Kunde zahlt Porto nicht und schaltet Anwalt ein.

[daytrader]

Mahlzeit,

Kunde hat einen Artikel reklamiert. Ich konnte keinen Mangel feststellen, habe daher den Artikel zur Sicherheit an den Hersteller eingesendet. Dieser konnte auch keinen Mangel feststellen.

Also habe ich den Artikel mit Stellungsnahme des Herstellers zurück gesendet und das angefallene Porto in Rechnung gestellt. Auf die angefallene Arbeitszeit habe ich verzichtet.

Die Kosten wurden nicht bezahlt, also 1. Mahnung, 2. Mahnung, Inkasso. Heute Post vom Anwalt. Das Gerät wäre immer noch defekt, dies könne der Mandant belegen bla bla (warum nicht nochmal reklamiert und eingesendet?).

Man sei bereit die Sache auf sich beruhen zu lassen, wenn ich bzw. das Inkasso keine weiteren Forderungen stellt. Andernfalls solle das Inkasso die Kanzlei als Prozessbevollmächtigten eintragen.

Es ist eine recht große Kanzlei, bin daher irritiert wie nötig man dort scheinbar Aufträge hat. Rechtsstreit wegen Porto (oder jetzt vielleicht + Inkassokosten).

Ich werde ab sofort bei solchen Rücksendungen mit dem Porto nicht mehr in Vorleistung gehen. Entweder Abholung oder Porto vorab überweisen. Dann hätte ich jetzt wohl weniger Stress.

Jetzt ist es die ganze Sache eigentlich nicht wert zu streiten. Aber wenn ich jeden Käufer entstandene Kosten schenken würde....

Ich weiß auch nicht so recht, wie das Inkasso mit den Inkassokosten umgeht, wenn ich verzichten würde? Muss ich die dann zahlen?

[wolle]

Also dir ist sicherlich bekannt, dass du die Inkassokosten nahezu vollständig abschreiben kannst. Sowas ist in aller Regel nicht in vollem Umfang begründet (weil die ja in der Regel nix anderes machen als du auch selbst könntest und Mahnkosten kannst du mit 2-3 Euro geltend machen, bisschen mehr geht schon, aber dann musst du auch von A-Z alle Zugänge etc beweisen können). Inkasso ist so ein bisschen Deppenfang, die saubere Variante geht nur über einen Rechtsanwalt, so machen wir das auch seit Jahren.

Für den vorliegenden Fall würde ich an deiner Stelle drauf verzichten, zukünftig beim Rückporto nicht mehr in Vorleistung gehen und meine Lehre für die Inkassotätigkeit daraus ziehen.

[daytrader]

Eigentliche gehe ich noch davon aus, dass ich eh keine Inkassokosten zu tragen habe, da ich 13 Jahren noch nie welche gezahlt habe. Die werben ja damit, dass dies nichts kostet und nur im Erfolgsfall fällig wird und vom säumigen Zahler zu tragen ist. Deshalb schalte ich die immer ganz gerne ein, bevor ich aktiv werde....kostet nichts und schreckt einige vielleicht ab. Ein Erfolgsfall ist das ja nun nicht.

Allerdings hatte ich so einen Fall noch nicht. Er behauptet ja nun die Forderung wäre nicht gerechtfertigt. Damit hätte ich das Inkasso nicht beauftragen dürfen, könnte das Inkasso argumentieren. Muss mal mit denen telefonieren.

Wenn dieser geringe Streitwert nicht wäre würde ich sagen:

entweder

1. meiner Forderung nachkommen und zahlen

oder

2. Wenn gerät tatsächlich immer noch/wieder defekt, zur Überprüfung im Rahmen der Gewährleistung einsenden. Dafür braucht man nicht mal einen Anwalt.

Ich verstehe die Logik nicht. Wenn das Ding doch defekt ist (war damals 1 Monat alt) was will er damit? Warum nicht nochmal einsenden/reklamieren? Warum auf die Kohle verzichten? Ist doch sein gutes Recht!?

Ich habe schriftlich vom Hersteller, dass das Teil in Ordnung ist und er behauptet irgend etwas, sendet es aber gleichzeitig nicht ein und bleibt somit den Nachweis schuldig.

Nerv....immer vorm WE.

[Kaluna]

Eigentliche gehe ich noch davon aus, dass ich eh keine Inkassokosten zu tragen habe, da ich 13 Jahren noch nie welche gezahlt habe. Die werben ja damit, dass dies nichts kostet und nur im Erfolgsfall fällig wird und vom säumigen Zahler zu tragen ist. Deshalb schalte ich die immer ganz gerne ein, bevor ich aktiv werde....kostet nichts und schreckt einige vielleicht ab. Ein Erfolgsfall ist das ja nun nicht.

Die Möglichkeit, die Kosten beim Käufer in Anrechnung zu bringen bleibt dem Inkasso ja nur dann, wenn du den Auftrag nicht abbrichst und die ihre Arbeit normal beenden können und auch Geld bekommen. Ich würde mich in dem Fall darauf einstellen, dass die Rechnung des Inkasso nun zu dir kommt, wenn du den Auftrag beendest.

Nur weil der RA behauptet, dass die Forderung nicht gerechtfertigt ist, muss das nicht tatsächlich so sein. RA - sorry an anwesende RA - behaupten viel, wenn sie für ihre Mandanten etwas durchsetzen wollen und werden sicherlich manchmal nicht vollständig informiert.

Ich würde an deiner Stelle auch einfach mal beim Inkassounternehmen anrufen und das mit denen klären.

Und von solchen Kunden braucht man wirklich nicht mehrere...

[Disturbed]

Die Kosten wurden nicht bezahlt, also 1. Mahnung, 2. Mahnung, Inkasso. Heute Post vom Anwalt. Das Gerät wäre immer noch defekt, dies könne der Mandant belegen bla bla (warum nicht nochmal reklamiert und eingesendet?).

Man sei bereit die Sache auf sich beruhen zu lassen, wenn ich bzw. das Inkasso keine weiteren Forderungen stellt. Andernfalls solle das Inkasso die Kanzlei als Prozessbevollmächtigten eintragen.

Das ist ja mal sehr unlogisch.

Wenn ich mich auch nur ansatzweise im Recht fühle, dann lehn ich mich doch erst mal zurück und warte ab, ob nach dem Inkasso überhaupt noch ein gerichtlicher Mahnbescheid kommt. Da braucht es keinen Anwalt für.

Das ganze klingt nach Rechtsschutz mit einer großen Hauskanzlei der Rechtsschutzversicherung. Da gehen solche Briefe dann für gute Versicherungskunden auch schon mal sehr sinnfrei raus

[daytrader]

Die Möglichkeit, die Kosten beim Käufer in Anrechnung zu bringen bleibt dem Inkasso ja nur dann, wenn du den Auftrag nicht abbrichst und die ihre Arbeit normal beenden können und auch Geld bekommen. Ich würde mich in dem Fall darauf einstellen, dass die Rechnung des Inkasso nun zu dir kommt, wenn du den Auftrag beendest.

Was wohl passiert, wenn ich den Auftrag nicht abbreche Eigentlich müsste jetzt die Mandaten Entscheidung kommen.

"Alle Bemühungen umsonst, Schuldner verweigert Zahlung" Hier konnte ich bislang immer einstellen (kostenlos) oder kostenpflichtig einen Partner Anwalt beauftragen.

Ich rufe Montag an, falls nicht vorher schon was vom System kommt.

@ Disturbed

Ich gehe davon aus, dass da eine Rechtschutz dahinter steckt. Anders kann ich mir nicht erklären, warum jemand lieber einen Anwalt bezahlt. Da wäre er mit dem Porto ja um ein vielfaches günstiger gefahren. In meiner 2. Mahnung habe ich das Inkasso zudem angekündigt.

Auf der anderen Seite prüft eine Rechtschutz vorab die Erfolgschancen. Die wollen ja auch kein Geld versenken. Also entweder halten die den Fall für machbar oder die die winken bei geringen Streitwerten durch.