Kleine Einzelhändler setzen auf Beratung statt online

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fossi
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Re: Kleine Einzelhändler setzen auf Beratung statt online

Ach hat geschrieben:...frage ich mich bisweilen wirklich, warum wir im Online-Handel tätig werden sollten?

Es macht für den kleinen Einzelhändler viel Arbeit, verbraucht Ressourcen, schafft neue, komplizierte Arbeitsabläufe. Dafür muss der Händler auch noch Investieren, und, viel schwieriger, Kompetenz aufbauen oder einkaufen.
Um dann am Ende womöglich zu merken, dass seine aus dem bisherigen Geschäftsmodell stammende Kostenstruktur eine Preisstruktur erzwingt, die im Internet nicht durchzuhalten ist.

In meinen Augen macht es für viele kleine Händler tatsächlich keinen Sinn, den Online-Handel zu nutzen, weil er nur entweder wirklich ernsthaft betrieben werden muss, oder eben gar nicht.

Ich sehe es als absolut ungenutzte Chance, wenn man überhaupt nicht im Netz ist.
Es muss ja nicht unbedingt ein Shop mit dem kompletten Sortiment sein!

Eine entsprechende Homepage mit Infos, weche Produkte man im Geschäft XY erhält, sowie vielleicht alle paar Wochen mal ein anderes Angebot auf die Seite packen und alle 1-2 Tage seine Mails abrufen, sollte aber für jedes Geschäft machbar sein!
Selbst daran hapert es aber bei mindestens 2/3 unserer Händler vor Ort, zusätzlich zum oftmals dürftigen "Service", mit dem sie momentan alle werben. :|

Vielleicht haben viele Geschäfte doch Produktreihe XY im Geschäft stehen, oder bieten Fachservice für Marke Blahblubb an. Aber woher soll man das wissen, wenn man nicht alle paar Monate sämtliche Miniläden im Umkreis von 20km einfach mal so abklappert? :gruebel:

Übers Web findet man die meisten Geschäfte ja nicht, oder wenn nur als Name mit Telefonnummer in irgendeinem Branchenbuch...


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Mankra
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Re: Kleine Einzelhändler setzen auf Beratung statt online

Mag sein, daß Afterbuy und Co tw. auch Auftragsbezogen einen Festbetrag verrechnet, egal, in Summe kommt da schon ein großer Posten zusammen, dazu die Versandkosten, etc.
10 bis 15% der Marge gehen da gleich mal weg, ohne eigene Personal und Mietkosten einzubeziehen.

Mit diesen 10 bis 15% deckt man im stationären Handel seine Personalkosten komplett ab.

Klar, gibt es branchenbezogen Unterschiede, aber ich bin der Meinung, daß inzwischen zuviele Dienstleister nötig sind, alle an der, wegen dem Preisdruckes im Netz schon kleineren Marge mitverdienen wollen.

Eine Website mit Kontaktmöglichkeit, Präsentation seines Ladens, Stärken, Übersicht über dem Sortiment, usw. sehe ich auch als Notwendig an, wie von Fossi gerade geschrieben, aber sein verlinkter Artikel im Posting #1 redet von Onlineshops und da ist meine Meinung, der kleine Einzelhändler verschläft nichts, wenn er auf den 1.000sten Onlineshop im Bereich XY verzichtet.
clarius
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Re: Kleine Einzelhändler setzen auf Beratung statt online

Wolkenspiel hat geschrieben:...
Abgesehen von dem Ganzen muss man die gesamte Situation fast schon evolutionstechnisch sehen: es gibt nunmal Veränderungen in gewissen Strukturen, das war schon immer so. Und das ist auch nicht aufzuhalten. (...)
Man kann nicht immer an alten Zöpfen festhalten. Und der Einzelhandel, der nicht zukunftsorientiert handelt, keinen Beratungsservice leistet und flexibel ist wie ein Amboss im freien Fall, der stirbt dann halt.
...
Die Ansicht finde ich absolut richtig. Aber ich denke, daß es nicht nur kleine Ladengeschäfte ohne Internetauftritt sind, die hier Schwierigkeiten haben. Ich sehe die Schwierigkeiten bei allen, die glauben, auf einem erreichten, für sie möglicherweise angenehmen Stand stehen zu bleiben und sich nicht weiter entwickeln wollen. Dazu gehören auch Onlinehändler.

Der Handel verändert sich wahnsinnig schnell. Eintrittshürden fallen, weil qualitativ hochwertige Shopsoftware verhältnismäßig günstig in Anschaffung bzw. bei den laufenden Kosten ist, Marktplätze mit großer Reichweite werden für Händler attraktiv und neben den etablierten Konzernen mit oder ohne eigenen Kaufhäusern, die ihr Onlinegeschäft sehr stark ausbauen, treten Startups in den Markt ein, die erstmal jahrelang kein Geld verdienen, aber irrsinnig viel Ware an die Kunden der Auf-der-Stelle-Steher verkaufen. Margen werden kleiner, Kosten für Dientsleistungen steigen - die Zeiten, in denen mit einem Taschenrechner und festem Kalkulationsschema ein Laden geführt wurde, sind wohl vorbei.

Dazu kommt eine Vermischung der Vertriebsstufen. Sowohl Hersteller als auch Großhändler verkaufen häufig inzwischen selbst an Endkunden, im Internet teilweise über schicke eigene Shops, teilweise über verbundene Unternehmen. Die Händler im Ladengeschäft aber auch Onlinehändler werden von denen nur noch verarscht und dazu missbraucht, die Sichtbarkeit der Produkte und Marke zu gewährleisten. Kaufen tun die Kunden lieber beim Hersteller oder den, der sich "Großhandel" nennt. Im Zweifelsfall legt der Hersteller halt bei jedem Kauf ein exklusives Geschenk bei, das der Händler nicht liefern kann, weil er es nicht bekommt. Besonders die kleinen Hersteller, die vor 5 Jahren das Internet als Vertriebskanal noch gemieden haben, weil sich dort kein Geld verdienen ließe, hauen genau die Händler heute in die Pfanne, die denen durch die Aufbereitung ihrer Sortimente im Internet den Weg geebnet haben.

Als Internethändler ist im Vergleich zum stationären Handel auch nicht alles toll. Viele Hersteller, die früher jeden beliefert haben, der einen Gewerbeschein für irgendetwas hatte, und die sich die Verkaufspreise am Markt dadurch selbst zerstört haben, schimpfen heute pauschal auf Onlinehändler und nehmen keine Händler ohne Ladengeschäft mehr als Kunden auf. Deren Bestandskunden - auch Stationäre Händler mit Anbindung an Online-Marktpläte verramschen aber die Sachen weiter.

Beratung statt online ist sicher eine prima Ausrede für Händler, die vor rasanten Veränderungen die Augen verschließen. Ich möchte behaupten, daß sich sehr viele Kunden vorher im Internet informieren - es gibt Herstellerseiten, die detaillierte Informationen bereit halten, Blogs, Foren und soziale Netzwerke. Auch ein Onlineshop kann mit einer ordentlichen Produktbeschreibung und Fotos eine für Standardprodukte ausreichende Beratung bereitstellen. Einem stationären Händler fehlt es ohne die Möglichkeiten des Internet einfach an Reichweite. Die Beratung nützt nichts, wenn keiner kommt, oder wenn jemand kommt, der schon besser informiert ist, oder wenn einer kommt, sich beraten lässt und woanders kauft.

Darüberhinaus scheint das einfache und mittlerweile allen Kunden bekannte Widerrufsrecht Beratung teilweise uninteressant zu machen.

:-y
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monami
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Re: Kleine Einzelhändler setzen auf Beratung statt online

Ich schau mir am Samstag einen Einzelhändler an, der mit einem Versandhändler eine Kooperation eingegangen: Konsignationslager.

Der Einzelhändler hat den Warendruck nicht weil der Onlinehändler das Warenlager bestückt und ggf. auch die Mengen abzieht und der Versandhändler hat die Kompetenz von vor Ort Beratung die er nie leisten könnte.

Beide Seiten haben was davon.

Ich kann berichten wenn Interesse besteht.
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Scienceticker
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Re: Kleine Einzelhändler setzen auf Beratung statt online

monami hat geschrieben:Ich kann berichten wenn Interesse besteht.
Gern!
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Re: Kleine Einzelhändler setzen auf Beratung statt online

comandante hat geschrieben:So wie es Fossi sagt: "grottenschlechte Beratung"

Wenn ich bei uns im Medimax nach diverser Technik Frage dann Wissen die MA in (wirklich) 90% der Fälle keine Fachlich richtige Antwort.

Wir haben uns die Tage den Digital Slim Sauger von Dyson geholt. Nun gibt es da verschiedene Varianten - die MA waren nicht in der Lage mir zu erläutern wo die Unterschiede liegen. Ich habe mich dan via Ipad im Netz schlau gemacht un entsprechend vor Ort gekauft... Das kann es aber eben nicht sein. Und genau so erlebt man es immer und überall. Ich habe oft das Geführ "abgespeißt" zu werden. Oft kommt man auch in Läden und hat das Gefühl das man gerade stört.

Wundern müssen sich da ganz viele Händler nicht...
naja, da hast Du Dir aber auch ein recht spezielles Produkt herausgesucht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es sich für irgendeinen Laden lohnen kann sich mit jedem einzelnen, extrem beratungsintensiven Sonderprodukt so detailliert auszukennen...

Jedes Geschäft egal ob Online oder Offline braucht einen Grundumsatz mit "einfachen" Sachen, die nicht so viel Beratungsaufwand verbrauchen. Und gerade diese einfachen Sachen sind ja problemlos online zu kriegen... D.h. den stationären Läden fallen die Brot-und-Butter Produkte weg und die ausgefallenen Spezialitäten bleiben.

Und ehrlich gesagt haben die kleineren Internetshops davon auch nichts - denn je mehr Mainstream ein Produkt ist, desto härter ist der Preiskampf und desto niedriger die Marge.

LG
Patricia
Eine große Auswahl an Seidenbettwäsche oder Seiden-Nachtwäsche gibt es bei Seidenland.de. Wir führen z.B. Bettwäsche von Cellini Design oder der Plauener Seidenweberei, sowie Nachtwäsche aus Seide von Exilia, Sally Jones, Marjolaine, Cotton Club, La Perla, Luna di Seta, Eva B. Bitzer oder Gattina.
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gato77
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Re: Kleine Einzelhändler setzen auf Beratung statt online

Patricia, das sehe ich nicht so... Wenn ich Service anbiete muss man den auch bekommen... Ich erwarte auch von einem Mediamarkt Fachkräfte (ok nein, erwarte ich mittlerweile fast nirgends) Ich informiere mich im Netz und kaufe wo es mich interessiert, ich lese Foren, Bewertungen, etc. aber auf die Beratung im Geschäft verlasse ich mich schon lange nicht mehr. Nicht einmal in einem Bekleidungsgeschäft... Die wollen nur verkaufen und drehen dir alles an (OK, man könnte sagen das ist Ihr Job) aber man sollte doch meinen dass die dich beraten können... Service gibt es vor Ort fast gar nicht mehr. Ja kleine Läden mit wirklich sehr speziellen Produkten, aber alle andere nicht mehr....

Ich kaufe aber mittlerweile fast alles im Internet. Hier sind nur noch wenige Geschäfte und die haben meistens nicht das was ich benötige, oder nicht in meiner Größe oder zu Wucherpreisen. Nicht falsch verstehen, im Grunde genommen gönne ich jedem "seine" Preise, aber manchmal übertreibt man es und denkt nur weil ich ein Geschäft habe muss ich reinhauen.
.
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monami
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Re: Kleine Einzelhändler setzen auf Beratung statt online

gato77 hat geschrieben:Patricia, das sehe ich nicht so... Wenn ich Service anbiete muss man den auch bekommen... Ich erwarte auch von einem Mediamarkt Fachkräfte (ok nein, erwarte ich mittlerweile fast nirgends) Ich informiere mich im Netz und kaufe wo es mich interessiert, ich lese Foren, Bewertungen, etc. aber auf die Beratung im Geschäft verlasse ich mich schon lange nicht mehr. Nicht einmal in einem Bekleidungsgeschäft... Die wollen nur verkaufen und drehen dir alles an (OK, man könnte sagen das ist Ihr Job) aber man sollte doch meinen dass die dich beraten können... Service gibt es vor Ort fast gar nicht mehr. Ja kleine Läden mit wirklich sehr speziellen Produkten, aber alle andere nicht mehr....
Der Knackpunkt: der Warendruck. Schau dir mal an wieviele Kollektionen im Bekleidungssektor es gibt. Nach 3-4 Monaten gibt es runtergesetzte Ware. Zara schafft es die Kollektion alle 3-4 Wochen zu wechseln.

Im Gegensatz dazu steht der Einzelhandel mit Präsentationsfläche in 3D, die begrenzt ist. Im Internet kann man die Ware platzsparend lagern.

Nur: der Kunde wurde erzogen das es immer was Neues gibt. ich hatte damals das Problem das zb. alle 2-3 Jahre die Kunden wiederkamen die "genau" den Schuh haben wollten die sie kauften. Gibt es nicht mehr. Die "besseren" Schuhe sind als Nachfolger dann in die Regale gekommen. Und teurer. [Einschub: ich hatte mal zwei Schuhe, die 11 jahre auseinander lagen, verschiedene Hersteller, das Prinzip war das gleiche, ausser das der 11 Jahre alte Schuh 3 x länger hielt als der neue]

Früher konnte man besser den Absatz planen. Es war anders.

Wir hier im SF leben vom Konsumverhalten der Deutschen, mehr oder minder ;) Womit wir uns beschäftigen ist der Luxusbereich. Beratung hin oder her.
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gato77
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Re: Kleine Einzelhändler setzen auf Beratung statt online

:gruebel: Ich habe eine Freundin dessen Mutter hatte (sie ist jetzt in Rente) ein Modegeschäft, eine Boutique also nicht gerade Ramsch.... Dieses Geschäft lief bis jetzt immer gut, die Kundinnen kamen (jede Saison gab es neue Ware) und haben immer etwas gefunden. Ende der Saison, also im Juli und im Dezember wurde ausverkauft. Komplett alles weg... und neue Saison, neue Sachen... Die waren Natürlich jedes Jahr in Mailand und haben geschaut wie der Trend wird und dementsprechend eingekauft... fürs nächste Jahr (ich glaube da ist ein Vorlauf von 6-12 Monate, nicht?)

für den Ausverkauf wurden die Artikel natürlich 50-70% runtergesetzt...

Ich spreche jetzt nicht von Luxus Marken, sonder einfach nur von einer guten Qualität und den entsprechenden Preisen. Die Ausgaben waren natürlich entsprechend... also hält sich alles die Waage... Ich glaube eher, dass man wissen muss wie man die Veränderungen umsetzen muss-

Was nützt es mir wenn ich hier 3 Deichmann habe und fast nichts gescheites dabei ist, und dann die Hälfte der Größen fehlt obwohl Zig Kartons.... (ich bewerte hier jetzt nicht die Qualität). Bei der riesigen Auswahl sollte man meinen dass die etwas für jeden dabei haben... Nein, 50 zig mal der fast Selbe Schuh einer anderen firma oder, oder, oder...

Ok, ich gebe es auf... ich bin nicht allwissend und habe keine Erfahrung im Stationären Handel und auch ich habe in meinem Geschäft 1000% noch sehr viel Erfahrung zu sammeln und bestimmt noch viel optimierungspotential. Was ich sagen möchte es gibt auch kleine Geschäfte die Funktionieren... also muss es ja möglich sein...
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Re: Kleine Einzelhändler setzen auf Beratung statt online

gato77 hat geschrieben:Patricia, das sehe ich nicht so... Wenn ich Service anbiete muss man den auch bekommen...
.

Ich meinte das mit der Beratung zu technischen Dingen in folgender Form:

Wenn man sich früher in einem stationären Laden einen Staubsauger gekauft hat, dann konnte der Laden gleich noch die Ersatzfugendüse und ein Startsortiment Feinstaubfilter und Staubsaugerbeutel mitverkaufen.

Hat der Kunde dann nach ein paar Wochen noch mehr Staubsaugerbeutel gebraucht oder auch die passendende elektrische Teppichbürste, dann war zumindest eine gewisse Wahrscheinlichkeit da, dass man da nochmal ins gleiche Geschäft geht.

Außerdem hätte man sich zu Vor-Internet-Zeiten vermutlich bei einem Staubsauger in einem Fachgeschäft leichter auf den Rat des Verkäufers eingelassen (nicht immer, aber häufig). Da haben die Geschäfte Staubsauger von AEG, Miele oder Siemens verkauft und fertig.

Die "schnellen" und unkomplizierteren Verkäufe nach dem Motto " nehmen Sie ´nen Miele - die sind sehr bewährt" kann ein Kunde problemlos über das Internet abwickeln. War ich beim letzten Staubsauger mit meinem Miele Typ XYZ zufrieden , dann bestelle ich den nächsten einfach mit drei Klicks bei Amazon. Das gleiche gilt für Zubehörteile. Und diese "einfachen" Verkäufe (Zusatzverkäufe, Nachkäufe und Standardprodukte) verlagern sich meiner Meinung nach leichter ins Netz, als die extremen Spezialitäten. Dadurch fällt für stationäre Geschäfte ein Teil vom unkomplizierten Grundumsatz weg.

Kann aber natürlich auch sein, dass ich das falsch sehe.

LG
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gato77
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Re: Kleine Einzelhändler setzen auf Beratung statt online

Alles klar.. das ist dann schon möglich und auch wahrscheinlich.

Aber so als Beispiel:

Ich wollte (da ich früher schon mal eins hatte) ein Gewürzhalter/-karusell oder ähnliches... von WMF. Nicht weil es vielleicht nichts gleichwertiges oder besseres gibt, sondern dass hatte ich früher und war damals zufrieden gewesen. Also gibt es bei uns (obwohl es nicht viele Geschäfte gibt) ein WMF Geschäft. Ich dachte dann gehen wir mal da hin... Tja, nichts dergleichen da und im Katalog geschaut, auch da gab es nichts passendes...

Also habe ich im Netzt gesucht und recht preiswert ein super tolles Gewürzkarusell gefunden und bin begeistert und war auch noch relativ günstig. max. 24 Euro, voll natürlich. Das WMF hätte definitiv mehr gekostet (nicht wegen dem Stationären Handel sondern weil die ja generell nicht günstig sind). Also war die Fahrt von 20 KM umsonst... das ärgert natürlich.
Dann bestelle ich am besten gleich im Netz und fertig. Und darauf muss sich der Handel einlassen.

Ach so, ein positives Beispiel wie der Stationäre Handel erfolgreich den Internethandel verbindet sind diese Fahrradläden, von denen es Hier ein paar gibt. Auch in meinem Ort hat ein kleiner Laden den Service auch im Netz. Und die sind sogar überfordert... also denke ich nicht das es schlecht läuft... Es geht schon, nur muss jeder für sich herausfinden wie... und das ist nicht einfach. Aber ich denke wie bei allem im Leben, der nicht wagt der nicht gewinnt. Und nur rum heulen dass das böse, böse, böse www mein Geschäft ruiniert...

Klar ich heule weil die Deutschen Gesetze mich gerückt machen und auf Trab halten. Aber ich versuche damit umzugehen...
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Frank D.
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Re: Kleine Einzelhändler setzen auf Beratung statt online

Kurzfilm: Regionale EInzelhändler erzählen von ihren Leidenschaften und VIsionen und von den zunehmenden Schwierigkeiten durch die unkontrolliert wachsende Größe Internet.

[youtube][/youtube]
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Wolkenspiel
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Re: Kleine Einzelhändler setzen auf Beratung statt online

Ich musste nach 4 Minuten abbrechen.
Meine Güte, was für ein Jammertal! Das ist ja ein Elend, mein lieber Scholli. Sitzen da und jammern, was das Zeug hält und schimpfen auf das böse Internet, das man mit einer Kostenstruktur belegen sollte, damit da mal endlich alles teurer wird.
Unfassbar.
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ligna
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Re: Kleine Einzelhändler setzen auf Beratung statt online

gefunden via kassenzone.de

[youtube][/youtube]
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monami
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Re: Kleine Einzelhändler setzen auf Beratung statt online

Er ist hier auch mitglied: sneakerx oder snickers...

oder haben wir den nach dem letzten mal vertrieben?

Mod: gerne Rechtschreibfehler im Namen korrigieren.. ;)
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Nico-2012
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Re: Kleine Einzelhändler setzen auf Beratung statt online

Wolkenspiel hat geschrieben:Ich musste nach 4 Minuten abbrechen.
Meine Güte, was für ein Jammertal!
Ich hab es ganz geschafft. applaus

Wer nach anschauen dieses Videos noch was im Jammerthread zu Jammern hat der hat wirklich was zu Jammern :-}
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ligna
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Re: Kleine Einzelhändler setzen auf Beratung statt online

Nico-2012 hat geschrieben:
Ich hab es ganz geschafft. applaus

Wer nach anschauen dieses Videos noch was im Jammerthread zu Jammern hat der hat wirklich was zu Jammern :-}
Ich auch - aber es war schlimm. Noch dazu noch aus Thüringen man schämt sich fast ein bißchen. Und das war ein Film mit Schauspielern und einem Produzenten. Haben die Händler etwa für den Quatsch Geld ausgegeben?
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Re: Kleine Einzelhändler setzen auf Beratung statt online

Nico-2012 hat geschrieben: Ich hab es ganz geschafft. applaus
Ich auch.

Man muß anmerken, daß Gera immer noch knapp 100.000 Einwohner hat. Der im Film gezeigte Vedes Laden liegt am zentralsten von allen - in den Gera Arcaden. Dort ist um einiges mehr los als in vielen, vielen anderen Geschäften.
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Ach
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Re: Kleine Einzelhändler setzen auf Beratung statt online

Ich habe einen recht intensiven Versuch gemacht, das Internet für den stationären Handel zu nutzen. Habe mir "Website Boosting" durchgelesen, mich durch Netz gewühlt und dann einen Testballon laufen lassen:

Wir haben mit der Nutzung des Internets für den stationären Handel die Erfahrung gemacht, dass eine Webseite mit regelmäßig wechselnden Angeboten viel Arbeit für das aktualisieren der Angebot bei wenig Resonanz gehabt. Ich meine, in einem dreiviertel Jahr war ein einziger Interessent wegen eines dieser Angebote hiergewesen. Der Zeitverbrauch war immens.
Hintergrund dürfte der sein, dass auf der Seite eines kleinen Händlers doch recht wenig Traffic ist. Wir sind zwar vor Ort schon ne Hausnummer, aber der Ort ist eben klein.

Also habe ich es aufgegeben, wechselnde Angebote einzustellen.


Um mehr Webseitenbesucher zu erreichen (damit dann auch mehr die Angebot sehen) habe ich dann über mehrere Monate in Google Adwords Geld gesteckt. Überwiegend mit dem Angebot eine kostenlosen Lieferung, Anschluss, Einstellung von TV-Geräten/Waschmaschinen. Mehrere hundert monatlich. Das Ergebnis war kein messbarer Effekt. Bei ein paar Kunden hatten wir die Vermutung, dass sie von Google angesprochen worden waren. Außerdem habe ich ein Galaxy S4 Mini verkauft, als ich versehentlich die Werbung deutschlandweit geschaltet hatte (18.000 Impressions für S4 mini, wow!) und ein irritierter Senior mich anrief, um das Gerät zu bestellen.
Ich schätze, der geringe Effekt lag daran, dass die Kunden auf der Webseite keine verbindliche Bestellung vornehmen konnten.

Diese Werbung habe ich also bis auf ein paar Kampagnen (Notdienst & allgemeine Image-Werbung) wieder aufgegeben. Mehrere hundert Euro ohne Effekt sind nicht in Ordnung.


Ergebnis: Wir haben eine überwiegend statische Seite mit schlecht gepflegtem Blog. Und bis ich etwas besseres finde, bleibts auch dabei. So sparen wir uns viel Zeit und Mühe für nichts.

Aufgrund dieser Erfahrungen und der Beobachtung der hier anwesenden online-Händler denke ich, dass es für den kleinen Einzelhandel drei sinnvolle Strategien geben kann:

1. Webseite vom Großhandel oder Kooperation machen lassen.
2. Statische Webseite mit Beschreibung von Laden, Stärken, Sortiment etc. beschreiben. Für die Erreichbarkeit Öffnungszeiten und Telefonnummer leicht auffindbar (Startseite) hinterlassen. Diese Strategie fahren wir.
3. Echter, paralleler Online-Handel. Das braucht aber entweder einen Fachmann oder sogar eine eigene Abteilung. Das geht nicht "nebenher". Ich denke, in Kombination mit einem professionell gemanagten Webshop würde eine aktiv gepflegte Webseite und Adwords-Werbung wieder Sinn machen, auch für uns. Ohne verpufft das aber.
Ansonsten verbrennt man schnell viel Zeit und Aufwand und baut Kompetenzen für nichts auf.


Daher würde mich auch die hier erwähnte Kooperation interessieren. Dann bräuchte ich nur noch Online-Händler aus Sortimenten Haushalt, Geschenkartikel, Ledertaschen, Unterhaltungselektronik, Haushaltselektronik (Groß- & Kleingeräte) für die Kooperation :-D
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ligna
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Re: Kleine Einzelhändler setzen auf Beratung statt online

Ach hat geschrieben:Ich habe einen recht intensiven Versuch gemacht, das Internet für den stationären Handel zu nutzen. Habe mir "Website Boosting" durchgelesen, mich durch Netz gewühlt und dann einen Testballon laufen lassen:
Wir sind auch klassische, stationäre Händler - seit 100 Jahren und so. Unser Onlineanteil ist doch in wenigen Jahren sehr massiv gewachsen (und wächst noch). Es sind zwei Shop, der eine bringt so Multichanneleffekte und natürlich auch etwas Umsatz und der andere läuft richtig befriedigend. Werbung habe ich dieses Jahr nur noch online (wobei das eher mangelter Zeit geschuldet ist).

Muss man ein Set von Einflußfaktoren betachten: Branche, Standort, Marktstellung, USP, eigene Kostenstruktur, Zugang zu Programmierer oder eigene Kenntnis, Kompetenzaufbau für E-Commerce in Strategie/Marketing/Recht
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