Wie kann man eine One-Man-Show verbessern?

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Re: Wie kann man eine One-Man-Show verbessern?

roemerhaardesign hat geschrieben: Zweitens zweifel ich permanent an unserer eigenen Effizienz und verbringe somit einen großen Teil meiner Zeit damit unsere internen Abläufe auf Verbesserungsmöglichkeiten zu durchleuchten. Wenn ich dann glaube, einen Ansatzpunkt gefunden zu haben, bespreche ich den mit 2 - 3 Mitarbeitern oder Externen. Und die zeigen mir dann ratzfatz auf, warum meine Ideen auch mal :shit: sind und sowas will @fossi sicher nicht hören.
Genau das scheint mir der richtige Weg zu sein, indem man eben Meinungen von 'Fremden' sich anhört und eben auch mal 'Fremde' die Prozesse und Arbeitsabläufe ansehen und bewerten lässt, denn irgendwann ist man arg betriebsblind oder steckt viel zu sehr im Tagesgeschäft und den fest definierten Arbeitsabläufen, um sich davon zu lösen und neutral alles zu bewerten. Dass manches 'weh' tut, damit muss man leben und das als konstruktive Kritik bewerten, denn Veränderungen sind manchmal nicht einfach. Entsprechend finde ich deinen Ansatz gut, das mit Mitarbeitern und/oder 'Externen' zu besprechen.


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miezekatze
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Re: Wie kann man eine One-Man-Show verbessern?

roemerhaardesign hat geschrieben: Erstens ist mir die Struktur seines Betriebes und Arbeitens völlig unbekannt.
Daher gibt es also nichts worauf ich mich beziehen könnte.
Jau, ist halt ähnlich wie bei den Abwicklungssystemen - jeder hat andere Anforderungen und Arbeitsabläufe. Selbst bei Neuerungen/Updates gibt es ja unterschiedliche Stimmen von supergut bis sch....
Ich habe Internethandel nicht gelernt
Wie will man das lernen? :-}
Es gibt ja selbst in etlichen Branchen unterschiedliche Herangehensweisen wie man etwas zu machen hat oder was Erfolg hat. Mal nur auf die Reklamationsfälle bei Textilien angesprochen, hatten wir ja einen Fall hier vor kurzem/noch aktuell: Einfach akzeptieren, reinrechnen, dem Kunden nicht alles durchgehen lassen oder ein Zwischending?

Wie will man da - meist noch branchenfremd- etwas erzählen? Und wenn branchengleich: Warum sollte ich das tun? :-y
Auch btw ein Punkt weshalb ich mir so ein "Treffen" bei uns schwer überlegen würde bzw. höchstens nach Prüfung der Teilnehmer. Man schnappt schon ein paar Sachen auf und ich muss meiner potentiellen oder schon vorhandenen Konkurrenz nichts beibringen...
kann da also auch nichts mit Bestimmtheit für richtig oder falsch erklären. Außerdem denkt IMHO jeder in der Größenordnung, in der er sich selbst bewegt.
Jep weshalb ich auch nicht sicher bin ob fossi aus seinem Besuch bei uns nicht die falschen Schlüsse zieht. Das sind ganz andere Größenordnungen...

Wobei wir auch das Glück hatten nie wirklich eine One-Man Show zu sein. Wir sind nen Familienbetrieb und waren von Anfang an 4 Leute schonmal ohne MA :)
Dazu hatten meine Eltern auch vorher schon eine Firma und dementsprechend Erfahrung mit Mitarbeitern weshalb die Angst da natürlich nicht so da war mit dem einstellen u.ä.

Aber Mitarbeiter sind einfach unerlässlich aber einer gewissen Größe. Vorallem für das Tagesgeschäft - klar muss und soll man da kontrollieren und vielleicht mal aushelfen wenn Not am Mann aber grundsätzlich sollte man - wenn Wachstum möglich ist - schauen das man diese einfachen Arbeiten wie Lagerarbeit abgibt.
costumes
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Re: Wie kann man eine One-Man-Show verbessern?

Bei uns gibt es auch eine To-Do Liste mit Ideen und Umstrukturierungen die abgearbeitet werden soll - leider fehlt für alle Punkte die Zeit und es sind schneller neue Positionen auf der Liste ohne, dass die alten To-Do's abgearbeitet wurden! Manche Punkte werden auch einfach unnötig mit der Zeit.

Ich kenne persönlich leider nur zwei Personen die auch im Internet handeln und unsere Märkte und Arbeitsweisen sind so verschieden, dass wir uns zu Arbeitsverbesserungen gegenseitig zwar etwas raten können - allerdings ist das dann auch sehr oberflächlich.

Wir haben ganz klein angefangen und Arbeitstechniken ständig versucht zu verbessern.
Dadurch, dass wir uns immer wieder überlegen wo und wie man unnötige Arbeitsschritte vermeiden kann, haben wir schon etliches optimieren können.
Die wichtigste Entscheidung allerdings war, mehr Personal einzustellen!
Wir haben die Arbeit ganz gut verteilen können und merken, sobald ein Mitarbeiter ausfällt, wie viel doch jeder einzelne leistet. Das haben wir früher alleine machen müssen!
Mittlerweile haben wir zehn Mitarbeiter (Halbtagskräfte/450€/Studenten) die uns sehr viel Arbeit abnehmen.

Für mich bleibt dann immer noch genügend Arbeit um erst nach 20.00 Uhr nach Hause zu gehen ;-)
Tony
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Re: Wie kann man eine One-Man-Show verbessern?

Mitarbeiter einstellen ist der Schlüssel zum Erfolg.
Ich ziehe mich auch immer, weil ein Mitarbeiter in Summe natürlich viel Geld kostet.

Der Knackpunkt ist aber, dass der Unternehmer in der frei gewordenen Zeit (viel) mehr Geld erwirtschaften kann, als der Mitarbeiter kostet.
Als konkretes Beispiel kann ich persönlich dann nämlich am Shop optimieren und das rentiert sich sehr deutlich.

Wichtiger Tip noch:
-> Einen genauen Plan erstellen, wie und was ein Mitarbeiter erledigen soll.
Zum Beispiel hatte ich eine kurze Zeit lang einen 450 Euro Mitarbeiter für das Lager eingestellt, der nach wenigen Wochen aufgegeben hat, weil er sich immer totgesucht hat. Ich wusste natürlich welcher Artikel wo steht und ein gewisses System gab es auch, aber das konnte man nicht mal eben an einen Branchenfremden vermitteln.

Jetzt gibt es Lagerplätze, die auch in der Wawi hinterlegt sind, und jeder kann im PC sehen was wo steht. Ausserdem eine Anleitung, wie die einzelnen Arbeitsschritte sind (bei uns ist Packen z.B. inkl. Seriennummern scannen).
Im Ergebnis kann ich mir jetzt irgendeinen "Deppen" holen und nach einer Stunde Einarbeiten kann der den Job übernehmen.
Ralf
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Re: Jammerthread ... das nervt mich heute

cm@madgeniuses.net hat geschrieben:Zu A'buy: Hab mir das vorletzte Woche mal wieder vorführen lassen und einem Interessenten beim Arbeiten zugesehen. Bankabgleich? Super. Machen wir genauso. Aber dann wurde es echt kompliziert, weil ständig irgendwelche Bestellungen gefiltert und sortiert werden mussten, dann wurden Picklisten generiert, die faktisch nur'n Teil der Arbeit sparen, weil letzten Endes wieder alle Rechnungen gedruckt und die Produkte manuell den Aufträgen zugeordnet werden mussten, weil wiederum die iPad-App von a'buy wohl mehr als nur einen Hau hätte und nicht produktiv (zumindest dort) genutzt werden kann. Um eine klitzekleine Bestellung vom Auftragseingang bis zum verpackten Paket fertig zu stellen, haben wir bei einer Lagergröße im Wohnzimmerformat weitaus mehr als 10 Minuten gebraucht und die Maus wurde dabei ständig bei jedem Arbeitsschritt malträtiert. Hey, klar, funktioniert. Meistens. Gut. Aber optimal war das wirklich nicht.
Man kann mit Afterbuy sehr umständlich arbeiten. Muss man aber nicht. Wer "ständig filtern und sortieren" muss, hat das System nicht im Griff. Ich habe einige Kunden, die mit Afterbuy richtig große Volumina verarbeiten. Die drucken laufwegoptimierte Picklisten und befüllen damit Kommissionswägen mit einer definierten Anzahl Fächer. Auf der Rechnung (oder Lieferschein) stehen dann Wagen- und Fachnummer und selbstverständlich sind die Rechnungen auch entsprechend sortiert.

Natürlich hat Afterbuy Grenzen. Was z.B. nicht geht, ist ein Abscannen zur Bestätigung. Könnte man aber wohl per API dazuprogrammieren. Dagegen steht eine sehr große Flexibilität, die allerdings einiges an Disziplin erfordert. Man kann halt viel machen, was man besser lassen sollte.

Hier läuft übrigens auch eine One-Man-Show. Aber das ist gewollt und soll auch so bleiben.
"Das Leben wird nicht an der Anzahl unserer Atemzüge gemessen, sondern an den Momenten, die uns den Atem rauben." George Carlin
wolle
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Re: Wie kann man eine One-Man-Show verbessern?

Wir haben mittlerweile fast 40 Mitarbeiter. Es ist ein ewiger Kampf: Zum einen werden die Prozesse durch einen wachsenden Betrieb zwangsläufig komplexer, zum anderen kann man natürlich gerade in der Automatisierung ein ganz anderes Rad drehen. Die Vorteile aus einem wachsenenden Betrieb überwiegen die Nachteile aber weit.

In unserer Branche ist es aber wie im Versandhandel sicher auch: Die Konsolidierung schreitet unaufhaltsam voran. Ohne Verbesserungen in den Abläufen und den damit verbundenen Verbesserungen würde man zwangsläufig im Laufe der Zeit unter die Räder kommen.

Als Chef sind aber auch ganz andere Qualitäten gefragt als als Ein-Mann-Show: Man ist viel mehr Psychologe und manchmal auch Kindergärtner. Da muss man sich zwangsläufig umgewöhnen ;)
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fossi
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Re: Wie kann man eine One-Man-Show verbessern?

Soo. Habe mir jetzt ein paar Stunden Auszeit genommen und intensiv gegrübelt.
miezekatze hat geschrieben: Jep weshalb ich auch nicht sicher bin ob fossi aus seinem Besuch bei uns nicht die falschen Schlüsse zieht. Das sind ganz andere Größenordnungen...
Nee, kann das ganz gut trennen und viele eurer Sachen wären bei mir ziemlich sinnlos. :)
Die Liga und Produkte sind eben komplett anders, dennoch war es abends plötzlich ein Wachrütteln.

Was ich gesehen habe ist z.B. eure Vielzahl an Abteilungen / Jobs, die man scheinbar sehr wohl deligieren kann und somit Zeit gewinnt, sowie eine auf den ersten Blick funktionierende Software.

Bei mir läuft leider das Gegenteil!
Ich bin gleichzeitig Chef, Kundensupport / Rekla (außer teils Telefon), Texter, SEO, Shopspezi und Techniker, Fotograf, Designer, Lagerist, Teilzeit-Verpacker, Einkauf und Putzfrau, von den Forenarbeiten mal ganz abgesehen.

Das "Mann für Alles" mag bei kleineren Stückzahlen und vollautomatisiertem Massenversand mit kleinem Sortiment funktionieren, oft ist ja noch familiäre Unterstützung dabei, aber ich komme die letzten Monate nicht mehr vernünftig rum und mache von Allem immer wieder ein Bisschen > ganz dicke Bremse!

Aktuell arbeite ich im Homeoffice + 2 Lagerflächen (230+300m²), führe um die 500 verschiedene Artikel (großteils für mich produziert oder selber gepackt) und habe noch diverse Quellen für einen ordentlichen Sortimentsausbau. Eigentlich wollte ich Ende des Jahres schon auf 1000 Artikel sein, aber Zeit und Arbeitsabläufe stoßen an Ihre Grenzen, und zwischendurch gab es noch einen Shopsystemwechsel. Heute ist mir z.B. eine Kiste Scream-Masken für Halloween in die Hände gefallen. Die wurden vor ca. 6 Wochen geliefert, aber sind wohl noch nicht im Shop angelangt... :durchdreh:

Das Lager ansich wurde letztes Jahr erst auf meine Bedürfnisse optimiert. Es ist logisch aufgebaut, feste beschriftete Fächer für Stammsortiment + Nachräumlager und die Verpackung ansich kann kaum verbessert werden.
Dummerweise kann die momentane tägliche Aushilfe aber eben nur Produkte picken, packen und im Lager aufräumen, bei der Büroarbeit ist sie nicht einsetzbar (59 Jahre alt, keine Erfahrung mit PC).

Was erschwerend hinzu kommt ist Afterbuy.
Ja, die Software ist klasse und ich nutze es seit Betatesterzeiten. Genau da ist aber ein Problem: das Teil ist bis heute keine Wawi, ziemlich kompliziert für Neulinge und selbst im Callcenter kommen sie nach Monaten nicht richtig mit klar, obwohl ich es schon nur noch als Übersicht / Rechnungsdruck nutze.
Meine Artikeldaten sind in mehreren Systemen verstreut: Amazon wurde bisher händisch befüllt, ein paar Bestände und Beschreibungen liegen im halbfertigen Shopware-Shop, von da aus gehts teilweise via Magnalister z.B. zu eBay, um von dort wieder im Afterbuy zu landen. Ja, es funktioniert, ist aber irgendwie doch eine Bastellösung und von einem funktionierenden Bestandsabgleich kann man da nicht unbedingt reden.

Einzelne Beikäufe mit begrenzter Stückzahl sind im Shop hinterlegt, das Meiste läuft als fiktiver Bestand und so langsam geht der Überblick an Warenwerten verloren.
"miezekatze" sieht im System "XX an Lager / soundsoviel im Zulauf", bei mir gibt es dagegen nur ein immer schlechter werdendes Bauchgefühl und wenn jemand gerade 20000 blaue Ballons Größe XY braucht, muss ich echt ins Lager rennen und hoffen, daß genug da steht.
Ich kann meinen Realbestand tatsächlich nur grob schätzen, dabei geht es immerhin um eine hohe 5-stellige Summe und im Mangelfall kann ich nicht mal eben nachordern: teils 6 Wochen Lieferzeit!

Hxm hat geschrieben:Mach die Prozesse so einfach, dass jeder Trottel sie verstehen kann. Dann klappt es auch mit dem Personal. Schaffst du das mit Afterbuy nicht, wirf es raus.
Mit Afterbuy habe ich wie gesagt meine Problemchen und mehrere Test-Aushilfen sind gnadenlos daran gescheitert. Bin selber zu eingefahren auf Afterbuy und habe mich Jahre verweigert, aber bisherige Aushilfen kommen nicht mit klar und diverse Prozesse lassen sich einfach nicht vernünftig steuern.

Vermutlich wäre die beste Lösung ein Systemwechsel auf Etwas, wo selbst Blinde nach 5 Minuten alle Knöpfchen finden. Eine zentrale Erfassung (Produkttexte / Bilder / Preise / Bestände) in einer passenden Wawi für alle Plattformen wäre zudem bestimmt besser für neue Aushilfen, als das bisherige Gebastel an zig Stellen. Vielleicht nur ein Traum, vielleicht doch machbar?!


So wie bislang ist zumindest Mist und ich habe vorläufig eine neue ToDo:

- Schnellstmöglich Baustellen abgeben, an denen ich selber schon viel zu lange bastel und nicht weiterkomme. Die dicksten Probleme sind aktuell Designgeschichten (Shopware / Wordpress / PHPBB).

- Andere Abwicklungstools suchen / testen, ob sie das besser können, was ich brauche.

- Bürokraft suchen bzw evtl meine "auf Abruf"-Aushilfe auf andere Arbeiten anlernen.
Rechnungen drucken, Bilder machen, Bestände pflegen, einfache Kundenfragen und den Besen schwingen sind alles Dinge, die man deligieren kann.

Mein Wunschziel wäre es den Handel soweit zu automatisieren, daß ich mich selber nur noch für Einkauf und spezielle Fragen einschalten muss, bzw die Arbeiten kontrolliere.
Das gäbe mir reichlich Zeit für neue Ideen und vor allem ein Zweitprojekt, was in letzter Zeit leider auch nicht meine volle Aufmerksamkeit bekommen konnte: das Sellerforum.
Ja, momentan kann man nicht davon leben und ich habe deswegen rechtlich einigen Ärger an der Backe, aber neben dem Handel hat auch das Projekt noch Potential. Zu dem Punkt möchte ich hier aber nicht weiter drauf eingehen, nur soviel: mir fehlt Zeit und das an allen Ecken.
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Re: Wie kann man eine One-Man-Show verbessern?

Ruf die Jungs von 4Sellers an, die lösen Dein Problem: Die setzen Dir für Abwicklung und Logistik eine Komplettlösung hin, designen Deinen Shop und das ganze arbeitet dann auch noch optimal zusammen. Mich hat die Präsentation beeindruckt. Das ganze hatte auch nur einen kleinen Haken: ca. 150.000,- Eur (kann man aber auch leasen, macht die Sache noch deutlich teurer) Anschaffungspreis und so ca. 2.000,- Eur im Monat. Hinzu kommt die Hardware fürs Lager....
Wir haben uns dann für Plenty entschieden und sind dort unter dem Strich sehr zufrieden. Die Shopware Schnittstelle macht uns zwar manchmal graue Haare, aber mit einer erfahrenen Agentur und etwas Budget sollte auch das machbar sein.
Und: Wir haben im Büro inkl. Aushilfen und Azubis genau 10 Leute die damit arbeiten, einfache Aufgaben wie Auftrags und Pickscheindruck lernt ein Azubi innerhalb von 3 Tagen.
Haken an der Sache: Die Einrichtung erfordert viel Zeit und know how. Der (Gold) Support ist hier kaum hilfreich und die versprochen komplette Einrichtung für 60,- bis 120,- pro Stunde musst Du auch erledigen. Aber wenn es denn mal fertig ist, wirst Du Dich wundern, wieviel Zeit Du damit einsparen kannst.
Das meiste dürfte aber auch mit Afterbuy gehen, ich vermute, dass Du bei Ausnutzung der Afterbuy Möglichkeiten auch schon überglücklich wärest. Versuch doch mal jemand zu finden, der Dir das System optimiert und anwendbar macht. Im Jahre 2003 war ich auch noch der Meinung, dass klappt auch alles ohne Abwicklungstool und jemand fürs Büro einstellen geht gar nicht (stimmt auch, im Chaos System kann man niemanden anlernen, das beherrscht nur der Chef)
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fossi
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Re: Wie kann man eine One-Man-Show verbessern?

4sellers ist in meinem Fall zu groß / teuer.
Für das Geld könnte ich 2 Jahre lang 10 Aushilfen beschäftigen, die Alles per Hand und Strichliste erledigen. Das gibt die Auftragslage dann doch nicht her. :)

Shop / Forum stehen ja und für die Designgeschichten werde ich mir nun passende Agenturen suchen.

Was die Abwicklung angeht:
Ich habe Afterbuy in Vergangenheit schon in größerem Umfang und mit mehr Funktionen genutzt, aber das Meiste wegen "läuft nicht effizient" wieder rausgeworfen und inzwischen ist nur noch die Übersicht / Rechnungsdruck in Verwendung. Selbst da stehen die Datensätze von den verschiedenen Verkaufskanälen aber so blöd drin, daß nichtmal ein Filtern nach Logistiker möglich ist. Irgendwie Murks.
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knoge
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Re: Wie kann man eine One-Man-Show verbessern?

fossi hat geschrieben: Ich bin gleichzeitig Chef, Kundensupport / Rekla (außer teils Telefon), Texter, SEO, Shopspezi und Techniker, Fotograf, Designer, Lagerist, Teilzeit-Verpacker, Einkauf und Putzfrau

Ohne am Unternehmen zu schrauben könntest du schon mal die Putzfrau streichen.
Ne rüstige Rentnerin für 30-35h im Monat bringt dir da schon ganz einfach Luft. Dann teilst du diese noch mit dir selbst (50% Firma / 50% Privathaushalt) und hast auch da weniger Arbeit.

Eine gute Putzfrau finden ist schwer (nicht umsonst nennt man die Perle) aber wenn man mal Glück hat ist das schon sehr sehr hilfreich.
Lou mi sa.
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Re: Wie kann man eine One-Man-Show verbessern?

Wichtig sind auch Vertretungen. Was passiert, wenn man mal ausfällt? Urlaub lässt sich noch organisieren. Aber was ist mit plötzlichen Krankheiten (z.b. Schlaganfall/Herzinfarkt)? Wenn man nach 6 Wochen einigermaßen körperlich gesund zurückkehrt, aber die Firma am Boden liegt. Bei ebay und amazon gesperrt, im E-mail-Postfach liegen 30000 Emails, das Konto wurde gesperrt, Lastschriften geplatzt, paypal natürlich auch gesperrt, Lager gekündigt usw.
Jemanden zu finden, dem man vertrauen kann und der das auch kognitiv auf die Reihe kriegt und dann auch einspringen kann und will, das ist wirklich schwer.
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Aki-kun
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Re: Wie kann man eine One-Man-Show verbessern?

Hmm, kommt mir alles irgendwie bekannt vor.
Psychologisch hat bei mir extrem geholfen, eine GmbH zu machen. Alles Neu! Bin alleiniger Gesellschafter und Geschäftsführer.
Ich bin total überrascht wie man auf einmal anfängt anders zu rechnen. Die eigene Arbeitszeit ist auf einmal nicht mehr "umsonst".

In eigener Sache: Diese Woche starteten wir unsere FH-Weiterbildung zum "Prozessmanager". Ich habe die gleichen, wie von Fossi geschilderten, Probleme bei vielen meiner Kunden gesehen. Bisher konnte ich da auch nicht viel helfen. Wenn ich die Ausbildung beendet habe, kann ich die kompletten Abläufe Analysieren und zusammen mit dem Kunden Verbesserungen entwickeln.

Aki
neimles
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Re: Wie kann man eine One-Man-Show verbessern?

wenn ich das so lese, würde ich zuerst in die infrastruktur und dann erst ins personal investieren.

JTL macht bei uns alles (fast) automatisch. artikel wird angelegt und zu ama, ebay und shopware geschossen, aufträge kommen automatisch herein und rechnungen werden automatisiert verschickt.

rechne nur mal die 5 minuten die du täglich für "rechnungen verschicken" brauchst, das sind immerhin 30,4 stunden im jahr.

nimm dir ganz kleine bereiche und hol dir stück für stück so kleine "minutenkiller" - alle tasks die du täglich machst und die bis zu 10 minuten dauern und die du automatisieren/abgeben kannst.

die bald gewonnene stunde verwendest du unter woche für den aufbau der wawi und am wochenende für die familie!
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RA Peter Kraus
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Re: Wie kann man eine One-Man-Show verbessern?

Knoges Tip ist wichtig: zuerst Putzfrau und Botenjungen usw. besorgen, gerade für den privaten Kram, der letztlich auch Arbeit ist (Einkaufen, Behördengänge usw.).
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fossi
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Re: Wie kann man eine One-Man-Show verbessern?

rechnungspapier hat geschrieben:Wichtig sind auch Vertretungen. Was passiert, wenn man mal ausfällt?
Dann hab ich ein großes Problem. Meine Fixkosten würden durch passende Versicherungen gedeckt, aber die Firma wäre plötzlich ein unkontrollierter Selbstläufer.
neimles hat geschrieben:zuerst in die infrastruktur und dann erst ins personal investieren.
Klar. Anders herum macht es keinen Sinn, außer vielleicht bei Putzfrau, die man normalerweise nicht noch anlernen muss. Hatte schon welche, aber die letzte musste ich kündigen. Die wollte am liebsten wöchentlich saubere Lagerfenster putzen, am Boden wurde aber um die Stühle drumherum gewischt (blos nicht zuviel Arbeit) und Spinnweben ging sie erst garnicht dran.
RA Peter Kraus hat geschrieben:gerade für den privaten Kram, der letztlich auch Arbeit ist

So weit hab ich noch garnicht gedacht. Meinen Privatkram erledige ich i.d.R. komplett selber, wobei da zugegebenerweise dieses Jahr auch eine ganze Menge liegengeblieben ist. Die Wäschekörbe sind zwar gefüllt mit sauberer Wäsche, aber in den Schrank schaffen es manche Kleidungsstücke nie.
Besitze sogar 2000m² Garten, die aber eher einem Wildbiotop ähneln. Habe dieses Jahr 1x gemäht... :durchdreh:
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knoge
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Re: Wie kann man eine One-Man-Show verbessern?

Auch den Rasen kann man automatisch mähen ;-) Meinen Husqarna Automower würd ich nimmer hergeben.

Ne aber wie gesagt eine guten und vertrauenswürdige Putzfrau finden ist nicht einfach. So eine putzt i.d.R. auch nicht für 8,50/h weil sie weis das sie mehr wert ist. Gute Erfahrungen hab ich da eigentlich nur mit älteren Semestern ab 60 gemacht.
Lou mi sa.
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Re: Wie kann man eine One-Man-Show verbessern?

rechnungspapier hat geschrieben:.....Aber was ist mit plötzlichen Krankheiten (z.b. Schlaganfall/Herzinfarkt)? Wenn man nach 6 Wochen einigermaßen körperlich gesund zurückkehrt, aber die Firma am Boden liegt. Bei ebay und amazon gesperrt, im E-mail-Postfach liegen 30000 Emails, das Konto wurde gesperrt, Lastschriften geplatzt, paypal natürlich auch gesperrt, Lager gekündigt usw.
Jemanden zu finden, dem man vertrauen kann und der das auch kognitiv auf die Reihe kriegt und dann auch einspringen kann und will, das ist wirklich schwer.
Im September 2009 hatte ich eine massive Stammhirnblutung (Schlaganfall) mit dem Ergebnis einer Halbseitenlähmung und 6 monatiger Reha. Hätte ich nicht einen Stellvertreter für sämtliche Büroabeiten (incl.Einkauf), eine Vollzeitpackerin und Teilzeitkräfte für die Produktpflege und die Lagerverwaltung gehabt, hätte mir das
neimles hat geschrieben:wenn ich das so lese, würde ich zuerst in die infrastruktur und dann erst ins personal investieren.
genau NICHTS genützt. Nicht nur das Onlinegeschäft wäre platt gewesen, sondern vielleicht sogar der Dienstleistungsbereich in Mitleidenschaft gezogen worden.

In meiner Hilflosigkeit zur Organisation beizutragen (nur Telefon und Läppi > einarmig und im Bett liegend gaaanz schwierig) habe ich angefangen nach

"möchte man haben" - weil es trendy ist
"könnte man haben" - weil Andere es auch haben
"muss man haben" - weil es uns und den Kunden hilft!

zu unterscheiden. Alles unter möchte und könnte wurde erstmal zu den Akten gelegt. Dafür der Fokus auf "muss man" verschoben. Da blieb erstaunlich wenig Unerledigtes. Eine Mega-Wawi, obwohl das Shopsystem Rechnungsdruck sowieso vorsieht und der Warenbestand am Produkt hinterlegt ist? Wofür?

Heute gibt es 10-15 Menuepunkte, genau auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten. Wie z.B.:

- Bestellvorschlag unter Berücksichtigung von Abverkäufen innerhalb eines frei definierbaren Zeitraumes und für einen frei definierbaren Zeitraum, bereits bestellten Mengen, saisonalen Spitzen, vorhandene freie Lagerkapazität, VPE des Herstellers und Filtermöglichkeiten nach Hersteller oder beliebigem Keyword. Dazu die Erfassung der bestellten Menge als " Artikel bestellt". Demnächst kommt noch der automatische tägliche Versand der Bestellung an den Außendienst per Mail hinzu. Wir handeln damit aktuell über 5000 Artikel bei einer Lieferfähigkeit von ca. 95% und drehen das Lager 4x/Jahr. Alles auf nur ca. 320 qm incl. Wareneingang und Packplätzen.

- Eine Benachrichtigung jedes Kunden, dessen Bestellung wg. Bestandsfehlern/Überverkäufen nicht taggenau ausgeführt werden kann bis ca. 14:30 Uhr. Dazu das Angebot einer sofortigen kostenlosen Teillieferung und der Hinweis auf den voraussichtlichen Versandtermin der Nach- oder Komplettlieferung (je nach Wunsch).

- automatische Statusänderung sämtlicher wegen Bestandsfehlern/Überverkäufen noch nicht versendeter Aufträge beim Scan eines Artikels im Wareneingang, sowie der somit anhängige Druck von Rechnung Lieferschein und Label.

- Inventur auf Knopfdruck und somit ein ständiger Überblick über den Warenwert.

- und...und...und

Das hat gegenüber einer Standard-Wawi IMHO 2 Vorteile (von evtl. Kosten mal abgesehen).

- Man schleppt nicht den ganzen unnötigen Kram einer Wawi mit, die für jeden erdenklichen Fall bei jedem Nutzer ausgelegt sein muss(sollte).

-Anregungen von Mitarbeitern, die individuelle Probleme im Ablauf erkennen, sowie eigene Ideen sind nahezu unmittelbar testweise umzusetzen (Oft sind ja nur wenige Zeilen Code nötig, da es sich in der Regel um Abfragen und deren Ergebnisverarbeitung handelt). Wenn sie zu keiner Verbesserung oder Erleichterung führen, fliegen sie eben wieder raus.

Aber ohne ausreichend Personal, incl. freiem Programmierer (oder Hirnschmalz), gehen die Dinge nicht voran. Wareneingänge erfassen und verräumen sich genau so wenig selbst, wie Pakete sich alleine packen. Dienst- und Urlaubspläne wollen erstellt und Kunden beim lokalen Einkauf bedient werden.

Das kann auch eine noch so gute technische Infrastruktur nicht leisten.

Aber wenn wir irgendwann mal erwachsen werden, dann ...... ;-)
Zuletzt geändert von roemerhaardesign am 4. Nov 2015 11:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Denken ist wie googeln, nur viel spannender!
wolle
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Re: Wie kann man eine One-Man-Show verbessern?

Ein Geschäft so einzurichten, dass es skalierbar wird, ist ja nix für Faule, sondern für Schlaue. Oder anders gesagt: Ein Fauler darf kein Dummer sein.

Die Prozesse so einzurichten, dass alle Rädchen ineinandergreifen ist die eigentliche Kunst des Kaufmanns. Und das ist halt ein täglicher Kampf. Und mit wachsender Firmengröße kommt die träge Schwungmasse namens Mitarbeiter hinzu. Jedes mal, wenn ich "das haben wir immer so gemacht" höre, dann stirbt irgendwo ein Einhorn.
roemerhaardesign
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Re: Wie kann man eine One-Man-Show verbessern?

wolle hat geschrieben:Ein Geschäft so einzurichten, dass es skalierbar wird, ist ja nix für Faule, sondern für Schlaue. Oder anders gesagt: Ein Fauler darf kein Dummer sein.

Die Prozesse so einzurichten, dass alle Rädchen ineinandergreifen ist die eigentliche Kunst des Kaufmanns. Und das ist halt ein täglicher Kampf. Und mit wachsender Firmengröße kommt die träge Schwungmasse namens Mitarbeiter hinzu. Jedes mal, wenn ich "das haben wir immer so gemacht" höre, dann stirbt irgendwo ein Einhorn.
Darum habe ich Begriffe wie "eigentlich" und "normalerweise" vor Jahren verboten.
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Re: Jammerthread ... das nervt mich heute

Wolkenspiel hat geschrieben:Die, die auch ihre Packtische selber zimmern und Gratis-Wawis nutzen. Sellerforumuser. Sorry, isso.
Es kommt ja noch besser:
Es gibt sogar welche, die stellen ihre WARE selber her! :shock:
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