Das Thema "Bürostühle" ist schon längst gesprengt
Aber es ist ein Händlerforum und hier geht es jetzt um Geschäftsmodelle. Nicht verkehrt.
wurfsche hat geschrieben:Die Kulanz kommt sicherlich nicht davon weil man so kulant sein will oder der Lottogewinn steckt sicherlich noch weniger dahinter. Es geht nur darum, wer die Zeche am Ende bezahlt. Das ist der Kunde.
Nö. Es gibt ja auch genügend andere Anbieter, die völlig andere Geschäftsmodelle fahren. Ich kenn mich in der Möbelbranche jetzt nicht besonders gut aus, aber ich könnte mir vorstellen, dass es z.B. bei Roller (sollte das nicht der Fall sein, kann man sich ja ein anderes Beispiel denken) mit Kulanz eher nicht so weit her ist. Der Kunde hat die Auswahl und am Ende setzt sich durch, was die Mehrheit will. Wenn es verschiedene Bedürfnisse gibt, werden sich verschiedene Anbieter halten, ansonsten werden einzelne Geschäftsmodelle aus dem Markt gedrängt werde.
wurfsche hat geschrieben:Und würde der Kunde die fehlende Kulanz verzeihen, würde kein "großer (Online-)Händler " dieser Welt die auch gewähren.
Ja. Es hat auch früher niemanden gestört, dass keine Airbags in Autos waren.
Man kann aber keinen Marktteilnehmer dafür verurteilen, dass er Mehrwert anbietet, denn das ist Teil des Wettbewerbs und Wettbewerb führt am Ende dazu, dass sich jeder einzelne mehr leisten kann. Wenn man das nicht möchte, dann muss man eine gelenkte Wirtschaft führen. Das gabs im Sozialismus, und da war die Lebensqualität so hoch, dass man die Leute einmauern musste.
wurfsche hat geschrieben:dein Posten hat sich so gelesen als wenn es maßlich nicht in den Raum gepasst hätte.
Wenn ich dir was unterstellt habe was nicht zutrifft kann ich mich dafür auch entschuldigen.
Im Sinn ändert es aber nichts an der Tatsache das es zur Gewohnheit geworden ist sich erst Gedanken über den Kauf zu machen wenn das Teil zu Hause steht. Und damit bis du ausdrücklich nicht persönlich gemeint.
Ich bin nicht so empfindlich, das passt schon
. Selbst wenn es so gewesen wäre, dass ich mich einfach vermessen hätte: Ikea hat meine Kaufentscheidung dadurch getriggered, dass es schnell und unkompliziert ging. Würde Ikea eine harte Linie fahren, käme ich nicht auf die Idee, da zu kaufen, weil ich dann vermutlich schönere Sachen in richtigen Möbelhäusern kaufen würde. Aber bei Ikea geht man hin, lädt auf, fährt nach Hause und baut es auf. Und man ist erst daran gebunden, wenn man es wirklich behält. Das ist also eine wohldurchdachte Vertriebsstrategie, keine unnötige Kulanz.
wurfsche hat geschrieben:Alle schimpfen auf Ebay, das Prinzip kommt aber wo anders her und ist schon uralt.. Der Kunde bezahlt das Produkt, der Lieferant bezahlt den Gewinn......
Bei knapp 20 Jahren Projektmenagement als Zulieferer der Automobilindustrie sieht man da viele Parallelen. Aber das Geschäft ist noch viel, viel Härter als der Onlinehandel.....
Ich bin Kaufmann und begeisterter Kapitalist. Das heißt nicht, das ich Ausbeutung von Dritte-Welt-Ländern gut heiße (das ist auch kein Kapitalismus, sondern fast immer Ausfluss unrechtmäßigen Verhaltens einzelner), aber der Markt ist kein Ponyhof und wenn das nicht so wäre, dann wäre unser aller Kaufkraft viel geringer. Diese Minimalismus-Attitude kann man gerne haben, ich halte davon nichts. Der Markt, so wie wir ihn haben, hat Milliarden Menschen zu relativem Wohlstand geführt, es gab weltweit niemals einen höheren Gesundheitsstandard und die Menschheit ist in quasi allen Kennziffern besser dran als jemals zuvor. Die Wahrheit ist: Kauf ich mir kein iPhone oder nur alle 30 Jahre eine neue Schrankwand, dann gehen in 3.-Welt-Ländern Jobs verloren. Ich kann daran nichts gutes finden.