Wie reduziert Ihr Falschlieferungen / Kommissionierungsfehle

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Wellenreiter
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Re: Wie reduziert Ihr Falschlieferungen / Kommissionierungsf

Ich freue mich, dass hier so ein reger Meinungs- und Erfahrungsaustausch über das Thema stattfindet. Die ein oder andere Anregung konnte ich daraus bereits mitnehmen. Umsetzen werde ich, dass wir künftig kommissionieren und Packen trennen und somit 4 Augen über den Auftrag schauen und Ihr Kürzel draufsetzen. Ich drucke dafür ein Feld für interne Vermerke mit auf Rechnung/Lieferschein, denn das Stempeln ist letztlich auch ein Zeit- und damit Kostenfaktor.
Vor einigen Jahren hatte ich das auf ähnliche Weise schonmal versucht, wobei damals Kommissionierung und Packen nicht getrennt wurde, das Ziel war seinerzeit, dass jede Lieferung von 2 Personen geprüft werden sollte. Es führte aber dazu, dass "blind" unterschrieben wurde und die Fehler dadurch nicht geringer wurden. Daher werden wir das nun - mit anderen Mitarbeitern - konsequent trennen.

Moro: Du schreibst, 90-95% seien viel. Hab ich Dich richtig verstanden, dass dies im Umkehrschluss für Dich bedeuted, dass 5-10% fehlerhafte Warenlieferungen für Dich akzeptabel sind? Für mich sicher nicht und dafür bräuchte ich keinen Zusatzaufwand mit Lagerwirtschaft, Scanner etc. betreiben. Wenn ich auch die Vorteile eines solchen Systems erahne, sehe ich doch auch den damit verbundenen immensen Aufwand. Und solange ich den vermeiden kann, halte ich für mich das für die effizientere Lösung, bezogen auf unsere Gegebenheiten.

Euch einen schönen Sonntag ;-)

Wellenreiter


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MORO
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Re: Wie reduziert Ihr Falschlieferungen / Kommissionierungsf

Wellenreiter hat geschrieben: Moro: Du schreibst, 90-95% seien viel. Hab ich Dich richtig verstanden, dass dies im Umkehrschluss für Dich bedeuted, dass 5-10% fehlerhafte Warenlieferungen für Dich akzeptabel sind?
NEIN - falsch verstanden ... Risikoabdeckung 90 - 95 % ist nicht gleich Schadenseintritt ...
Wenn ich einen Fehler zu 95 % auschließen kann ...
dann liegt die daraus resultierende Fehlerquote deutlich darunter ...
ideal wäre es passiert gar nichts, aber das ist unrealistisch ... Top wäre wenn damit eine "Gutstücksituation" bewirkt werden könnte, die über 99% liegt. Man schließt nur möglichst viele Fehlerquellen aus ...
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Barnabas
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Re: Wie reduziert Ihr Falschlieferungen / Kommissionierungsf

MORO hat geschrieben: PS: Dein Beispiel ist falsch ...
nach dem Picken bleiben 2x Stück am Platz ... 200x waren in dem Karton ... der Karton ist riesig und leer ... an einem leeren Platz (wie von dir beschrieben) wird natürlich nichts in den Nachbarkarton gepackt!
Aha... rauchen
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MORO
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Re: Wie reduziert Ihr Falschlieferungen / Kommissionierungsf

Barnabas hat geschrieben: Aha... rauchen
rauchen

Rauchen im Lager verboten!

:lol:
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Barnabas
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Re: Wie reduziert Ihr Falschlieferungen / Kommissionierungsf

MORO hat geschrieben:
Barnabas hat geschrieben: Aha... rauchen
rauchen

Rauchen im Lager verboten!

:lol:
...dann mach die Kippe aus! :D
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koshop
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Re: Wie reduziert Ihr Falschlieferungen / Kommissionierungsf

Ich hab vor zwei Jahren auf ein System mit Handhelds mit integrierten Scanner umgestellt. Das hab ich selbst programmiert, war kein großer Aufwand. Als Scanner hab ich mir MC55 von Motorola besorgt. Die sind per WLAN mit dem Netzwerk verbunden. Ein PHP Script wird im Browser auf dem Handheld aufgerufen und liest aus der Warenwirtschaftsdatenbank anhand der barcodierten Lieferscheinnummer auf dem Packschein die Bestellung aus. Die einzelnen Produkte werden dann auf dem Bildschirm angezeigt. Dann werden die Produkte einzeln abgescannt. Zum Schluss wird durch erneutes abscannen der Lieferscheinnumer bestätigt. Ist alles richtig wird in der Datenbank ein Vermerk gesetzt und das Paket wird gepackt.

Der Packschein hat ein integriertes Etikett auf dem die barcodierte Lieferscheinnummer gedruckt ist. Das kommt dann aufs Paket.

Dann hab ich noch ein zweites Script das auf dem Rechner mit der Easylog Versandsoftware aufgerufen wird. Mit einem Scanner wird der Barcode auf dem Paket abgescannt. Ist der Vermerk in der Datenbank gesetzt dass das Paket korrekt gescannt wurde, werden die Versanddaten ausgelesen und in die Pollingdatei für Easylog geschrieben. Ansonsten kommt eine Fehlermeldung und das Paket muss nochmal geöffnet und geprüft werden.

Was man dazu braucht sind Handhelds mit Scanner, eine Warenwirtschaft bei der man Direktzugriff auf die Datenbank hat und einen Programmierer mit 2-3 Tagen Zeit.

Ich kann mich ehrlich gesagt gar nicht mehr entsinnen wann wir ein falsch gepacktes Paket hatten. Packfehler sind im Prinzip auf Null reduziert. Also 99,99 Prozent korrekte Pakete (1 Fehler auf 10.000) dürften hinkommen. Es gibt natürlich noch andere Fehlerquellen wie vertauschte Versandaufkleber und anderes. Die entstehen aber nur dann wenn jemand von den vorgeschriebenen Arbeitsschritten abweicht.

Am Anfang gabs noch ein paar Probleme als Mitarbeiter dachten man könne ja bei Produkten die mehrfach bestellt wurden das gleiche Produkt mehrmals scannen anstatt jedes einzeln, oder statt ein fehlerhaftes Paket zu öffnen könne man ja einfach nochmal die Produkte am Regal scannen. Da hats ein paarmal ordentlich gerauscht im Karton und jetzt traut sich das keiner mehr.
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Archer
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Re: Wie reduziert Ihr Falschlieferungen / Kommissionierungsf

Wellenreiter hat geschrieben:und somit 4 Augen über den Auftrag schauen und Ihr Kürzel draufsetzen. Ich drucke dafür ein Feld für interne Vermerke mit auf Rechnung/Lieferschein, denn das Stempeln ist letztlich auch ein Zeit- und damit Kostenfaktor.
Wenn Du Dich da mal nicht so täuscht.
Denn auch wenn ein Kürzel schnell hingekritzelt ist, es braucht im allgemeinen mehr Zeit als mit einem Stempel mit integriertem Stempelkissen. Einfach aufs Papier gesetzt, gedrückt, fertig.

Und diese verdammten Kugelschreiber verschwinden ja auch immer an die unmöglichsten Stellen. Also erst mal suchen.

Muss ja kein großer Stempel sein, so ein kleiner Trodat Printy 4921 oder so etwas würde doch reichen.
"Schreiben ist leicht, man muss nur die falschen Wörter weglassen." - Mark Twain
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MORO
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Re: Wie reduziert Ihr Falschlieferungen / Kommissionierungsf

Archer hat geschrieben: Wenn Du Dich da mal nicht so täuscht.
Denn auch wenn ein Kürzel schnell hingekritzelt ist, es braucht im allgemeinen mehr Zeit als mit einem Stempel mit integriertem Stempelkissen. Einfach aufs Papier gesetzt, gedrückt, fertig.
Das mit dem Kürzel geht nur bei internen Papieren,
meist endet das in krypt. Häkchen, dann weiß keine Sau, wer es war,

der Stempel hat den Vorteil:
- es geht schneller
- sieht sauberer aus
- der Mitarbeiter sieht, dass man auf korrekte Arbeit wert legt
- jeder muss für seinen Stempel unterschreiben und hat die entsprechende Verantwortung
- es können keine "Kürzel" gefaket werden
.....

nicht zu unterschätzen ist die "Aussenwirkung", wenn ein Kunde das erhält,
das ist gleich ein Indiz: "Ups, da wird sauber gearbeitet ..." und hinterläßt einen entsprechenden Eindruck ...
außerdem hat man - im Fall der Fälle - ein Argument, dass der Kunde den Lieferschein/die Rechnung zur Hand nimmt, wenn er sich beschweren sollte. Dann bekommt man wenigsten vernünftige Daten.

Das ließe sich noch ziemlich beliebig weiter detaillieren ...
Wellenreiter
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Re: Wie reduziert Ihr Falschlieferungen / Kommissionierungsf

MORO hat geschrieben:
Archer hat geschrieben: Wenn Du Dich da mal nicht so täuscht.
Denn auch wenn ein Kürzel schnell hingekritzelt ist, es braucht im allgemeinen mehr Zeit als mit einem Stempel mit integriertem Stempelkissen. Einfach aufs Papier gesetzt, gedrückt, fertig.
Das mit dem Kürzel geht nur bei internen Papieren,
meist endet das in krypt. Häkchen, dann weiß keine Sau, wer es war,

der Stempel hat den Vorteil:
- es geht schneller
- sieht sauberer aus
- der Mitarbeiter sieht, dass man auf korrekte Arbeit wert legt
- jeder muss für seinen Stempel unterschreiben und hat die entsprechende Verantwortung
- es können keine "Kürzel" gefaket werden
.....

nicht zu unterschätzen ist die "Aussenwirkung", wenn ein Kunde das erhält,
das ist gleich ein Indiz: "Ups, da wird sauber gearbeitet ..." und hinterläßt einen entsprechenden Eindruck ...
außerdem hat man - im Fall der Fälle - ein Argument, dass der Kunde den Lieferschein/die Rechnung zur Hand nimmt, wenn er sich beschweren sollte. Dann bekommt man wenigsten vernünftige Daten.

Das ließe sich noch ziemlich beliebig weiter detaillieren ...
Hallo Archer und MORO,
Vielen Dank für Eurer feedback.
Ich hab jetzt fürs erste ein "Kreuz" im Ausdruck eingefügt, weil ich das sofort umsetzen möchte.

In etwa so:

Komm. ! 17
---------!----------
Packer ! 21

Das sieht auf dem Ausdruck auch sauber aus, wobei die Ziffern dem Mitarbeiter zugeordnet sind und von Hand eingetragen werden, denn an das "kryptische Häkchen" hatte ich auch bereits gedacht. Und die Mitarbeiter erhalten jeweils zweistellige Nummern ohne Überschneidungen mit anderen Ma Nummern, so dass diese zweifelsfrei identifiziert werden können sollten.

Da wir die einzelnen Auftragspositionen ohnehin stückzahlmässig abhaken je Auftragsposition, hat der Ma. sowieso den Kugelschreiber in der Hand. Ob das mit dem Stempel daher schneller geht, wage ich zumindest zu beweifeln. Der Ma. braucht nicht zum Stempfel greifen (wo war der auch noch mal?), stempelort anpeilen, stempeln, Stempler wieder abstellen. Diese Versanddokumentation erfolgt nur auf "unserer" Rechnungskopie. Die Version für den Kunden trägt nur den Rechnungsaufdruck. Wenn es eine Reklamation gibt, prüfen wir ohnehin unsere Versanddokumentation und benötigen die Angabe der Packernummer zumindest nicht vom Kunden.
Bislang war es oft so, dass wenn eine Fehlmenge geliefert wurde, weil eine Position etwa nur einmal statt zweimal gepackt war, dass dies dann auch gleich am falschen Abhaken erkennbar war.
Wenn das nicht funktioniert, kann ichs immer noch mit den Stempeln probieren ;-).
Dass Kürzel oder Ma-Nr. "gefaked" werden, schliesse ich bei uns aus. Die anderen genannten Vorteile..weiss nicht, ich denke der Unterschied ist zu vernachlässigen bei meiner Version.
Bin mal gespannt, ob es funktioniert. ;-)
Wellenreiter
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Re: Wie reduziert Ihr Falschlieferungen / Kommissionierungsf

So mal als Rückmeldung, die Anzahl der fehlerhaften Lieferungen ist seit der Trennung von Kommissionierung und Verpacken nunmehr fast auf Null reduziert juhu
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MORO
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Re: Wie reduziert Ihr Falschlieferungen / Kommissionierungsf

Wellenreiter hat geschrieben:So mal als Rückmeldung, die Anzahl der fehlerhaften Lieferungen ist seit der Trennung von Kommissionierung und Verpacken nunmehr fast auf Null reduziert juhu
:daumenhoch: gesagt, getan ...
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