Größere Auftrag absichern

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bebbe
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Größere Auftrag absichern

Hallo,

wie sichert man am besten einen großen Auftrag ab? Hintergrund: Kunde möchte mehrere Tausend Stück eines Artikels welcher von mir angefertig wird. Vorleistung, Material und Fremdlohn betragen ca. 40%. Bei dem Kunden handelt es sich um ein sehr renommiertes Unternehmen, was natürlich, sollte es nachher zu irgendwelchen Problemen kommen. auch nichts nützt.

Meine Preisvorstellungen sind soweit akzeptiert. Jetzt geht es um die Erstellung eines verbindlichen Angebots. Wie soll ich am besten vorgehen. Anzahlung verlangen, Vertrag abschließen....?

Würde mich über ein paar Tipps sehr freuen.

Gruß Bebbe


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modes4u
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Re: Größere Auftrag absichern

wir verlangen immer 30% anzahlung, 70% bei Lieferung.
dies wird von allen firmen bisher ohne probleme akzeptiert, auch von deutschen firmen.
ich wuerde keine grossauftraege ohne anzahlung annehmen. das risiko ist zu gross, dass
der kunde sonst im letzten moment nicht bezahlt.
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bebbe
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Re: Größere Auftrag absichern

@modes4u

Vielen Dank!

Gruß bebbe
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dance
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Re: Größere Auftrag absichern

...die Anzahlung ist wichtig, ist aber nur ein Teil der gesamten Liefer- ud Zahlungsvereinbarungen.
Es sollte vorab klar und deutlich vereinbart werden, wann welcher (Teil-) Betrag fällig wird.
Ein kleiner Nachlass, wenn z.B. die Restzahlung schon direkt bei Lieferung an Dich erfolgt, gibt Dir die Sicherheit und dem Käufer noch einen Anreiz für diese schnelle Bezahlung.
Ich kenne zwar das Volumen nicht, denke aber, dass es sich bei dieser Größenordnung / Häufigkeit noch nicht rechnet, die Forderung gleich an ein echtes Factoring-Unternehmen zu verkaufen. Dann bist da aus dem Schneider, mußt jedoch das Disagio tragen. Das Risiko (Delkredere-RR.) liegt beim echten Factoring nämlich beim Faktor (dem Unternehmen, an den Du die Forederung verkaufst und der Dir das Geld gibt).
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Re: Größere Auftrag absichern

Mit 30% Anzahlung kann man meiner Meiner nach nicht viel absichern, oder hast Du solche Margen?

Wir verlangen 70% Anzahlung, da es sich bei uns auch normal um Sonderanfertigungen handelt und im Falle des Falles das Zeug dann Schrott ist.

Und bei größeren Volumen würde ich auch nur über factoring gehen.
Servus
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modes4u
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Re: Größere Auftrag absichern

naja, ich denke hier sind die umstaende etwas anders.
wir arbeiten ja mit fabriken in china zusammen und das sind alles "massenanfertigungen",
keine einzelanfertigungen.
fabriken hier haben fast alle das 30-70 vorgehen.

meine margen fuer den grosshandel sind ziemlich gut. durch die 30% anzahlung sind meine
kosten grossteils gedeckt. und dann verkaufe ich die artikel einfach an nen anderen grosshaendler ;-)
aber das haengt natuerlich sehr von der industrie ab, und v.a. auch vom firmen standort.
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dance
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Re: Größere Auftrag absichern

der %-Satz der Vorauszahlung hängt von mehreren Variablen ab: Käufer, der Menge, der Marge, der Lieferzeit und dem Lieferanten, Finanzkraft des Verkäufers etc.
Ich denke, dass bebbe aus den Antwotrten schon "sein" Verhältnis errechnen kann. Wir kennen ja weder die genauen Details noch das Umsatz-Volumen. Ab wann sich ein Factoring rechnet, kommt wie schon gesagt stark auf die Umstände /das Disagio an.
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bebbe
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Re: Größere Auftrag absichern

Wie ich eingangs schrieb betragen die Kosten für Material, Fremdlohn, Eigenlohn gut gerechnet 40%. Bei einem Auftragsvolumen von EUR 10.000,00 kommt factoring wohl nicht in Frage. An der Anzahlung bin ich noch etwas am knabbern. Bei dem Auftrag handelt es sich um eine Sonderanfertigung. Falls was hops geht, lässt sich der keinenfalls an einen anderen Kunden abdrücken.
Mit 70% Anzahlung wäre natürlich alles in trockenen Tüchern.
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dance
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Re: Größere Auftrag absichern

...wichtig wäre mir auch ein schriftlicher Auftrag der Firma, der Details zum Kauf und zur Sonderanfertigung für diese Firma enthält. So was wie:... Die Firma "Käufer" beauftragt die Fa. bebbe (Verkäufer) folgende Artikel speziell für Sie anzufertigen:
1000x Artikel A mit den Merkmalen aaa sowie 500x Artikel B mitt den Merkmalen bbb.
Preis: xxyz + 19% MWSt yyy.yy = Gesamtbetrag ZZ.ZZZ,zz
Lieferzeit: (wenn es geht etwas Sicherheit einbauen)
Zahlungsweise: Anzahlung XX% bis zum XX.11.2007. Nach eingang der Anzahlung wird die Ware erst produziert. Restzahlung: XX% bei Lieferung (z.B. Verrechnungsscheck.)

Bei dem Volumen würde ich einen Abschluß mit 50% bei Auftragserteilung und 50% bei Lieferung machen.
Kein Factoring.
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fossi
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Re: Größere Auftrag absichern

Hoffentlich ist der Kunde keine Limited. Da bringen selbst 50% Anzahlung oft nichts :) :roll:
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dance
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Re: Größere Auftrag absichern

fossi hat geschrieben:Hoffentlich ist der Kunde keine Limited. Da bringen selbst 50% Anzahlung oft nichts :) :roll:
wenn eine "normale" GmbH in die Insolvenz geht, ist in Normalfall ein Lieferant auch der Gekniffene.
Das geht vieles vor: Löhne, Finanzamt, AOK, Kosten des Insovenzverwalters....
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bebbe
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Re: Größere Auftrag absichern

Die Firma ist keine Limited und wirtschaftslich betrachtet zumindest so sicher wie Porsche.
Ich werde die 50% Variante anbieten und eventuell die Lieferung in zwei Raten vereinbaren.
silverart
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Re: Größere Auftrag absichern

Verlang 50% Anzahlung. Wenn dann Sprüche kommen wie "Das machen wir nie, wir bezahlen immer auf Rechnung..." dann solltest du lieber sofort 70% Anzahlung verlangen oder den Auftrag vergessen. Meine Erfahrung nach vielen Jahren als Großhändler für Silberschmuck.

P.S.: Meine Bonitätsprüfung: "Wir verschicken das dann per Nachnahme". Wenn da keine Widerworte und kein Gejammer kommt verschicke ich es als normales Paket. Wenn der Kunde mit "Wir machen nie Nachname, jeder unserer Lieferanten beliefert uns seit 1452 auf REchnung, glauben Sie ich bin ein Betrüger?!" anfängt: NUR Nachnahme. Für immer.
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gegangen

Re: Größere Auftrag absichern

@silverart
Kommt auf den Kunden und die Branche an. Wenn ich bei Großfirmen so reagieren würde, dann wäre ich schneller aus dem Lieferantenstamm raus, als eine Auftragsbestätigung zum faxen braucht.
Geht die Ware in einen Wareneingang einer größeren Firma, ist eine Nachnahmesendung ohnehin unmöglich. Da liegt kein Geld für den Postboten rum.
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dance
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Re: Größere Auftrag absichern

Bei dem Auftrag handelt es sich um eine Sonderanfertigung
In solch einem Fall sehe ich auch bei "seriösen" Firmen eine gute Chance auf Anzahlung. Verhandeln lohnt auf jeden Fall.
Bei "Katalogartikeln" wie [z.B. Schalter oder Klemmbretter :wink: ] tendiert die Chance natürlich gegen null.
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Re: Größere Auftrag absichern

Bei "Katalogartikeln" wie [z.B. Schalter oder Klemmbretter]
Alle Schalter-Kombinationen werden nur auf Kundenbestellung produziert. Wenn also jemand 100 "meiner" Schalter will, so muss ich sie beim Hersteller in Auftrag geben, weil niemand solche Lagerbestände hat.

Ist der Kunde ein Händler, der sich "was auf Lager legen" will, würde ich eine Anzahlung verlangen. Handelt es sich um einen Kunden, bei dem die Steuerung einer seiner 500 Maschinen soviel kostet wie ein Kleinwagen, dann würde der mich wegen einer Anzahlung auslachen. Sowas macht der mit, wenn er eine Maschine für 1 Mio Euro kauft.

Ich weiß nicht, was das für ein Produkt ist und um welche Kosten es geht.
Versuche eine Anzahlung durchzusetzen. In jedem Fall solltest Du aber eine genaue Spezifikation verfassen, die der Kunde zu unterschreiben hat.

Ich habe genügend Kunden, die eine Seite als Bestellung und 5 Seiten als Einkaufsbedingungen schicken. Akzeptiert man die nicht, gibt's andere Lieferanten, die die akzeptieren.
Gesperrt

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