Hallo zusammen, bin neu im Forum und freue mich sehr über die rege Teilname
@performer01:
Vielen Dank für Deine ausführliche Stellungnahme. Mein Billsafe Angebot steht noch aus, habe aber das von paymorrow schon zerrissen. Es entspricht in so ziemlich allen Punkten Deiner Beurteilung über das Billsafe Angebot. Tausend Hintertürchen, viele wenns und abers, etliche Rechte von paymorrow den Vertrag zu ändern, die Kosten zu erhöhen, nach eigenem Gutdünken eine "angemessene" Vorauszahlung zu verlangen, eventuelle weitere Auflagen, die NACH Vertragsabschluss bekannt gegeben werden usw. Hab das Ding gelesen und mit Wonne zerrissen. Wer sich auf sowas einlässt, kann gleich ins Casino gehen oder seine Seele an den Schnitter verpfänden.
Folgende Punkte gebe ich bei der grundsätzlichen Disskussion über solche "Dienste" zu bedenken:
1. Ablehnung: Wie mehrfach berichtet, wird der Rechnungskauf bei Kunden zum Teil allein deshalb abgelehnt, weil die Straße, in der sie wohnen in irgendwelchen Abgleichdatenbanken noch nicht erfasst ist. Es kann einen solventen Kunden nur verärgern wenn er abgelehnt wird. Zudem entstehen Kosten, die völlig ungerechtfertigt sind, da die Prüfung der Solvenz ja in einem solchen Fall zu einem völlig falschen Ergebnis geführt hat. Ein wahrer Bährendienst, den man sich da teuer erkauft hat.
2. Die Zahlungen gehen zunächst an den "Dienstleister": Die Frage einer Pleite wurde schon angesprochen. Der Dienstleister führt das Mahnwesen durch. Spätestens hier geht jeder Onlinehändler ein großes Risiko ein. Je nach dem wie der Dienstleister jetzt mit dem Kunden umgeht, kann man auf diesem Wege gut ein paar Kunden verlieren. Billsafe ist Tochter eines Inkassounternehmens !!! Paymorrow hat sich in seinem Knebelvertragsmachwerk das Recht eingeräumt, alle Vertragspflichten an beliebige Subunternehmen abzugeben. Wer also letztendlich Kontakt mit meinen Kunden hat kann ich bei Vertragsabschluss gar nicht wissen. Wie diese Firma dann mit meinen Kunden umgeht erst recht nicht. Ich wüsste schon gerne im Voraus, wer die Dienstleistung erledigt, die ich eingekauft habe. Bekanntlich arbeiten Subunternehmen zu Dumpingpreisen und liefern logischer weise auch meist lowquality! Das wird nicht nur am Bau so sein.
Bei Paymorrow kam übrigens nur der Vertrag mit 4 Seiten Kleingedrucktes. Keine Brschüre, kein Überblick, keine weiteren Informationen. Man kann nur mit ein wenig juristischem Grundwissen überhaupt ergründen, was man da unterschreibt. Ein fairer Vertrag ist das nicht, viele Rechte und Unklarheiten zugunsten von Paymorrow und "zum Ausgleich" viele Pflichten für den reichlich zahlenden Kunden.
3. Billsafe und Co. werben mit Umsatzsteigerungen bis zu 55 %. HA, Ha, ha!!! Wenn der Rechnungskauf nur bei schon vorhandenen Stammkunden nach mehrfacher Bestellung + erfolgreicher Prüfung angeboten wird, kommt dadurch kein einziger Kunde zusätzlich in meinen Onlineshop! Die sind doch alle schon da und als Stammkunden ja auch zufrieden mit unserem Shop und den angebotenen Zahlarten. Interessant ist der Rechnungskauf doch in erster Linie für Neukunden, die kein Risiko eingehen wollen und die teure Nachnahmegebühr sparen möchten. DAS sind die Kunden, die bei Rechnungskaufmöglichkeit die Bestellung nicht abbrechen und dadurch zu einer Umsatzsteigerung führen. Diesen Vorteil können aktuelle Rechnungskaufdienstleister zur Zeit nicht bieten. Risiko zu hoch, wäre zu teuer. Fazit: Rechnungskauf für Stammkunden ist absoluter Blödsinn. Bei solchen Kunden kann ich auf eigenes Risiko Rechnungskauf anbieten. Ein eventueller Zahlungsausfall bei Stammkunden ist sicher nicht teurer als die Kosten für Billsafe und Co. Mal nachrechnen: Wenn ich 7% Kosten habe, könnte jeder 14 Kunde ein faules Ei sein und ich hätte die gleichen Kosten wie bei Billsafe. Gut, jetzt muss ich für die Abwicklung noch einen Minijobber einstellen usw. Bei meinen Stammkunden fällt aber höchstens jeder 500. Kunde aus. Ich würde also immens sparen, wenn ich das ganze selbst machen würde. Und ich kann dann die Kundenbetreuung, sprich das Mahnwesen so gestalten, dass ein Kunde wiederkommt, wenn er mal die Zahlung vergessen hat. Da zumindest bei Paymorrow die "Ersatzzahlung" des Dienstleisters erst mit erheblicher Zeitverzögerung ankommt, habe ich noch mal einen Vorteil beim Cashflow.
Wir arbeiten über afterbuy. Das heißt, das Mahnwesen wäre sowieso über automatisierte Emails ein Kinderspiel. Wenn wir auf dem Wege nicht weiterkommen, können wir auf einen Knopf klicken und die Sache geht für uns kostenlos an ein per Schnittstelle über Afterbuy angeschlossenes Inkassounternehmen. Dieser Arbeitsaufwand ist bestimmt nicht größer, als bei Billsafe oder Paymorrow. Der Kunde, der unsere freundlichen Erinnerungen in den Wind schlägt, ist uns dann eh egal. Da kann dann wirklich ein Inkasso ran.
Eines darf man bei der ganzen Sache nie vergessen: Die wollen zunächst einmal unser Geld. Wenn sich das für die Dienstleister nicht mehr lohnt, werden entweder die Bedingungen (noch mehr) verschlechtert, oder die Preise angehoben. Das Beispiel gabs ja in der Vergangeheit und die Verträge sind genau darauf schon ausgelegt.
Wir haben uns gegen den Rechnungskauf entschieden und bieten seit Jahren folgende Zahlungsmöglichkeiten an:
1. Vorkasse
2. Sofortüberweisung
3. Paypal
4. Vorkasse mit sofortigem Versand bei Vorlage eines Zahlungsnachweises (screenshot der Onlineüberweisung, Bankbeleg) Noch nie
problematisch gewesen
5. Nachnahme
6. Rechnungskauf bei öffentlichen Einrichtungen
Diese Zahlarten haben zu folgenden Ergebnissen geführt:
1. Keine Außenstände ! (welche Firma hat das heute noch und warum sollten wir jetzt damit anfangen?)
2. Optimaler Cashflow (einzige Verzögerung von 2 Tagen bei Paypal, kann man mit leben)
3. Zuverlässige, nette Kunden und keine faulen Eier
Nach dem Motto: Beim Bäcker gibts das Brot auch nur, wenn vollständig bezahlt wird.
Ich muss dazu sagen, dass es in unser Branche noch nicht diesen Finanzkaufwahnsinn gibt (Bastelzubehör). Ein Computer- und Hifistore kommt ja kaum noch drum herum. Da werden dem Kunden, der es sich eigentlich gar nicht leisten kann goldenen Brücken gebaut, damit doch kauft. Das heißt dann auch nicht mehr Kredit, sondern "Zahlpause"!
Wenn jemand Erfahrungen mit dem Rechnungskauf gemacht hat, bitte posten. Insbesondere das Märchen von der Umsatzsteigerung würde mich interessieren.
Gruß
roland