). Der Steuerberater macht für uns die Buchhaltung, Lohnabrechnungen ( 1 Minijobber), Jahresabschluss und Einkommensteuererklärung. Bis jetzt zahlen wir 640.-€ netto im Monat ( 7680.-€ netto Pro Jahr) für seine Leistungen. Er meinte nun, er hätte viel höhere Kosten um die Leistungen zu erbringen und will jetzt ca. 2000.-€ im Monat. Er spielt alle Verkäufe in eine Datenbank um alles einzeln zu erfassen von Amainvoice, Afterbuy , Paypal und den 2 Bankkonten, da dass nur so nach Handelsrecht korrekt wäre.
Er setzt ein Volumen von 250-300 Stunden pro Jahr an, was er braucht mit einem Stundenlohn von 100.- netto. Dabei machen die meiste Arbeit seine Mitarbeiter (normale Fachkräfte).

Nun wollte ich mal fragen, was Ihr so an Steuerberaterkosten habt und wie Ihr die Buchung der einzelnen Verkäufe vornehmt.

Grüße
Sascha

[harryzwo]

Mein BuchungsVolumen ist nicht so gross, aber wenn ich schon lese,
er müsse alles von Hand buchen und würde nichts automatisieren,
sehe ich dass du beim falschen Steuerberater bist.
Ich empfehle : Dringenden Steuerberaterwechsel

[amaseller]

Wir liefern die jeweiligen Dateien im Excelformat für die einzelnen Marktplätze. Eingangsrechnungen werden in Papierform geliefert. wir haben ebenfalls ca. 200 Bestellungen am Tag (ca. 2 Mio. Umsatz jährlich). Dadurch das der monatliche Aufwand dabei ca.3- 5 Stunden im Monat beträgt liegen wir monatlich so um die 200 Euro. Dazu kommt noch die Bilanz am Jahresende ( ich glaube um die 2000 Euro)

Ich bin auf jeden Fall zufrieden und kenne nur Leute die deutlich mehr zahlen, vor allem weil mein Steuerberater extrem gut ist und bei der letzten Betriebsprüfung einen megaguten Job gemacht hat.

[sw-mobile-shop]

Mein BuchungsVolumen ist nicht so gross, aber wenn ich schon lese,
er müsse alles von Hand buchen und würde nichts automatisieren,
sehe ich dass du beim falschen Steuerberater bist.
Ich empfehle : Dringenden Steuerberaterwechsel

Er bucht das schon automatisch, also spielt alle Daten über Tools in eine Datenbank ein.
Und Differenzen müssen dann manuell gesucht und korrigiert werden und das wäre so aufwendig meinte er.
100.-€ Stundenlohn anzusetzen finde ich auch etwas arg übertrieben.

[harryzwo]

Er bucht das schon automatisch, also spielt alle Daten über Tools in eine Datenbank ein.
Und Differenzen müssen dann manuell gesucht und korrigiert werden und das wäre so aufwendig meinte er.
100.-€ Stundenlohn anzusetzen finde ich auch etwas arg übertrieben.

Die 100€ Stundenlohn finde ich noch fast normal. Meine Kollegin in München
zahlt das doppelte. Aber dafür muss es auch glattgehen. Dann würde ich mal schauen,
was denn "manuell gesucht und korrigiert" werden muss. Man kann sich nämlich
auch viel Arbeit selbst machen. Vielleicht kannst du mal Beispiele geben, womit
der StBr. seine viele Zeit angeblich verbrät.

[sw-mobile-shop]

Er bucht das schon automatisch, also spielt alle Daten über Tools in eine Datenbank ein.
Und Differenzen müssen dann manuell gesucht und korrigiert werden und das wäre so aufwendig meinte er.
100.-€ Stundenlohn anzusetzen finde ich auch etwas arg übertrieben.

Die 100€ Stundenlohn finde ich noch fast normal. Meine Kollegin in München
zahlt das doppelte. Aber dafür muss es auch glattgehen. Dann würde ich mal schauen,
was denn "manuell gesucht und korrigiert" werden muss. Man kann sich nämlich
auch viel Arbeit selbst machen. Vielleicht kannst du mal Beispiele geben, womit
der StBr. seine viele Zeit angeblich verbrät.

Was korrigiert bzw. gesucht werden muss ist wenn z.B. Müller bestellt aber Maier bezahlt.
Und er benutzt irgendein Software Tool was die Daten von Afterbuy, Paypal und Bankkonto zusammenführt um es dann in Datev einspielen zu können. Und das Tool kostet schon 100-150€ pro Monat.
Das muss doch aber alles auch einfacher gehen. Wie machen denn das die ganzen anderen ebay bzw. Amazon Verkäufer ?

[Pflanzenshop]

Wir haben haben die ganze Bucherei ins eigene Haus geholt und jemanden dafür eingestellt. Die Kollegin arbeitet mit Datev und steht im engen Kontakt mit unserer Steuerkanzlei. Letztere macht dann nur die Bilanzen und die Steuererklärungen. Seitdem wurde nie mehr ein Termin verpasst und ich habe alle Zahlen taggenau, wenn ich sie benötige. Unterm Strich kommen wir aber auch auf 2000 netto per Monat, allerdings für 2 Firmen.

[harryzwo]

Was korrigiert bzw. gesucht werden muss ist wenn z.B. Müller bestellt aber Maier bezahlt.

Ich hatte an anderer Stelle schonmal dazu geschrieben, dass es eigentlich dem Finanzamt bei
Vorkasse egal ist, ob der (steuerpflichtig) zahlende Inländer Maier oder Müller heißt.
Im schlimmsten Fall bucht dein StBr. jeden einzelnen Käufer auf ein eigenes Debitorenkonto;
und mein Vorschlag lautete, alle Geldeingänge auf ein Sammelkonto zu buchen und
dort nur die passenden Geldeingänge gegenzubuchen, was bei Vorkasse ja ziemlich einfach
sein dürfte. Und liefern tust du doch eh nur, wenn schon vorausbezahlt ist?
Nur die vermutlich sehr wenigen nicht passenden Beträge werden gesucht.
Bucht dein StBr. jeden Müller und Maier auf ein separates Debitorenkonto?
Was würde dich hindern alle Geldeingänge (ggf. getrennt nach AMA, eBay etc...)
auf ein Sammelkonto zu buchen?

http://www.sellerforum.de/buchhaltung-s ... ml#p538077

[gemeinnützigerVerein]

bin bei 380€ im Monat und auch bei ca. 200 Bestellungen am Tag.
Empfehle hier auch dringend den Steuerberater zu wechseln.

[SchneiderMusik]

http://www.sellerforum.de/buchhaltung-s ... ml#p538077

Das ist ja auch kein OP, sondern eine zu versteuernde Anzahlung. Dran denken, dass man da gleich die USt. abführen muss, auch wenn noch nichts geliefert.
Das gilt i.Ü. auch für PayPal und ggf. Kreditkarte, also alle eigentlichen Vorkassezahlungen.

[SchneiderMusik]

Wie sieht es mit den Lohnabrechnungen aus, was zahlt ihr dafür?

[harryzwo]

Wie sieht es mit den Lohnabrechnungen aus, was zahlt ihr dafür?

für sw-mobile-shop > steht oben : 1 Minijobber.

Meine Buchhalterin kommt bei 5 Mitarbeitern (ohne Fluktuation)
auf 30 Minuten Arbeitszeit für die Lohnabrechnungen incl. DAKOTA/Elster-Meldungen

[Dekodi]

Hallo Leute,

ich erlaube mir mal ein bischen Erfahrung aus 7 Jahren Buchhaltung + Onlinehandel einzubringen.
Die unterschiedlichen Erwartungen (Onlinehändler vs. Stb.) sind meiner Meinung nach durch falsche Einschätzungen auf beiden Seiten bedingt. Da ich das Thema in einem Forenbeitrag nicht erschöpfend behandeln kann, versuche ich es zumindest stichpunktartig:

a) Onlinehändler
- erwartete eine günstige Fibu, weil ja alle Daten elektronisch vorhanden sind
- weiß nicht, dass die Erstellung der Fibu nicht mit einer Datev-Schnittstelle und ein
paar Excel-Dateien erledigt ist.
- weiß nicht, dass die ganzen Daten aufgrund der Vielzahl von beteiligten Systemen
nicht ohne weiteres zueinander passen und diese Abstimmung mitunter sehr aufwendig ist.
- ist (sobald er internationalen Handel treibt), was das Umsatzsteuerrecht anbelangt,
fast schon mit einem internationalen Konzern vergleichbar.
- Der Onlinehänder ist das, was mit Industry 4.0 gemeint ist.

b) Steuerberater
- denkt, dass der Onlinehändler halt auch nur ein Händler ist
- kennt sich oft nicht richtig mit den beteiligten Systemen aus,
das führt zu hoher Nacharabeit und ist teuer. Von den Gefahren einer Betriebsprüfung mal
ganz abgesehen
- geht das ganze mit unzulänglichen technischen Mitteln an.
- rechnet die Leistung starr ab, anstatt auf die häufig schwankende Transaktions-
anzahl der Händler abzustellen und ein entrpechendes Gebührenmodell anzubieten

Fazit:
Obige Stichpunkte sind bitte nicht als Pauschalurteil zu sehen. Natürlich gibt es viele Händler,
die genau wissen, wie Finanzbuchhaltung funktioniert und natürlich gibt es auch Steuerberater,
die wissen wie Onlinehandel funktioniert.
Bei Onlinehändlern, die auch große Belegvolumnia (> 10.000 Orders im Monat) zu vertretbaren Kosten beim Steuerberater buchen lassen, läuft dies in etwa so ab:
- Onlinehändler arbeitet super sauber in seiner Software.
Er erstellt z. B. zu jeder Retoure eine Gutschrift
- er sorgt dafür, dass nach Möglichkeit zu jedem Geschäftvorfall die Order-ID vorhanden ist
- er hat einen Steuerberater, der sich mal die Zeit genommen hat, ihn zu besuchen und
sein Unternehmen, insbesondere die eingesetzten Zahlsysteme zu verstehen.
- er hat einen Steuerberater, der ihm ein volumenbasiertes Fibu-Gebühr anbietet.

Was ihr außerdem wissen müsst:
Nach der GObD (neue Buchhaltungsvorschrift seit 1.1.2015) muss in der Finanzbuchhaltung
jeder Geschäftsvorfall im Einzelnen nachvollziehbar sein (d. h., jede Rechnung MUSS jeder Zahlung zugeordnet sein). Wenn also die Daten nicht zusammenpassen, muss gesucht werden und das kostet.

Ob der Steuerberater Ahnung hat, bekommt man leicht durch ein paar einfache Fragen heraus.
z. B.
- "Wie gehen Sie mit der Amazon Current Reserve / Reserve Balance um"?
- "Können Sie mir die nicht ausgewiesenen Saldendifferenzen in einem PayPal-Kontoauszug" erklären?

Zu den Kosten:
Schwer zu sagen, da man die Kosten für die Finanzbuchhaltung ja nicht nur an der Anzahl der Ausgangsrechnungen festmachen kann, sondern auch andere Faktoren, wie z. B. Anzahl der Eingangsrechnungen den Aufwand für die Fibu beeinflussen.
Generell gilt: Je sauberer und besser der Händler arbeitet, desto geringer der Aufwand.

Positiv Beispiel:
Wir haben in Magdeburg eine Steuerkanzlei, da schafft eine junge Buchhalterin eine Fibu mi
21000 Orders im Monat an einem Vormittag. Händler arbeitet super, super ordentlich (hat
Dreamrobots, geht aber mit allen anderen System genauso). Steuerbertater hat nicht nur die
entsprechende Technik, sondern er beherrscht sie auch.

Negativ Beispiel I:
Wir haben in München einen Händler, mit 1500 Orders im Monat, ebenfalls sehr, sehr ordentlich.
Das beauftragte Buchhaltungsbüro benötigt 30 (dreißig !!!!) Stunden für die Fibu. Auch hier wird mit
modernster Technik gearbeitet, allerdings hat die Buchhalterin bis heute nicht verstanden, wie Onlinehandel funktioniert.

Negatvi Beispiel II:
Wir haben im Großraum Leipzig einen Händler (ca. 1500 Orders im Monat), der seit mehreren Jahren nicht kapiert, dass man bei einer Retoure nicht nur Geld zurückzahlt, sondern auch eine Rechnungskorrektur erstellen muss. Bei der Erstellung der Finanzbuchhaltung gibt es dann jeden Monat etliche PayPal-Gutschriften, für die der Beleg fehlt. Die Steuerkanzlei muss Listen erstellen, der Händler muss die Belege dann eben doch erstellen. Diese "Schlamperei" kostet den Händler jedes Jahr zwischen 6000 und 8000 Euro.

Lösung:
- Sucht euch einen Steuerberater (diese sind leider rar gesät), der zu euch ins Unternehmen kommt,
euch versteht und euch dabei hilft, die Fibu richtig zu organisieren. Und diese Organisation
beginnt in euerm Shop- /ERP / Multichanell System.

- Arbeitet sauber und ordentlich und sorgt dafür, dass der StB sobald als möglich alle erforderlichen
Dateien, Belege etc. hat. Ein guter Stb. wird sogar direkt in eurem System nachschaun wollen,
wenn er was sucht.

- Die räumliche Distanz ist unerheblich. Wenn der StB. ein paar hundert km weg ist, kein Problem.

- Schlechte Leistung auf keinen Fall akzeptieren, sondern ggf. den StB auch mal wechseln.


So, das war das Wesentliche. Wie gesagt, bitte meine Ausführungen keinesfalls als Pauschalierung werten. Es kommt immer auf den Einzelfall an.

Viele Grüße
Stefan

[StBer für E-Commerce]

Ein herzliches Hallo in die Runde,
ich kann den letzten Beitrag nur unterstützen. Häufig liegt das Problem im mangelnden Verständnis für die andere Seite. Allerdings sollte sich ein Vertreter meiner Branche (Steuerberater), wenn er denn Mandanten aus dem Bereich E-Commerce betreut, auch die Mühe machen und sich mit diesem Thema im Detail auseinandersetzen. Nur so ist er in der Lage, schlanke Prozesse anzubieten, die auf Seiten des Mandanten keine großen Vorarbeiten verursachen und dafür sorgen, dass die Transaktionen durch das Steuerbüro effektiv und rechtssicher bearbeitet werden können. Das ist auch mit fünfstelligen Transaktionen im Monat normalerweise kein Problem. Die Vorstellung, der Berater könne aus einer schlechten Vorarbeit des Mandanten mit wenig Zeitaufwand erstklassige Buchhaltungsergebnisse erzeugen, ist natürlich Unfug. Klare Absprachen zwischen den Partnern können allerdings unnötige Arbeiten auf beiden Seiten vermeiden helfen. Die Entfernung zum Berater sollte keine große Rolle mehr spielen, da zumindest bei mir eine weitestgehend papierlose Zusammenarbeit in der Cloud zwischen Berater und Mandant zum Standard gehört. Höchste Sicherheitsstandards sind dabei selbstverständlich. Für Informationen stehe ich gerne zur Verfügung.

Weiterhin erfolgreiche Geschäfte

Johannes