Steuersünder am Pranger

[Pflanzenshop]

Wer der Steuerhinterziehung verdächtigt wird, könnte seinen Namen demnächst auf einer offiziellen Schweizer Internetseite finden.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 10665.html

[Klaus09]

Glück gehabt, ich bin nicht auf der Liste

[JohnGalt]

Ich hielt das aufgrund des Namens erst für einen April-Scherz. Aber die meinen das ernst.

[Mitleser]

Aber sie betonen doch eindeutig, dass sei kein Pranger, viel mehr wollen Sie den betroffenen helfen Proaktiv das zu regeln....

[koshop]

Scheint mir eine Form der öffentlichen Zustellung zu sein.

Da wird ja auch nicht gesagt dass es sich um Steuersünder handelt, dass haben die Zeitungen draus gemacht, sondern es handelt sich lediglich um Personen wo deutsche Behörden Schweizer Behörden um Auskunft gebeten haben. Das sagt ja zunächst mal überhaupt nichts darüber aus ob eine Steuerhinterziehung dann tatsächlich vorliegt oder nicht. Kann ja genauso gut sein, dass eine Anfrage negativ verläuft und nix gefunden wird. Wenn hier jemand also einen Pranger draus macht, dann sind das die Zeitungen die hier einen falschen Eindruck erwecken.

[Hxm]

Also eigentlich ist das schon ein Pranger. Außerdem ist das eine Frechheit, zu veröffentlichen, wer dort ein Konto hat. Aus welchem Grund auch immer.

[fonprofi]

Die Schweizer nehmen es mit dem veröffentlichen (Datenschutz) nicht so genau.
Man kann z.B. öffentlich am Nummernschild raussuchen, wer da fährt.
http://www.fahrzeugindex.ch

Genauso kann man in Skandinavien in einer Steuerzeitung nachlesen wer wieviel Steuern bezahlt in Deinem Ort oder Strasse und so auf den Verdienst schliessen.

Somit weiss ich z.B. das der hiesige Apotheker bei 280T€ EKSteuer ca. 400000 verdient.

[derHändler]

Wenn ein deutsches Gericht einen nicht erfolgreich ausfindig machen kann, werden Titel / Urteile usw auch veröffentlicht und somit zugestellt.

Wer abtaucht, entscheidet das ja bewusst...

[Audabo]

Wenn ein deutsches Gericht einen nicht erfolgreich ausfindig machen kann, werden Titel / Urteile usw auch veröffentlicht und somit zugestellt.

Wer abtaucht, entscheidet das ja bewusst...

Aber es ist irgendwie schon etwas anderes, ob ein Verwaltungsakt über den Abriss eines baufälligen Schuppens in der örtlichen (!) Kreisverwaltung offline ausgehängt wird oder ob es ein öffentliches Register im Internet gibt, wo alle Leute aufgelistet sind, gegen die ein Verfahren wegen Verdachts der Steuerhinterziehung eingeleitet worden ist (also ein Anfangsverdacht vorliegt).

[Investor]

Aber sie betonen doch eindeutig, dass sei kein Pranger, viel mehr wollen Sie den betroffenen helfen Proaktiv das zu regeln....

Wer sich da findet kann sich ja dann selbst anzeigen und kommt den Behörden zuvor. Oder?

[Ralf]

Wer sich da findet kann sich ja dann selbst anzeigen und kommt den Behörden zuvor. Oder?

Eigentlich nicht, denn die Ermittlungen laufen schon.

[Investor]

Wer sich da findet kann sich ja dann selbst anzeigen und kommt den Behörden zuvor. Oder?

Eigentlich nicht, denn die Ermittlungen laufen schon.

Ja, aber das weiss der Steuersünder ja nicht? Solange eine Selstanzeige gemacht ist spielt es ja keine Rolle welche internen Ermittlungen laufen?

[Ralf]

Ja, aber das weiss der Steuersünder ja nicht? Solange eine Selstanzeige gemacht ist spielt es ja keine Rolle welche internen Ermittlungen laufen?

Nach meinem Kenntnisstand hilft eine Selbstanzeige nur, wenn noch keine Ermittlungen laufen. Ob der Steuersünder davon weiß, spielt keine Rolle.

[Pflanzenshop]

Und außerdem wird man davon ausgehen, dass der Betroffene davon weiß, wenn es schon im Internet veröffentlicht wurde.

[hoebag]

Wer sich da findet kann sich ja dann selbst anzeigen und kommt den Behörden zuvor. Oder?

Eigentlich nicht, denn die Ermittlungen laufen schon.

lol danke.

[alexhell]

Ja, aber das weiss der Steuersünder ja nicht? Solange eine Selstanzeige gemacht ist spielt es ja keine Rolle welche internen Ermittlungen laufen?

Nach meinem Kenntnisstand hilft eine Selbstanzeige nur, wenn noch keine Ermittlungen laufen. Ob der Steuersünder davon weiß, spielt keine Rolle.

Das trifft zu - § 371 II Nr. 2 AO-. Da konkret eine Kontenabfrage durchgeführt wurde, ist davon auszugehen.

Ich denke, die Schweizer wollen ihre Kunden warnen. Die Schweizer Behörden können ja nicht einfach einen Brief schicken, weil es ein hoheitlicher Akt in einem anderen Staat wäre. Daher müssten sie hierfür die deutschen Kollegen um Amtshilfe bitten. Wieviel das bringt, kann sich jeder ausrechnen