Ist eine UG sinnvoll?

[Michal]

Ich beschäftige mich gerade mit der Firmierung. Da ich nur eine 1-Mann "Firma" bin, ist mir die UG ins Auge gesprungen. Was hält ihr davon, sinnvoll für den Anfang eine UG zu eröffnen? Vor- und Nachteile? danke.

[fossi]

Vorteil: Wenn das Projekt floppt, haftet man nicht mit Haut und Haaren.
Nachteil: höhere Kosten durch Gründung, Buchhaltung, etc.

PS: Denke aktuell selber darüber nach, meinen ganzen Kram mal zu splitten und in diverse UGs umzuwandeln. Man weiß nie, was in ein paar Jahren passiert und als Hauseigentümer etc. hätte man schon gerne irgendwann seine Schäfchen im Trockenen.

[regalboy]

Gerade für dich Fossi wäre doch eine GmbH gut und das Haus bleibt im Privatvermögen und wird an die GmbH vermietet.

Oder belasse sogar auch die Geschäftsausstattung im Einzelunternehmen und vermiete sie an die GmbH

=> Im Crashfall hat die GmbH nur geringen Wert.
Nachteil: zusätzliche Buchführung für Einzelunternehmen

[regalboy]

Ich beschäftige mich gerade mit der Firmierung. Da ich nur eine 1-Mann "Firma" bin, ist mir die UG ins Auge gesprungen. Was hält ihr davon, sinnvoll für den Anfang eine UG zu eröffnen? Vor- und Nachteile? danke.

Wenn eine Gesellschaft gegründet werden soll, dann würde ich nach Möglichkeit (Einlage zum Anfang) direkt eine GmbH nehmen.

Alleine schon von der seriösen Außenwirkung her.

Michal GmbH

versus

Michal UG (haftungsbeschränkt)

[al-k-seltzer]

Gerade für dich Fossi wäre doch eine GmbH gut und das Haus bleibt im Privatvermögen und wird an die GmbH vermietet.

Oder belasse sogar auch die Geschäftsausstattung im Einzelunternehmen und vermiete sie an die GmbH

=> Im Crashfall hat die GmbH nur geringen Wert.
Nachteil: zusätzliche Buchführung für Einzelunternehmen

Warum dann nicht gleich eine GmbH & Co. KG?

[Investor]

=> Im Crashfall hat die GmbH nur geringen Wert.
Nachteil: zusätzliche Buchführung für Einzelunternehmen

Dann müsste man aber einen GF einstellen, oder?

[harryzwo]

Ich beschäftige mich gerade mit der Firmierung. Da ich nur eine 1-Mann "Firma" bin, ist mir die UG ins Auge gesprungen. Was hält ihr davon, sinnvoll für den Anfang eine UG zu eröffnen? Vor- und Nachteile? danke.

Habe selber eine ganz normale GmbH, wäre aber Umsatz+Gewinnmässig nicht dazu gezwungen
und würde gerne wieder eine Einzelfirma machen - aber die Rückumwandlung von einer
GmbH/UG/Ltd. zurück in eine Einzelfirma ist mit vielen Hindernissen und schwierig.

Dagegen spricht : Hohe Bilanzierungkosten durch Steuerberatergebührenordnung.
Inventur und Lagerbestandsbewertung erhöhen deinen Gewinn - bei einer Einzelfirma
unter der Bemessungsgrenze kannst du zum Jahresende durch Einkäufe den steuerlichen
Gewinn selber gestalten. In vielen Fällen trotzdem Haftung als Geschäftsführer.
Die Bank gibt meistens der GmbH keinen Kredit, d.h. du haftest letzenendes der
Bank gegenüber privat ....
Meine Meinung : unterhalb der Bemessungsgrenze von 500TDE und Gewinn 50TDE
lieber als Einzelfirma mit weniger Bürokratie und mehr steuerlichem "Gestaltungsspielraum"
http://www.steuernetz.de/aav_steuernetz ... odule=home
Darüber oder bei geplantem Wachstum darüber eine Ltd. oder UG oder GmbH ... aber nur
mit einem guten Steuerberater, der all die steuerlichen Vor-/Nachteile kennt.

[Marco25]

=> Im Crashfall hat die GmbH nur geringen Wert.
Nachteil: zusätzliche Buchführung für Einzelunternehmen

Dann müsste man aber einen GF einstellen, oder?

Aus welcher Notwendigkeit heraus?
Man kann sowohl mehere GmbHs als Geschäftsführer und nebenher noch Personengesellschaften wie ein Einzelunternehmen führen. Haftungstechnisch sieht es natürlich für den Gesellschafter Geschäftsführer je nach Fall "schon schlechter" als bei einem reinen Geschäftsführer aus , wenn du die Haftung gemeint hast.

[Investor]

=> Im Crashfall hat die GmbH nur geringen Wert.
Nachteil: zusätzliche Buchführung für Einzelunternehmen

Dann müsste man aber einen GF einstellen, oder?

Aus welcher Notwendigkeit heraus?
Man kann sowohl mehere GmbHs als Geschäftsführer und nebenher noch Personengesellschaften wie ein Einzelunternehmen führen. Haftungstechnisch sieht es natürlich für den Gesellschafter Geschäftsführer schlechter aus, wenn du die Haftung gemeint hast.

Ja, das war nur in Bezug auf die Haftung bezogen. Da hatte ich auch seit Jahren überlegt, aber die GmbH würde mir dann doch keine Sicherheit diesbezüglich bieten (als alleiniger ges. GF)

[pvdb]

Mit einer UG lassen sich auf jeden Fall Probleme einer möglichen Scheinselbstständigkeit umgehen, da eine UG rechtlich nicht Scheinselbstständig sein kann. Dieses Argument richtet sich aber weniger an Shop Betreiber.

[gemeinnützigerVerein]

Bzgl. Immo an eine GmbH zu vermieten!

Finger weg!

Das Finanzamt hatte mir eine Organschaft konstruiert.

[fossi]

Alleine schon von der seriösen Außenwirkung her.

Stimmt schon.
Zumindest in Deutschland klingt "GmbH" für ein Handelsunternehmen einfach besser, als eine UG.
Wenn ich aber z.B. das Sellerforum aus meinem Versandhandels-Einzelunternehmen sauber raussplitten will, reicht eine UG locker.

Bei Lieferanten und Banken hingegen ist es meist egal.
Zumindest in meinem Bereich läuft eh Alles per Vorkasse und bei der Bank müsste ich für eine Kapitalgesellschaft privat haften.

Meine Meinung : unterhalb der Bemessungsgrenze von 500TDE und Gewinn 50TDE
lieber als Einzelfirma mit weniger Bürokratie und mehr steuerlichem "Gestaltungsspielraum"
http://www.steuernetz.de/aav_steuernetz ... odule=home
Darüber oder bei geplantem Wachstum darüber eine Ltd. oder UG oder GmbH ... aber nur
mit einem guten Steuerberater, der all die steuerlichen Vor-/Nachteile kennt.

Spielräume gibt es bei jeder Form der Firmierung und ich würde es nicht unbedingt an Umsatzgrenzen fest machen., außer man kann / möchte unbedingt die genauere Bilanzierung sparen.

Als Einzelunternehmer hat man einfach das größere Risiko und sollte früh genug die Reißleine ziehen, wenn es nicht mehr passt. Als GmbH muss man sie dann ziehen, wird aber vor größeren (privaten) Schäden bewahrt, wenn man es richtig anstellt.
Es hat halt Alles seine Vor- & Nachteile...

[Marco25]

Ja, das war nur in Bezug auf die Haftung bezogen. Da hatte ich auch seit Jahren überlegt, aber die GmbH würde mir dann doch keine Sicherheit diesbezüglich bieten (als alleiniger ges. GF)

Ich glaube die GmbH wird generell von vielen haftungstechnisch falsch gesehen. Man ist eben nicht allgemein als Gesellschafter GF fein raus und haftet nur mit dem eingeprachten Vermögen.
Der Hintergrund mit der beschränkten Haftung wird oft erst dann interessant, wenn man entsprechende hohe laufende Fixkosten wie viele Mitarbeiter, Miete etc. hat und dann einfach keine Aufträge reinkommen. Für sowas ist die beschränkte Haftung konzipiert.

Und nicht für den Versuch mal irgendetwas abenteuerlich aufziehen zu wollen und dann bei einer Klage oder dergleichen zu lächeln und auf die läppischen 25K eigenkapital zu verweißen, is nich...

[Investor]

Und nicht für den Versuch mal irgendetwas abenteuerlich aufziehen zu wollen und dann bei einer Klage oder dergleichen zu lächeln und auf die läppischen 25K eigenkapital zu verweißen, is nich...

Ja, das ist in der Tat sehr schade

[Michal]

Danke für die Antworten. Wie ich gelesen habe, muss man auf die 25.000 € hinarbeiten, bis diese erreicht sind. Wie funktioniert das genau? Wie viel bleibt mir übrig und wie viel muss ich in die Firma stecken?

[Andre (KM)]

Da findest Du viele Antworten: http://www.gruenderszene.de/allgemein/g ... ostenrecht

Dennoch würde ich - wenn Du es ernsthaft in Erwägung ziehst - mich lieber von einem guten Steuerberater beraten lassen.

Gruß,
André

[pvdb]

Man muss halt immer 25% vom Gewinn als Rücklage bilden und wenn 25k erreicht sind, kann man entsprechend umfirmieren.

Allerdings kann man auch schon mit 12,5k EUR eine GmbH gründen und die restliche Summe später einzahlen. Laut meinen Steuerberater Kumpel gibt es viele Firmen, wo selbst nach 10 Jahren die Summe nicht eingezahlt wurde. Haften tut man dennoch dann für diesen Betrag. Das soll jetzt keine Empfehlung sein.

[harryzwo]

Als Einzelunternehmer hat man einfach das größere Risiko und sollte früh genug die Reißleine ziehen, wenn es nicht mehr passt. Als GmbH muss man sie dann ziehen, wird aber vor größeren (privaten) Schäden bewahrt, wenn man es richtig anstellt.

Während du als Einzelunternehmer bei einem Liquiditätsengpass oder ungeplanten Verlusten
auch mal hin- und her larvieren kannst ... bis du als GmbH-GF qua Gesetz dazu gezwungen
sofort und unverzüglich Insolvenz anzumelden. Wenn du es nicht machst, bist du nicht nur in
der Privathaftung als Geschäftsführer, sondern hast darüber hinaus auch noch eine Straftat
wegen Insolvenzverschleppung begangen. Als Einzelunternehmer kannst du viel "elastischer" agieren.
http://de.wikipedia.org/wiki/Insolvenzverschleppung
Man sollte m.E. bedenken, dass es nicht immer nur bergauf geht;
In einer Abwärtsfahrt auf der Achterbahn des Lebens ist die GmbH
als deine Existenzgrundlage ganz schnell zwangsgeschlossen ( bspw. weil du
deine Sozialversicherungsbeiträge oder Steuern nicht bezahlt hast ).
Mit einer Einzelfirma lassen sich "Durststrecken" besser überwinden.
Just my 2 cents.

[regalboy]

Bzgl. Immo an eine GmbH zu vermieten!

Finger weg!

Das Finanzamt hatte mir eine Organschaft konstruiert.

Kannst du kurz erläutern, was bei dir passiert ist?

Vielen Dank

[Ralf]

Da sich die Fragen nur um steuerliche und rechtliche Aspekte drehen, habe ich das Thema in den geschlossenen Bereich verschoben.